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Anekdoten aus der Zeit beim Bund

Begonnen von Kasuan, 30. April 2006, 11:21:06

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Kasuan

Geht nicht gibts nicht.
Aus Sch**ße Gold machen.

Wer kennt nicht zumindest eine Story über die größte Friendensarmee der Welt. Ob selbst erlebt oder aus Erzählungen von älteren Geschwistern oder vom Vater.

Im nachhinein denkt man gerne zurück was man alles erlebt hat.
Und man wird es nie vergessen, alleine schon weil man manchmal nur den Kopf schütteln kann.

Es war zur Zeit der allseits beliebten Winter-AGA.
Ich war aus der Stammeinheit als Hilfsausbilder angereist und freute mich die ganzen alten Ausbilder wieder zusehen, die auch mich schon die ersten 3 Monate in der Bundeswehr begleitet hatten.

Thema der Ausbildung war der allgemeine Sanitätsdienst.
Sprich bergen von Verletzen, Erstversorgung bei Verbrennungen und gebrochenen Dingen wie Arm oder Bein.

Da ich die Atrappen und Prothesen noch aus meiner AGA kannte hab ich mich für die Verbrennungen einteilen lassen.
Und ich sollte es nicht bereuen. ;)

Am ersten Tag ging es erst Nachmittags los.
An jeder Station waren 3 Darsteller 1 Hilfausbilder und 1 Ausbilder eingeteilt.

Und dann war es soweit. Die ersten Rekruten traffen ein.
Ach war das ein Anblick.
Verängstigt und eingeschüchtert machte der eingeteilte Gruppenführer Meldung.

Angemerkt sei, die 3 Darsteller waren erfahrene OGs (Obergefreite) und der Ausbilder ein SU (Stabsunteroffizier).

Das Glück schien dem Gruppenführer nicht Hold zu sein.
Die Meldung setzte er erstmal an einen der OGs ab und hat den SU überhaupt nicht beachtet.

(In der AGA hat man noch Respekt vor der Person eines SUs und anderer fast gottlgeichen Gestalten.Es waren auch die höchsten Dienstgrade in der AGA.)

Keine Minute da und schon den ersten Fön abbekommen.
Das konnte ja nur besser werden und mit einem fröhlichem Gefühl fing ich dann die Ausbildung an.

Also erstmal Gepäck ablegen lassen und dann den theorethischen Teil erklärt sowie einen Lagebreicht über die Lage ausgegeben.

Wir hatten dank der ehemaligen Bedeutung der Kaserne ideale Vorrausetzungen für die ausbildung.

Sprich wir hatten eine Baracke in der wir die Lage einspielen konnten.

Darsteller also rein isn Gebäude und Rauchkörper hinterher.

Man stelle sich 10 Rekruten vor die blindlings in ein Gebäude reinlaufen aus dem es qualmt und in dem sie 3 Personen evakuieren müssen.

Der erste kam nach 2 Minuten mit knall roten Augen und heftigem Husten aus dem Gebäude.


Ende Teil 1

P.S.Würde mich über eine erste Einschätzung und beurteilung freuen, damit ich sehe ob es sich lohnt weiter zu schreiben.
Danke im vorraus.

Timid

Mach ruhig, sowas ist immer nett zu lesen - zumal mir da auch direkt mehrere Geschichten aus meiner Dienstzeit wieder eingefallen sind  ;D


Rekrutenbesichtigung, oder: Erste Hilfe unter erschwerten Bedingungen I

Wir (ein Kamerad und ich, beide OGs) hatten die (un-?)dankbare Aufgabe erhalten, eine andere Kompanie bei der Rekrutenbesichtigung zu unterstützen. Dort wurden wir der Station "Erste Hilfe" zugeteilt. Leitender (Leidender??) war ein StUffz, der Vierte im Bunde war ein G der entsprechenden Einheit.

