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Brexit

Begonnen von Scipio, 24. Juni 2016, 19:51:18

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Arabascan

Ich halte den Brexit eigentlich für etwas gutes. Großbritannien hat innerhalb der EU so viele Sonderrechte gehabt, dass sie eh nie wirklich wie ein Vollmitglied wirken. Der Austritt hat das nur offiziell gemacht. Und wenn die EU jetzt klug handelt, dann kann sie daraus sogar Vorteile ziehen.

Es sollte nicht als 'Strafe' gesehen werden, wenn Großbritannien jetzt alle Privilegien aberkannt werden, die eine EU-Mitgliedschaft mit sich bringen. Zollfreiheiten, Schengen-Mitgliedschaft. Visum-Freiheit. Handelsprivilegien und Subventionen. Auch die Tatsache, dass europäische Spieler in britischen Mannschaften vorher nicht als Ausländer galten, und umgekehrt. Den Briten werden einige Spieler verlorengehen!

Jeder dieser Punkte bringt der EU politisches Kapital, das sich später nutzen lässt - bei Beitrittsverhandlungen, aber auch in anderen Fällen. WENN Großbritannien wieder EU-Mitglied wird, dann natürlich ohne Pfund und Sonderrechte. Falls Schottland mit seinem Öl bis dahin nicht eh eigenständiger Staat und EU-Mitglied gewoden ist. Und Nordirland sich dem Süden angeschlossen hat.

Es gibt schon einen Grund, warum Farage und Johnson den Rest der Briten jetzt die Suppe auslöffeln lassen, die sie ihnen eingebrockt haben.

Merowig

#121
Zitat von: Arabascan am 12. Juli 2016, 23:07:38
Es sollte nicht als 'Strafe' gesehen werden, wenn Großbritannien jetzt alle Privilegien aberkannt werden, die eine EU-Mitgliedschaft mit sich bringen. Zollfreiheiten, Schengen-Mitgliedschaft. Visum-Freiheit. Handelsprivilegien und Subventionen.
Nochmals: Zollfreiheiten haben auch Nicht-Eu Mitglieder
Visum genauso
Das Vereinigte Koenigreich war nie Schengen Mitglied - und Schengen Mitgliedschaft ist vollkommen unabhaengig von einer EU Mitgliedschaft.
Subventionen? UK ist ein Nettozahler!

Zitat
Auch die Tatsache, dass europäische Spieler in britischen Mannschaften vorher nicht als Ausländer galten, und umgekehrt. Den Briten werden einige Spieler verlorengehen!
Welch Katastrophe  ::)


Zitat
Jeder dieser Punkte bringt der EU politisches Kapital, das sich später nutzen lässt - bei Beitrittsverhandlungen, aber auch in anderen Fällen.
Welcher Punkt nochmals? Der mit dem Fussball?

Zitat
WENN Großbritannien wieder EU-Mitglied wird, dann natürlich ohne Pfund und Sonderrechte.
Das haben weder du noch ich zu entscheiden - sondern wird ein Ergebnis von Verhandlungen sein - bezueglich einer moeglichen Aufgabe vom Pfund - wer weiss ob der EURO bis dahin noch besteht :D
Und auch hier gibt es andere Ausnahmen - Daenemark, Schweden - und Polen hat keine Ausnahme ausgehandelt - aber laesst sich sehr viel Zeit ;)

Zitat
Falls Schottland mit seinem Öl bis dahin nicht eh eigenständiger Staat und EU-Mitglied gewoden ist.
Du kennst den Oelpreis? Und ein Referendum gabs in Schottland erst vor kurzem...

Zitat
Und Nordirland sich dem Süden angeschlossen hat.
Ich habe keine Kristallkugel, kenne aber UK und Irland sehr gut und sehe diese Entwicklung nicht.


Zitat
Es gibt schon einen Grund, warum Farage und Johnson den Rest der Briten jetzt die Suppe auslöffeln lassen, die sie ihnen eingebrockt haben.
Farage hatte nie Regierungsverantwortung und Johnson ist ein Ex-Buergermeister. Was wurde den Eingebrockt bei einem freien Referendum?
Fortuna audaces iuvat

Arabascan

Zitat von: Merowig am 13. Juli 2016, 00:31:42Nochmals: Zollfreiheiten haben auch Nicht-Eu Mitglieder
Visum genauso

Das stimmt. Aber beides hat das UK erst durch die EU erhalten. Natürlich kann es diese Privilegien hinterher auch wieder zurückerhalten, ohne der EU beizutreten. Aber wenn beides erst einmal zurückgezogen wird, ist das Kapital, was die EU bei künftigen Verhandlungen nutzen kann.

