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Methoden des Psychologen ?

Begonnen von Svend, 30. Mai 2013, 23:13:30

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Svend

Moin Forum,

ich war gestern bis heute im KC-Hannover um mich für den FWD prüfen zu lassen.
Ärztlich kam T2 heraus und wie ich letztlich gesehen habe, ist der "CAT"/ Computertest bei mir auch nur mit Noten von 1-3 in den verschiedenen
Bereichen der Fragen gut ausgefallen. Danach kam das psychologische Gespräch ...

Was zu meiner eigentlichen Frage führt :
Welche "Methoden" darf ein Psychologe anwenden bzw welche nicht ?!

Druck auf die Bewerber ausüben ist für mich nachvollziehbar, aber sie aufgrund etwaiger Vereinsmitgliedschaften
als "exzessive Alkoholmissbraucher" zu betiteln geht mich sehr persönlich gewaltig gegen den Stich !  >:(
Es wurde auch explizit auf meinen Alkoholkonsum eingegangen (musste Angaben in Gläsern machen), und zugleich war die Psychologin der Meinung,
ich muss über eine "antrainierte Leber" verfügen aufgrund meines letzten "Missgeschickes" mit Alkohol von vor 2 Jahren.
Dies wurde mir im auch so eingeredet. Ich hätte ein Alkoholproblem ...

Sind solche Methoden / Behauptungen im Gespräch erlaubt ?
Denn wie ich erfahren habe bleibt diese *hust* Bewertung ganze 3 Jahre lang erhalten ehe sie verfällt.
Ich hoffe man kann mir etwas Auskunft darüber geben.

KlausP

ZitatEs wurde auch explizit auf meinen Alkoholkonsum eingegangen (musste Angaben in Gläsern machen), und zugleich war die Psychologin der Meinung,

Ja, und? Wie  viel trinken Sie denn so täglich? Umsonst wird die Psychologin darauf nicht eingegangen sein.

Zitat... aber sie aufgrund etwaiger Vereinsmitgliedschaften als "exzessive Alkoholmissbraucher" zu betiteln ...

Vielleicht sollten Sie in Ruhe mal darüber nachdenken, ob da nicht was dran ist.
StOFä (NVA) a.D., StFw a.D.
aktiver Soldat vom 01.11.71 bis 30.06.06, gedient in zwei Armeen

Andi

Das ist die ewige Rollenaufteilung "guter Bulle, böser Bulle". Dabei bringt einen der "böse Bulle" im Gespräch immer in eine unangenehme Gesprächssituation in der sich der Bewerber behaupten muss. Ich vermute mal Svend hat das nicht getan, sondern alles geschluckt und ärgert sich jetzt darüber. Zu spät...
the rest is silence...

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Cherryblossom

Wie Andi schon sagt; das ist der Sinn des Prüfgesprächs. ;)
Natürlich wird da nicht nur nett geplaudert, der Psychologe will dich gezielt unter Druck setzen und provoziert dabei natürlich auch mal.
Die wollen sehen, wie man eben mit dem Druck/ Stress umgeht.

Sofern da nichts dran ist, sollte es doch ein leichtes gewesen sein, ihr das Gegenteil zu beweisen und deine Antwort zu begründen. Auch das nochmalige Nachfragen/ "Provozieren" mit gleichem Inhalt der Frage ist dabei normal; man will sehen, ob Du bei deiner Meinung bleibst oder rumeierst.

Rechtlich ist da auch nichts dran, wieso auch?
Warum sollte der Psychologe das nicht dürfen?!

Und mal ganz ehrlich; ok, je nach Truppengattung stellen die Bedarfsträger teils hohe Anforderungen, auch an die FWDs, aber generell sollte es, sofern man sich nicht völlig im Interview verhaut durchaus möglich sein, die Eignung zu bekommen.


christoph1972

Tja, ich würde mal annehmen, entweder war da ein oder mehrere Fahrverbote wegen Trunkenheitsfahrten im Spiel und/oder im Führungszeugnis war/en ein oder mehrere Einträge vorhanden.

