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Kurzfristiger Auslands Einsatz

Begonnen von Gast123, 22. April 2012, 00:26:06

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Gast123

Hallo liebe Soldaten, Reservisten, Freunde der Bundeswehr und sonstige Mitglieder!

Ich hätte da ein Anliegen und erhoffe mir das mir geholfen werden kann durch Erfahrungen bzw. allgemeinem Wissen.

Mein kleiner Bruder hat sich entschieden zur Bundeswehr zu gehen, dort seine Grundausbildung zu machen und sich für zwei Jahre zu verpflichten worüber wir wenig begeistert waren. Es war von Anfang klar für uns das ein Auslandseinsatz kommen würde. Seine Dienstzeit geht regulär bis Anfang August.

Nach langem hin und her und immer wieder durch zu Absagen von der Bundeswehr kam letztendlich doch der Befehl in Einsatz gehen zu müssen. Anfang Dezember war es soweit, der Flieger ging in Kosovo. Wir wussten alle nicht so recht ob wir lachen oder heulen sollten. Wir waren letztendlich froh das es der Kosovo war, es ist ja doch "relativ" ruhig dort unten. So kurzfristig wie er runter musste kam er auch wieder hoch. Am 9.04 war schon wieder da. Er wurde direkt am Flughafen von uns abgeholt und ohne umweg über Kaserne oder der gleichen direkt nach Hause gebracht. Laut Bundeswehr hat er bis 2.05 Urlaub und dann wäre Einsatz Aufarbeitung bzw. Besprechung.

So nun zu unserem Problem! Heute Morgen 22.04. kam mein Bruder Kreide bleich in die Wohnung und meinte nur am Mittwoch 25.04. müsse er in die Kaserne er muss wieder in Kosovo. Wie kann das sein? Er weiß nicht mal wie lang es diesmal geht. Ist das überhaupt rechtens, so kurzfristig hintereinander in Einsatz? Gibt es ne Möglichkeit es zu umgehen?

Vielen dank für eure Infos

Coldeye

#1
Hallo lieber Gast123,

als erstes möchte ich etwas loswerden, das mir aufgefallen ist: Ihr Bruder hat sich für die Bundeswehr anscheinend bewusst entschieden, hat allerdings, so wie es für mich den Anschein macht, sehr wenig Rückhalt durch die Familie in seiner Entscheidung, Soldat zu werden. Ich finde, wenn Sie ihrem Bruder wirklich einen Gefallen tun wollen, sollten Sie, anstatt ihm Ihren Unmut darüber zu bekunden, hinter der Entscheidung Ihres Bruders (es war die Entscheidung ihres Bruders!) stehen, mit ihm darüber reden, sich damit auseinandersetzen, vielleicht gar anerkennen und stolz auf Ihn sein (Soldaten leisten Ihren Beitrag im Ausland!), auf das, was er tut und ihm nicht das Gefühl geben, dass es etwas falsches ist (denn das ist es meiner Meinung nach nicht). Soldaten kommen wesentlich besser mit Einsätzen klar, wenn Sie nicht nur physisch eine Mauer hinter sich haben! Wenn Sie Ihm neben den Sorgen, die er bezüglich des Einsatzes hat auch noch Ihre Sorgen aufbürden, macht es das nicht einfacher für ihn. Ich verstehe natürlich wirklich (!), wie sich die Familienmitglieder von Soldaten sorgen, dennoch ändert das nichts an der Tatsache, dass Ihr Bruder (ich kann es immer nur betonen) sich dafür und damit auch für die Pflichten, die mit dem Leben eines Soldaten kommen, entschieden hat.

Um Ihre Fragen zu beantworten:

ZitatWie kann das sein?
Siehe hier: http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,828874,00.html

ZitatIst das überhaupt rechtens, so kurzfristig hintereinander in Einsatz?
Wäre es das nicht, würde es die Bundeswehr (die übrigens für das Grundgesetz eintritt) nicht anordnen.

ZitatGibt es ne Möglichkeit es zu umgehen?
Es gibt Möglichkeiten (in bestimmten Fällen unter bestimmten Umständen etcpp., Stichwort: Besondere Härte), aber in Anbetracht der geschilderten Lage Ihres Bruders sehe ich keinen ausreichenden Grund, wieso man diese nutzen sollte oder überhaupt anwenden könnte. Ihr Bruder hat für so etwas übrigens unterschrieben und müsste noch eine Kopie davon irgendwo in seinen Unterlagen haben.

Ich hoffe, ich konnte Ihnen einigermaßen weiterhelfen und wünsche Ihnen noch einen schönen Abend!

