Aufgaben einer Vertrauensperson?

[chefderang]

Kann hier jemand was zu den Aufgaben und Pflichten einer Vertrauensperson sagen?

[Ralf]

Zentralerlass A-1472/1

[Papierberg]

Soldatenbeteiligungsgesetz, Abschnitt 3.

[LwPersFw]

Zirka im August ist mit Verkündung des neuen SBG zu rechnen.
Danach erfolgt auch die Anpassung der dazugehörigen Vorschriften.

Die wesentliche Aufgabe der VP... er/sie sollte Vermittler sein.

[justice005]

Die VP ist sozusagen eine Entscheidungshilfe für den Disziplinarvorgesetzten. Die VP vertritt die Interessen ihrer Wahlgruppe und kommuniziert die Meinung dieser Zielgruppe an den Vorgesetzten. Wichtig, aber leider häufig missverstanden: Die VP vertritt die Zielgruppe als Ganzes, jedoch nicht den einzelnen Soldaten. Zwar kann in besonderen Einzelfällen die VP sich auch für einen einzelnen Soldaten einsetzen oder zwischen Chef und einem einzelnen Soldaten vermitteln, aber das tut sie nur dann, wenn sie damit den Willen der gesamten Laufbahngruppe vertritt.

Beispiel:

Der Chef möchte gegen einen Soldaten eine Disziplinarmaßnahme verhängen. Hierzu muss er alles, was für und gegen den Soldaten spricht, in die Waagschale werfen. Einer der Dinge, die er in die Waagschale wirft, ist die Meinung der Laufbahngruppe des betreffenden Soldaten. Ist der Soldat zum Beispiel ein Mannschaftssoldat, muss die VP der Mannschaften dem Chef mitteilen, was die Gruppe der Mannschaften denkt. Das kann dazu führen, dass die VP sich entweder positiv, neutral oder sogar negativ über den Soldaten äußert, eben je nach dem.

Natürlich darf die VP die anderen Soldaten nicht vorher befragen (Schweigepflicht), aber sie muss einschätzen, was die Wählergruppe über den Soldaten denkt. Dadurch wird dem Chef die Entscheidung erleichtert, wenn er weiß, wie der Rest der Laufbahngruppe über den Soldaten denkt.

Die VP vertritt also nicht die Interessen des einzelnen Soldaten, sondern immer nur die Interessen der jeweiligen Laufbahngruppe. Das wird leider sehr sehr häufig falsch gesehen und durch die Chefs auch falsch ausgebildet.

Das gilt nicht nur im Disziplinarrecht, sondern auch in allem anderen, wo die VP beteiligt wird. Auch wenn die VP sich nur über einen einzelnen Soldaten äußern soll, so muss sie immer darauf achten, die gesamte Gruppe zu vertreten. Das gilt bei Beschwerden, bei bestimmten Personalentscheidungen, beim Dienstplan usw. usw.

Ich bin mal sehr gespannt, wie das neue SBG tatsächlich aussieht. Ich glaube gerade in Stäben wird sich da wohl einiges ändern...

[chefderang]

Was meinen Sie damit? Was sollte sich ändern?

[Andi]

Auch hier werden wir uns vermutlich weiter der "Zivilisierung" bzw. den Regelungen für Beamte und Angestellte unterordnen müssen. Mich würde nicht wundern, wenn wir zukünftig in allen Verbänden in denen es auch nur einen Zivilangestellten/Beamten gibt statt der VP einen Personalrat zu wählen haben.

[LwPersFw]

Nachzulesen im Internet...


Deutscher Bundestag Drucksache 18/8298
18. Wahlperiode 02.05.2016

Gesetzentwurf der Bundesregierung

Entwurf eines Gesetzes zur Änderung soldatenbeteiligungs- und
personalvertretungsrechtlicher Vorschriften

[CIRK]

Auch wichtig, die Beteiligung bei der Dienstplangestaltung. Ist, insbesondere was die Anordnung von Mehrabeit angeht, nicht ganz unerheblich.

[Jens79]

Ja ganz wichtig. 

Bei der Dienstplangestaltung sitzen der TrpFhr, der Chef und die VP der Mannschaften und der Unteroffiziere und der Offiziere zusammen, essen Dinkelkekse und trinken Matetee. Auf dem Tisch brennt die Harmoniekerze......

[chefderang]

Matetee trinken die ganz bestimmt nicht.....

[Tommie]

Stimmt, bei uns rauchen die den immer !

[chefderang]

@Tommie....aber Betäubungsmittel sind doch verboten! Und wenn der Dienstherr eins nicht verzeiht dann sind es BTM. Fehlt ja nur noch das Sie sich die Dinkelkekse zerbröckeln und duch die Nase ziehen.

[Jens79]

Seit wann ist Mate Tee Btm......

[chefderang]

das war ironisch gemeint.....ich würde ihnen trotzdem nicht raten das Zeug zu rauchen?