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Militärische Ausbildung als Seiteneinsteiger SanOffz

Begonnen von Raidn, 20. Juli 2016, 19:29:31

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Raidn

Hallo,

ich bin approbierter Arzt (bin vor knapp 2 Monaten mit dem Studium fertig geworden) und spiele schon seit längerer Zeit mit dem Gedanken mich bei der Bundeswehr zu bewerben. Ich bin sportlich, das militärische reizt und interessiert mich sehr und ich kann mich mit den Werten für die die Bundeswehr steht identifizieren.
Hab auch schon viel im Internet recherchiert und so wie ich das verstanden habe kommt für mich am ehesten der Seiteneinstieg als SanOffz in Frage. Allerdings habe ich bisher nur sehr wenig zum genauen Ausbildungsablauf bzw. den Ausbildungsinhalten gefunden. In der Broschüre auf der Karriereseite steht, dass zu Beginn eine 4 Monatige Eignungsübung ansteht. Jetzt habe ich aber auch schon gelesen, dass es wohl nur 4 Wochen an der SanAk in München sind.

Die SanOAs haben ja 3 Monate Grundausbildung und 4 Wochen Lehrgang an der SanAk bevor sie ins Studium gehen. Während dem Studium stehen dann die Offizierslehrgänge an.
Wieviel davon hat man denn als Seiteneinsteiger?
Ich weiß nicht ob ich eine völlig falsche Sichtweise habe, aber 4 Wochen zu Beginn ist ja nicht wirklich sonderlich viel. Mir ist bewusst, dass man als SannOffz nicht so fit im Gelände ist wie ein Infanterist, aber die Basics würde ich schon gerne beherrschen.
Mir ist auch klar, dass viele meiner ehemaligen Kommilitonen nicht gerade die sportlichsten sind und einige von einem zu rauen Umgangston bzw. Drill abgeschreckt würden. So wie ich das zwischen den Zeilen gelesen habe hat die Bundeswehr ja auch einen Bedarf an Ärzten. Aber ich brauch am Anfang ganz sicher keine Einzelstube (hab ich zumindest hier im Forum gelesen, dass das wohl so sein soll).

Wenn alles glatt geht würde ich mich für etwa 10 Jahre (also genau die gleiche Zeit wie ein SanOA, nur dass ich schon mit dem Studium fertig bin) verpflichten und wenn möglich in dieser Zeit meine Facharztausbildung in Chirurgie sowie die Zusatzausbildung Notfallmedizin machen. Mir ist klar, dass auch Truppenverwendungen bzw. Auslandseinsätze anfallen werden und ich habe überhaupt kein Problem damit. Nur wieviel militärische Ausbildung hat man in der Zeit? Ich hab im Internet gelesen, dass im Ausland bei längeren Patrouillen auch ein SanOffz dabei ist, da muss man doch entsprechend ausgebildet sein, oder füllen Seiteneinsteiger solche Aufgaben nicht aus?
Hab auf der Karriereseite gesehen, dass man als Reserve SanOA innerhalb des Wehrdienstes bei einer Verpflichtungszeit von 2 Jahren anscheinend die gleiche militärische Ausbildung wie  ein SanOA hat.


Ich freue mich sehr auf eure Antworten und Informationen und wäre froh, wenn sich auch Seiteneinsteiger beim Bund zu Wort melden würden.

Andi8111

Man bekommt zu Beginn einen zweiwöchigen Lehrgang in der SanAk (wie ziehe ich mich an, was sind Dienstgrade, Grundlagen der Vorgesetztenverordnung und noch bissl was anderes) danach wird man in die Einheit geschickt, für die man geplant ist und leistet seine Eignungsübung. Am Ende wird man dann übernommen (oder nicht) und die Lehrgangsplanung wird angeworfen. Man besucht dann nach und nach die vorgeschriebenen Lehrgänge so, dass man irgendwann nach dem Ende des klinischen Abschnitts auf der Höhe der SanOffz ist, die im gleichen Weiterbildungsabschnitt sind (zumindest wird das versucht). Danach gehts in die Truppe, viele Seiteneinsteiger, die Fachärzte werden wollen (alle außer Allgemeinmedizin) müssen ca. 3-4 Jahre in der Truppe verbringen, hier erfolgen dann meistens (nicht immer) die Einsatzvorbereitenden Lehrgänge und meistens wird man auch aus der Truppe heraus in Einsätze geschickt. Erste Einsätze erfolgen meistens als TrArzt oder BAT sowas in der Richtung. So wird nach und nach alles komplettiert.

Sie können mal im Seiteneinsteigerdezernat anrufen, die haben so Übersichten, die die mit einem durchgehen.

Raidn

vielen Dank für Ihre hilfreiche Antwort, Andi8111

Zitat von: Andi8111 am 20. Juli 2016, 19:42:36
danach wird man in die Einheit geschickt, für die man geplant ist und leistet seine Eignungsübung.