@Svend Die Psychologin wollte einfach herausfinden, ob Du inzwischen über Deinen offenbar erheblichen Alkoholkonsum zu der Zeit vor 2 Jahren reflektierst hast und jetzt eine "andere" Einstellung zum Thema "übermäßiger Alkoholkonsum" entwickelt hast. Dazu wird dann eben auch das Mittel der "Provokation". Da offensichtlich ein erheblicher Promille-Wert erreicht wurde, sagt die einschlägige Literatur zu dem Thema aus, dass Du offenbar zu dem Zeitpunkt regelmäßig größere Mengen Alkohol konsumiert hast. Ansonsten lassen sich gewisse Promille-Werte ohne dauerhafte/bleibene Schäden nicht erreichen.
,,Pazifisten sind wie Schafe, die glauben, der Wolf sei ein Vegetarier."

Yves Montand
französischer Schauspieler und Chansonnier
* 13. 10. 1921 - Monsumagno, Italien
† 09. 11. 1991 - Senlis

turbotyp

Mach dir keinen Kopf. Bei mir war es damals exakt genauso; bin auch Mitglied im Sport-/Schützenverein. Da wurde ich regelrecht als Schnapsdrossel angefeindet  ;D Und als ich dann gefragt wurde ob ich auch noch in die Disko o.ä. gehe und ich das bejahte war das Bild anscheinend perfekt...

Reine Provokation. Die wollen einfach mal gucken wie du damit umgehst...

Svend

Danke an euch für eure Begründungen. Jetzt sind mir die Hintergründe ersichtlich.

@turbotyp : Genau die selbe Masche war es bei mir auch. Mir wurde eingeredet ich würde Alkoholmissbrauch betreiben. Da hätte ich wohl einfach Kontra geben müssen ...

Aus Fehlern lernt man, und damit nochmal Danke für die Antworten  ;)
Das nächste mal kann sich der Psychologe auf was gefasst machen  ;D

Alex5

Zitat von: Svend am 31. Mai 2013, 12:34:20
Danke an euch für eure Begründungen. Jetzt sind mir die Hintergründe ersichtlich.

@turbotyp : Genau die selbe Masche war es bei mir auch. Mir wurde eingeredet ich würde Alkoholmissbrauch betreiben. Da hätte ich wohl einfach Kontra geben müssen ...

Aus Fehlern lernt man, und damit nochmal Danke für die Antworten  ;)
Das nächste mal kann sich der Psychologe auf was gefasst machen  ;D

Wenn man nichts zu verbergen hat oder sich etwas nicht nachsagen lassen will, donnert man dagegen, aber WIE ;)

Ich weiß es jetzt nicht wie es sich bei Delikten handelt, wo schon das Verwertungsverbot aus dem BZR greift.

Niederbayer

"Also Herr Psychologe, ich will Ihnen ja nicht zu nahe treten. Aber Sie trinke ich locker noch unter den Tisch".
Wars so?  :)

F_K

Zitatmeines letzten "Missgeschickes" mit Alkohol von vor 2 Jahren.

Fragen?

Der Anknüpfungspunkt ist doch wohl deutlich, oder?

SpitFire

Aufgrund mancher Schilderungen vom Eignungsinterview aus den KCs entsteht bei mir fast das Bild, die Psychologen würden das tatsächlich als Stressinterview auslegen. Unter dem Gesichtspunkt der Gleichbehandlung wäre das tatsächlich verwerflich, denn dann müsste das meiner Ansicht nach auch für jeden Bewerber so angewandt werden, und ich habe das bei mir jedoch nie so empfunden.

Vielleicht ist das an der OPZ ja anders, aber mein Bauchgefühl sagt mir vielmehr, dass "betroffene Hunde" eben oftmals bellen - und sich bei wunden Punkten sofort angegriffen fühlen.

Es ist ganz sicher kein normaler methodologischer Bestandteil eines Eignungsinterviews, den Bewerber gezielt zu provozieren oder unter Druck zu setzen - es sei denn, es handelt sich tatsächlich um ein Stressinterview, was dann aber, wie eingangs erwähnt, tatsächlich für alle Bewerber so ausfallen sollte.
Wer lacht, hat Reserven.

Niederbayer

Da stimme ich dir zu. Die OPZ ist zwar schon etwas länger her, aber kann mich nicht mal daran erinnern, sonderlich unter Druck gesetzt worden zu sein.  :o

Lu Ziffer

Der Stressteil des Gesprächs ist eine persönliche Situation in der es oft darum geht wie man mit den eigenen Schwäche umgeht.
Ob diese Situation stressig wird ist vollkommen vom Bewerber abhängig, der Bewerber entscheidet ob und wie er den Aussagen des Psychologen beantwortet.