Was genau passierte an der Station? Nun, wir (die beiden OGs) waren mit unserem Lkw auf einem Feldweg unterwegs, als wir vom Feind (der G) unter Gewehrfeuer genommen wurden. Meinereiner (der Fahrer) wurde am Arm verwundet, bremste den Lkw mehr weniger elegant an einem zufällig am Wegesrand stehenden Baum ab, erlitt einen Schock.
Mein Beifahrer ließ sich auf der (vom Feind nicht einsehbaren) rechten Seite aus der Fahrerkabine fallen, begab sich nach hinten zur Ladefläche, öffnete die Bordwand, kletterte dort hoch. Dazu muss man sagen, dass auf der Ladefläche, neben unserer persönlichen Ausrüstung (Rucksack etc.) auch Verbandszeug und einige der Stangen lagen, mit denen man die Tarnnetze aufspannt - genug Material, um Verwundete notdürftig zu verbinden und Tragen zu bauen.
Wie auch immer, mein Beifahrer kletterte auf die Ladefläche, um das Verbandszeug zu holen, der böse Feind schoss jedoch währenddessen einfach durch die Plane über der Ladefläche, woraufhin besagter Beifahrer rückwärts abstieg und sich beim Aufschlag das Bein brach.

Die Aufgabe der Rekruten bestand also darin, sich ein Bild von der Lage zu machen, den verletzten Beifahrer zu bergen und kurz zu befragen, was passiert war, anschließend den Fahrer (und dessen links hinter ihm in der dafür vorgesehenen Halterung befindliches G36) zu bergen, beide halbwegs in Sicherheit zu bringen und dort notdürftig zu "verarzten".


Gut, erste Gruppe. Alles läuft wunderbar - der Leitende der vorherigen Station gab per Funke eine kurze Meldung durch, dass die Gruppe unterwegs ist. Alles auf Position, Feind schießt, schießt nochmal, Beifahrer fängt lauthals an zu schreien, Fahrer ist schockiert ;)

Nach nur zwei, drei Minuten ist der Beifahrer aus der Gefahrensituation geborgen, der erste Rekrut hechtet in die Fahrerkabine, um den Fahrzeugführer zu bergen. Gut, hätte man mittels Rettungsgriff machen können, geht aber auch durch einen beherzten Zug am Schultergurt des Tragegestells ... Wer das Gestell kennt, kennt auch die beiden (!) Verschlüsse auf der vorderen Seite, einen am Hüftgurt, einen so im Brustbereich - den man durchaus hätte öffnen können, wodurch der Fahrer nicht stranguliert worden wäre ... >:(
Jedenfalls wurde ich anschließend von zwei Rekruten an Armen und Beinen in den Wald getragen, dort untersucht und verarztet.
Ende vom Lied: Gute Note, auch wenn sich mehrere Leute in eine Position brachten, in der sie nur sehr begrenzt oder gar keine Deckung hatten.

Nächste Gruppe: Zwei kurze Feuerstöße, ein schreiender Beifahrer, ein Fahrer im Schockzustand. Ähnliches Ergebnis wie zuvor.


Ungefährt 5, 6 Gruppen später lief es dann etwas aus dem Ruder. Was damit anfing, dass der Beifahrer zwar geborgen, jedoch nicht verarztet wurde. Und sich nach mehreren Minuten der Nicht-Beachtung kriechend auf den Weg zur Fahrerkabine machte  ;D  Einen (zum Glück nur angedeuteten  ::) ) Schlag mit einem Gewehrkolben später war er dann auch ruhig ...
Was ein paar Punkte Abzug in der B-Note gab.

Nächste Gruppe: Der Beschuss war offensichtlich nicht laut genug, denn direkt zwei helfenhafte Rekruten begaben sich in aller Seelenruhe auf der Fahrerseite des Fahrzeugs zur Kabine und fingen an, den Fahrer aus selbiger befreien zu wollen. Wir erinnern uns - der Feind lag auf der selben Seite, sie damit in idealer Abschussposition ...
Mehr Punkte Abzug in der B-Note. Plus zwei "tote" Ersthelfer am Unfallort.


Die folgende Gruppe war die kleinste der gesamten Kompanie, hatte dafür den größten Rekruten (wie es ihn wohl in jeder AGA gibt: 2 Meter groß, 1 Meter Schulterbreite, 100 Kilo und mehr) dabei. Das Schreien des Beifahrers änderte sich auch sehr schnell von "Helft mir" zu "Lass mich runter!", als sich ihn dieser Rekrut, wie einen großen Sack Kartoffeln, einfach über die Schulter warf und in den Wald trabte  ;D  Das Vergnügen hatte ich anschließend auch noch.
Durch diese etwas ... unkonventionelle Art des Bergens hatten jedenfalls alle ihren Spaß (besonders unser StUffz  ;D), die Gruppe hatte nichts großartig falsch gemacht und bekam volle Punktzahl.


