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Ziel SanOA, momentan jedoch Polizist

Begonnen von mechonit, 08. September 2015, 14:20:28

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mechonit

Hallo Bundeswehrforum,

wie bereits im Titel angedeutet, möchte ich mich für die Offizierslaufbahn bewerben mit dem Ziel Sanitätsoffizier zu werden. Momentan bin ich Kriminalkommissaranwärter (22 Jahre alt) und vor dem voraussichtlichen Einstellungstermin mit meinem Bachelor fertig. Diesen werde ich auch definitiv mit einem überdurchschnittlich guten Ergebnis abschließen. Mein Abitur habe ich mit einer Durchschnittsnote von 1,6 abgeschlossen (Leistungskurse Deutsch, Biologie und Politik). Biologie bzw. physiologischen Vorgänge, Genetik, Neurologie und Immunbiologie begeisterten mich schon in der Schule am meisten, gleichzeitig jedoch auch sicherheitspolitische Belange durch meinen Politik-Leistungskurs.

Kurzerhand habe ich mich damals bei einer Polizei für die Laufbahn der Kriminalpolizei beworben und das Auswahlverfahren erfolgreich gemeistert. Ich hatte jedoch zu diesem Zeitpunkt bereits Zweifel, ob meine Leidenschaft und Begeisterung für den menschlichen Körper, die Entsehung und Wirkung von Krankheiten und das konkrete Anwenden dieses Wissens in der Praxis, sich nicht negativ auf diese Berufswahl niederschlagen würden, da ich hiermit kaum bis keine Berührungspunkte mehr hätte. Plan A war  immer das Studium der Medizin, da mein Abitur mit 1,6 jedoch deutlich schlechter ausfiel als ich erwartet hatte und die Chancen auf einen regulären Medizinstudienplatz denkbar schlecht standen und mir zu diesem Zeitpunkt die Möglichkeit als Arzt bei der BW zu arbeiten nicht bewusst war, entschied ich mich für das Kripo-Studium.

Zusätzlich ist ganz klar zu sagen, dass es sich hierbei, trotz des regulären Hochschulstatus der Universität, um kein wissenschaftliches, akademisches Studium handelt. Dementsprechend konnte mich das Studium Kriminalpolizei akademisch und wissenschaftlich niemals ausfüllen, weshalb ich begann in meiner Freizeit als Hobby universitäre Kurse im Bereich Biologie/Medizin zu belegen, welche Universitäten wie Harvard im Internet zur Verfügung stellten.

Mittlerweile ist das Ende des Bachelorstudiums in Sicht (für mich kam ein Abbruch nie in Frage) und damit auch die Überlegung in mir gereift nahtlos nach Beendigung des Studiums bei der Bundeswehr als Sanitätsoffizier zunächst Medizin zu studieren und dann als Stabsarzt zu arbeiten.

In diesem Zusammenhang muss jedoch erwähnt werden, dass mir bei der Kriminalpolizei gerade die operative Tätigkeit, der direkte Kontakt mit sicherheitspolitischen Themen, die Abwechslung und die körperlich fordernde Seite sowie die Tatsache, dass es sich eben nicht um einen klassischen Bürojob handelt, immer noch reizt. Ich erhoffe mir eben diese positiven Seiten meiner momentanen Tätigkeit bei der Bundeswehr zusammen mit meinem akademischen Anspruch, meiner Wissbegier und Begeisterung für Medizin durch die Doppelfunktion als Soldat/Offizier und Arzt unter einen Hut bringen zu können. Des Weiteren empfinde ich auch die anspruchsvolle Aufgabe als militärischer Führer, Disziplinarvorgesetzer, Ausbilder und "Manager" als reizvoll und erfüllend. Hierzu gibt es bei meiner momentanen Tätigkeit kein Pendant.

Der Hintergrund der Erstellung dieses Themas ist die Frage, ob meine Begründung für den Wechsel von Kriminalpolizei zu Bundeswehr SanOA nachvollziehbar ist, da es selbstverständlich eine ungewöhnliche Konstellation ist und ich damit rechne diesbezüglich in meinem Auswahlgespräch intensiv befragt zu werden. Unglücklicherweise ist dieses Bachelorstudium kein Meilenstein, welcher, wie z.B. eine Ausbildung als MTA o.Ä., bereits auf ein medizinisches Interesse und eine gewisse Affinität hindeutet. Dementsprechend habe ich also außer meiner Begeisterung für die Medizin nicht sonderlich viel vorzuweisen.




dunstig

Zitatdie anspruchsvolle Aufgabe als militärischer Führer, Disziplinarvorgesetzer, Ausbilder und "Manager" als reizvoll und erfüllend. Hierzu gibt es bei meiner momentanen Tätigkeit kein Pendant.