Einheit im Sinne von Truppengattung? Durchläuft man dann auch die jeweilige Grundausbildung? Ich hab hier einen aktuelleren Bericht auf der Homepage des Sanitätsdienstes gefunden in dem von 4 Wochen Eingangsübung die Rede ist:

http://www.sanitaetsdienst-bundeswehr.de/portal/a/sanitaetsdienst/!ut/p/c4/NYvBCoNADAX_KFmhh21vyl56LZSqt3RdNKBZiamF0o_veugbmMvwsMeC0M4jGWehGVvsIl-eb_hsJLAl3TkmEIqTcpwMH8djSBCzJDtsSYyLRyXLCmtWm4_yUi0FeMDOVaFx3v1Xfc99qO_-5Hy4Njdcl6X-AX5v4dU!/

Zitat von: Andi8111 am 20. Juli 2016, 19:42:36
Man besucht dann nach und nach die vorgeschriebenen Lehrgänge so, dass man irgendwann nach dem Ende des klinischen Abschnitts auf der Höhe der SanOffz ist

Bedeutet klinischer Abschnitt hier soviel wie Facharzausbildung?

Zitat von: Andi8111 am 20. Juli 2016, 19:42:36
Erste Einsätze erfolgen meistens als TrArzt oder BAT sowas in der Richtung.

Einsätze im Sinne von Auslandseinsätzen? Um BAT zu sein muss man ja die Zusatzqualifikation Notfallmedizin besitzen?

Zitat von: Andi8111 am 20. Juli 2016, 19:42:36
Sie können mal im Seiteneinsteigerdezernat anrufen, die haben so Übersichten, die die mit einem durchgehen.

Werde ich auf jeden Fall machen, vielen Dank

Andi8111

Einheit im Sinne von Organisationseinheit: Bundeswehrkrankenhausabteilung. Gurundausbildung findet so nicht statt. Also nicht vergleichbar mit der, der SanOAS. Dazu muss der Einweisungslehrgang herhalten. Ob der nun zwei oder 4 Wochen geht, weiß ich nicht mit Sicherheit. Es ändert sich auch regelmäßig, da kann man kaum auf dem Laufenden bleiben ;) Aber wenn es interessiert, kann ich mal im Lehrgangskatalog nachsehen morgen.
Ja, die Facharztweiterbildung bei der Bundeswehr verläuft, je nach Verpflichtungszeitraum, in der Regel in drei Abschnitten. Der erste klinische Abschnitt soll, bei den dafür förderlich einsetzbaren Kollegen, zur Zusatzbezeichnung Notfallmedizin führen. Diese sollte man in die Truppe, also in den zweiten Abschnitt, mitbringen. Die Truppenarztzeit ist sozusagen die "Gegenleistung" für die Facharztweiterbildung. Man muss sich als praktischer Arzt in der Truppe, also in einer regionalen Einrichtung, mit den Gesundheitsstörungen der Soldaten an den Standorten befassen und erste Einblicke in die Wehrmedizinische Begutachtung führen. Je nach Verwendungsdauer kann man auch schon disziplinare Erfahrung sammeln, beispielsweise als stellvertretender Chef. Nach diesem Abschnitt geht es in den dritten Abschnitt, also den zweiten klinischen, in dem die Facharztweiterbildung beendet wird.
Ja, Einsatz ist unser Kurzwort für "Auslandseinsatz" :)

Tommie

@ Raidn:

Schon in Ihrem Ausgangsposting sind mehrere fachliche Fehler drin ;) :

1. Es gibt keine "Reserve SanOA", es gibt höchstens Offz TrDst im ZSanDstBw, die studieren allerdings nicht Medizin auf Kosten der Bundeswehr!

2. Ein aktiver SanOA mit Studienzusage für z. B. Humanmedizin verpflichtet sich nicht auf 10, sondern auf 17 Jahre, weil ja schon das Studium an einer zivilen Universität sechs Jahre dauert, für die man von der Bundeswehr "freigestellt" wird!

3. Was eine Eignungsübung ist finden Sie im Eignungsübungsgesetz. Dieser Zeitraum ist nicht zu verwechseln mit der Grundausbildung!

Sie sollten dem Rat von "Andi8111" folgen und sich mit dem zuständigen Dezernat für die Quereinsteiger in Verbindung setzen!

Pericranium

Zitat von: Raidn am 20. Juli 2016, 19:29:31

Die SanOAs haben ja 3 Monate Grundausbildung und 4 Wochen Lehrgang an der SanAk bevor sie ins Studium gehen. Während dem Studium stehen dann die Offizierslehrgänge an.


Nein. Die SanOA haben 3 Monate Grundausbildung in Feldkirchen und gehen dann ins Studium.
Sie gehen dann, meist innerhalb der ersten zwei Studienjahre, für 4 Wochen an die SanAk in München und absolvieren dort den "Offizierlehrgang superlight" für SanOA.

Raidn

Zitat von: Andi8111 am 20. Juli 2016, 20:25:45
Gurundausbildung findet so nicht statt. Also nicht vergleichbar mit der, der SanOAS. Dazu muss der Einweisungslehrgang herhalten.