Aber die nächste Gruppe schoss den Vogel komplett ab ...
Alles fing wieder wie gewohnt an: Zwei Feuerstöße, ein schreiender Beifahrer, ein Fahrer im Schockzustand. Ein noch länger schreiender Beifahrer, ein StUffz mit langsam aber sicher anschwellendem Hals.
Geschlagene 20 Minuten später schlug dann auch der erste Soldat aus der Gruppe an der Station auf. Der Beifahrer war mittlerweile heiser, der StUffz auf 140. :o
Der Beifahrer wurde daraufhin von einem einzelnen Gruppenmitglied mittels Rettungsgriff in Sicherheit gebracht, dort dann unbeaufsichtigt liegengelassen. Eine Halbgruppe hatte in der Zwischenzeit die Straße überquert und sicherte die Unfallstelle ab - allerdings drehte dabei JEDER dieser Soldaten dem Feind (der lustig weiter mit seinem Gewehr rumschoss) den Rücken zu ... Der (mittlerweile ohnmächtige) Fahrer wurde zwar geborgen, sein Gewehr verblieb aber (wie bei den meisten anderen Gruppen) in der Kabine. ::)
Anschließend ging es zur "Lagebesprechung", bei der unser StUffz schon etwas lauter wurde, da die Gruppe die (mit Abstand) schlechteste Leistung des gesamten Tages abgeliefert hatte. Aber er bekam noch mehr Grund, sich aufzuregen ...
Denn 1. fing nun die Gruppe an, sich gegenseitig Vorwürfe zu machen und lauthals zu streiten, und 2. waren sämtliche Unterlagen, die sie bei sich zu führen hatten (u.a. auch den "Punktezettel", auf dem jeder Stationsleitende gegenzeichnen und die Benotung eintragen musste), nicht mehr am Mann, was den Streit noch weiter anheizte ... Schon eine Viertelstunde später fand sich dieser Packen allerdings wieder, er war schlicht und ergreifend an der letzten Station vergessen worden ...  ::)

Naja, nur wenige Gruppen später durften wir dann endlich die Zelte abbrechen und zurück in die Kaserne. Bis dahin war ich von jeder Gruppe (mit einer Ausnahme ;) ) mit meinem eigenen Koppel beim Bergen aus dem Fahrzeug etwas gewürgt worden ::), mein "Beifahrer" wurde von jeder Gruppe (mit einer Ausnahme ;) ) durch ein offensichtliches und leicht zu umgehendes Schlammloch gezogen und war anschließend von oben bis unten vollgesaut mit Schlamm  ;D  "Mein" Gewehr verblieb die meiste Zeit unbeachtet in seiner Halterung in der Fahrerkabine, ebenso blieben der Verbandskasten und die (für eine Trage nutzbaren) Stangen den gesamten Tag über auf der Ladefläche liegen. Unser "Feind" hätte bald einen vollen Zug Rekruten "erschossen" gehabt und unser Leitender war mehrfach drauf und dran, entweder loszubrüllen oder -zuweinen auf Grund der gezeigten Leistungen ...
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Kasuan

Dieser Schlag aus deiner Zeit war recht amüsand zu lesen.
Und einiges kam mir gleich vertraut vor.

Werde Teil 2 von mir morgen verfassen.

In diesem Sinne,
in den befohlenen Dienstschlaf weggetreten.

Iceman

"Morgen" war vor über einem Monat(!)

Erst gackern und dann kein Ei legen. Das haben wir gern! >:(

TrspBtl 801 - Transport rollt(e)!

peppie

#4
Zitat von: Kasuan am 01. Mai 2006, 23:51:13
In diesem Sinne,
in den befohlenen Dienstschlaf weggetreten.

