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Mehr Berufssoldaten braucht das Land

Begonnen von Cruizer, 10. Mai 2012, 22:09:16

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Cruizer

Warum werden nur eine Handvoll SaZ bei den BS Auswahlkonferenzen SDBw pro Jahrgang und Verwendung übernommen, wenn sich doch hunderte gut ausgebildete SaZ bewerben und somit Ihren Willen bekunden länger für die Bw dienen zu wollen? Sinnvoll ist jetzt mehr BS zu übernehmen als zukünftig die guten ausscheiden zu lassen und aufgrund des demographischen Wandels kaum noch junge SaZ nachkommen...

ulli76

1. Es kommen reichlich junge SaZ nach- schau dir mal die Erfahrungsberichte zu den ZNwGs an: Ne Feldwebelstelle ist schon fast so begehrt wie nen 6er im Lotto.
2. Die Bundeswehr übernimmt die Anzahl an Soldaten als BS, die sie braucht und zur Zeit gibt es eher zu viele als zu wenig BS.
Und in Zukunft werden noch weniger als aktuell gebraucht.
•Medals are OK, but having your body and all your friends in one piece at the end of the day is better.
http://www.murphys-laws.com/murphy/murphy-war.html

-Anni-

Wo ist der "Gefällt-mir-Button"... ;D

KlausP

Zitat von: Cruizer am 10. Mai 2012, 22:43:34
Bin sehr auf das Neue PSM 185 und die attraktiven Maßnahmen aus dem Reformbegleitprogramm gespannt... ::)

Eines kann ich Ihnen jetzt schon versichern: es wird definitiv nicht mehr BS-Übernahmen geben.
StOFä (NVA) a.D., StFw a.D.
aktiver Soldat vom 01.11.71 bis 30.06.06, gedient in zwei Armeen

Paramedic

Wozu sollten es mehr sein? Bei einer einsatz-orientierten Armee braucht die Bundeswehr junge Soldaten, die diese Einsätze bestreiten. Dazu kommt ja der große Stellenabbau.
- The easy way is always mined.

Hauptfeldwebel d.R.

miguhamburg1

Wer wie der Fragensteller indirekt mehr BS fordert, muss dann aber auch die Frage beantworten, wie er die Ü 45 Feldwebel und Offiziere einsetzen will. Er muss auch fragen, wie er die dann die Masse der Gruppen- und Zugführerdienstposten im Truppendienst besetzen will...

Fakt ist, dass eine funktionierende Armee ihre besonders belastenden Dienstposten (im Truppendienst) mit jungen, körperlich und mental "im Saft stehenden" Feldwebeln und Offizieren besetzen muss. Das sind eben vor allem die Trupp-, Gruppen- und Zugführer Fw und Offz und nicht die lebensälteren Kameraden. Wenn ich also mehr BS übernehme, dann muss ich ja denen entsprechende Dienstposten zuweisen, auf denen dann die Jüngeren nicht mehr verwendet werden können.

DerTommy86

@ miguhamburg:

Solche Fragen ließen sich leicht beantworten, wenn man einen Blick auf andere Armeen werfen würde. Die Übernahme fremder Personalkonzepte wäre natürlich allein schon aus rechtlicher Sicht nicht ohne Weiteres möglich, aber was die Bundeswehr personaltechnisch betreibt ist schlichtweg Unsinn.

Mal ein Blick zu den Briten:

Die Mehrheit der Berufssoldaten ist gewissermaßen SaZ/BO 20. Warum 20? Weil aus medizinischer Sicht der menschliche Körper seine Leistungsfähigkeit bis ungefähr ins 40. Lebensjahr weitestgehend aufrecht erhalten kann und erst danach zügiger abbaut. Die Kameraden sind also 20 Jahre lang Soldat und werden in der Regel kurz vor ihrer Entlassung zum Major ernannt (und damit meine ich so kurz, dass in der Regel keine Verwendung als Major mehr erfolgt). Sie kriegen dann eine Rente, können und sollen aber natürlich auf dem zivilen Arbeitsmarkt weiter ihren Lebensunterhalt bis zur Pensionierung verdienen.

