Misshandlung - mal wieder

[justice005]

http://www.spiegel.de/politik/deutschland/bundeswehr-soldaten-sollen-untergebenen-wochenlang-misshandelt-haben-a-938973.html

[Lidius]

Gut das der Soldat die Vorfälle gemeldet hat. Ich hoffe das ganze kann zügig aufgeklärt werden.

Den Fehler im Artikel, dass die anderen Mannschafter dem mutmaßlichen Opfer dem Rang nach vorgesetzt gewessen sein sollen, ignoriert man am besten einfach mal.

EDIT: Noch ein Artikel dazu: http://www.sueddeutsche.de/politik/werratal-kaserne-in-bad-salzungen-bundeswehrsoldat-in-thueringen-soll-schwer-misshandelt-worden-sein-1.1843583

[ddee]

Am besten ist ja der Kommentar #3 auf Spiegel Online, von "Beobachter123". Der vergleicht doch nicht wirklich diese Misshandlung damit, dass er seinem Lehrling ein paar auf die Finger gibt, weil er jetzt schon den zehnten Nagel an der gleichen Stelle verbogen hat, weil er entweder zwei linke Hände hat oder nicht gemerkt hat, dass er auf ein Astloch nagelt? Hier ist von weitaus schlimmeren Vergehen die Rede. Und wenn sich ein Azubi sowas gefallen lässt... ich vermute mal, dass die Hemmschwelle eines FWDL höher ist, einen Vorfall zu melden als bei einem Lehrling. Anzeige, Kündigen, neuen Ausbildungsplatz suchen (dürfte im Handwerk aufgrund massiven Azubi-Mangels, der für die zukunft noch viel schlimmer prognostiziert wird, kein Problem sein), Ausbildung dort fortführen.

Wobei dem Opfer in diesem Fall ja auch noch die Kündigung offen steht. Wie sieht da die Kündigungsregelung aus? Auch 6 Monate Frist? Oder kann er jederzeit aufhören? Da er aber erst im Juli angefangen hat, kann er in beiden Fällen noch kündigen.

Dieser Kerl muss ja echt viel wegzustecken können, eigentlich genau das, was man in einem Soldat sucht. Oder auch nicht. Offensichtlich hatte er wohl Probleme, sich jemandem anzuvertrauen. Vielleicht ist er ja ähnliches schon von seiner Schulzeit gewohnt und da hat ihm niemand geholfen? Jetzt erachtet er das als den Normalzustand? Vor Konsequenzen einer Meldung darf er sich jedenfalls nicht fürchten müssen. Die Vorgesetzten gehören sich auf jeden Fall entlassen.

Dass die Bundeswehr damit an die Öffentlichkeit gegangen ist, finde ich auf jeden Fall gut. Es ist eine Sache, wenn ein Missbrauch stattfindet. Aber diesen zu verheimlichen macht es nur noch schlimmer, den wenn er rauskommt, ist die BW noch viel schlimmer dran als vorher (= Imageschaden). Eben das typische "gibs zu und dir passiert nichts. find ich's selbst raus, dass du es warst, gibt's richtig Ärger."

Da sieht man auf jeden Fall wieder, woher ein Teil des Rekrutenmangels kommt. Die wenigen, die sich mal freiwillig melden würden, werden von solchen Nachrichten abgeschreckt. Dass die BW da aber jetzt ermittelt, vermittelt aber wieder einen guten Eindruck. Das hätte nur früher passieren müssen, aber das geht eben nicht, wenn er sich bei niemandem meldet über die Vorfälle.

[justin_k]

Dass die Bundeswehr damit an die Öffentlichkeit gegangen ist, finde ich auf jeden Fall gut. Es ist eine Sache, wenn ein Missbrauch stattfindet. Aber diesen zu verheimlichen macht es nur noch schlimmer, den wenn er rauskommt, ist die BW noch viel schlimmer dran als vorher (= Imageschaden).

Im Prinzip richtig. Allerdings habe ich das so verstanden, dass die Öffentlichkeit am Freitag informiert wurde, nachdem der Spiegel am Mittwoch nachgefragt hat.

[ulli76]

Ich frage mich allerdings eher, ob das nicht einfach ein zeitlicher Zufall ist und ansonsten kein Zusammenhang besteht.
Immerhin muss ein Chef auch erstmal ermitteln.

[justice005]

Dieser rechtliche Bullshit, der in dem Artikel steht, ist zum Haare raufen...

Bsp:

Nach Informationen von SPIEGEL ONLINE wurde allerdings intern bereits wegen Nötigung und wegen des Verdachts auf Straftaten gegen die körperliche Unversehrtheit ermittelt. Unter diesem Paragrafen werden alle Sexualstraftaten, unter anderem sexueller Missbrauch, aber auch die Ausnutzung einer Amtsstellung zum Missbrauch, gefasst.