Dienstschlaf ist nicht immer positiv, wie ich gestern feststellen musste :(

Von Dienstag bis Donnerstag im Biwak gewesen, Freitag morgen um 0200 wieder in unserer Kaserne gewesen, und dann Körperflege, Waffenreinigen ect pp. Dann von 0700 bis 0740 Frühstück auf dem Gang empfangen und verpflegen. Von 0745 bis 1250 befohlener Dienstschlaf. Danach antreten und bis 1330 Stuben & Revierreinigen, anschließend in zivil antreten und ins Wochenende wegtreten. Nur scheisse, dass der 1. Zug Richtung Heimat erst um 1505 fuhr und ich somit erst gegen 1900 zu Hause gewesen wär. Ich denk "okay, dann kannste noch die 2. Halbzeit vom WM-Eröffnungsspiel sehn..". Nix is, da unsere Deutsche Bahn AG es wieder nicht gebacken bekommen hat ihre Züge pünktlich ankommen zu lassen und pünktlich loszufahren, durfte ich in Frankfurt/Main noch knapp ne Stunde warten... :(, somit war ich erst um 2000 zu Hause und das spiel war vorbei.

Und die Moral von der Geschicht? Lieber nicht in den befohlener Dienstschlaf gehn und dafür WM-Eröffnungspiel sehn :)

Und was das Biwak angeht, war zwar teilweise sehr hart, vor allem der 25km Marsch inkl. Stationen, aber im nachhinein bin ich stolz auf mich, alles geschaft zu haben, ohne irgendwelche Gepäckstücke an Kameraden abgegeben zu haben. :)

Und ich muss zugeben, ich hab zwischendurch an aufgeben gedacht, weil ich dachte, dass wär das Ende meiner körperlichen Leistungsfähigkeit, aber ich wurde eines besseren belehrt. Ich hab immer nur an mein Lebensmotto gedacht "Was mich nicht umbringt, macht mich härter" und genau so ist es. Durchhalten und seinen Willen nicht brechen lassen!

Au man, ich bin total vom Thema abgekommen, nehmt es mir nicht übel, aber ich musste das mal los werden.. Andersrum könnte man das auch als eine Art Anekdote aus der Bundeswehr bezeichnen, ach keine Ahnung, löscht es einfach wenn ihr es als Spam empfindet :) Ich hab ja sonst keinen mit dem ich um halb 12 morgens quatschen kann

ps: Es sind noch genau 11 Tage (inkl. 1x GvD) regulärer Dienst in der AGA und danach gehts in die Stammeinheiten :)
Zitat
Wer kämpft kann verlieren - wer nicht kämpft hat schon verloren!

BW-1978

Es gibt ja auch die allseits beliebte Geschichte über den "sogenannten Schlüssel für den Verfügungsraum".

Wenn ein Rekrut zu seiner Stammeinheit kommt, wird er bestimmt einmal mit diesem "Joke" (für ihn erst noch "bittre" Wahrheit) konfrontiert.

Als ich ca. 1980 in der 1./PzBtl 84 diente, war just diese Geschichte einem neuen Soldaten - frisch von der Grundi - erzählt worden.

Dieser gute Knabe fragte innerhalb der gesamten Kompanie (die zu der Zeit NUR ca. 300 soldaten umfasste...nur so by the way bemerkt...) und immer wurde er zu einem anderen Soldaten bzw. einer andren Abteilung geschickt, mal waren es die Fernmelder, dann der Erkundungs- und Verbindungszug usw.

Ich konnte mir wirklich das Lachen nicht verkneifen, wie der "gute Kamerad" irgendwann von einem wohlwollenden Kameraden aufgeklärt wurde, dass es so einen Schlüssel gar nicht gebe...

Sicher bin ich mir nicht, aber ich könnte mir vorstellen, dass diese Geschichte auch heute noch so manchem "frisch aus der Grundi zur Stammeinheit versetzen Rekruten" vermittelt wird mit der Bitte , den Schlüssel für den Verfügungsraum zu holen.

Das musste/wollte ich einfach mal "in die Runde" stellen.

MfG

Lothar Grafe
BW-1978
GA 4./PzBtl 334 Munster
Vollausbildung 3./PzBtl 84 Lüneburg
Verwendungen: Ladeschütze Leop 1/StDstSold/S 1-Uffz
Dienstzeit: 8 Jahre (03.07.1978-30.06.1986)
Dienstgrad: StUffz d. Res.

peppie

Yo, den wollte man mir auch auftischen.. Und als ich dann in die S6 Abteilung kam, wollte ein OG doch glatt, dass ich nen Wireless Lan Kabel vom Versorger hole... Eigentlich eine Frechheit, meine Intelligenz in Frage zu stelllen, aber ich habs mit Humor genommen und hab nen Netzwerkkabel besorgt und n Zettel "W-Lan Kabel 10m" dran gemacht. Der Kamerad hat vielleicht blöd geguckt *g*
Zitat
Wer kämpft kann verlieren - wer nicht kämpft hat schon verloren!