Vorteile:
- Keine Bildung eines "Wasserkopfes"
- Orientierung an der physiologischen Entwicklung des menschlichen Körpers, damit Ausnutzung des vorhandenen Potenzials

Nachteile:
- Eintritt ins zivile Berufsleben in einem relativ hohen Alter. Wobei das natürlich eher aus unserer Sicht ein Nachteil ist... Wenn die Gesellschaft so gepolt ist, dass sie Soldaten ehrt und sie als fundamentalen Teil der Gesellschaft betrachtet, dann werden auch solche Veteranen (sofern die Wirtschaftslage passt) immer Arbeit finden. Bei uns wäre sowas leider undenkbar, sofern man nicht das Glück hat Arzt zu sein.

Außerdem bin ich extrem gegen die Personalstruktur der deutschen Armee. Ich finde es ist ein Unding, was hierzulande an "Dienstgradinflation" stattfindet. In vergangenen Tagen waren Gruppenführer in der Regel Uffz/StUffz, mittlerweile beinahe nur noch OFw/HFw.
Ich finde: Man sollte das tatsächliche Gehalt eines Soldaten so von der Besoldungsordnung loslösen, dass z.B. auch ein 32-jähriger Hauptgefreiter als "Spezialist seines Handwerks", SaZ 12 mit nem Gehalt von 2.000 Euro Netto denkbar wäre, der darüber hinaus eine ZAW erhält.
Jetzt mal ehrlich, diese Kopplung des Gehalts und der Verwendung an hohe Dienstgrade führt dazu, dass unsere Armee mittlerweile eine Feldwebel- und Offizierarmee ist. In anderen Armeen gibt es Mannschaftssoldaten, die Hubschrauber fliegen. bei uns dürfen das defacto "nichtmal" Feldwebeldienstgrade.

Damit zusammenhängend ist es eben auch nicht notwendig, BS-Offiziere mit Laufbahnziel OTL A14 zu führen. Solange das Gehalt angemessen ist und mit steigender Diensterfahrung auch angemessen steigt, sollte für die Mehrheit der BS-Offiziere mMn als Major Schluss sein. Und siehe da, die aktuellen Personalprobleme geben mir Recht. Wir erleben ja heute nicht zum ersten Mal, dass der Wasserkopf unserer Armee dadurch abgebaut wird, dass man die "alten" Berufsfeldwebel und -offiziere mit dem goldenen Löffel aus der Bundeswehr rauslocken will.

Paramedic

Der Plan geht, wie du geschrieben hast, leider nicht auf.

Warum sollte ein Spezial-HG eingestellt werden, ordentlich kassieren und eine ZAW bekommen? Weil er in deinem Bsp. 32 ist?
Dafür stellt man ihn nicht ein, dafür haben wir FWs.

Auch die Einweisung von Mannschaften zum Fliegen, das ist nicht das Ziel. Warum soll jemand, der nichts vorzuweisen hat für 20+ eingestellt werden und Helikopter fliegen, wenn ein anderer erst ein Abi mit 1 braucht oder ein Studium abzulegen hat?

Dann kann ich ja gleich alles mit zivilen Weiterbildungen lassen, wenn ich 20 Jahre eine gute Pension anhäufen kann und praktisch ohne zivil-verwertbares auskomme.

Dieses Prinzip wird es hier nicht geben.

- The easy way is always mined.

Hauptfeldwebel d.R.

DerTommy86

#8
ZitatWarum sollte ein Spezial-HG eingestellt werden, ordentlich kassieren und eine ZAW bekommen? Weil er in deinem Bsp. 32 ist?

Moment, das "ordentliche Gehalt" hab ich absichtlich nicht näher definiert. Ein SaZ 12 HG/SG sollte in der hinsicht ordentlich kassieren, dass sein Gehalt ein ausreichender Anreiz für eine Einstellung in diese Laufbahn ist. Das bedeutet nicht, dass er am Ende so viel verdienen muss wie ein HFw.

Warum bekommt ein Offizier ein Studium? - Weil er sich für 13 Jahre in seiner Laufbahn verpflichtet.
Warum sollte denn ein Feldwebel eine ZAW bekommen? - Weil er sich in seiner Laufbahn für 12 Jahre verpflichtet.
Und warum sollte dann ein SaZ 12 Mannschafter keine ZAW bekommen? - Da könnte man nur argumentieren, dass er im Äquivalent als Mannschafter nicht "auf Gesellenebene" eingesetzt wird und deshalb auch keinen Berufsabschluss braucht. Ok, aber man könnte ihm beispielsweise als Gegenleistung angemessene Mittel aus dem BFD-Topf zusprechen. Übrigens wird doch bei der aktuellen Anwerbung von Mannschaftern nichts anderes gemacht: Die Bundeswehr hat erkannt, dass sie ein Prämiensystem einführen muss um diese Laufbahn attraktiv zu machen und testes gerade mit zaghaften Schritten Möglichkeiten auf diesem Gebiet aus.