ZitatSubventionen? UK ist ein Nettozahler!

Insgesamt, ja. Allerdings gibt es Regionen (speziell Wales) die massiv EU-Subventionen geschluckt und davon profitiert haben. Wie die Politik meist so ist, werden diese Regionen nicht die gleichen Fördergelder auch nach dem Austritt erhalten. Für einzelne Regionen wird das drastische Auswirkungen haben.

ZitatDas haben weder du noch ich zu entscheiden - sondern wird ein Ergebnis von Verhandlungen sein - bezueglich einer moeglichen Aufgabe vom Pfund - wer weiss ob der EURO bis dahin noch besteht :D

Natürlich. Aber Großbritannien ist dann kein EU-Staat, der sich gegen neue Änderungen sträuben kann - es ist ein Beitrittskandidat. Wenn sie der EU wieder beitreten wollen und die alten Rechte behalten wollen, werden woanders abstriche gemacht werden. So ein EU-Beitritt ist schließlich auch nur ein gigantischer Kuhhandel.

ZitatDu kennst den Oelpreis? Und ein Referendum gabs in Schottland erst vor kurzem...

Ich kenne den Ölpreis. Dieser ist die letzten zwei Jahre nicht längst so hoch wie vorher, aber Öl hat nicht nur wirtschaftliche, sondern auch politische Bedeutung. Eigenes Öl bedeutet weniger Abhängigkeit von Russland und den OPEC-Staaten.
Und ja, ich weiß auch, dass es ein Referendum gab. Dieses fiel sehr knapp gegen die Unabhängigkeit aus. Ein großer Grund dafür war jedoch die Furcht, als eigener Staat kein EU-Mitglied zu sein. Schottland will die Unabhängigkeit, aber nur als EU-Staat. Und jetzt, wo der Rest der UK rauswill sind dort durchaus Möglichkeiten für ein neues Referendum gegeben.

ZitatIch habe keine Kristallkugel, kenne aber UK und Irland sehr gut und sehe diese Entwicklung nicht.

Ich gebe jetzt auch keine Garantie, dass das so passieren wird. Aber gerade die verhandelte Grenzfreiheit zwischen Irland und Nordirland, sowie EU-Intervention hat dort stark geholfen, die dortige Gewalt zu beenden. Das ist auch einer der Gründe, warum Irland größtenteils gegen den Brexit gestimmt hat. Ich bin neugierig, wie sich die Dinge dort entwickeln werden.

ZitatFarage hatte nie Regierungsverantwortung und Johnson ist ein Ex-Buergermeister. Was wurde den Eingebrockt bei einem freien Referendum?

Beide haben unglaublich viel Einfluss dadurch gewonnen, dass sie mit dem Finger auf die EU gezeigt und einen Ausstieg gefordert haben. Einfluss, der ihnen gute Positionen in Politik und Partei gebracht hat, und ihren Parteien viele Wählerstimmen gebracht hat. Viele dieser Wähler werden nicht noch einmal UKIP wählen, weil das Ziel, das sie mit ihrer Stimme erreichen wollten - ein EU-Austritt - jetzt erreicht ist. Und das, was jetzt in dem UK schief laufen wird, kann man nicht mehr der EU in die Schuhe schieben, sondern eher denjenigen, die den Brexit gefordert haben...
Für beide, Farage und Johnson, ist ein erfolgreicher EU-Austritt aus rein politischer Sicht eher ein Verlust. Vielleicht sind beide doch absolute Idealisten, die sich jetzt nach getaner Arbeit freuen, aber vielleicht sind es auch Politiker, die jetzt das Ende der Fahnenstange erreicht haben.

