Großer Dienstanzug bei Rückfahrt in die Kaserne nach dem Gelöbnis

[Jotex]

Guten Tag Kameraden und liebe Leser,

Ich hatte gestern mein Gelöbnis und bin mit dem großen Dienstanzug dann privat nach Hause gefahren, was uns ja von unserem Disziplinarvorgesetzten erlaubt wurde, d. h. Grußabnahme usw. hatte ich schon. Nun stellt sich die Frage wie ich morgen wieder den Rückweg zur Kaserne antreten soll. Da ich kein Auto hab muss ich die öffentlichen benutzen (von Potsdam nach Berlin also ca. 1,5h Fahrzeit)
Grundsätzlich könnte ich ja im kleinen Diener fahren, ich habe aber die Halbschuhe nicht da und die Uniform zu verstauen im Gepäck und dann zivil fahren kommt auch nicht in Frage. Kann ich also Schwarzkoppel und Kampfstiefel zum Dienstanzug anziehen (sprich großer Diener) und mit Gepäck die öffentlichen Verkehrsmittel zur Kaserne benutzen? Alsohätten die Feldjäger dafür Verständnis, dass ich Gelöbnis hatte und den großen Diener ohne Befehl tragen muss?

Vielen Dank schon mal für eventuelle Antworten!

[Andi]

Kann ich also Schwarzkoppel und Kampfstiefel zum Dienstanzug anziehen (sprich großer Diener) und mit Gepäck die öffentlichen Verkehrsmittel zur Kaserne benutzen?

Nein, das ist nicht erlaubt.
Und wenn dein Disziplinarvorgesetzter nicht explizit befohlen hat, dass der große Dienstanzug nach dem Gelöbnis auf der Heimreise getragen werden darf, dann durftest du ihn bereits da nicht tragen.

Dann wirst du dir wohl Halbschuhe besorgen oder zivil fahren müssen.

Gruß Andi

[Rollo83]

Ich checks nicht, wieso kommt in Zivil fahren nicht in Frage ?

[Jotex]

Naja ich hätte ja schwarze Halbschuhe, aber das sind ja nicht die deinstlich gelieferten.

In zivil geht nicht weil das zu viel gepäck wäre (kampfrucksack mit den privaten klamotten, die Kampfstiefel und die Uniform müsste ich dann noch seperat transportieren aber wie ohne das etwas beschädigt wird?)

[Jotex]

Und wenn dein Disziplinarvorgesetzter nicht explizit befohlen hat, dass der große Dienstanzug nach dem Gelöbnis auf der Heimreise getragen werden darf, dann durftest du ihn bereits da nicht tragen.

Doch da durften wir ihn ja tragen aber ich und keiner meiner Kameraden war so klug um mal nachzufragen wie es mit der Rückfahrt am Sonntag aussieht 

[Andi]

Naja ich hätte ja schwarze Halbschuhe, aber das sind ja nicht die deinstlich gelieferten.

Und? Wo ist das Problem?

In zivil geht nicht weil das zu viel gepäck wäre (kampfrucksack mit den privaten klamotten, die Kampfstiefel und die Uniform müsste ich dann noch seperat transportieren aber wie ohne das etwas beschädigt wird?)

Es gibt da so total verrückte Erfindungen, wie Taschen oder Koffer...
Du bist ein klein wenig unselbständig, oder?

Doch da durften wir ihn ja tragen aber ich und keiner meiner Kameraden war so klug um mal nachzufragen wie es mit der Rückfahrt am Sonntag aussieht 

Oder die haben einfach mitgedacht...

[ulli76]

Stiefel in ne Plastiktüte, dann verschmutzen die nicht den Dienstanzug.
Und/oder Dienstanzug in nen gelben Sack, dann ist der auch nochmal geschützt.

Ich frag mich allerdings auch, warum man im großen Dienstanzug nach Hause fährt und sich nicht vorher wenigstens in den kleinen umzieht oder eben gleich ganz in Zivil.