Mir geht es doch nur um folgendes: Warum konnte früher ein Uffz eine Gruppe führen und heute brauchen wir dafür einen Hauptfeldwebel? Es gibt bei uns eine Dienstgradinflation und die führt eben dazu, dass wir in den meisten Bereichen kaum noch eine pyramidenförmige Dienstgradstruktur haben. Normal wäre: Viele Mannschafter, weniger Unteroffiziere, weniger Offiziere. Was wir haben ist: Kaum Mannschafter, Kaum Unteroffiziere (die heutzutage sowieso zu "besseren Mannschaftern" degradiert wurden), viele Feldwebel, viele Offiziere und sehr viele Stabsoffiziere (überspitzt ausgedrückt).

Deshalb sage ich: Ne gesunde Dienstgradstruktur fängt damit an, dass wir Mannschafter nicht nur für bestenfalls vier, maximal sechs Jahre ausbilden und sie dann weiterschicken, sondern dass wir ihr Know-How längerfristig nutzen. Und dann sollte auch ein 30-jähriger SG z.B. als Scharfschütze eingesetzt werden können ohne dass man sagt: "Wenn man bis in diese Altersbänder Soldat bleiben möchte, dann MUSS man in höhere Laufbahnen wechseln". Und eine solche Weiterentwicklung der Laufbahn fängt u.a. damit an, dass man dem Soldaten ein Gehalt in Aussicht stellt, bei dem er sich denkt: "Ok, ich kann das als Beruf ausüben und in einigen Jahren meine Familie damit ernähren" und nicht "Ich geh jetzt für ein paar Jahre zum Bund um ein paar Öcken zu verdienen und dann mach ich nen richtigen Beruf". Auch SaZ 12 Mannschafter kann in meinen Augen ein richtiger Beruf (nicht i.S.v. abgeschlossene Berufsausbildung) sein, aber dafür muss die Laufbahn eben aufgewertet werden. Das Gleiche gilt auch für die Uffz-Laufbahn, aber beide Laufbahnen wurden bisher immer nur kontinuierlich abgewertet.

ZitatWarum soll jemand, der nichts vorzuweisen hat für 20+ eingestellt werden und Helikopter fliegen, wenn ein anderer erst ein Abi mit 1 braucht oder ein Studium abzulegen hat?

Gute Frage. Gegenfrage: Der Erwerb eines Pilotenscheins ist (außerhalb der großen Fluggesellschaften) nicht an irgendeinen Schulabschluss gekoppelt. Eine Pilotenausbildung ist weder eine Berufsausbildung und erst Recht kein Studium. Warum sollten wir uns also in einer fliegenden Staffel round about 40 Offiziere leisten, wo doch gerade mal eine handvoll von denen eine Vorgesetztenfunktion wahrnimmt und, ausgehend von SaZ 15 Piloten, jemals wahrnehmen wird? In einem Schwarm fliegen: sechs "einfache" Piloten + stv. Schwarmführer + Schwarmführer. In der nächsthöheren Organisationseben kommt dann noch der Staffelkapitän und sein stv. dazu.
Es erscheint dir also nicht unvorteilhaft, dass pro Staffel 24 Offiziergehälter gezahlt werden für eine Tätigkeit, die nicht mal das Äquivalent einer Berufsausbildung darstellt? Warum wird es dann in unserer Armee trotzdem gemacht? Ganz einfach um ein absolutes Mindestmaß an Konkurrenzfähigkeit der militärischen Fliegerei der zivilen Fliegerei gegenüber aufrechtzuerhalten. Man könnte selbstverständlich auch einen Feldwebel zum Hubschrauberpiloten ausbilden. Man hat es ja auch in unserer Armee tatsächlich gemacht! Bis vor wenigen Jahren konnte man vereinzelt OStFw sehen, die noch aktive Piloten waren. Mittlerweile ist diese Laufbahn natürlich ausgestorben. Und warum? Weil in der Bundeswehr das Geld so strikt an den Dienstgrad gekoppelt sind, dass man zur gehaltsmäßigen Aufwertung eines Dienstpostens die STAN anpassen muss.
"Hubschrauberpiloten sollen mehr verdienen? Dann dürfen ab jetzt keine Uffz mehr fliegen, sondern nur noch Offz. Das Gehalt reicht immer noch nicht, um die Laufbahn im Vergleich zur zivilen Fliegerei attraktiv zu halten? Dann verkürzen wir eben die Mindestbeförderungszeiten für Piloten um jeweils 0,5 Jahre. Reicht immernoch nicht? Lasst uns die Zulagen erhöhen."
Und damit zurück zur ursprünglichen Frage: Warum brauche ich in einer Staffel zwei Dutzend Offiziere ohne Führungsverantwortung, wenn ich stattdessen auch Feldwebel fliegen lassen könnte, solange das drumherum stimmt? Folgendes ist jetzt nur eine Gedankenspielerei, aber so sehe ich grundsätzlich die Prinzipien anderer Staaten und ich sehe nicht, warum das bei uns nicht auch klappen sollte:

