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Offizierslaufbahn Erfahrungen

Begonnen von heim, 11. Oktober 2013, 16:52:59

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Ralf

Sagt einer mit "jahrelanger Erfahrung" in der Truppe  ::)
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Elvis22

Er hat doch nach Meinungen gefragt...
Und meiner Meinung nach lohnt es sich nicht zum Bund zu gehen wenn man sein Abi/Ausbildung in der Tasche hat, da es abgesehen von der bezahlten Ausbildung nicht einen einzigen guten Grund gibt sich für 12 oder mehr Jahre zu verpflichten. Das ist ein sehr sehr hoher Preis.
Ich hatte am Anfang auch ein anderes Bild, nur mit der Zeit sieht und merkt man leider wie der Laden läuft und dafür sind in meinen Augen 5 Jahre ausreichend.
Es gibt sicherlich genug Leute die glücklich und zufrieden sind beim Bund, weil sie entweder viel Glück in der Verwendung hatten, oder sich über einen durchschnittlich bezahlten, sicheren Arbeitsplatz freuen, an dem sie jedem Tag aufs neue nach oftmals sinnbefreitem und bürokratischem Getue dem Dienstschluss entgegensteuern.
Das Problem ist, dass man den "Alltagstrott" in keinster Weise erlebt während man noch die Möglichkeit auf einen Widerruf hat, geschweige denn innerhalb eines Truppenpraktikums.

Cally

Ich würde gerne mal wissen wie viel Berufserfahrung du bei zivilen AGs vorweisen kannst, wenn du denkst dass der Alltagstrott nur beim Bund zu finden ist. Das nicht jeden Tag action sein kann versteht sich doch eigentlich von selbst.

Elvis22

Das steht ja auch außer Frage.
Wenn ich allerdings im zivilen unzufrieden mit meinem Job bin steht es mir frei was ich mit dieser Erkenntnis anfange: Ich kann mich dem fügen oder ich kann ganz einfach kündigen und gehen. Diese Freiheiten habe ich beim Bund aber nicht wenn ich mich einmal verpflichtet habe.

Allein aus diesem Grund würde ICH nicht noch einmal unterschreiben und statt dessen eher auf eine menge Geld während der Ausbildung verzichten. Letztere ist wie ich schon erwähnte durchaus eines der wenigen Argumente pro Bund, allerdings nicht den hohen Preis von 12 Jahren Lebenszeit wert.

Das ist meine persönliche Meinung und wenn ich den Ausgangspost richtig gedeutet habe war hier nach eben solchen Meinung bzw. Erfahrungen gefragt.

Es kann natürlich auch passieren dass du in der Verwendungslotterie - und nichts anderes ist es - das große Los ziehst und garnicht mehr weg willst. Ob es aber das Risiko wert ist muss wohl jeder für sich entscheiden.


DerTommy86

ZitatEmpfindest du deine Entscheidung zur Bundeswehr gegangen zu sein heute noch als gut?

Teil ja, teils nein. In vielerlei Hinsicht hab ich sehr gute Erfahrungen gemacht, in mancher Hinsicht auch schlechte.

Den Aspekt des dauerhaften Pendlerlebens sollte man keineswegs unterschätzen. Ich hab derzeit das Glück einer relativ heimatnahen Verwendung (80Km auf Autobahn), aber das wird nicht ewig so bleiben. Im Ausbildungsbetrieb und insbesondere als Offizier wird man relativ oft versetzt und bei Entfernungen zwischen 500 und 800Km zum Heimatort ist man halt pro Woche netto 1,5 Tage zuhause. Für die Jungen und Ungebundenen mag das kein Problem sein, sobald aber ne Familie ins Spiel kommt, ändert sich das schnell. Ich bin dennoch weiterhin Soldat und werde es auch bleiben.

Dann noch ein paar Punkte zu den Themen "Bürokratie" und "Alltagstrott". Ich weiß nicht, mit welchem Bild manche Kameraden zur Bundeswehr gehen und sich dann nach dem Zivilleben sehnen. Es gibt Verwendungen, die sind per se abwechslungsreich und auch körperlich fordern. FschJgOffz gehört (zumindest in den ersten Dienstjahren nach Ausbildungsende) zweifelsfrei dazu. Es gibt andere Verwendungen, da kann man auch mal von "Gammeldienst" sprechen. Das ist aber auch nur die halbe Wahrheit, denn der Soldat kann sich immer in den Dienstbetrieb einbringen, Ideen äußern, Projekte anleiern und und und. Leider gibt es zu oft den Soldaten, der sich zwar lauthals beschwert, weil er zu wenig zu tun hat, aber tatsächlich garnicht an einer Änderung seiner Situation interessiert ist. Am Ende des Jahres fehlen oft die meisten Sport- und Schießleistungen und sonstige Formen der Verantwortungen werden auch nicht freiwillig oder gar aus eigenem Antrieb übernommen. Von Wechselanträgen ganz zu schweigen... Der gelangweilte Soldat mit 10Km Fahrstrecke nach Hause wird ja nen Teufel tun, sich in eine anspruchsvollere Verwendung mit 100+ Km versetzen zu lassen.