Was für eine gequirlte Sch....

Die Bundeswehr ermittelt überhaupt nicht in Straftaten, denn dafür ist die Staatsanwaltschaft zuständig und niemand sonst. Die Bundeswehr ermittelt höchstens bzgl. Dienstvergehen und oben genannte angebliche Paragraphen gibt es überhaupt nicht. Wer zur Hölle erzählt solchen Unsinn???

[wolverine]

Ich hatte auch nichts von sexueller Komponente gelesen. Macht sich aber im Artikel bestimmt besser wenn irgendwo SEX steht.

Medien halt ....

[ddee]

Ich hatte auch nichts von sexueller Komponente gelesen. Macht sich aber im Artikel bestimmt besser wenn irgendwo SEX steht.

Medien halt ....

Bezieht sich warscheinlich darauf, dass sie ihre Geschlechtsteile an sein Essen gehalten haben. Weiß nicht ob das schon als sexueller Missbraucht zählt, wohl weniger, aber es ist eine sexuelle Komponente.

Dass die Bundeswehr damit an die Öffentlichkeit gegangen ist, finde ich auf jeden Fall gut. Es ist eine Sache, wenn ein Missbrauch stattfindet. Aber diesen zu verheimlichen macht es nur noch schlimmer, den wenn er rauskommt, ist die BW noch viel schlimmer dran als vorher (= Imageschaden).

Im Prinzip richtig. Allerdings habe ich das so verstanden, dass die Öffentlichkeit am Freitag informiert wurde, nachdem der Spiegel am Mittwoch nachgefragt hat.

Warscheinlich wurden die Vorwürfe erst geprüft, bevor man eine solche Bekanntgabe macht. Wer weiß, wie lange es her ist, dass die zuständigen Mitarbeiter davon erfahren haben? Vielleicht hat sich der betroffene Soldat erst an die Medien gewandt, bevor er eine Vertrauensperson der BW kontaktiert hat. Ist ja nicht mehr selten heutzutage, dass Menschen so reagieren (erst die Presse, dann die Polizei anrufen). Ich will dem Opfer hier aber nichts unterstellen! Keiner weiß, wie der Spiegel von den Vorfällen Wind bekommen hat.

[justin_k]

Ja, stimmt schon. Vielleicht wäre die Öffentlichkeit ja auch so oder so am Freitag informiert worden. Derjenige, der dem Spiegel den Tipp gegeben hat, hat vielleicht nebenbei dafür gesorgt, dass die Bundeswehr nicht zuerst an die Öffentlichkeit gehen konnte.

[Funkelblitz]

Auf solche Kameraden kann die BW gerne verzichten...

[Widow]

Ich frage mich wirklich welche Hohlbirnen soetwas tun...die müsste ich dabei mal erwischen...

[ulli76]

Wenn sich die Vorwürfe so bestätigen, wird sich das mit dem Soldat-Sein bei den 3 "Kameraden" schnell erledigt haben.

Im Gegensatz zum einem Angestellten in einer kleinen zivilen Firma, hat ein Soldat sehr gute Möglichkeiten gegen so etwas vorzugehen.

[mailman]

Ich frage mich wirklich welche Hohlbirnen soetwas tun...die müsste ich dabei mal erwischen..

Und dann? Lynchjustiz mit Kalle und Manni vom Stammtisch?

[ddee]

Ich frage mich wirklich welche Hohlbirnen soetwas tun...die müsste ich dabei mal erwischen..

Und dann? Lynchjustiz mit Kalle und Manni vom Stammtisch?

Das wird er hoffentlich nicht gemeint haben. Aber man kann es melden, oder zumindest mit dem Opfer reden und ihn/sie fragen, ob es okay ist, wenn man den Vorfall stellvertretend meldet.

[Andi]

Allerdings habe ich das so verstanden, dass die Öffentlichkeit am Freitag informiert wurde, nachdem der Spiegel am Mittwoch nachgefragt hat.

Die Öffentlichkeit hat bei soetwas grundsätzlich gar nicht informiert zu werden. Und wenn Medienvertreter nachfragen hat es nicht mehr als die Information zu geben, dass ein disziplinares Ermittlungsverfahren läuft und eine Abgabe an die Staatsanwaltschaft in Strafsachen erfolgt ist. Ansonsten gilt da selbstverständlich der ganz normale Datenschutz oder man produziert schnell eine Lage in der es in ganz Deutschland keinen unbefangenen Truppendienstrichter mehr gibt.

Aber das SPON sich hier als Retter des Rechtsstaates ausschwingen will entbehrt natürlich nicht einer gewissen Komik angesichts der Tatsache, dass kaum ein Satz dieses Artikels ohne Wahrheitsverdrehung, völligen Unfug oder komplatte Unwahrheiten auskommt.

Gruß Andi