Fliegender Offizier: Verpflichtungszeit 20 Jahre und Absolvieren eines Studiums.
Fliegender Uffz: Verpflichtung für 12 Jahre ohne Studium
Fliegender Mannschafter: Verpflichtung für 10 Jahre.

Natürlich unterscheiden sich die Laufbahnen dann auch inhaltlich. Der Mannschafter kriegt ne neunmonatige allgemeinmilitärische Ausbildung, danach eine hochwertige Pilotenausbildung, Flugstunden und damit einen Anreiz für diese Laufbahn.
Fliegende Uffz kriegen nach einigen Jahren noch die Kommandantenausbildung und werden, bei Eignung, stv. Schwarmführer.
Alles was darüber hinausgeht wird Offz.
Du sprichst dann noch von der Bestenauslese im Zusammenhang mit "Abi mit 1". ich meine, dass sich interessierte Abiturienten sowohl für eine solche Offz-Laufbahn, als auch für eine solche Mannschaftslaufbahn finden ließen, SOFERN die Anreize richtig gesetzt werden. Um Hubschrauber zu fliegen muss man kein Führer sein, also muss man kein Feldwebel/Offizier sein. Auch will nicht jeder Abiturient studieren, manche wollen das überhaupt nicht, andere wollen vielleicht auf die UniBw verzichten und stattdessen mit dem BFD an einer Uni ihrer Wahl studieren.Und ich denke wir wissen auch alle, dass nicht jeder Abiturient Offizier werden möchte, weil er darin ne reine Schreibtischtätigkeit sieht. Manche wollen auch nicht Feldwebel werden, sondern möchten aus welchen Gründen auch immer keine Vorgesetztenfunktion wahrnehmen. Das macht sie aber nicht ungeeignet für die Ausübung von Fachverwendungen wie dem Fliegen eines Luftfahrzeugs.

Jedenfalls hast du dann eine sinnvolle Dienstgradstruktur, musst aber natürlich gewährleisten, dass die Gehälter der Dienststellung entsprechend. Das bedeutet: Mann kann natürlich Gehaltsgefälle Offz - Uffz - Mannschafter beibehalten, aber bitte nicht so, dass der Mannschafter unterirdisch wenig kassiert. Und voila, schon hast du einen Bereich, in dem du nicht ausschließlich Cappos hast, wo du keine brauchst. Nochmal: In anderen Armeen funktioniert es, nur bei uns nicht. Was bei uns aber ganz toll funktioniert ist der Aufbau von Wasserköpfen und der spätere Abbau selbiger auf Kosten des Steuerzahlers. Die aktuellen Strukturen sind schlichtweg so festgefahren, dass die Meisten sich gar keine anderen Möglichkeiten mehr vorstellen können.
Und dabei ist es übrigens nicht gerade hilfreich, dass federführend für unsere Besoldungsordnung das Innenministerium ist, das jedes Mal auf die Barrikaden geht wenn irgendjemand es wagt, eine Lösung der Kopplung der Beamtengehälter an die Soldatengehälter zu fordern....

PS.: Nochmal ganz kurz...

