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Krasse Verhältnisse in Reichenhall?

Begonnen von Micha, 16. November 2005, 16:20:34

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Micha

Hallo,
hab das grade im Internet gefunden.

http://www.dooyoo.de/schulen-diskussion/grundwehrdienst-heer/1024034/

Was haltet ihr davon?
Is das echt so krass in Bad Reichenhall?

Mit Gruß
micha
Die ersten Jahre hielt mein Vater meine Hand,
er gab mir halt auf meinem Weg zu einem Mann.
Er lehrte mich Recht und Unrecht zu verstehen,
dieses Land als mein Vaterland zu sehen


schlammtreiber

Blödsinn. Hat natürlich der Wehrbeauftragte alles nicht mitbekommen "weil grad keiner Lust hatte zu melden" oder so.

Selten so gelacht.
Semper Communis
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Piet

Der Bericht wirkt auf mich etwas unrealistisch bzw. verfremdend dargestellt. Dass z.B. beim Waffendrill gebrüllt wird und eine Stess-Situation erzeugt wird, ist funktionaler Bestandteil dieser Ausbildungsform.

Anderes Beispiel: "Bestrafung war ausserdem auch das minutenlange Knien auf einer Fläche mit lauter kleinen Steinen, getarnt als Übung von Anschlagsarten."...sehr schwer beweisbare Anschuldigung, die nicht stimmen muss.

Knappe Essenszeiten gehören auch in jeder AGA zum Standard-Repertoire.

Insgesamt scheint mir dieser Bericht auf jeden Fall ein bisschen zu einseitig und verhasst verfasst, auch wenn einzelne Fehlverhaltensweisen von Vorgesetzten in jeder Einheit vorkommen können und hier u.U. auch vorkamen.

Generell gilt: Von solchen Schauermärchen nicht verrückt machen lassen. Leute übertreiben gerne im Rückblick bei der Beschreibung ihrer AGA, weil sie die härteste und fordernste Ausbildung der gesamten Bundeswehr gewesen sein soll.

Bei jedem Fehlverhalten, das ein normaler, mündiger Staatsbürger, und das ist jeder Rekrut, feststellt, ist immer die Möglichkeit der Beschwerde beim nächsthöheren Vorgesetzten, das Gespräch mit Spieß, Pfarrer etc. möglich.

Und noch was: "KZ Methoden" lagen mit Sicherheit nicht vor. Wer die Vorkommnisse des 2. Weltkriegs mit einer Bundeswehr-AGA vergleicht, hat nicht mehr alle Latten auf dem Zaun (geht an den ursprünglichen Bericht-Schreiber, nicht an den Poster hier im Forum). Den Titel des Threads habe ich daher geändert.

ehemals 4./FmRgt 920 KASTELLAUN
AK03/ III. Insp. HUS I MÜNSTER

"Ich möchte nachher keinen sehen, der noch Munition hat. Sie hauen den Gurt in einem Feuerstoß raus und gut... FLIEGERALARM! Flieger Rot aus 12!" (Hptm. K, HFlaS)

Markus898

Also eine Führung in einem KZ hat der werte Herr Verfasser wohl noch nicht mitgemacht....

Fitsch

der Bericht geistert schon länger durch I-Net. Ich kann (z.T. aus Erfahrung) sagen daß die AGA beim GebJgBtl 231 in R´Hall zwar fordern (wie bei Kampftuppen üblich), Bergmärsche nichts ungewöhnliches ist aber Schikane kann sich (spätestens) seit dem Film Feldtagebuch keiner mehr leisten.

Thema essenfassen:
Der Ausbilder nimmt sich grundsätzlich als letztes was zu essen. Und er hat auch genug Zeit. Das sagt normalerweise schon alles, oder?

Untergebene schlagen?
Glaubst wohl selber nicht daß das dem Wehrbeauftragten entgangen wär.

ZitatMit einer scharfen Waffe, geladen oder nicht macht man so etwas nicht
was jetzt, entscheide Dich mal ...

ZitatPrivatfallschirmen Sprünge aus dem Hubschrauber über dem Kasernengelände gemacht
ja, nee is klar ....

