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Alltag IT-Feldwebel Netzwerkadmin

Begonnen von StUffz_Ela, 02. Juni 2016, 17:28:23

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StUffz_Ela

Guten Tag werte Community,

erstmal was zu meiner Person: bin 20 Jahre alt und habe eine Berufsausbildung zum Fachinformatiker Systemintegration absolviert.
Ich habe mich im Januar bei der Bundeswehr beworben. Um genau zu sein für die Laufbahn des S6 Feldwebels.
Dann im März im KC auch die Feldwebel Eignung erhalten.
In meiner Stammeinheit werde ich höchstwahrscheinlich als Netzwerkadministrator eingesetzt. Nun würde mich mal interessieren, wie der Alltag eines Admins bei der Bundeswehr aussieht.
Unterscheidet er sich stark von einem Netzwerkadmin in der freien Wirtschaft?
Ist man auch mal im Gelände oder nur im Büro/im Gebäude?
Habe mich für die Bundeswehr entschieden, weil ich etwas mehr Abwechslung haben möchte. Bei meiner alten Firma war es mit etwas zu fad.
Werde eventuell auch ein eintägiges Truppenpraktikum bei meiner zukünftigen Stammeinheit machen um mir selber ein Bild zu machen. Mich interessieren trotzdem die Erfahrungen von den Forenmembern.

Gruß,
StUffz_Ela

KlausP

Zitat... Ist man auch mal im Gelände oder nur im Büro/im Gebäude? ...

Das kommt auf die Einheit an.
StOFä (NVA) a.D., StFw a.D.
aktiver Soldat vom 01.11.71 bis 30.06.06, gedient in zwei Armeen

StUffz_Ela

Zitat von: KlausP am 02. Juni 2016, 17:41:45
Zitat... Ist man auch mal im Gelände oder nur im Büro/im Gebäude? ...

Das kommt auf die Einheit an.

Tut mir leid, hätte ich noch dazu schreiben sollen. Laut Einplanungsschrieb komme ich in ein Panzergrenadierbataillon.

KlausP

Wenn das Bataillon oder die 1./- auf den Übungsplatz gehen geht natürlich der S6Fw auch mit. Er ist z.B. nicht ganz unwichtig auf dem Gefechtsstand und dessen Fernmeldeverbindungen. Mit Netzwerkadministration hat er im normalen Dienstbetrien, auch wenn der Dienstposten "S6Fw/Netzwerkadm" heißt, nicht so sehr viel zu tun. Ach ja, IT-Sicherheit gehört auch zu seinen Aufgaben.
StOFä (NVA) a.D., StFw a.D.
aktiver Soldat vom 01.11.71 bis 30.06.06, gedient in zwei Armeen

Eisensoldat

Bei uns (ein höherer Stab) ist zu beobachten, dass die Ausbilder oder Schiesslehrer NeuSAK alles Feldwebeldienstgrade sind, die quer durch alle Verwendungen gehen, also auch IT-Fw sind dann regelmäßig auf der Schießbahn. Außerdem ist ein Unterschied zum Zivilberuf auch dass es doch einige Forderungen bezüglich
individueller Grundfertigkeiten und körperlicher Leistungsfähigkeit gibt, die von allen, auch ITlern zu erfüllen sind. Und wenn es mal in Einsatz geht, dann gibt es mit ELUSA und ELSA wieder Gelegenheiten, wo auch ITler nur mit soldatischen Tätigkeiten bespaßt werden.
Also wer es nicht darauf anlegt und einen auf dauerhaft marsch- und sportbefreit macht, macht schon genug soldatisches Handwerk. Und wer sollte sich abseilen wollen? Der eine oder andere will ja vielleicht verlängern, BS werden oder in den Einsatz, der muss dann schon fit und ausgebildet sein....

StUffz_Ela

@KlausP
Vielen Dank für die zügige und aufschlussreiche Antwort :).

@Eisensoldat
Ebenfalls danke für die gute Antwort. Das beruhigt mich gerade ungemein :D. Habe schon befürchtet man ist so gut wie nie im Gelände und die ganze Zeit im Büro/Gebäude.

Könnte mir einer von euch vielleicht erzählen wie so der Tagesablauf eines S6Fw aussehen könnte?