KlausP

ZitatSo nun zu unserem Problem! Heute Morgen 22.04. kam mein Bruder Kreide bleich in die Wohnung und meinte nur am Mittwoch 25.04. müsse er in die Kaserne er muss wieder in Kosovo. Wie kann das sein? Er weiß nicht mal wie lang es diesmal geht. Ist das überhaupt rechtens, so kurzfristig hintereinander in Einsatz? 

Ja, ist es. Wenn Ihr Bruder zu dem Verband der sogenannten "Schnellen Eingreiftruppe" gehört, ist genau das deren Aufgabe: lageabhängig kurzfristig und für vorher unbestimmte Zeit als Verstärkung der präsenten Kräfte eingesetzt zu werden. Siehe auch in diesem Thread: http://www.bundeswehrforum.de/forum/aus-presse-und-medien/sponspannungen-im-kosovo-bundeswehr-entsendet-eingreiftruppe/ Und wie Sie dort lesen können, ist er nicht der einzige Betroffene.

ZitatGibt es ne Möglichkeit es zu umgehen?

Da muss er schon selber das Gespräch mit seinen Vorgesetzten suchen (die vermutlich selber von diesem kurzfristigen Einsatz betroffen sein werden) und gute Gründe vorbringen, die gegen seinen erneuten Einsatz sprechen.
StOFä (NVA) a.D., StFw a.D.
aktiver Soldat vom 01.11.71 bis 30.06.06, gedient in zwei Armeen

ulli76

Ich muss mich da dem Coldeye anschließen:
Dein Bruder hat sich dafür entschieden, Soldat zu werden und das schließt auch Einsätze ein.
Die Begründung, warum er jetzt so kurzfristig wieder geht, wurde ja verlinkt.

Es ist nicht hilfreich für ihn, wenn er weiss, dass seine Familie nicht hinter ihm steht. Wie soll er da seine Ängste und Gedanken teilen?

Die Tatsache, dass die Familie nicht will, dass er geht, ist keine Begründung gegen einen Einsatz.
•Medals are OK, but having your body and all your friends in one piece at the end of the day is better.
http://www.murphys-laws.com/murphy/murphy-war.html

MediDream

Kann ich nur ganz ausdrücklich bekräftigen: Wenn Ihr Bruder im Einsatz von zu Hause nicht die volle Unterstützung hat, wird das unter Umständen richtig schwierig für ihn (und das geht bei jeder Armee dieser Welt unter Umständen bis zum Suizid!!!), zumal er im letzten Kosovo-Einsatz ja wohl noch ziemlich Glück gehabt hat. Es gab nämlich bei den letzten Unruhen im Nord-Kosovo einige Verletzte unter den deutschen Soldaten.
Besonders macht mir die Vorstellung Sorgen, dass Ihr Bruder möglicherweise nicht wegen des kurzfristigen Einsatzes "kreidebleich" heimgekommen ist, sondern wegen der Reaktionen, die er aus der Familie erwarten musste. Falls dem so wäre: Ganz schlecht.
Nur zum Verständnis: Ich spreche (wie meine Vor-Rednerin) aus eigener Erfahrung, und das sind bei mir knappe zwei Jahre reine Auslandseinsätze.
Es ist letztlich eine Frage der Grundeinstellung: Wenn man bei unserer Firma vernünftig mittun will, muss man sich die Einstellung "nicht jede unangenehme Situation vermeiden, sondern das Beste daraus machen" zu 100% zu eigen machen. Das hat mit Fatalismus nichts zu tun, mit sinnloser Passivität auch nichts. Um mich nochmal zu wiederholen: Das geht nur mit voller Unterstützung von zu Hause.

Tommie

Wenn natürlich die Familie, anstatt sich zu informieren, was der Sprößling denn überhaupt erstens bei der Bundeswehr an sich und zweitens im Einsatz macht, in "kummulativer Ahnungslosigkeit" erstarrt, sich anschließend gemeinsam in "angewandtem Reichsbedenkenträgertum" ergeht und nicht zuletzt alle Apostel und Schutzheiligen anruft, weil so etwas (ein Einsatz ausgerechnet ihres Sprößlings!) ja schließlich eine himmelschreiende Ungerechtigkeit darstelle, dann ist dem Knaben damit nicht wirklich geholfen!

Ein Einsatz im Kosovo ist zwar kein "Kindergeburtstag", aber von der Intensität eines Aghanistan-Einsatzes immer noch weit, weit entfernt! Das schreibe ich, genau wie "MediDream", vor dem Hintergrund von auch fast zwei Jahren in den Einsätzen und kurz vor der Verlegung in den KFOR-Einsatz im 32. DEUEinsKtgt KFOR!

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