Merowig

#123
Zitat von: Arabascan am 13. Juli 2016, 07:45:13
Zitat von: Merowig am 13. Juli 2016, 00:31:42Nochmals: Zollfreiheiten haben auch Nicht-Eu Mitglieder
Visum genauso

Das stimmt. Aber beides hat das UK erst durch die EU erhalten. Natürlich kann es diese Privilegien hinterher auch wieder zurückerhalten, ohne der EU beizutreten. Aber wenn beides erst einmal zurückgezogen wird, ist das Kapital, was die EU bei künftigen Verhandlungen nutzen kann.
Also Personenfreizuegigkeit ist etwas was vorallem die EU weiterhin mit dem Vereinigten Koenigreich haben will. Es leben unzaehlige viele EU Buerger in UK. Da wuerde man sich ins eigene Fleisch schneiden. (Aber die EU ist ja sehr gut darin :D )
Freihandel und Personenfreizuegigkeit sind Bestandteil moeglicher Austrittsverhandlungen des Koenigreiches - nicht eines womoeglichen Neubeitrittes in weiss Gott wann.
Das einzige was sich wahrscheinlich aendern wird, ist der Zugang von EU Buergern zu britischen Sozialleistungen.


Zitat
ZitatSubventionen? UK ist ein Nettozahler!

Insgesamt, ja. Allerdings gibt es Regionen (speziell Wales) die massiv EU-Subventionen geschluckt und davon profitiert haben. Wie die Politik meist so ist, werden diese Regionen nicht die gleichen Fördergelder auch nach dem Austritt erhalten. Für einzelne Regionen wird das drastische Auswirkungen haben.
Die Argumentation ist hanebuechen. Dann kann/wird einfach Londons Regierung mit Subventionen einspringen.

Zitat
ZitatDas haben weder du noch ich zu entscheiden - sondern wird ein Ergebnis von Verhandlungen sein - bezueglich einer moeglichen Aufgabe vom Pfund - wer weiss ob der EURO bis dahin noch besteht :D
Natürlich. Aber Großbritannien ist dann kein EU-Staat, der sich gegen neue Änderungen sträuben kann - es ist ein Beitrittskandidat. Wenn sie der EU wieder beitreten wollen und die alten Rechte behalten wollen, werden woanders abstriche gemacht werden. So ein EU-Beitritt ist schließlich auch nur ein gigantischer Kuhhandel.
Also Thatcher konnte den Rabatt nach der EC Mitgliedschaft aushandeln. Die Briten und Daenen sind 1973 beigetreten, die Schweden 1995. Wenn das kleine Schweden es schafft, nicht den Euro einfuehren zu muessen dann koennen die Briten dies bei einer moeglichen Neumitgliedschaft bestimmt auch aushandeln.
Und auch die zukuenftige Euromitgliedschaft weiterer oestlicher EU Staaten ist nicht gesichert
http://www.euractiv.com/section/euro-finance/news/new-eu-members-to-break-free-from-euro-duty/
Also alles halb so wild.
Zitat
ZitatDu kennst den Oelpreis? Und ein Referendum gabs in Schottland erst vor kurzem...

Ich kenne den Ölpreis. Dieser ist die letzten zwei Jahre nicht längst so hoch wie vorher, aber Öl hat nicht nur wirtschaftliche, sondern auch politische Bedeutung. Eigenes Öl bedeutet weniger Abhängigkeit von Russland und den OPEC-Staaten.
Und ja, ich weiß auch, dass es ein Referendum gab. Dieses fiel sehr knapp gegen die Unabhängigkeit aus. Ein großer Grund dafür war jedoch die Furcht, als eigener Staat kein EU-Mitglied zu sein. Schottland will die Unabhängigkeit, aber nur als EU-Staat. Und jetzt, wo der Rest der UK rauswill sind dort durchaus Möglichkeiten für ein neues Referendum gegeben.
Die Regierung in London muss einem neuen Referendum bezueglich Schottlands Unabhanegigkeit zustimmen - diese Zustimmung sehe ich nicht!
Die EU kann ja weiterhin Oel von UK kaufen. Ob UK hier EU Mitglied ist oder nicht spielt keine Rolle. Soviel macht das Nordsee Oel auch nicht mehr aus. Da die Amis jetzt selbst massig foerdern und mehr Reserven haben als die Saudis, sieht es nicht so aus als ob in absehbarer Zeit der Preis steigen wird. Opec kann sich seit Jahren nicht auf hoehere Preise einigen.


Zitat
ZitatIch habe keine Kristallkugel, kenne aber UK und Irland sehr gut und sehe diese Entwicklung nicht.