ZitatWarum soll jemand, der nichts vorzuweisen hat für 20+ eingestellt werden und Helikopter fliegen, wenn ein anderer erst ein Abi mit 1 braucht oder ein Studium abzulegen hat?

ich weiss das ist jetzt n sehr spezieller Fall, weil die Fliegerei doch nur einen kleinen teil der Bundeswehr ausmacht, aber folgendes Beispiel: Du hast eine STAN, die Mannschafter, Unteroffiziere und Offiziere als Piloten ermöglicht. Du hast dein Einstellungssoll an Offizieranwärtern LFFA bereits fast erfüllt, hast aber noch ein paar Mannschaftsstellen LFFA frei. Bewerber A hat ein 1,5 Abi und in der Fliegerpsychologie "C", Bewerber B hat Mittlere Reife mit 2,0 aber in der Fliegerpsychologie "A". Da es hier um eine Mannschaftsstelle geht, bringt dem Bewerber A sein Abi nicht die Bohne, da Bewerber B die fachspezifischen Anforderung sehr viel besser erfüllt.
In diesem speziellen Fall (der aber garnicht so speziell ist, da ein ziviler Pilotenschein eben kein Abitur erfordert) fängt Eignung nicht dort an, wo der eine Bewerber den besseren Schulabschluss vorweisen kann. Es ist eben nur in unserer Armee so.

DerTommy86

#9
Edit: Hoppla, wollte meine letzte Antwort ändern und hab ausversehen auf "zitieren" geklickt. Kann ich diesen Beitrag selbst löschen oder muss das n Admin machen?

Rollo83

#10
Weisst du überhaupt was ein SAZ Manchafter und was ein SAZ Feldwebel verdient?
Ein Ein SG/OSG hat A5 und ein Fw hat A7. Das macht bei Steuerklasse 1 und in Erfahrungstufe 1 genau 100€ Unterschied.
Der Mannschafter hat aber keine Ausbildung, keine Weiterbildung auf Meisterebene keine große Verantwortung für Material und vor allem keine große Verantwortung für Personal und verdient ganze 100€ weniger als ein Feldwebel der dies alles hat. Durch diese komische Verpflichtungspremie wird dieser Unterschied noch kleiner.

Warum ein Offizier ein Studium bekommt und der Feldwebel ein Meister wird und der Unteroffizier ein Geselle wird liegt doch auf der Hand. Das Schlagwort ist doch BILDUNG. Ein Offizier MUSS eine gewissen Bildung haben und hard/softskills die man nun mal in einem Studium erlernt. Es geht auch um selbstständiges erarbeiten von verschiedensten Dingen und weiss der Teufel was man noch alles durch ein Studium lernt. Es geht ja nicht mal um das Fachwissen denn die meisten Offze werden ja nicht mal in ihrem studierten Fach eingesetzt.

Das gleiche gilt für andere Dienstgrade nur das diese ihre Kenntnisse die sie in ihrer Ausbildung/Weiterbildung gelernt haben aufjedenfall anwenden können und müssen.
Wenn man eine Sotas (BV-Anlage) im neuen Boxer instandsetzten will MUSS man Ahnung von Elektrotechnik haben, denn man sollte so einiges an Hintergrundwissen haben. Nehmen wir noch dazu die Instandsetzungsarbeiten am FueInfoSysH mit allem was dazu gehört und der WSA OSP. Dazu muss man nämlich erst mal das System verstehn bevor ich da was insten kann und das ist weiss Gott nicht so leicht wie das viele denken. Es gibt sicherlich noch genug andere Bereich wo man unbedingt und zwingend eine passende Ausbildung braucht.

Wieso man jetzt einem Mannschaftssoldaten eine ZAW geben soll da seh ich keinen Sinn. Erstens gibt es Zulassungsvorraussetzungen. Ist der Bewerber gut wird er Uffz oder höher und bekommt eine Aus/Weiterbildung ist er zu schlecht bekommt er diese nun mal nicht. Es gibt natürlich gute Mannschafter und diese können immer noch einen Laufbahnwechsel anpeilen.
Gibt man den Mannschaftern eine ZAW könnte man ja direkt alle 3 Laufbahnen unter den Offzen zu einer zusammenfassen und das will doch wohl keiner.

Hubschrauberpiloten sind doch Fachdienstoffizier, oder?

Zum SAZ 20 hab ich auch eigentlich eine ganz schlechte Meinung und ich persönlich würd es nie machen. Wenn man natürlich so ein Modell wie die Amis schaffen würde die eine Pension von X€ pro Jahr bekommen nach einer bestimmten Dienstzeit wäre das interessant aber so ohne alles ist doch SAZ 20 total unatraktiv.
Es gibt ja schon Kameraden die sind SAZ 17 und SAZ 20 und die haben genau die gleichen Ansprüche wie ich als SAZ 12. Macht irgendwie keinen Sinn meiner Meinung nach.

