was passiert in den ersten tagen,nach dienstantritt?

[ulli76]

Was vergleichsweise viel Zeit kostet ist, dass alles genau erklärt wird, wie es funktioniert und dann auch geübt werden muss.
Ein zweiter Zeitfaktor besteht darin, dass eine Gruppe immer was länger braucht als der Einzelne. Da geb ich mal ein Beispiel für: Ein einzelner Soldat, der essen geht, ist in evtl. 30min fertig.
Eine Gruppe muss man erstmal antreten lassen, das können Rekruten natürlich noch nicht so gut, deswegen muss es evtl. 2-3x gemacht werden. Bis der letzte sein Essen hat, ist der erste evtl. schon fast fertig, man sollte aber warten, bis auch der letzte mit dem Essen fertig ist. Dann tritt man wieder vor der Kantine an- bis das wieder halbwegs geklappt hat, wäre der Einzelsoldat evtl. schon wieder fast im Block. Da ist man dann locker mit 45 oder mehr dabei.
Ein guter Ausbilder sollte das wissen und in seiner Zeitplanung berücksichtigen.

Jetzt kannst dir ausrechnen, wie viel Zeit es kostet, wenn man das bei so ziemlich jeder Tätigkeit hat.

Untersuchung zur Einstellung ist an sich auch recht einfach: Je nach dem werden am allerersten Tag schon Voruntersuchungen (Seh-und Hörtest, Urin, Blutdruck, Gewicht etc.)durchgeführt. Die Rekruten kommen aber nicht einzeln, sondern in Gruppen-gerade am ersten Tag mal mehr, mal weniger auf einmal. Jetzt kann´s passieren, dass der Rekrut an jeder Station erstmal warten muss, bis die vor ihm fertig sind. Bevor es wieder in den Block geht, wird auch wieder gewartet, bis mehrere fertig sind.
Am 2. Tag ist dann oft die Zahnarztuntersuchung und die Hauptuntersuchung beim Arzt plus evtl. noch Impfungen. Auch hier kommen die Rekruten in der Regel gruppenweise, was wiederum Wartezeiten nach sich zieht. Beim Arzt kann es schonmal zu Verzögerungen kommen, wenn Gesundheitsunterlagen fehlen, Befunde abgeklärt werden oder der Truppenarzt schlicht noch einen "normalen" Patienten zwischendurch behandeln muss. Dann kann sein, dass derjenige am Vortag sein Impfbuch nicht dabei hatte und der Impfstatus nochmal kontrolliert werden muss.
Und schon sind mehrere Stunden rum.

Unterrichte gibt es gerade am Anfang vielfältige: Da geht es vor allem drum, Abläufe zu erklären: Wie läuft eine Krankmeldung, wie hat sich der Soldat zu verhalten, was für Beschwerdemöglichkeiten hat der Soldat, welche erzieherischen Maßnahmen und Disziplinarmaßnahmen gibt es etc. Antreten, Meldungen und Dienstgrade werden an sich ständig geübt.
Sobald alle vom Arzt freigegeben sind, geht es oft auch schon mit dem Sport los und recht schnell mit vorbereitenden Ausbildungen für den ersten Geländetag.

Es wird halt wirklich alles erklärt und geübt- immerhin die die Grundausbildung so ausgelegt, dass sie von allen bestanden werden kann. Zudem geht´s bei der Bundeswehr ganz anders als im Zivilen zu und das muss erstmal alles gelernt werden.

Das wichtigste steht auch nochmal hier: http://www.bundeswehrforum.de/forum/index.php?topic=35510.0

[Lauralinchen]

Wow, vielen lieben Dank für deine Antwort.

Die hat mir wirklich weiter geholfen & mich ein bisschen beruhigt.

[k3mp4fr34k]

Ganz besonders in den ersten 2-3 Wochen prasseln auch unglaublich viele neue Eindrücke auf den jungen Soldaten ein. Das geht beim militärischen Umgang, der mitunter durchaus laut sein kann, los und endet irgendwo zwischen Schlafmangel und military fitness.
Und dadurch kann es natürlich passieren, dass er abends, wenn er denn vor dem Zapfenstreich noch die ein oder andere Minute übrig hat, nicht unbedingt noch eine SMS schreibt oder anruft, sondern nur noch ins Bett fällt und schläft.
Die Umstellung ist nicht nur für dich sehr groß, sondern ganz besonders auch für ihn, und an den Alltag in der militärischen Gemeinschaft muss man sich erst einmal gewöhnen. Das dauert vielleicht ein bisschen, ist meiner Meinung nach aber ganz normal 

[BulleMölders]

Zu den ganzen neuen eindrücken was das militärische angeht, kommt für viele auch noch dazu, daß sie auf einmal mit mehreren Kameraden eine Stube teilen und sich erstmal kennen lernen müssen.
Da bleibt dann wenig Zeit für das "Privatleben". Wenn man dann mit seiner Liebsten Kontakt aufnehmen will, dann möchte man doch lieber allein sein und nicht das etliche Kameraden dabei zu hören.
Das wird sich mit der Zeit bessern, da man Möglichkeiten und Zeit findet, die man in den ersten Wochen nicht kennt oder hat, sich zurück zu ziehen und ein wenig Privatsphäre zu finden.