Schaue ich mir den Großteil der Ärzte bei der Bundeswehr an, so sind diese in erster Linie auch immer Ärzte und kümmern sich um die Wehwehchen der Patienten. Dass da noch groß nebenbei Aufgaben eines klassischen Offiziers wahrgenommen werden, habe ich bisher noch nicht erlebt. Daher glaube ich, dass du da ein wenig mit falschen Vorstellungen auf den Beruf des Arztes bei der Bundeswehr schaust. Gerade wenn du die operative Arbeit des Polizeidienstes nicht missen möchtest.

Aber da kann dir Ulli bestimmt noch etwas ausführlicher was zu sagen können.
"Ich stehe vor der Bundeswehr, zu der ich seit 22 Jahren auch "meine Armee" sagen kann. Und bin froh, weil ich zu dieser Armee und zu den Menschen, die hier dienen, aus vollem Herzen sagen kann: Diese Bundeswehr ist keine Begrenzung der Freiheit, sie ist eine Stütze unserer Freiheit." Joachim Gauck

F_K

Oh man, Einheitlichkeit des Denkens:

Zitatmilitärischer Führer, Disziplinarvorgesetzer, Ausbilder und "Manager" als reizvoll und erfüllend

Sanitätsoffiziere sind mehrheitlich "Ärzte" - weniger Führer, DV und oder Ausbilder / Manager.

Deine "Bachelor Geschichte" ist verwirrend, schreibe einfach :" Die Ausbildung / Studium zum Kommissar ist bald abgeschlossen".

mechonit

Erstmal Danke für die Antworten.

@F_L die Einheitlichkeit des Denkens ist wohl auf die begrenzten Informationsmöglichkeiten zurückzuführen, welche angehende Bewerber für eine Laufbahn bei der Bundeswehr habe, welche genau dieses Bild darstellen

Ich glaube das ist dann nicht ganz rüber gekommen: mir ist sehr wohl bewusst, dass Ärzte bei der Bundeswehr in erster Linie klassische Aufgaben als Mediziner wahrnehmen und als "Hausarzt" für die Truppe fungieren. Dennoch sind mit der Tätigkeit als Sanitätsoffizier meiner Vorstellung nach Lehrgänge verbunden, wenn auch nur in Vorbereitung auf einen Auslandseinsatz, welche körperlich fordernd und "operativ" sind und genau darum geht es mir ja eigentlich: ein akademisches, forderndes Studium, was ein lebenslanges Lernen und Fortbilden ermöglicht und in dem erworbenes Wissen einem humanistischen Zweck zugeführt werden kann und auf der anderen Seite die körperlichen Anforderungen des Berufes, die Notwendigkeit, dass der Beruf z.B. in Auslandseinsätzen ganz klar auch eine vollständige Hingabe und Aufopferung des Privatlebens erfordert sowie eine Führungsverantwortung mit sich bringt.

F_K

@ Mechonit:

Ich denke (behandle Probleme) ähnlich wie dunstig, weil wir eine gleiche Ausbildung haben.

Nochmal: Als SaZ 17 wirst Du in aller Regel keine "Führungsverantwortung" haben, jedenfalls nicht im Vergleich mit einem Truppenoffizier.
In aller Regel werden keine besonderen körperlichen Anforderungen an SanOA gestellt, als Arzt später eher (noch) weniger.

Im Auslandseinsatz wird Dein bewegliche Arzttrupp taktisch von einem Feldwebeldienstgrad "geführt", nicht von Dir als Arzt.

BulleMölders

Grundsätzlich ist es doch vollkommen Egal was hier davon gehalten wir, wichtig ist, was die "Entscheider" in Köln davon halten.

Für mich liest sich das aber ein wenig Abgeschrieben und hochgestochen an. Aber ich habe ja auch nicht studiert, vielleicht muss man da so schreiben/reden.

mechonit

Nein, weniger beim Studieren, als beim Beantworten von Erlassen für das BMI oder bei fertigen von Vermerken/Berichten für die Ermittlungsakte... ;D

Ist natürlich schwierig alle Aspekte, die solch eine Entscheidung beeinflussen in einem kurzen Beitrag aufzunehmen bzw. zu erfassen und nieder zu schreiben.

Dennoch war mir nicht bewusst, dass SanOAs in keinster Weise als militärische Führer dienen, was für mich jetzt jedoch auch keine sonderliche große Enttäuschung darstellt. Hauptmotivation ist für mich die Medizin als Wissenschaft und deren praktische Anwendung in Verbindung mit einer abwechslungsreichen Tätigkeit und eben keinem immer nur im Büro stattfindenden Arbeit.

Andres

Kann man sich das Stuidum bei der Polizei als Wartesemester anrechnen lassen, oder wird das wie ein regulärer Studiengang gewertet? Sonst vielleicht doch mal versuchen, auf einen regulären Medizin-Studienplatz zu kommen...

Säbelrassler

Mal ganz davon abgesehen, das es auch nicht ganz unwichtig ist, was der jetzige Dienstherr davon hält. Der wird sicher nicht allzu begeistert sein, einen Kommissar auszubilden, der dann Arzt beim Bund werden will. Ein Ausbildungsplatz umsonst besetzt, Ausbildungskosten in den Wind geschossen und eine Vakanz in der Personalplanung - da kommt Freude auf!