Das es in Zukunft weniger BS geben wird anstatt mehr liegt ja auch auf der Hand und macht ja auch Sinn. Wurde ja auch schon gesagt, was soll man mit den ganzen älteren Infanteristen machen. In der Fachdienstlaufbahn würde es sogar Sinn machen denn in der Inst als GrpFhr kann ich auch locker noch mit 45-50 Jahren arbeiten, aber als GrpFhr bei den Fallis oder wo auch immer wirds bestimmt sportlich. 

Die Ausbildung in meiner Elo AVR ist auch nicht grad billig und in meiner AVR gibt es eh viel zu wenige Soldaten für viel zu viele freie Stellen und deswegen werden in meiner AVR auch extrem viele Soldaten BS. In meiner Einheit ist JEDER Soldat in meiner AVR BS außer ich. In anderen Einheiten sieht das nicht anders aus und an der Schule die Ausbilder für diese AVR sind sowieso BS. Das macht irgendwie auch Sinn wie ich finde.

lino

Zitat von: DerTommy86 am 11. Mai 2012, 02:18:41Die aktuellen Strukturen sind schlichtweg so festgefahren, dass die Meisten sich gar keine anderen Möglichkeiten mehr vorstellen können.

Das ist ein ganz wesentlicher Punkt. Und wenn ich mir so manche Ansätze im Weiteren durchlese, dann sind diese ganz klar nur ein Reflex dieser uralten Strukturen, die sich im 21. Jahrhundert unlängst überlebt haben.

Die starren Verpflichtungszeiten müssen dringend flexibilisiert werden und dürfen - in einem gewissen Rahmen - nicht mehr unmittelbar an Laufbahnen gebunden sein.

Weiterhin muss dem inflationären Umgang mit Dienstgraden (und dessen 'Kompetenzen') und Beförderungen entgegengewirkt werden. Das allerdings ist wohl ein Phänomen unserer Zeit und politisch 'so gewollt'. Das Stichwort für die Zivilwirtschaft ist da wohl "Akkademisierung". Es werden Leute durch vermeintlich hochwertige Bildungsdimensionen (auch militärisch!) gejagt, nur damit man sie darauffolgend ausschmücken kann (Ob mit Diplom oder mit Dienstgrad Feldwebel - das sei hier irrelevant.)
Dann stehen diese Leute auf der zivilwirtschaftlichen Straße oder dem Kasernenhof und sind aufgrund der inflationären Überhöhung ihres Status irgendwie überall überflüssig und strenggenommen vielleicht auch überqualifiziert. Einsetzen tut man sie dann aber dennoch: Dann macht -zivilwirtschaftlich und überspitzt gesprochen- der Ingenieur den Job des Gesellen und der Feldwebel den Job des Mannschaftsdienstgrades.

schlammtreiber

Zitat von: miguhamburg1 am 10. Mai 2012, 23:50:39
Wer wie der Fragensteller indirekt mehr BS fordert, muss dann aber auch die Frage beantworten, wie er die Ü 45 Feldwebel und Offiziere einsetzen will.

Mir schwebt die Bildung hochwertiger und lebenserfahrener Veteraneneinheiten vor, für die aus Imagegründen eine klassische Namensgebung erarbeitet werden sollte

Res ad triarios rediit!   ;D
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KlausP

Schon (gelinde ausgedrückt)  seltsam, was Einige hier so für Gehirnfürze von sich geben. Die Bundeswehr hat jetzt schon zu viele lebensältere Berufssoldaten, die sie für Auslandseinsätze nicht mehr sinnvoll heranziehen kann, oder sollen 50jährigen Stabs- und Oberstabsfeldwebel als Patrouillensoldaten und ebenso alte Majore und Oberstleutnante dabei als Kommandanten eingesetzt werden? Hier schwätzen mal wieder Blinde von der Farbe und Taube von Musik.
StOFä (NVA) a.D., StFw a.D.
aktiver Soldat vom 01.11.71 bis 30.06.06, gedient in zwei Armeen

lino

Zitat von: KlausP am 11. Mai 2012, 09:28:26Hier schwätzen mal wieder Blinde von der Farbe und Taube von Musik...

... und Ewiggestrige von einer (nicht mehr) zeitgemäßen Personalführung und Personalstruktur.