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Unsicherheit bei der Studiumswahl

Begonnen von von.jutrzenka, 16. Juni 2014, 22:19:33

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von.jutrzenka

Moin alle miteinander!
Habe letzte Woche meine Offizierseignung bekommen, kann aber dieses Jahr zum 1.7. nicht anfangen, weil mit ein Bescheid über mein Knie fehlt, der zusichert, dass das auch wieder voll belastbar ist.
Deswegen habe ich mich für einen Diensteintritt 2015 entschieden. Da mein Offizierswert oder wie der Wert der zwischen 100 und 700 liegt heißt, ziemlich hoch ist und ich auch sämtliche anderen Test ziemlich gut überm Durchschnitt absolviert habe, wird mir aller Wahrscheinlichkeit nach die Gattung der Feldjäger bereits im September zugesagt.
Problem: Der Einplaner hat mir gesagt, ich sei zu jedem Studium ohne Ausnahme zugelassen, jetzt kann ich mich überhaupt nicht entscheiden!
Technisches scheint anspruchsvoll aber absolut machbar, nur fraglich was man nach 7 Jahren damit noch anfangen kann.
Was ich an Wirtschaft nehmen soll weiß ich auch nicht so genau, am liebsten wäre mir eine nicht allzu trockene Wirtschaft...aber ich hab überhaupt keine Ahnung...das Luxusproblem sich zwischen allem entscheiden zu müssen.
Was könnt ihr dazu sagen, was ich nach meiner Zeit als ZS am besten mit einem 7 Jahre zurück liegenden Studium anfangen könnte?
Beste Grüße!

Büdi

Allgemein gilt, wenn dich etwas interessiert und du ohne Motivationsprobleme bei der Sache bist und deswegen gute Noten hast, ist das schon mal viel wert.

Weiterhin ist beispielsweise ein Informatikstudium nach 7 Jahren ohne Bezug dazu eher veraltet als ein Pädagogikstudium, andererseits ist der Bedarf auf dem Arbeitsmarkt höher. (an "frischen" Absolventen)

Ohne Weiterbildung bzw. Wiederauffrischung ist wohl mit keinem Studiengang ohne weiteres als Arbeitnehmer etwas anzufangen, sofern man sich nicht unter Wert verkaufen will. Aber dafür hat man ja 3 Jahre BFD.

FrankP

Zitat von: von.jutrzenka am 16. Juni 2014, 22:19:33
[...] am liebsten wäre mir eine nicht allzu trockene Wirtschaft[...]
Da sind wir einer Meinung!  ;D  (sorry, musste sein)

Was die späteren Chancen angeht... danach würde ich nicht in erster Linie gehen. Eher nach persönlicher Neigung - mal abgesehen von den ganz brotlosen Künsten...

dunstig

Kommt halt immer drauf an. Ein Kamerad hat vor zwei Jahren sein Studium als Maschinenbauingenieur abgeschlossen und einen Dienstposten bei EADS als Verbindungsoffizier (kein Plan ob der Dienstposten so heißt) bekommen und arbeitet dort mehr oder weniger als Ingenieur. Ist also entsprechend nah noch an der Materie dran.
Und selbst wenn man mit technischem Studium in einem Verband landet und dort als LfzTOffz oder LfzEloOffz arbeitet, ist man immer noch relativ nah an der Materie dran. Darüber hinaus gibt es noch den BFD mit dem man nach der Dienstzeit die Kenntnisse noch einmal erweitern kann.
Ich kenne mehrere technische Offiziere, die entweder Maschinenbau oder Luft- und Raumfahrttechnik studiert haben, neben der Dienstzeit noch einen Bachelor in BWL gemacht haben und dann mit Hilfe des BFD sich entsprechend weitergebildet haben und mittlerweile wirklich herausragende Jobs in der zivilen Wirtschaft gefunden haben.
Mit einem technischen Studiengang hat man meiner Meinung nach eine wirklich gute Grundlage auf die man aufbauen kann. Aber auch mit einem wirtschaftlichem Studiengang kann man durchaus "arbeiten". Als Bildungs- und Erziehungswissenschaftler oder Historiker sieht es dann schon schwieriger aus, zivil eine entsprechend adäquate Stelle zu finden.
Ich kann hier natürlich nur meine Erfahrung mit Kameraden der Luftwaffe wiedergeben, kann mir aber nicht vorstellen, dass es bei den anderen TSK anders aussieht.
"Ich stehe vor der Bundeswehr, zu der ich seit 22 Jahren auch "meine Armee" sagen kann. Und bin froh, weil ich zu dieser Armee und zu den Menschen, die hier dienen, aus vollem Herzen sagen kann: Diese Bundeswehr ist keine Begrenzung der Freiheit, sie ist eine Stütze unserer Freiheit." Joachim Gauck