Ich gebe jetzt auch keine Garantie, dass das so passieren wird. Aber gerade die verhandelte Grenzfreiheit zwischen Irland und Nordirland, sowie EU-Intervention hat dort stark geholfen, die dortige Gewalt zu beenden. Das ist auch einer der Gründe, warum Irland größtenteils gegen den Brexit gestimmt hat. Ich bin neugierig, wie sich die Dinge dort entwickeln werden.
Das Karfreitag Abkommen kam aber eher mit US Vermittlung zustande....
Und ein irgendwie geartetes Grenzregime kann man wahrscheinlich ebenfalls aushandeln wenn es sein muss. Irland ist ja auch nicht in Schengen :D
Btw in Irland gab es keine Abstimmung zum Referendum. Vielleicht meinst du Nordirland? Muss man Raten was du meinst?

Zitat
ZitatFarage hatte nie Regierungsverantwortung und Johnson ist ein Ex-Buergermeister. Was wurde den Eingebrockt bei einem freien Referendum?

Beide haben unglaublich viel Einfluss dadurch gewonnen, dass sie mit dem Finger auf die EU gezeigt und einen Ausstieg gefordert haben. Einfluss, der ihnen gute Positionen in Politik und Partei gebracht hat, und ihren Parteien viele Wählerstimmen gebracht hat. Viele dieser Wähler werden nicht noch einmal UKIP wählen, weil das Ziel, das sie mit ihrer Stimme erreichen wollten - ein EU-Austritt - jetzt erreicht ist. Und das, was jetzt in dem UK schief laufen wird, kann man nicht mehr der EU in die Schuhe schieben, sondern eher denjenigen, die den Brexit gefordert haben...
Für beide, Farage und Johnson, ist ein erfolgreicher EU-Austritt aus rein politischer Sicht eher ein Verlust. Vielleicht sind beide doch absolute Idealisten, die sich jetzt nach getaner Arbeit freuen, aber vielleicht sind es auch Politiker, die jetzt das Ende der Fahnenstange erreicht haben.
Also UKIP wird auch nach Brexit hoechstwahrscheinlich nicht verschwinden! Schweiz ist nicht in der EU und die SVP ist trotzdem recht stark.
Einwanderung ist einer der Hauptgruende, warum Leute UKIP waehlen - nicht die EU. Merkels Einladung, das Nicht-Vermoegen der Griechen, ihre Grenzen zu sichern, Forderungen, das UK noch mehr Leute aufnehmen soll haben das Brexit Lager gestaerkt.



Fortuna audaces iuvat

Gerd

Zitat von: Arabascan am 13. Juli 2016, 07:45:13
Beide haben unglaublich viel Einfluss dadurch gewonnen, dass sie mit dem Finger auf die EU gezeigt und einen Ausstieg gefordert haben. Einfluss, der ihnen gute Positionen in Politik und Partei gebracht hat, und ihren Parteien viele Wählerstimmen gebracht hat. Viele dieser Wähler werden nicht noch einmal UKIP wählen, weil das Ziel, das sie mit ihrer Stimme erreichen wollten - ein EU-Austritt - jetzt erreicht ist. Und das, was jetzt in dem UK schief laufen wird, kann man nicht mehr der EU in die Schuhe schieben, sondern eher denjenigen, die den Brexit gefordert haben...
Für beide, Farage und Johnson, ist ein erfolgreicher EU-Austritt aus rein politischer Sicht eher ein Verlust. Vielleicht sind beide doch absolute Idealisten, die sich jetzt nach getaner Arbeit freuen, aber vielleicht sind es auch Politiker, die jetzt das Ende der Fahnenstange erreicht haben.

Ich glaube, dass die beiden Politiker vom Ergebnis schlichtweg überrascht worden sind und dann der Lawine an Beschimpfungen, Verunglimpfungen und dem öffentlichen Druck aus der Bürokratie-Maschine schlichtweg nicht standgehalten haben.

Martin Schulz & Co. sind gleich im Verlauf des zweiten vollen Werktages ziemlich unverschämt geworden. Sie forderten die Zustellung eines rechtsverbindlichen Schirftsstückes, obwohl GB zwei Jahre lang Zeit hat. Ein Gipfel wird veranstaltet ohne den Premierminister des (Noch-)Mitgliedsstaates GB.

Dies zeigt mir eher, dass Brüssel die Botschaft nicht verstanden hat. Dass die Menschen zwar die europäischen und vielleicht auch christlichen Werte teilen möchten. Aber dass es keine Denkverbote geben darf.