Und wenn man erst sein Dienstverhältnis bei der Polizei kündigen muss und dann beim Bund nicht genommen wird, hat man außer dicken Backen nix! Ich würde mich da vorher sehr genau erkundigen, ob man erst mal die BW-Laufbahn (oder allgemein die zivile) unter Dach und Fach bringen kann, bevor man bei der Polizei alle Brücken hinter sich abbrennt.

F_K

@ Säbelrassler:

Der TE kann sich bewerben und nach Zusage bei der BW um Entlassung bitten, dass von dir dargestellte Problem existiert nicht.

@ Michonit:

Die Ausbildung zum Arzt ist eher "Handwerker" als Wissenschaftler - und Ärzte arbeiten in der Regel nicht im Büro sondern in einem Behandlungszimmer - so auch bei der Bw.


Säbelrassler

Blöd, dass man hier im Forum nicht editieren kann!

Was ich noch hinzufügen wollte: Ist gut für ihn, dass er sich zuerst bewerben und dann um Entlassung bitten kann..... und welche Message kommt da bei seinem Dienstherrn rüber? Der Mann steht nicht hinter seinem Job und bleibt nur deshalb, weil er den anderen nicht gekriegt hat. Ich könnte mir sehr gut vorstellen, dass das wohl mehr oder weniger EDEKA bedeutet!

mechonit

@Andres Nein, kann man nicht. Das wird wie ein reguläres Studium an einer freien Universität gewertet. Zivil Medizin studieren ist für mich in diesem Fall jedoch nur Plan B, da ich wie bereits erläutert weiterhin Berührungspunkte mit sicherheitspolitischen Aspekten, Übungen/Fortbildungen in diesem Bereich und den Abwechslungsreichtum nicht missen möchte.

@Säbelrassler Das ist selbstverständlich. Bzgl. des Ausbildungsplatzes ist es natürlich ärgerlich für den Dienstherren und für mich natürlich auch in Bezug auf meine Kollegen. Dennoch möchte ich derartige Gesichtspunkte nicht über meine Leidenschaft für Medizin und damit die Wahl des Berufes, welcher einen Großteil des Lebens einnimmt, stellen.

@F_K Zu Teilen mag das zutreffen, dennoch stecken hinter dem Handwerk physiologische Abläufe, welche verstanden und beachtet werden müssen, genauso wie chemische, biologische und physikalische Grundlagen. Wie in jedem Beruf wird in der späteren Tätigkeit eine derartige Fokussierung auf die wissenschaftlichen Grundlagen nicht mehr notwendig sein, da sich eine gewisse Routine einspielt und die Hintergründe für die Praxis nicht immer ausschlaggebend sind, aber das macht Medizin ja gerade aus: ein hochspannendes, naturwissenschaftliches Studium und danach eine sehr praktische, aber auch soziale Tätigkeit. Und dennnoch, die Wissenschaft schläft nie. Neue Behandlungsmethoden, die Wirkungsweise von neuen Medikamenten und durchbrechende neue medizinische Erkenntnisse begleiten ein Leben lang.

mechonit

@Säbelrassler

Selbst wenn das dem Dienstherren bekannt werden sollte, gibt es diesbezüglich beamtenrechtlich keine Handhabe.

Andi

Ganz ehrlich?
Das Auswahlverfahren ist für dich denke ich ein Selbstgänger, wenn du im Medizintest überzeugen kannst, denn eingeladen wirst du definitiv und wirst vermutlich keinen annähernd qualifizierten Bewerber treffen.

Du hast dich bereits für die Einstellung in den gehobenen PVD qualifiziert und stehst vermutlich kurz vor der Laufbahnprüfung. Die Offiziereignung dürfte also kein Problem sein. Letztlich wird der Kern der Herausforderung der Nachweis deiner Medizinstudieneignung sein und da könnte es mit "nur" LK in Biologie eng werden, wenn nicht entsprechend sehr gute Leistungen/Kenntnisse in Chemie und Physik ergänzend vorhanden sind. Aber ich gehe davon aus, dass du eingeladen wirst und dann kommt es auf deinen Medizintest an, alles andere dürftest du so oder so ähnlich bereits im Auswahlverfahren für deinen jetzigen Beruf erlebt haben.

Und die Entscheidung einen anderen beruflichen Weg einzuschlagen ist doch nichts vorwerfbares, vor allem weil du ja bis zum Abschluss durchziehst und es nicht an mangelnder Qualifikation liegt. Und ganz nebenbei hast du ja auch einen zielführenden "Plan B": Du machst einfach weiter, was du begonnen hast. Du hast also nichts zu verlieren.

Und selbstverständlich sind Sanitätsoffiziere militärische Führer! Viel zu oft leben diese Kameraden eben diesen Anspruch nicht und sind mangels Ausbildung und Vorbildern damit auch hin und wieder mal überfordert.

Gruß Andi
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