Ralf

Wenn er seine Wunschverwendung Feldjäger bekommt, wird er da nicht am Ball bleiben können, es sei denn, er hält sich außerhalb des Dienstes auf dem laufenden. Aber auch nach seiner aktiven Dienstzeit gibts ja noch BFD-Maßnahmen, mit dem man sich wieder auf Stand bringen kann.
ZitatAllgemein gilt, wenn dich etwas interessiert und du ohne Motivationsprobleme bei der Sache bist und deswegen gute Noten hast, ist das schon mal viel wert.
Ich meine, das trifft es ganz gut. Zumal man dann nach seiner aktiven Dienstzeit auch in einem Feld weitermachen kann, das einem interessiert.
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Man sollte nicht vergessen, dass ein Studium nur einen sehr geringen Teil echtes "Wissen" vermittelt. Gerade in den MINT-Fächern geht es in erster Linie um Methodenlehre und diese Methoden unterliegen keinem allzu drastischen Wandel. Was die Praxis angeht, sind die Hochschulen im Allgemeinen sowieso der Industrie um Jahre hinterher. In der Theorie dafür gerne mal Jahre voraus, dieses Wissen ist aber nur in einem Bruchteil der Jobs in der freien Wirtschaft wirklich nötig.

Flugzeugbastler

@dunstig:
Als TOffz in einem Geschwader hast du mal rein gar nix mehr mit dem Bereich deines abgeschlossenem Technischen Studium zu tun. Da ist man sehr sehr weit weg von dem was man Studiert hat.

Da muss man echt  zusehen das man, wie der von dir benannte Kamerad, in einem Koop-Modell unterkommt oder nach Koblenz ins BAAINBw geht.

Bei dem dritten Punkt von dir stimme ich voll und ganz zu. Man sollte zusehen über die BFD-Mittel noch einen Master dranzuhängen.

Marc

Bedenke bei der Wahl nicht nur die späteren Chancen, sondern vor allem deine Interessen. Es sind immerhin 4 Jahre, die du mit dieser Materie verbringst. In meinem Jahrgang sind bereits jetzt nach 1 Studienjahr viele genervt und stark gestresst, weil sie kaum Interesse am Fach haben und es eher wegen der "Leichtigkeit" gewählt haben. Dementsprechend sehen auch die Noten aus und der Druck wächst.
Das muss man sich nicht antun und bei einem Studiengangwechsel verlierst du quasi 1 Jahr, also informiere dich genau über die Studienordnungen der Fächer und sprich mit Studenten, die dieses bereits über längere Zeit studieren.

Celegil

Das Problem mit den Studiengängen ist, dass die Inhalte sehr oft stark von "den eigenen Interessen" abweichen.

Wer sich z.B. für wirtschaftliches Geschehen interessiert und allgemein bereits über die Schule oder eine Berufsausbildung Erfahrungen in einem artverwandten Bereich sammeln konnte, muss schnell feststellen, dass ein wirtschaftswissenschaftliches Studium vor allem zweierlei enthält: Mathematik & theoretische Marktkonstrukte.

Da kann es ganz schnell gehen, dass die abstrakten Konzepte plötzlich so gar nicht mehr "den eigenen Interessen" entsprechen.

Ich will Ihnen damit sicherlich keine Angst einjagen. Meiner Meinung nach ist jeder Studiengang mit Fleiß, Selbstorganisation, Durchhaltevermögen und Lernbereitschaft schaffbar, allerdings mangelt es vielen an einer konkreten Vorstellung davon, was studieren meint.

Mein Rat daher: Überlegen Sie sich gut, was sie wirklich gut können. Wo liegen ihre Stärken und ihre Schwächen. Wenn man dies mit den eigenen Interessen in Verbindung bringt und sich darüber klar ist, dass ein Studium oft kein "praktischer Lernfortschritt" ist, dann findet man auch den Bereich in dem man gut aufgehoben ist.

FrankP

Zitat von: Celegil am 28. Juni 2014, 01:58:25
Das Problem mit den Studiengängen ist, dass die Inhalte sehr oft stark von "den eigenen Interessen" abweichen.
Das dürfte wohl ausnahmslos der Fall sein. Zumindest wird es überall Inhalte geben, die kaum jemand später jemals braucht und die in der vorhandenen Breite auch beileibe nicht alle zum Verständnis des Faches wirklich notwendig sind.

Es wäre wohl eine Idee, sich vorab mal mit einigen Studienordnungen für in Frage kommende Fächer zu beschäftigen und sich auch die Mühe zu machen, die darin vorkommenden Begriffe zu recherchieren. Und jeden vorhandenen Kontakt zu Absolventen zu nutzen, um die zu löchern.