Ralf

Wir haben einen Fw-Dienstgrad in der Abteilung, der kann für Fachaufgaben überhaupt nicht mehr kontinuierlich eingesetzt werden.
Aufsicht beim Schießen, Trockenübungen nSAK durchführen, BFT und DSA abnehmen, Rettungsschwimmer stellen, SportFw Aufgaben wahrnehmen, PolBil für die Abt organisieren,...
Und das als PersFw.  Die allgemeinen Aufgaben nehmen einfach Überhand. Die Fachaufgaben müssen dann durch andere wahrgenommen werden und wir sind froh, dass er uns die militärischen Aufgaben abnimmt, weil wir dann wenigstens im Ansatz die Chance haben, Termine einzuhalten.
Der würde sich nicht beklagen, dass er "nur im Amt" sitzt und "am Schreibtisch", trotz seiner Verwendung.
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StUffz_Ela

Zitat von: Ralf am 02. Juni 2016, 20:40:57
Wir haben einen Fw-Dienstgrad in der Abteilung, der kann für Fachaufgaben überhaupt nicht mehr kontinuierlich eingesetzt werden.
Aufsicht beim Schießen, Trockenübungen nSAK durchführen, BFT und DSA abnehmen, Rettungsschwimmer stellen, SportFw Aufgaben wahrnehmen, PolBil für die Abt organisieren,...
Und das als PersFw.  Die allgemeinen Aufgaben nehmen einfach Überhand. Die Fachaufgaben müssen dann durch andere wahrgenommen werden und wir sind froh, dass er uns die militärischen Aufgaben abnimmt, weil wir dann wenigstens im Ansatz die Chance haben, Termine einzuhalten.
Der würde sich nicht beklagen, dass er "nur im Amt" sitzt und "am Schreibtisch", trotz seiner Verwendung.

Okay. Und ein ITFw muss eventuell ebenfalls diese allgemeinen Aufgaben übernehmen? Das freut mich, scheint ja tatsächlich sehr vielseitig und abwechslungsreich zu sein :).

Ralf

Es kann sein, muss aber nicht, so wie geschildert ist das schon die Ausnahme, sollte nur zeigen, dass obwohl gleiche Verwendung oftmals unterschiedliche Dinge Schwerpunkte haben können. Das ist ja immer das was wir sagen: der Vorgesetzte entscheidet in höherem Maß, wie jemand eingesetzt wird. Wir sind ja keine Truppe, sondern Ämterebene. In der Regel ist das nicht so extrem, sondern im ganz normalen Maß.
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StUffz_Ela

Zitat von: Ralf am 03. Juni 2016, 05:38:05
Es kann sein, muss aber nicht, so wie geschildert ist das schon die Ausnahme, sollte nur zeigen, dass obwohl gleiche Verwendung oftmals unterschiedliche Dinge Schwerpunkte haben können. Das ist ja immer das was wir sagen: der Vorgesetzte entscheidet in höherem Maß, wie jemand eingesetzt wird. Wir sind ja keine Truppe, sondern Ämterebene. In der Regel ist das nicht so extrem, sondern im ganz normalen Maß.

Okay, bin aber schon mal froh, dass es wenigstens die Möglichkeit gibt, etwas vielseitiger eingesetzt zu werden. Danke für die Info.

deforester

Servus,

sollst du den S 6 Fw Dienstposten im Stab oder in einer Kompanie wahrnehmen?
Das wäre bereits innerhalb eines Bataillons einer großer Unterschied in der Wahrnehmung
des Aufgabenbereichs, besonders wenn es ein Infanterie - Bataillon ist.

StUffz_Ela

Moin,

da fragst du mich was. Kann ich dir leider nicht sagen, so genau steht das nicht auf dem Einplanungszettel.
Kannst du mir vielleicht erzählen, inwieweit sich diese unterscheiden?
Würde mich sehr interessieren.

KlausP

Doch, das kann man aus der genauen Einheitsbezeichnung entnehmen.
StOFä (NVA) a.D., StFw a.D.
aktiver Soldat vom 01.11.71 bis 30.06.06, gedient in zwei Armeen

StUffz_Ela

Tut mir leid, steige anscheinend durch die ganzen Informationen da nicht durch.
Meinst du mit Einheitsbezeichnung die Dienststelle? Dort steht "4./PzGrenBtl 212". Hätte ich wohl ganz am Anfang nennen sollen :D.
Falls das nicht die Information ist die du meinst, wäre es ganz nett wenn du mir sagen könntest unter welchem Punkt ich die finde.

KlausP

Genau diese Bezeichnung meine ich. Sie sollen also ITFw in der 4. Kompanie des Panzergrenadierbataillons 212 werden.

Das ist eine der Kampfkompanien des Bataillons und da ist im täglichen Dienst nicht viel bis nichts mit Netzwerkadministration. Evtl. IT-Bestandsuebersichten führen, IT-Sicherheit überwachen, Hard- und Sofwareprobleme aufnehmen in der Regel weiterleiten, Fernmeldegeraet lagern, ausgeben, annehmen und bei Defekten die Instandsetzung veranlassen usw. und ansonsten in der Kompanieführungsgruppe so 'ne Art "Mädchen für Alles", oft zusammen mit dem Kompanietruppfuehrer.
StOFä (NVA) a.D., StFw a.D.
aktiver Soldat vom 01.11.71 bis 30.06.06, gedient in zwei Armeen