Also hat man die Offizierslehrgänge und den Rest der militärischen Ausbildung dann erst später aus der Truppe heraus? Für mich ist das gerade schwer nachzuvollziehen in wie weit man in den 4 oder sogar nur 2 Wochen die Basics bekommt, auf denen man dann später aufbauen kann wenn man schon in der regulären Truppe ist?
Hab mir unter Bundeswehr immer auch das soldatische vorgestellt.

Zitat von: Tommie am 20. Juli 2016, 20:59:07
Schon in Ihrem Ausgangsposting sind mehrere fachliche Fehler drin ;)

Bin leider wie gesagt recht neu in der Materie und die Bundeswehr macht es einem nicht gerade leicht mit den ganzen Abkürzungen :D Aber gut zu wissen: Ich dachte die Reserveoffiziere im Sanitätsdienst wären auch (zumindest großteils) Ärzte (Als das auf der Seite beschriebene: https://www.bundeswehrkarriere.de/karriere/-/29340)

Zitat von: Tommie am 20. Juli 2016, 20:59:07
2. Ein aktiver SanOA mit Studienzusage für z. B. Humanmedizin verpflichtet sich nicht auf 10, sondern auf 17 Jahre, weil ja schon das Studium an einer zivilen Universität sechs Jahre dauert, für die man von der Bundeswehr "freigestellt" wird!

Ich bin mit den 6 1/2 Jahren Studium schon fertig und würde mich für 10 Jahre verpflichten wollen. Meine Rechnung war dann, dass ich dann auch auf die knapp 17 Jahre komme. Die  SanOA die bei der Bundeswehr Medizin studieren können ja studiumstechnisch höchstens einen Teil der Semesterferien bei der Truppe verbringen, im Studium sind sie ja zivil? 

Andi8111

In dem Einweisungslehrgang findet der erste Teil statt; quasi das "was zum ersten Überleben" wichtig ist. Offizierslehrgänge zeichnen sich nicht durch tactical combat aus, sondern sind zuweilen theorielastig. Als Offizier steht die Menschenführung, Ausbildung und Erziehung im Vordergrund neben der fachlichen Tätigkeit, die bei SanStOffz freilich ausgeprägter ist, und den militärischen Tätigkeiten, die dagegen etwas hintanstehen. Wir lernen aber trotzdem alles erforderliche, um im Notfall als Offizier zu funktionieren. Nur eben nicht direkt zu Beginn. Die notwendigen Lehrgängen sollen erst nach der Eignungsübung gemacht werden, es soll nämlich erst die fachliche Qualifikation geprüft werden; sprich: Ist der Junge denn grundsätzlich geeignet, SanOffz zu werden. Wenn man dabei bleibt nach 4 Monaten, wird die Lehrgangsplanung konkret.

Ihre Rechnung ist faktisch falsch. Sie kommen nicht auf 17 Jahre. Sie werden SaZ 10. Als Seiteneinsteigender Sanitätsoffizier. Aber ja, die SanOAs sind für das Studium beurlaubt.

Pericranium

Zitat von: Raidn am 20. Juli 2016, 21:13:09

Bin leider wie gesagt recht neu in der Materie und die Bundeswehr macht es einem nicht gerade leicht mit den ganzen Abkürzungen :D Aber gut zu wissen: Ich dachte die Reserveoffiziere im Sanitätsdienst wären auch (zumindest großteils) Ärzte (Als das auf der Seite beschriebene: https://www.bundeswehrkarriere.de/karriere/-/29340)


Tommie meinte damit, dass es keine Reserve SanOA gibt, sondern nur Reserve SanOffze.
SanOffze sind "fertig" ausgebildete Sanitätsoffiziere aka Ärzte und SanOA sind halt eben noch Sanitätsoffizieranwärter und diese gibt es in der Reserve nicht.

HCRenegade

We hat das denn mit den 10 Jahren behauptet?

Für SanOffz ist es eigentlich üblich, als SaZ 4 einzusteigen und dann im Laufe der Zeit zu verlängern (oder BS zu werden). So war es zumindest noch letztes Jahr.
Ich weiß allerdings nicht, wie es sich bei einer Zusage zur Facharztausbildung verhält - dann würde es natürlich deutlich mehr als 4 Jahre werden.

@Raidn:

Stell dich darauf ein, dass du nicht allzu viel mit "Militär" zu tun hast. Als Seiteneinsteiger wirst du typischerweise für die Funktionen/Dienstposten eingekauft, wo keiner der regulären SanOAs hin will (es sei denn, du bringst einen Facharzt o.ä. mit - das "nackte" Medizinstudium ist diesbezüglich nicht allzu viel wert, wenn es um "Sonderwünsche" geht).
Der Einweisungslehrgang vermittelt einem das "fehlerfreie Einnehmen der Truppenverpflegung". Das lässt sich nicht mit einer AGA oder einem klassischen Offz-Lehrgang vergleichen. ich habe das Procedere als Res auch durchgemacht (und zwar in noch stärker abgespeckterer Form).

@ Andi:

Erste Einsätze erfolgen nicht zwangsläufig als TrArzt - das geht auch gut als Assistenzarzt im eigenen Bereich (Chirurgie/Anästhesie sind dabei sehr beliebt)

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