Zitatdemjenigen ein ca 15 Kilo Stein in den Rucksack
komisch, vorher waren es nur 10 kg, bitte entscheide Dich ...

usw.

Zusammenfassend kann man sagen: ziemlich realistisch  ;D ;D ;D ;D
(Hat wohl jemand versagt und sucht ne Ausrede)

Horrido
I will mei 1. Gebirgsdivision wiada hong !!!
https://www.kamkreis-gebirgstruppe.de/

wolverine

#5
Ich empfand meine gesamte Dienstzeit als interessant und erlebnisreich. Die Ausbildung war oft fordernd und auch teilweise nicht "vorschriftenkonform" - jedoch bin ich niemals als Mensch missachtet worden. Alles war eine gute und gesunde Vorbereitung auf das, was kam.

Und unser Schreiberling hat wohl versäumt festzustellen, dass auch eine Eingabe an den Wehrbeauftragten drei Jahre nach Ende der Dienstzeit noch in eine Eingabe an den Petitionsausschuss des Deutschen Bundestages umgedeutet wird und von dort ihren Weg in das BMVg findet. So schlim, dass jemand einmal zeigt, dass er den berühmten Hintern in der Hose hat und Fakten auf den Tisch legt und belegt, kann es dann wohl nicht gewesen sein. Und wenn von 100 Leuten einer weint und 99 zufrieden sind, repräsentiert dieser vielleicht nicht den Durchschnitt.
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mailman

komisch das bei den üblichen Verdächtigen (ciao dooyoo) kaum postive Berichte über die Bundeswehr gibt.
Jeder dort hat schreckliches erlebt und hatte die härtste AGA.

Auszug aus einem Bericht von dooyoo (weiß net mehr welcher)

[..] Das schlimmste war das ein Kamerard von uns bei seinem ersten Bergmarsch ums leben kam. Der Oberfeldwebel sagte dazu nur mit verträumten Augen: "ja mei im Krieg sterben halt di Soldaten". [..]


Das kann ich auch nicht ganz glauben...

Timid

Wie schon gesagt: Wenig glaubwürdig, das Ganze. Wenn die Ausbildung tatsächlich so menschenverachtend gewesen wäre, dann hätte irgendwer, auch wenn es nicht der Schreiberling gewesen wäre, eine Eingabe an den Wehrbeauftragten geschrieben, zusätzlich zu entsprechenden Beschwerden an KpChef, BtlKdr und dessen Disziplinarvorgesetzte. Ist alles nicht geschehen. Folglich bleibt es bei nicht belegbaren Anschuldigungen und solch "angebrachten" Vergleichen wie die Aussage "KZ-Methoden".

Ergo: Wenn man solch einem Bericht glauben will, kann man das gerne tun. In meinen Augen ist es aber absoluter Humbug - da hat jemand eine Grundausbildung erlebt, mit deren Härte er nicht gerechnet hat, und anschließend wurde es dann immer weiter ausgeschmückt und aufgebauscht, bis irgendwann dann jeder Ausbilder die Rekruten misshandelt, ihnen das Essen vorenthält usw..
Wenn dem tatsächlich so gewesen wäre, stände etwas im Bericht des Wehrbeauftragten, aber die Verfasser solcher "Tatsachenberichte" haben seltsamerweise samt und sonders vergessen, eine Eingabe zu schreiben, obwohl die Behandlung dort doch angeblich so menschenunwürdig war. Das spricht für alles mögliche, aber nicht für einen objektiven und wahren Bericht ...