[Rollo83]

Ich würd einfach Schwarze Halbschuhe an ziehn die den dienstlichen entsprechen und feddich ist das Ding.

[Jotex]

Die Idee mit den Tüten ist ganz gut, so werde ichs wahrscheinlich machen.

Ich frag mich allerdings auch, warum man im großen Dienstanzug nach Hause fährt und sich nicht vorher wenigstens in den kleinen umzieht oder eben gleich ganz in Zivil.

Naja weil das Gelöbnis 110km von meiner Kaserne entfernt war und es ein zu großer Umweg gewesen wäre mit meiner ganzen Familie nochmal dahin zu fahren.

[InstUffzSEAKlima]

110 km! Das Soldatsein erfordert ein nicht geringes Maß an Flexibilität und der nötigen Mobilität. Wer nur auf Bequemlichkeit aus ist und alles vor der Haustür erwartet, ist einfach im falschen Beruf gelandet. Es gibt eindeutige Befehle, welcher Anzug zu tragen ist, da spielt es keine Rolle, ob es bequem oder logistisch aufwendig ist. Das ist nicht das Problem des Dienstherrn.

[mailman]

Sowas passiert eben wenn man nicht jeden Gedanken zuende denkt

Ich hab mich nach meinem Gelöbnis auch schweren Herzens und als einer der wenigen in zivil umgezogen. Auch uns war die Heimrfahrt nach Hause im großen Diener erlaubt. Da ich am Sonntag aber wieder 3 Stunden Fahrt vor mir hatte, und die Rückfahrt nur in zivil erlaubt war, hab ich mich eben umgezogen.

Nun ist das Kind wohl bereits in den Brunnen gefallen. Zur Not kann man die Stiefel auch außen am Rucksack festbinden. Oder man nimmt zusätzliche Sachen mit. Oder man schaut isch nach einer Fahrgeminshcaft bei der Mitfahrzentrale um.

[RekrKp8]

Als langjähriger Angehöriger einer Grundausbildungseinheit bin ich ZIEMLICH SICHER, dass es Ihnen gar nicht erlaubt sein wird, in Uniform zum Dienstort zurück zu kehren. Wieso sollte es dann sonst wieder untersagt sein? Ich kenne KEINE Einheit*, die den Rekruten erlaubt, in Uniform nach Hause oder zum Dienstort zu reisen, mit Ausnahme am Tag des feierlichen Gelöbnisses.

[mailman]

Bei uns war es in den letzten 2 Wochen erlaubt, da wir erst da den Unterricht und die Grußabnahme bekamen.

Ich sehe Freitags oft auch Rekruten der Lw aus Roth die schon relativ früh in Uniform heimfahren und sich auch entsprechend benehmen

[ulli76]

Bei uns war es Tradition, dass die Grußabnahme kurz vor Gelöbnis war (jaja, ich weiss, die gibt es offiziell nicht) und ab da durfte man in Uniform raus. Das Gelöbnis war dann traditionell, der Tag, wo man das zum ersten Mal durfte. Hing sicher auch damit zusammen, dass viele Eltern ihre Kinder da zum ersten Mal in Uniform gesehen haben und dann noch so nen Ereignis wie Gelöbnis- da konnten dann die stolzen Eltern ihre oft ebenso stolzen Kinder in Uniform mit nach Hause nehmen.

[justin_k]

Ich finde das sehr vernünftig vom Chef, die Heimfahrt im Großen Diener in dem Fall zu erlauben. Das würde auch kein gutes Bild abgeben, wenn er die Rekruten zwingen würde, über 100 km zum Wechseln der Schuhe zu fahren... Nicht schlecht wäre gewesen, wenn noch jemand den Tipp gegeben hätte, die Halbschuhe einzupacken.

Ohne klaren Befehl würde ich die Begegnung mit Feldjägern jetzt aber lieber nicht riskieren. Entweder neutrale schwarze Halbschuhe anziehen oder mit genügend Taschen und Tüten ausrüsten!