Juncker & Co. reagierten eher wie beleidigte Kleinkinder als wie Staatsmänner, die eine Wahl verloren haben. Die Disintegration bzw. Auflösung der Gebietskörperschaft der einzelnen Staaten Europas zugunsten eines Riesen-Bundesstaates ist halt von einer überwiegenden Mehrheit der englischen Bevölkerung nicht gewollt. Dies zeigt aber auch, dass alle Falschinformationen und Abwertungen wie "europafeindlich", "Eurosklerose" bei einer aufgeklärten Bevölkerung richtig verstanden werden und sie hinter die Dinge blicken.

Juncker & Co. haben den Weckruf nicht verstanden. Und schon kurz nach dem Referendum geht ja die Umformung weiter: Schäuble spricht immer noch von der Politischen Union in Europa.

Anstatt dass irgendein Optimum zwischen einzelstaatlicher Souveränität, Binnenmarkt und gemeinsamen Regelungen gefunden wird. Wer einmal mehrere Seiten Kundenbelehrung gelesen hat, bloß weil er ein simples Sparbuch eröffnet hat, weiß wie weit Überbürokratisierung führt. Wen sich die europäische Verwaltung in Brüssel nicht ändert, werden wir mehrere ähnliche Referenden sehen.

Vielleicht führen sie ja zu einem besseren, schlankeren Europa!

StOPfr

#125
Zitat von: Gerd am 13. Juli 2016, 14:10:04
Martin Schulz & Co. sind gleich im Verlauf des zweiten vollen Werktages ziemlich unverschämt geworden. Sie forderten die Zustellung eines rechtsverbindlichen Schirftsstückes, obwohl GB zwei Jahre lang Zeit hat. Ein Gipfel wird veranstaltet ohne den Premierminister des (Noch-)Mitgliedsstaates GB.

Zwischen unverschämt und schockiert sein mache ich schon einen Unterschied. Über das Ergebnis der Volksbefragung war ich auch schockiert. Es war übrigens keine verlorene Wahl für Juncker  & Co. sondern das unerwartete Ergebnis einer Abstimmung in einem EU-Land. GB hat eigentlich auch keine zwei Jahre Zeit, denn ab dem Tag der Austrittserklärung erledigt sich nach zwei Jahren die Mitgliedschaft ohne verbindliche Folgeregelungen und Verträge, die es in der Zwischenzeit auszuhandeln gilt. Zeit haben sieht anders aus  ;), auch wenn man durch hinausgezögertes Ziehen der Austrittskarte noch viel Zeit gewinnen zu können glaubt.

Warum Cameron, Farage, Johnson und gern auch Frau May nun über alles reden dürfen, was ihnen so in den  Sinn kommt, Juncker, Schulz und Schäuble aber nicht, will sich mir nicht so ganz erschließen. Warum sollten ausgerechnet sie einem Denkverbot unterliegen, wenn es doch deiner Meinung nach gar keine Denkverbote geben darf  ::)?
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Merowig

#126
UK hat i.d.T unendlich viel Zeit ob und wann sie offiziel den Ausstieg beantragen.
Erst ab dann ticken die 2 Jahre.

Schulz und Juncker empfand ich als unverschaemt - nicht als schockiert - beide sollen aber ruhig weiter palavern - erweisen der EU einen Baerendienst....
In meinen Augen verkennen beide die Realitaet aber seis drum (die "Durchhalteparolen" von beiden erinnern mich jedoch an Honeckers "Den Sozialismus in seinem Lauf, hält weder Ochs noch Esel auf.")
Allen voran Juncker, wo man manchmal sich fraegt, ob er wieder Cognac zum Fruehstueck hatte...

http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-124838574.html
http://www.tageblatt.lu/nachrichten/dossier/epwahlen/story/Junckers-unheilvolle-Alkoholfahne-14454729
https://www.youtube.com/watch?v=XPgiI46FCDU&feature=youtu.be 
http://www.bloomberg.com/news/videos/b/6b10a759-1c5a-45d8-878d-2160b41fcd5c
http://www.thetimes.co.uk/tto/news/world/europe/article4421848.ece
http://www.telegraph.co.uk/news/worldnews/europe/eu/10929427/Fears-over-Jean-Claude-Junckers-drinking.html

Die Russen hatten Jelzin, wir Juncker (und den ollen Schulz) - beide repraesentieren richtig gut die EU...

