Feldwebel-oder Fachunteroffizierlaufbahn?

[Adan]

Guten Tag,

Ich habe derzeit ein Entscheidungsproblem.
Folgendes: Ich bin derzeit Mannschafter und HG und hatte beschlossen  in die Fachunteroffizierslaufbahn einzusteigen. Jedoch stellt sich nun der KpChef quer, er will unbedingt das ich die Feldwebellaufbahn einschlage (wahrscheinlich weil ich einige Male positiv bei ihm aufgefallen bin und Fachabitur habe).

Ich fühlte mich zwar geschmeichelt aber eine Eignungsprüfung für Feldwebellaufbahn bringt halt eine höhere Gefahr zu scheitern (dank dem Psychologen/Prüfer-Gespräch) und mir eine Sperre von 2 Jahren zu holen. Dann würde auch 2 Jahre in der Manschaftslaufbahn festsitzen.

Bei der Fachunteroffizierslaufbahn müsste ich "nur" einen ZAW-Test machen ohne Psychologengespräch.

Soll ich nun minimalistisch Denken und die Fachunteroffizierslaufbahn nehmen oder alles auf eine Karte setzen und versuchen Feldwebel zu werden?

[KlausP]

Falls Sie keine Feldwebeleignung bekommen sollten, es aber für die Unteroffizierlaufbahn reicht, wird man Ihnen beim KC ein entsprechendes Angebot machen.

... Jedoch stellt sich nun der KpChef quer, ...

Der kann sich stellen wie er will, wenn's ihm beliebt, sogar auf den Kopf. Es ist Ihre Entscheidung. Wenn er mag, kann er das gerne so in seiner Stellungnahme formulieren, dass er Sie eher als Feldwebel sehen würde, aber das war's dann auch schon.

[dv_uffz]

Sie haben sich die Frage im letzten Satz fast schon selbst beantwortet...

alles auf eine Karte setzen und versuchen Feldwebel zu werden

Falls bei Ihnen die Eignung zum Unteroffizier mit Portepee nicht festgestellt werden sollte, würden man Ihnen bei vorhandener Eignung dennoch die Unteroffizierlaufbahn vorschlagen.
Sie können also nur gewinnen.

In welchen Bereich soll es denn gehen, wenn man Fragen darf ?!

[Ralf]

Einfach mal aus der Komfortzone rausgehen, das bringt einen wirklich weiter.
Und die 2 Jahre Sperre sind auch nicht sakrosankt, die PersG kann dieses auch unterschreiten. Und dem Kdr wird die Gelegenheit gegeben, ein negatives Votum zu bewerten.

[Adan]

@dv-uffz: Fluggerätmechanik/elektronik und IT-Wesen habe ich als Wunschverwendung angegeben. Jedoch hat die Bundeswehr leider viel zu viele interessante Bereiche die mich interessieren z.B Eloka, Luftraumüberwachung etc.


Für die anderen: Ich werde mich für die Feldwebellaufbahn bewerben. Nach einschlägige Recherche bietet diese Laufbahn eine bessere Zukunft für mich. Die Möglichkeit Berufssoldat zu werden und eine technische Ausbildung auf Meisterebene sind einige Punkte die mich überzeugt haben.

Jedoch schweben mir die Geschichten vieler wirklich guter Kameraden im Kopf, die sehr oft Führungsqualitäten zeigen jedoch am Psychologen gescheitert sind. Die Gründe sind teils Banal z.B ein Kamerad war anscheinend zu nett, der andere hatte sich versprochen und ein weiterer hatte keine Antwort auf EINE Frage der Prüfer.

Natürlich kann ich mit diesen Fällen nicht auf mich schließen. Jedoch scheint nur ein geringer Prozentsatz der Bewerber die Chance zu bekommen FA zu werden.

@Ralf was würde dieses negative Votum vom Kdr bringen und was ist die PersG?

[Ryuuma]

Wie bereits erwähnt können sie selbst bei nicht zugesprochener Feldwebeleignung, die Unteroffizierseignung erhalten.
Immer so hoch ansetzen wie möglich, setzen sie hier wirklich alles auf eine Karte wie sie es formulieren, aber tun sie auch was dafür.
Wenn ihr KpChef ihnen schon positiv zuspricht, dann wird sich das mit Sicherheit in ihren Unterlagen für die Prüfer des KC wiederspiegeln.

[MiraC]

Grundsätzlich fressen einen die Psychologen nicht. Einfach positiv und selbstbewusst auftreten.
Ordentlicher Dienstanzug und das sollte schon passen.

[Ralf]

@Ralf was würde dieses negative Votum vom Kdr bringen und was ist die PersG?

PersG=Personalgewinnung, also die KarrC Bw.
Zum Thema Kdr: Meinst du nicht, du solltest dich nicht mit solchen Fragen beschäftigen, sondern eher, wie du reüssierst? Sonst lass es gleich bleiben. Wenn man mit so viel Selbstzweifel rangeht, ist die Chance zu Scheitern groß.

[Adan]

Ich leide nicht unter Selbstzweifel sondern will Erfolg haben und in der Bundeswehr beruflich aufsteigen. Jedoch muss man auch ein Scheitern im Hinterkopf haben und Notfalls ein Plan B in der Tasche haben.

[Ryuuma]

Nein, du wirst kein Scheitern im Kopf haben - Wenn du dich mehr als nur ausreichend darauf vorbereitest.
Selbstsicherheit ist dabei allerdings einer der Hauptfaktoren, die sich bei deinem Vorhaben einbrennen sollten.

[Schnolle]

Versetzen Sie  sich einfach in die Lage des Psychologen oder Prüfers. Was für Fragen würden Sie einem FA stellen? Was würden Sie von ihm erwarten? Auch auf menschlicher Ebene. Denken Sie dabei nicht nur daran was für Sie dabei rum kommt sondern auch daran warum Sie denn als Fw geeignet sind? Wenn Sie sich im Vorfeld damit auseinander setzen,  dann haben Sie schon mal im Groben den Verlauf des Gespräches vorskizziert.
Die fachliche Vorbereitung sollten Sie als Interessent an der Fw Laufbahn selber gut hinbekommen.

Viel Erfolg 

[JohnnyThunders]

Jedoch schweben mir die Geschichten vieler wirklich guter Kameraden im Kopf, die sehr oft Führungsqualitäten zeigen jedoch am Psychologen gescheitert sind. Die Gründe sind teils Banal z.B ein Kamerad war anscheinend zu nett, der andere hatte sich versprochen und ein weiterer hatte keine Antwort auf EINE Frage der Prüfer.

DAS sind dann die Räuberpistolen, die die gescheiterten Bewerber hinterher erzählen! Dabei war aber niemand anderes. Sei gewiss, dass niemand wegen eines Versprechers die Eignung nicht bekommt.