Wenn man also das Gefühl hat das man nicht unter Druck gekommen ist, dann ist es vielleicht weil die Psychologen aufgrund der Antworten kein Grund hatten weitere Fragen in die Richtung zu stellen.

Semper Fi

Ich möchte hier ja keinem Psychologen zu nahe treten, aber die Interviews können durchaus ganz schön heftig werden. Hatte ganze drei Interviews (1x OPZ, 1x Pilotentest und 1x MilFVK) und da wurden teilweise auch bei mir in gewisser Weise Grenzen vom Psychologen überschritten, zumindest aus meiner Sicht.
1. Psychologe (OPZ): An der OPZ und beim Pilotentest waren es mit Abstand die schwierigsten Interviews. Vor allem an der OPZ ging der Psychologe bei mir auf Schicksalsschläge in der Familie ein, was ich als extrem unangenehm empfand und ich auch nicht sonderlich angebracht fande. Dennoch ist da eine Sache wichtig: Ruhig bleiben, freundlich antworten und dem Psychologen offen und ehrlich alles erzählen oder falls es garnicht geht die Frage zurückweisen, das war zumindest an der OPZ eine Notlösung von der man Gebrauch machen durfte.
2. Psychologe (Pilotentest): Beim Interview beim Pilotentest hatte ich einfach nicht die nötigen fachlichen Kenntnisse, auch da ging es sehr ins Detail, teilweise Sachen die man auch als Bewerber aus meiner Sicht noch nicht wissen muss, weil man ja in der Ausbildung auch noch ein paar Sachen lernen sollte.  :D Der Psychologe sah das leider anders, weshalb ich als Pilot für untauglich befunden wurde.
3. Psychologe (MilFVK): Eigentlich nur eine Ergebniseröffnung der Tests die ich zuvor für die Flugsicherung absolviert hatte und eine kleine Befragung zu meinem späteren Berufsbild, hier wurde ich dann zum Glück für tauglich befunden. Insgesamt ein sehr angenehmes Gespräch!

Da es bei mir drei verschiedene Psychologen waren konnte ich mir denke ich ein ganz gutes Bild von den Befragungen machen und muss sagen, das hier teilweise schon gezielt Stressinterviews mit Bewerbern geführt werden, was ich zum einen sinnvoll finde, weil man als Führungsperson durch aus stressresistent sein sollte, zum Anderen sollten aber manche Grenzen nicht überschritten werden. In deinem Fall mit den alkoholischen Problemen, naja gut, da wurde ich auch drauf angesprochen. Ich musste auch Gläserangaben machen und sagen was, wann und wie viel ich trinke, was für mich aber ehrlich gesagt kein Problem war...
Ich denke mal das nimmt jeder anders auf und jedes Interview nimmt auch einen anderen Verlauf, aber in der Regel: Immer freundlich bleiben, einfach gerade heraus die Wahrheit sagen und dann geben sich auch Psychologen zufrieden. Sind ja auch keine Unmenschen!  :)
Kameradschaftliche Grüße

Semper Fi


FrankP

So ein Stressinterview kann halt zeigen, wie ein Mensch "tatsächlich" tickt - zumindest erfährt man ein wenig mehr darüber als beim Smalltalk. Wir alle betreiben eben mehr oder weniger bewusst meist ein "impression management" - wir präsentieren uns weniger so wie wir sind als so, wie wir gesehen werden wollen. Beziehungsweise so wie wir meinen, dass die Anderen uns positiv beurteilen würden. Denn niemanden ist es (wirklich) vollkommen egal, was die Anderen vom ihm halten.

Das können nun aber verschiedene Personen verschieden gut. Damit hat in einem "normalen" Interview derjenige die besten Chancen, der den gewünschten Eindruck am besten erzeugen kann.

Es ist aber gut bekannt, dass das auch den Besten unter Stress nicht mehr besonders gut gelingt. Das Hirn ist dann mit der Bearbeitung der "Stressoren" schon so gut ausgelastet, dass für ein impression management praktisch keine Ressourcen mehr bleiben. Heißt: Unter Stress zeigst Du Dich (eher) so, wie Du tatsächlich bist, Du nutzt die Heuristiken, mit denen Du auch "unbeobachtet" arbeitest etc.

Aber auch dagegen könnte man sich - in Grenzen - z. B. coachen lassen. Aber so isses halt in der Psychologie - sie funktioniert letzen Endes doch vorwiegend "über'n Daumen und unter'm Strich". Immerhin: Besser ein Bisschen was über jemanden wissen als fast gar nix...

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