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Promovieren bei der Bundeswehr?

Begonnen von Unterfranke, 21. Mai 2014, 13:44:50

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FoxtrotUniform

Wenn man mal ehrlich ist, sind viele Promotionen bei den Medizinern auch nicht sonderlich umfangreich. Da gibt es durchaus Werke im 40 Seiten Bereich und die Promotion kann bereits eher begonnen werden. Wenn ich da so meine ingenieurwissenschaftliche Abschlussarbeit neben die humanmedizinische Dissertation meiner Frau lege... Ausnahmen bestätigen natürlich die Regel.

An sich eine feine Sache, wer die Chance hat, sollte sie nutzen. Allerdings stelle ich mir die Frage, wo das dienstliche Interesse der Streitkräfte liegt?
Hochmut kommt vor dem Fall  ::)

TheScientist

Zitat von: FoxtrotUniform am 22. Mai 2014, 15:28:10
An sich eine feine Sache, wer die Chance hat, sollte sie nutzen. Allerdings stelle ich mir die Frage, wo das dienstliche Interesse der Streitkräfte liegt?

Steigerung der Attraktivität, sowohl des Hauses, sprich des BWKs oder auch um die Besten an die Bundeswehr zu binden und zu halten...wenn ich keine Perspektive hab', sprich Promotion und Habilitation...dann gehen die Besten nicht zu BW...

Die die habilitieren wollen, spiegeln die Leistungsspitze wieder, wenn man dieser Personengruppe die Forschung nicht ermöglichen würde, sind die alle schnell weg...

So ist das BwZKrHs noch eine sehr gute Adresse und macht Gewinn, im Vergleich dazu macht z.B. die Uniklinik Bonn minus...Warum...weil das BWZK einen gewisse Kompetenz vorhält.... aber, da ist ja noch Mainz und Frankfurt um die Ecke...mit diesen Häusern konkurriert das BWZK...um das Personal (halten), wie auch um die Patienten...

Ralf

ZitatSo ist das BwZKrHs noch eine sehr gute Adresse und macht Gewinn
Da halte ich mich mal besser zurück, was das für die Soldaten-Patienten bedeutet (Stichwort Terminvergabe, Wartezeiten etc etc). Da könnte ich schnell unsachlich werden.
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wolverine

Kann auch meiner Meinung nach niemals der Sinn eines Bundeswehrkrankenhauses sein. Genau für so etwas gibt es Universitätskliniken und für den Gewinn die privaten Krankenhäuser.
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TheScientist

Deswegen müssen (und sollen?) die BWZKs wachsen...in Koblenz wird ein neues Bettenhaus gebaut um die bestehende Anlage zu erweitern...neben der nun obligatorischen Kinderkrippe...  ;)

Der Laden brummt und das ist gut so....hier sind wir top!

@wolverine Die Zeiten ändern sich, die BWZKs sind in Konkurrenz mit diesen...die freigewordenen Mitteln können dann anderweitig genutzt werden...die dann direkt dem Soldat zugute kommen könnten...

FrankP

Im letzten Hardthöhenkurier gab es übrigens einen ausführlichen Artikel zum Thema "Doppelrolle der BWZKs". Leider bin ich kein Abonnent und habe deshalb nur den Anfang lesen dürfen... jedenfalls scheint das Thema ein ziemlich aktuelles zu sein.

Ralf

ZitatDie Zeiten ändern sich, die BWZKs sind in Konkurrenz mit diesen...die freigewordenen Mitteln können dann anderweitig genutzt werden...die dann direkt dem Soldat zugute kommen könnten...
Achso, nun verstehe ich, wieso ich Monate auf einen Termin warten muss und wenn ich dann termingerecht da werde, ewig lange warten muss, weil ein Zivlist nach dem anderen ohne Termin drankommt. Und nein, keine Notfälle.
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wolverine

Genau das stellt für mich dann die Existenzberechtigung von bundeswehreigenen Heil- und Pflegeeinrichtungen in Frage. Fehlentwicklung als Fortschritt verkauft!
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TheScientist

@ Ralf

Ich lehne mich mal aus dem Fenster und sagen Ihnen, dass z.B. in der Abt. II einige Kameraden so um die >900 Stunden pro Nase als Überstunden pro Jahr ansammeln...eine 80 Stunden Woche ist dort für einen Chirurgen die Regel, zu wenig Personal, leider...

die BWZKs müssen wachsen...dafür benötigt man die Besten, wenn man seinen Ansprüchen gerecht werden will....ergo, man muss die Attraktivität steigern...Stichwort, Promotion, Forschung, Habilitation...


TheScientist

@wolverine

Keine Fehlentwicklung! Es sichert Qualität auf höchstem Niveau!

Ralf

Zitat von: TheScientist am 22. Mai 2014, 17:34:13
@ Ralf

Ich lehne mich mal aus dem Fenster und sagen Ihnen, dass z.B. in der Abt. II einige Kameraden so um die >900 Stunden pro Nase als Überstunden pro Jahr ansammeln...eine 80 Stunden Woche ist dort für einen Chirurgen die Regel, zu wenig Personal, leider...

