Neuigkeiten:

ZUR INFORMATION:

Das Forum wurde auf die aktuelle Version 2.1.6 von SMF aktualisiert. Es sollte soweit alles laufen, bei Problemen bitten wir um Nachsicht und eine kurze Information.

Wer "vergeblich" auf Mails des Forums wartet (Registrierung bestätigen/Passwort zurücksetzen), sollte bitte in den Spam-Ordner seines Mailpostfachs schauen. Wenn eine Mail im Spam-Ordner liegt, bitte als "Kein Spam" markieren, damit wird allen geholfen.

AUS AKTUELLEM ANLASS:

In letzter Zeit häufen sich in Beiträgen identifizierbare Informationen. Es werden Standorte, Dienstposten, Dienstpostennummern und andere detailierte Beschreibungen angegeben. Denkt bitte an OPSec - und veröffentlicht nur das, was Allgemein zugänglich ist - wir werden darauf achten und gegebenenfalls auch löschen

neues Schießausbildungskonzept -taktischer Ablauf-

Begonnen von Spryin, 14. November 2014, 09:13:02

Vorheriges Thema - Nächstes Thema

Spryin

Eigentlich sollte ich mich für diese Frage schämen da ich mich Schießlehrer schimpfe.  :-[

Gibt es einen "richtigen" taktischen Ablauf.
In den Bestimmungen wird ja nicht wirklich beschrieben wie dieser im einzelnen durchzuführen ist.
Ich habe jetzt schon 3 verschiedene Abläufe kennengelernt. Es muss doch endlich mal einen einheitlichen taktische Ablauf geben!!!

Ich bilde folgendermaßen aus bei P8:
Zielbeobachtung(Waffe absenken; Zielbereich abschwenken)
Waffe entspannen, entsichern
Blick nach hinten
Waffe ins Ziel richten
Verschieben
erneut Zielbeobachtung(Waffe absenken; Zielbereich abschwenken)
nochmals Waffe entspannen, entsichern
Rundumsicherung (Waffe in Einsatzstellung, links-rechts-hinten blicken mit drehen)

Was meint Ihr dazu?
In meiner Einheit wird von anderen Ausbildern gelernt, dass das Verschieben im Stressgriff gemacht wird. Das sind mir fast die Augen rausgefallen, als ich das gesehen habe.

F_K

Ich sage mal vorsichtig: Hä?

Fangen wir mal mit einer Definition an: Ziel = zu bekämpfender Feind, immer vorrangig.

D. h. - ich habe ein  Ziel, also wird dieses bekämpft - die P8 ist (nach dem ersten Schuss) geladen, entsichert und gespannt, es wird geschossen, bis das Ziel bekämpft ist.

Deswegen wird die Waffe auch nicht "abgesenkt", sondern nach bekämpfen des Zieles vielleicht 5 Grad runtergeschwenkt, damit das Zielgebiet besser beobachtet und dann bekämpft werden kann.

Wenn ich dann keine weiteren Ziele sehe / bekämpfen kann, wird die P8 auf 45 Grad runtergenommen und dabei entspannt, entsichert.

Dann erfolgt ein Blick nach Rechts und Links, um zu schauen, ob meine Kameraden Hilfe benötigen (stehen die auch noch? Liegt einer am Boden?) - wenn ich vorher nichts im Rücken gehabt habe, schaue ich nicht nach hinten (und drehe schon garnicht).

"Rundumsicherung" ist kein Begriff für einen Einzelschützen.

.. und dann wird der Auftrag weiter fortgesetzt, bzw. auf Befehle des Führers gewartet (Stellungswechsel, weiter Marsch, whatever).

Spryin

Was hab ich denn da geschrieben...  :o
streiche Rundumsicherung setzte Rundumbeobachtung.
Mit drehen meine ich nur den Oberkörper, d.h. man bleibt im Schießgestell.
Was ein Ziel ist mir klar. Das ist ja auch nicht meine Frage gewesen.
"abgesenkt" = 5-10° nach unten
Und den Blick nach hinten, wieso sollte ich das denn nicht machen? Muss doch wissen was hinter mir passiert bevor ich mich verschiebe, könnte ja auch ein Kamerad stehen der gerade selbst am schießen ist und ich in seine Schussbahn laufe!