Bürokratie: Gibt es überall. Und meine Phase des Schimpfens über die Bundeswehr hat sich genau dann gelegt, als mein ziviler Freundeskreis die ersten Berufserfahrungen gesammelt hat und ich deren Geschichten mitbekommen hab. Unterm Strich ist mein Resümé: Ja, bei uns herrscht ein wenig mehr Bürokratie als woanders. Das bedeutet nicht automatisch, dass bei uns alles schlechter ist. Probleme gibt es überall und so manch ein ziviler Arbeitnehmer hat wesentlich größere Probleme, als der normale Soldat. Und Abwechslungsreichtum? Was macht denn ein BWL Absolvent (der Studiengang interessiert dich ja) z.B. im Bereich Controlling? Zahlen in Programme tippen von 9:00 - 18:00. Man könnte manche Tätigkeitsfelder auch als "manuelle Tätigkeit" beschreiben, denn bis man da mal über die Arbeitsebene hinaus kommt, gehen Jahre ins Feld... wenn überhaupt.

Als SaZ 13 Offz, 30 Jahre mit Frau und Kind und anerkanntem Hausstand hat man ein Gehalt, das in der Normalverteilung durchaus deutlich rechts vom Durchschnitt liegt. Und ein SaZ 5, der eine Tätigkeit als Mannschafter ausübt, die im Prinzip (ausgenommen irgendwelche besonderen AVR) einer ungelernten Tätigkeit entspricht, muss ich über sein Gehalt erst Recht nicht beschweren.

Also: Alle Aussagen differenziert betrachten. Viele Soldaten meckern über die Bundeswehr und träumen vom zivilen Arbeitsmarkt wie von einer Art gesegnetem Land, in dem es nur interessante Tätigkeiten in Hülle und Fülle (HA!) und grundsätzlich höhere Bezahlung als beim Bund gibt. Beides nicht pauschal richtig. Was aber richtig ist: Alles hat Vor- und Nachteile. Verpflichtungszeit und Teilnahme an Einsätzen sind ja auch keine vernachlässigbaren Erschwernisse.

ZitatGute und schlechte Erfahrungen während Offizierlehrgang, Sprachausbildung, Studium usw.

Mit Verlaub, warum willst du das wissen? Das Studium ist, abgesehen von den militärischen Mittwochnachmittagen, genauso wie jedes zivile Studium. Die restlichen Lehrgänge sind halt mal anspruchsvoller, mal einfacher, aber zeitlich gesehen immer recht kurz. Du bist ja nirgendwo länger als sechs Monate, und auch das nur bei einigen bestimmten Lehrgängen (z.B. OAL). Die Ausbildungszeit ist die nicht-aussagekräftigste Zeit überhaupt... da sitzt du ja im "goldenen Käfig" der Truppenschulen, wo du als OA und auch als FA fast nur die Sonnenseiten zu sehen bekommst. Man möchte ja nicht, dass du deine Dienstzeit vorzeitig beendest. Die Truppe ist dann wieder was völlig anderes, die wist du aber erst nach ca. sechs Jahren Ausbildung kennen lernen. Mit diesem Umstand muss man halt leben, das Rücktrittsrecht greift dann nicht mehr.

Widow

Zitat von: KlausP am 11. Oktober 2013, 18:35:41

Sie kleiner Klugscheißer ...

Danke. ;D
Ich bin auch stark der Meinung, dass man sich vor abgabe der Bewerbung mit dem Thema auseinandersetzen MUSS

KlausP

Und ich bin froh, dass ich solche Leute nicht mehr als "Vorgesetzte" genießen darf. Zum Glück sind mir in 35 Dienstjahren auch nur wenige dieser Art begegnet.
StOFä (NVA) a.D., StFw a.D.
aktiver Soldat vom 01.11.71 bis 30.06.06, gedient in zwei Armeen

Rafael1988

Meinungen sind objektiv, jeder ist nunmal verschieden und das ist auch gut so. Ich bin heilfroh wieder zur Truppe zu dürfen, hab zwar Abi und hab auch 4 Semester studiert, aber es ist halt nix für mich. Manche wollen schnellstmöglich raus und andere wieder rein. Kenne auch genug Leute die unbedingt raus wollten, die BW ist ja so sch..se und die Vorgesetzten sie ja so böse und dann nach Paar Monaten heulen Sie rum, dass es doch ne so schlecht war. Wenn ich die Entscheidung treffen müsste BW oder Job, wo ich im Job z.b 500 Euro mehr im Monat verdienen würde, dann ganz klar BW. In welchem Job darf ich denn soviel erleben? Klar gibts auch DogDays, aber die gibts überall.
fange nichts an was du nicht zu ende bringen kannst

Apex

Meinungen sind subjektiver Natur.

wolverine

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Widow


Rafael1988

Das eine gedacht und das andere geschrieben. Schande über mein Haupt.
fange nichts an was du nicht zu ende bringen kannst

schlammtreiber

Zitat von: Rafael1988 am 02. Dezember 2013, 22:53:48
Das eine gedacht und das andere geschrieben. Schande über mein Haupt.

Mit Scham und Schande allein ist es nicht getan. Ich denke, unter zwanzig Rosenkränzen und 46 Ave Maria geht hier nix.
Und etwas Selbstgeißelung fände ich auch angebracht...
Semper Communis
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FrankP

...und das geht auch nur, weil der Pranger gerade in der Inspektion ist...

Rafael1988

Hab noch bissl Weihwasser aus Lourdes, von der letzten Soldatenwallfahrt, werde damit meine Schande wegspülen.
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