Die hätten sie aber nicht, wenn sie sich auf ihren Kernauftrag konzentrieren würden. Du lieferst selbst das beste Argument.
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ulli76

Da behaupten die BWKs gerne, ist aber letztendlich Bullshit.
Fakt ist, dass zivile Patienten mehr Geld bringen und erst Recht Privatpatienten. Deswegen wird diese Patientengruppe auch gerne mal gegenüber Soldaten bevorzugt.
Da wird auch gerne mal ein Einsatzdienstposten vakant gelassen, damit die DRG-Zahlen im Inland nicht leiden.
Und was soll daran so toll sein, wenn die Häuser sich teilweise mit Patienten übernehmen (s. viele Überstungen, lange Wartezeiten), dafür aber dann noch mehr Mittel in Zertifizierungen, Patientenaquise etc. stecken.

Qualität durch Forschung- ja betrifft dann aber auch nur ein paar Kollegen, die sich dafür interessieren und die haben in der Regel ihre Promotion zum Ende des Studiums.
Mit Qualtiät der Versorgung hat das auch nur bedingt zu tun. Das Tagesgeschäft wird dann von überarbeiteten Jungassistenten gemacht, die auch noch grottig ausgebildet werden. Oder man klaut sich das fehlende Personal von anderen Dienststellen, wo die Personalabstellungen dann auch wieder Löcher reissen.
•Medals are OK, but having your body and all your friends in one piece at the end of the day is better.
http://www.murphys-laws.com/murphy/murphy-war.html

KlausP

Zitat von: Ralf am 22. Mai 2014, 17:21:52
ZitatDie Zeiten ändern sich, die BWZKs sind in Konkurrenz mit diesen...die freigewordenen Mitteln können dann anderweitig genutzt werden...die dann direkt dem Soldat zugute kommen könnten...
Achso, nun verstehe ich, wieso ich Monate auf einen Termin warten muss und wenn ich dann termingerecht da werde, ewig lange warten muss, weil ein Zivlist nach dem anderen ohne Termin drankommt. Und nein, keine Notfälle.

Du als Soldat bringst ja auch keine zusätzlichen Einnahmen wie der privat oder gesetzlich versicherte zivile Patient.  ::)
StOFä (NVA) a.D., StFw a.D.
aktiver Soldat vom 01.11.71 bis 30.06.06, gedient in zwei Armeen

FoxtrotUniform

Naja,
Zitat von: TheScientist am 22. Mai 2014, 16:05:35
Zitat von: FoxtrotUniform am 22. Mai 2014, 15:28:10
An sich eine feine Sache, wer die Chance hat, sollte sie nutzen. Allerdings stelle ich mir die Frage, wo das dienstliche Interesse der Streitkräfte liegt?

Steigerung der Attraktivität, sowohl des Hauses, sprich des BWKs oder auch um die Besten an die Bundeswehr zu binden und zu halten...wenn ich keine Perspektive hab', sprich Promotion und Habilitation...dann gehen die Besten nicht zu BW...

Die die habilitieren wollen, spiegeln die Leistungsspitze wieder, wenn man dieser Personengruppe die Forschung nicht ermöglichen würde, sind die alle schnell weg...

Mal die Mediziner ausgeblendet, bezweifele ich, dass ein hoher Prozentsatz der Doktoranden der Bundeswehr als Berufssoldat treu bleibt.

Um die SAN Komponente zu entlasten, wäre eine grundlegende Reform der UTV erforderlich: 90/5 nicht mehr für jeden Blödsinn, Vorstellung beim Truppenarzt erst ab dem vierten Krankheitstag (Abweichungen könne ja dennoch befohlen werden), dislozierte  Vertragsärzte... By the way spülen gesetzlich Versicherte praktisch kein Geld in die Kasse, wenn man mal bilanziert.
Hochmut kommt vor dem Fall  ::)

TheScientist

Zitat von: FoxtrotUniform am 22. Mai 2014, 23:16:25
Mal die Mediziner ausgeblendet, bezweifele ich, dass ein hoher Prozentsatz der Doktoranden der Bundeswehr als Berufssoldat treu bleibt.

Klar, nur ein kleiner Prozentsatz soll oder kann bleiben...aber, es sollen die Besten bleiben, die, die dann die Abteilungen leiten und ihre med. Expertise weitervermitteln....um Qualität zu binden, muss man was bieten...

Das Problem was die Bw im Bereich der Medizin hat, spiegelt letzt endlich das Problem der gesamt DE wieder...deutsche Mediziner zieht es ins Ausland aufgrund der Attraktivität, Bezahlung, Lebensqualität und und und...D.h. die Bw konkurriert so gesehen nicht nur mit dem Inland sondern fast schon international...

@all

Jeder Einzelne von euch hat mit seinen Einwenden punktuell recht, klar... aber, seht mal das Ganze, die BWZKs sind die besten Werbeträger der Bw und nicht irgendwelche obskuren Werbevideos.... Es ist die beste Werbung für die Bw... erhöht die Akzeptanz und das Ansehen der Bw... mehr Qualität und international angesehene Forschung auf höchstem Niveau (klinisch und transnational) würde jedem Bw Gegner den Wind aus den Segeln nehmen...und man kann international seinen Verpflichtungen nachkommen...man schickt nicht Kampftruppen oder "böse" Panzer (so denkt der dt. Gutmensch), sondern die Sanität... natürlich mit einer robusten Sicherung...

Der dt. Gutmensch will keine Armee...ausgenommen die Deiche brechen wiedermal...