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[bayern bazi]

was auch sehhhhhhhhr fordernd ist

die meisten sind jetzt mal frisch aus der schule und haben noch nie gearbeitet - jeztzt müssen sie auf einmal früh aufstehn und dann auch noch körperliche anstrengungen den tags über - da ist man dann froh wenn man abends sein bett findet


geht ja den lehrlingen bei lehrbeginn uach nicht anders

[Lauralinchen]

Vielen Dank fürs Mut machen und aufmuntern. 

Er hat mich heute mal kurz angerufen, zwar nicht wirklich viel erzählen können, aber ihm geht es dementsprechend gut und hat von sich aus gemerkt, dass ich ein paar liebe Worte brauche und es dann genau auf den Punkt gebracht. Erste Panik also beseitigt, bleibt nurnoch die Ungewissheit.

Allerdings wird er Freitag für seine AGA versetzt, durch Mangel an Ausbildern und dann geht wohl alles wieder von vorne los.  Aber mal abwarten, ich hoffe sie starten dann nächste Woche nicht direkt mit einem BIWAK. -.- Das ist nämlich in der Kaserne in der er jetzt noch ist für nächste Woche geplant.

[InstUffzSEAKlima]

Bedenke, dass er "nur" in der Grundausbildung und nicht im Krieg oder im Knast ist. Wenn jemand in den Einsatz geht, mag es nachvollziehbar sein, dass sich die Daheimgebliebenen da mehr Gedanken machen, aber in diesem Fall hier, ist das absolut unnötig.

[BulleMölders]

Er hat mich heute mal kurz angerufen, zwar nicht wirklich viel erzählen können, aber ihm geht es dementsprechend gut und hat von sich aus gemerkt, dass ich ein paar liebe Worte brauche und es dann genau auf den Punkt gebracht. Erste Panik also beseitigt, bleibt nurnoch die Ungewissheit.

Da sieht man, sobald ein wenig Ruhe eingekehrt ist, hat man auch Zeit Kontakt zu seinen Liebsten auf zu nehmen.
Es lebe die Zeit der Handys, wir mussten noch Stundenlang an der Telefonzelle anstehen. 

Allerdings wird er Freitag für seine AGA versetzt, durch Mangel an Ausbildern und dann geht wohl alles wieder von vorne los.  Aber mal abwarten, ich hoffe sie starten dann nächste Woche nicht direkt mit einem BIWAK. -.- Das ist nämlich in der Kaserne in der er jetzt noch ist für nächste Woche geplant.

Auch das ist ein wichtiger Aspekt, den man bei der Bundeswehr lernen muss und das Möglichst schnell, "Nichts ist so beständig wie die Änderung!"

[ulli76]

Was ist denn so schlimm an nem Biwak? Außer dass es wettermäßig langsam etwas "unmuggelig" wird.
Wenn die aber erst zur nächsten Woche verlegt werden,ist die Wahrscheinlichkeit, dass es direkt in´s Biwak geht, schonmal geringer.

Du brauchst dir echt keine Sorgen machen- er wird jetzt zwar gefordert, aber gleichzeitig auch gehegt und gepflegt und man wird schauen, dass ihm nichts passiert.

[KlausP]

Zweite Woche schon Biwak? Was ist das denn für 'ne Truppengattung?

[schlammtreiber]

Zweite Woche schon Biwak? Was ist das denn für 'ne Truppengattung?

Feldlagerbetriebskompanie? 

[KlausP]

Stimmt, jetzt wo du das sachst ... Auf das Naheliegendste kommt man immer nicht. 

[ulli76]

Ob man das dann Biwak nennen kann? Die bauen doch gleich ganze Häuser mit fließend Wasser, Strom und W-Lan.

[miguhamburg1]

Biwak? In der Kaserne? Wohl kaum...

Eher die Erstausbildung "Leben in´m Felde", Bau der Dackelgarage, Anlegen von Feuerstellen etc.

[KlausP]

Biwak? In der Kaserne? Wohl kaum...

Eher die Erstausbildung "Leben in´m Felde", Bau der Dackelgarage, Anlegen von Feuerstellen etc.

Eben. Morgens raus und nachmittags wieder rein mit Mittagsverpflegung im Gelände. War bei uns aber auch frühestens in der 3. Woche - in einem Grenadierverband. Vorher gibt es ja dazu die ganzen Unterrichte und das kann ja in dieser Woche auch noch nicht soo doll gewesen sein.