Ansonsten sind aber einige Sachen, die in dem Bericht aufgeführt sind, wahr:
- Rekruten werden an ihren Waffen ausgebildet und anschließend gedrillt, bis sie diese notfalls auch bei Nacht zerlegen und Störungen beseitigen können (zumindest zu meiner Dienstzeit). Ja, dabei kann durchaus auch Stress auf die Rekruten ausgeübt werden (z.B. Drill unter ABC-Alarm, nach körperlicher Anstrengung, mit verbundenen Augen, schreienden Ausbildern und was nicht sonst noch alles). Aber der Rekrut bleibt trotz allem in erster Linie Mensch und wird auch so behandelt. Bzw. nicht misshandelt!
- Wenn ein Soldat beim Entladen der Waffe oder wobei auch immer den Spannhebel zurückziehen muss, dann muss dieser irgendwie arretiert werden. Beim G3 zumindest gab es dabei oft genug Probleme und Verletzungen, so dass es sich irgendwann eingebürgert hat, dass der Soldat mit der linken Hand das Gewehr so umfasst, dass der Spannhebel mit Verschluss niemalsnienicht nach vorne schnellen kann (wenn es nicht sogar durch die entsprechende Vorschrift so vorgeschrieben ist). Tut er das nicht, kann das zu bösen Verletzungen an den Händen führen, weshalb eigentlich jeder Ausbilder auf solch ein Verhalten sehr ... unwirsch reagiert.
- Ja, Stube und Revier müssen mehrfach am Tag gereinigt werden. Bei uns war es sogar drei Mal pro Tag, nicht nur zwei Mal. Und? Dient alles der Hygiene - schließlich werden z.B. die Toiletten nicht selten von 50 oder mehr Soldaten benutzt.
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Dennis812

richtig, auch wenn ich - wie meine signatur zeiht - ne SanAGA hatte,die von nahezu jedem verlacht wird hatten auch wir Waffendrill,Maskendrill etc und auch "aus spaß"...hat teilweise ein grinsen geziegt "nach dem motto: "ich bin gott und kann machen dass ihr alle gleich ausseht - ABC alarm"" fiesere Sachen in der ausbildung.

Jedoch geschadet hat es keinem und im endeffekt muss man auch mal überlegen, wozu der EAKK-lehrgang auf den ich mich beziehe da ist----> einsatzvorbereitung, zwar nur hrundlagen aber das mmer im hinterkopf...und aufgrunddessen ist da sicher kein platz für für schikane nach prnzip. Und wir sind alle gesund und "in einem Stück" in unserer Stammeinheit angekommen...... Also, öfter mal kopf hoch...alles nicht so schlimm wie es ggf erscheinen mag
AGA: 6./SanRgt 22 - Stamm: SanZ Kerpen - OGefr d.R.

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Piet

Ok, EAKK ist ja noch mal ne andere Geschichte. ;)

Da hat Schneiderhan ja deutlich gesagt, das sollten nicht "irgendwelche Hobby-Psychologen in Möchtegern-Einheiten durchführen."  ;D ;D (und bezog sich damit auf die Coesfelder)

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mailman

Auf jeden Fall hat es dieser Berichtverfasser nicht verdient das Edelweiß zu tragen oder sich Soldat zu nennen.

Fitsch

Zitat von: mailman am 17. November 2005, 17:02:35
Auf jeden Fall hat es dieser Berichtverfasser nicht verdient das Edelweiß zu tragen oder sich Soldat zu nennen.

dem ist nichts hinzuzufügen ...

Horrido
Fitsch
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Fishbed

Ich Durlaufe auch gerade eine SanAGA, und kann mich wirklich nicht beschweren, um nicht zu sagen ich fühle mich teilweise (vor allem auch im Gelände) nicht wirklich ausgelastet, da geht mit Sicherheit noch mehr.

Aber zu dem "Bericht" aus Reichenhall:
Ich habe selbst einen guten bekannten,der zur fraglichen Zeit in Reichenhall AGA gemacht hat. Wäre es bei ihm so zugegangen, oder auch in einem anderen Zug, wäre mir das warscheinlich bekannt. Er hat aber die AGA als "zwar fordernd, aber machbar" beschrieben. Es kann also so schlimm gar nicht sein.
AGA: 4./LazRgt41 Horb a.N.
Jetzt: EinsLaz 412 Dornstadt

Micha

Wie fiele Leute sind eigentlich in Bad Reichenhall stationiert?
Sind aus Bad Reichenhall auch Leute in Auslandseinsätzen?

Die ersten Jahre hielt mein Vater meine Hand,
er gab mir halt auf meinem Weg zu einem Mann.
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Fitsch

schau mal hier nach, da ist aufgelistet wer und wie viel Leute wo stationiert sind.

Das GebJgBtl 231 (GebJgBrig23) ist vor gut einem Monat aus nem 6-monatigen Auslandseinsatz (KFOR) zurückgekehrt.
Näheres findest Du auch hier.

Horrido
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