Mir geht's es jetzt um den kompletten taktischen Ablauf, wie der in anderen Einheiten durchgeführt wird. Speziell das verschieben nach links oder rechts. Wird die P8 nun entspannt und entsichert oder im "Stressgriff" gehalten?

F_K

Nochmal: Wieso verschieben?

Der Feind ist bekämpft - meine Kameraden sind ebenfalls OK - und ich warte auf Befehle (d. h. der taktische Ablauf ist beendet).
Das weitere (eigene) Verhalten sind von der taktischen Situation abhängig und deshalb nicht "automatisiert" bzw. zum taktischen Ablauf der Zielbekämpfung zugehörig).

Beispiel: Der Raum mag nun frei sein, ich melde "Raum frei" - und dann wird gemäß Befehl weiter angegriffen (in den nächsten Raum).

ulli76

Das Verschieben gehört im nSAK zum takt. Ablauf. Das ist in der Phase der Ausbildung noch sehr schematisch. Die Verschiebung ist ein einfacher Stellungswechsel.

@Spryin: Ich habs so gelernt: Ziel bekämpft, Waffe senken, Blick nach rechts,links, hinten, Verschieben, Zielbereich beobachten/Abschwenken. Wenn dann kein Ziel- Waffe entspannen, entsichern und weiter je nach Lage.
•Medals are OK, but having your body and all your friends in one piece at the end of the day is better.
http://www.murphys-laws.com/murphy/murphy-war.html

F_K

Naja, ich habe gelernt:

- Ziel bekämpfen, wenn bekämpft, dann
- Waffe leicht senken, damit bessere Beobachtung Zielgelände, wenn dann kein Ziel mehr, dann
- Waffe auf 45 Grad, entspannen, entsichern, dann
- nach dem Rest schauen, wenn da nichts ist,
- dann weiter ....

Warum zwangsweise verschieben wenn kein Feind?

ulli76

Weil ich ja nicht weiss, ob da evtl. ein bisher nicht aufgeklärter Feind in der Nähe ist.

Selbst damals in grauer Vorzeit als ich mal mit dem Soldatsein angefangen hab, haben wir uns bei jedem In-Stellung-gehen verschoben.
•Medals are OK, but having your body and all your friends in one piece at the end of the day is better.
http://www.murphys-laws.com/murphy/murphy-war.html

wolverine

Bundeswehrforum.de-Seit 20 Jahren werbefrei!
Helft mit, dass es so bleiben kann

F_K

Das Prinzip ist mir klar - auf einem Delta stand, mit einem Buddy, der auf gleicher Höhe kämpft, stehend in offener Stellung in ebenem, freien Gelände habe ich genau 1 Meter seitlicher Verschiebemöglichkeit in Grundrichtung - da kann ich auch gleich bleiben, wo ich bin.

Es gibt viele Schulen, die raten bei Kampferöffnung mit Pistole über 10 Meter dringend an, sich (ggf. Nach Abgabe Doppelschuss) in liegende Stellung zu begeben, weil weniger Zielfläche und Stellungswechsel damit gegeben sind.

Dies wird auch nicht bei NSAK ausgebildet.

NSAK ist aber ein deutlicher Schritt nach vorne - im Gefecht ist jeder erstmal für seine Handlungen verantwortlich.

ulli76

Wie gesagt- in der Ausbildungshöhe ist das alles noch sehr schematisch. Nur irgendwo muss man ja anfangen.
Und das ganze hat ja den Zweck, dass ich 1. irgendwo hin verschiebe, wo auch Platz ist und dass ich 2. nicht in das Feuer meiner Kameraden hinter mir laufe.
Knien, Liegen und Bewegung kommt bei nSAK eh erst später und nicht schon im NB 1
•Medals are OK, but having your body and all your friends in one piece at the end of the day is better.
http://www.murphys-laws.com/murphy/murphy-war.html


Dudelsack

Zitat von: Spryin am 14. November 2014, 09:13:02
Zielbeobachtung(Waffe absenken; Zielbereich abschwenken)

Mich würde interessieren, warum Sie dieses Abschwenken des Zielbereiches ausbilden.
Ich bin selber "nur" Schießausbilder, allerdings recht aktuell ausgebildet in Delitzsch und sehe in meiner Stammeinheit dennoch einige Kameraden, die diesen Schritt ausbilden oder durchführen.