Fortuna audaces iuvat

theodor_rannt

Herrn Schulz lasse ich jetzt einmal außen vor, da er sich meiner Meinung nach in den Medien mehr als zweiter Kommissionspräsident aufführt als als Präsident des europäischen Parlaments.

Würde Juncker jetzt jede Woche eine neue Sau mit Reformvorschlägen durchs Dorf treiben, so würde dies genauso kritisiert werden wie Durchhalteparolen. Letztendlich können beide (Schulz und Junker) nichts zur Reform der EU ohne den Segen der Staats-und Regierungschefs der Mitgliedsstaaten voranbringen.

Wahrscheinlich wäre eine präzisere Berichterstattung seitens der Medien über Beschlüsse der EU schon ein sehr großer Fortschritt, insbesondere dahingehend wer einen Vorschlag eingebracht hat und wer ihn letztlich durchgewunken bzw. abgelehnt hat. Dies würde der Mär des lieben Politikers aus dem Nationalstaat und der bösen EU schon einen gewissen Einhalt gebieten.

Merowig

#128
Juncker treibt ja schon des oefteren eine neue Sau durchs Dorf (EU Armee als ein Beispiel).
Ein Reformer ist er nicht und an Abmachungen will er sich auch nicht halten...
http://www.spiegel.de/politik/ausland/jean-claude-juncker-martin-schulz-soll-eu-parlamentspraesident-bleiben-a-1102038.html

Regeln gelten laut ihm nicht fuer die grossen EU Staaten
http://uk.reuters.com/article/uk-eu-deficit-france-idUKKCN0YM1N0
"The European Commission has given France leeway on fiscal rules "because it is France," the president of the EU executive Jean-Claude Juncker said on Tuesday, in a remark that may not go down well in Germany and other more thrifty euro zone states."
Genau sowas macht die EU/den Euro kaputt.
Als Grieche oder Italiener wuerde ich mir dann auch meinen Teil denken zu den Defizitkriterien.

Bezueglich EU Beschluessen will ich erneut Juncker zitieren :
Zitat
"Wir beschließen etwas, stellen das dann in den Raum und warten einige Zeit ab, was passiert. Wenn es dann kein großes Geschrei gibt und keine Aufstände, weil die meisten gar nicht begreifen, was da beschlossen wurde, dann machen wir weiter - Schritt für Schritt, bis es kein Zurück mehr gibt."
http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-15317086.html
Fortuna audaces iuvat

wolverine

Zitat von: Merowig am 13. Juli 2016, 00:31:42
Farage hatte nie Regierungsverantwortung und Johnson ist ein Ex-Buergermeister.
Naja, Johnson macht jetzt schon etwas Karriere.
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schlammtreiber

Semper Communis
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KlausP

Wer wird denn neuer Verteidigungsminister? Rowan Atkinson alias "Mr. Bean"?  ::)
StOFä (NVA) a.D., StFw a.D.
aktiver Soldat vom 01.11.71 bis 30.06.06, gedient in zwei Armeen

Merowig

#132
Steinmeier oder die schwedische Aussenministerin, die mit einer feministischen Aussenpolitik (was auch immer das heissen mag), sich Russlands Agressionen gegenueber stellen will, sind auch nicht gerade gute Aussenminister in meinen Augen.

Es gibt einen "Brexit-Minister" - sprich Johnson wird wahrscheinlich nicht allzuviel mit den EU Verhandlungen zu tun haben.
Fortuna audaces iuvat

wolverine

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Merowig

http://blogs.spectator.co.uk/2016/10/eu-mad-start-trade-war-britain-heres/
Zitat
The EU would be mad to start a trade war with Britain. Here's why
(...)
Today, Civitas publishes a report which calculates just how much British and EU exporters would lose out if – this being the worst-case scenario – post-Brexit Britain and the EU resort to trading under World Trade Organisation (WTO) rules. 

Assuming there was no change in what was traded across the English Channel – which obviously wouldn't be the case as consumers would start to shop around elsewhere – UK exporters would, under WTO 'Most Favoured Nation' (MFN) rules, find themselves paying £5.2 billion in tariffs on goods they exported to the rest of the EU. EU exporters, however, would end up paying £12.9 billion worth in tariffs on goods they exported to Britain.
(...)
Fortuna audaces iuvat

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