Weder in der Vorschrift konnte ich dieses Abschwenken entdecken, noch hat unser Schießlehrer es uns beigebracht.
Mal ganz davon abgesehen, dass ich keinen Sinn darin sehe (man hat den Feind bekämpft und schwenkt mit der Waffe umher, was ist wenn er sich wieder regt? Im Schlimmstfall neu zielen müssen, usw.).

F_K

Lieber Dudelsack,

Initial gibt es Ziele, ggf. mehrere für die Gruppe - man selber bekommt eines zugewiesen bzw. entscheidet sich für die Bekämpfung.

Also im Gefecht vermutlich Doppelschuss, Nachschuss, und dann sieht man hoffentlich Blut bzw. Seinen Erfolg. Wenn alles gut gelaufen ist, hat die Gruppe ja alle Ziele bekämpft. P8 ist noch gespannt.

Jetzt sollte man sich vergewissern, ob tatsächlich alle Ziele bekämpft sind, bevor man die Waffe sichert / holstert.

Muss man dazu die Waffe bewegen? Nein. Aber wie soll der Ausbilder sehen, ob man dran gedacht hat?

Da helfen Gedankenstützen - wie ein Schwenken, das auch von hinten zu sehen ist.

DerTommy86

Das seitliche Verschieben dient lediglich dazu, dem Soldaten zu vermitteln, dass es irgendwo in diesem "taktischen Ablauf" einen Punkt gibt, an dem es sinnvoll ist, sich zu bewegen und eine Deckung zu suchen. Aus Platz- und Sicherheitsgründen sind das immer nur zwei Schritt nach links oder rechts, aber es hilft in jedem Fall, ne stressbedingte Blockade zu vermeiden. Sonst glaubt der arme Typ noch, dass er nach jedem Doppelschuss + Reaktion bei Nichtwirkung wie ein Baum stehen bleiben muss. Ich bilde das auch auf dem D-Stand aus.

Abschwenken des Zielbereichs: Die Waffe zeigt in die selbe Richtung wie meine Augen. Kläre ich ein neues Ziel auf, muss ich nur noch aus der Kontaktstellung in den Anschlag gehen und das Visier wandert automatisch zwischen mein Auge und das Ziel (das ist der Idealfall, dafür bilden wir ja auch die Sache mit dem Drehpunkt für die Schulterstütze aus).
Zeigen Waffe und Oberkörper in eine andere Richtung als der Kopf, muss ich erst den Oberkörper schwenken und dann beim in Anschlag gehen komplett neu zielen, was Zeit kostet.


DerTommy86

Edit: Wenn ich "Feind bekämpft" habe, mache ich mir weniger Sorgen, dass er sich wieder rührt. Ich mache mir vielmehr Sorgen um seine Freunde, die er womöglich zur Schießerei mitgebracht hat  ;)

Schnellantwort

Achtung: In diesem Thema wurde seit 120 Tagen nichts mehr geschrieben.
Wenn du nicht absolut sicher bist, dass du hier antworten willst, starte ein neues Thema.

Name:
E-Mail:
Verifizierung:
Bitte lasse dieses Feld leer:
Gib die Buchstaben aus dem Bild ein
Buchstaben anhören / Neues Bild laden

Gib die Buchstaben aus dem Bild ein:
Wie heißen die "Land"streitkräfte Deutschlands?:
Wie heißen die "Luft"streitkräfte Deutschlands?:
Wie heisst der Verteidigungsminister mit Vornamen:
Shortcuts: mit Alt+S Beitrag schreiben oder Alt+P für Vorschau