meisterjäger

Da kenn ich auch ne Story.
Es gibt Ausbilder, die sind so mies, dass sie einen Rekruten in den ersten Tagen zum "Toilettenmann" schicken. Der wird dann als derjenige mit der gelben Schnur beschrieben. Zudem soll der Rekrut dann nach dem UTM-Gitter fragen. Ist aber nicht mir passiert, sondern nem tolpatschigen Kameraden, der sich so nen Mist befehlen ließ.
Numquam Desperare

peppie

Lustig wirds erst, wenn der Kamerad von dem "toilettenmann mit der gelben schnur" wieder kommt und meldet "Herr Feldwebel, Schütze XY, ich melde mich in dienstlicher Angelegenheit" und der Ausbilder fragt was denn los sei.. und der Schütze sagt "Der Spieß hat befohlen die ganze Kompanie in 5 minuten vor dem Block antreten zu lassen..."
Zitat
Wer kämpft kann verlieren - wer nicht kämpft hat schon verloren!

Ex FWDLer

Zum Thema Verfügungsraumschlüssel:

Wir haben die Sache etwas abgewandelt. Nachdem der Gefreite durch die ganze Kaserne geschickt wurde, um den besagten Schlüssel zu beschaffen, hat er ihn letztendlich am anderen Ende der Kaserne erhalten! Der Gefreite wunderte sich nur, dass der Schlüsselanhänger ca. 15 Kg schwer war. Der, der den Schlüssel übergab erklärte mit einer grandiosen Selbstverständlichkeit:" Überleg doch mal junge, der Verfügungsraum hat ein kompliziertes Hochsicherheitsschloss. Wenn dieser einzige Schlüssel, den du in Händen hältst, verloren geht, dann muss das Schloss aufgebrochen werden. Weißt du wie teuer das wäre?! Deshalb der Anhänger." So lief der Gefreite stolz mit ein bißchen "Marschgepäck" durch die Kaserne... ;D

schlammtreiber

Neben dem Schlüssel für den Verfügungsraum gab es auch noch andere wichtige Gegenstände, die geholt werden mussten:

Frequenzwasser für die Funkgeräte (und wenn der Kamerad mit einem Kanister Wasser vom Nachschub zurück kam ging es postwenden zurück, denn das Wasser hatte die falsche Wellenlänge).

Luftherrschaftsaggregate, Bremsklötze für den Tornado (nächster Fliegerhorst hunderte Km entfernt!), Ausstattungssatz Diensthundführer (Soldat erhält ein gelbes Gummientchen und einen Knochen an der Schnur zum Umhängen) usw usw  ;D
Semper Communis
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refue1

Sehr schön ist auch immer die Gefechtsfeldverdunklungs-Munition, Mehrstern, Schwarz vom MunTrp holen zu lassen!

BW-1978

#12
Liebe Leute,

heute möchte ich nicht versäumen, Euch eine Story hier im Forum zu geben, die man m. E. auch ein "Schlüsselerlebnis" für meine weitere Laufbahn nennen könnte.

Herbst 1978 - die Kompanie fuhr für 2 Wochen nach MUNSTER, um mit den Kpz Leopard I Gefechtsschießen zu üben. Zum besseren Verständnis der Situation sollte man erwähnen, dass ich zu der Zeit als Ladeschütze Leopard I eingesetzt war.

II. Zug, zu dem ich auch gehörte, war jetzt an der Reihe, das PzGefechtsschießen durchzuführen. Im Gefechtsstand, von dem alles beobachtet wurde, war der KpChef, BtlKdr und - ich glaube - auch der S 3-Offz des Btl.

Vorbereitungen liefen ganz gut, aber dann kam, (leider von mir verursacht) zwar die Meldung, dass der Schuss abgegeben werden kann - aber - ich hatte schlicht und einfach vergessen, Munition in das Panzerrohr zu wuppen.... Nun ja, über Funk machte sich Panik breit, was denn mit dem Pz von BRAVO 3 los wäre... bis sich herausstellte, dass ich

1. der Auslöser und
2. der Durchführende des Übels

war.

Einlauf beim BtlKdr, KpChef und S 3 ließen nicht lange auf sich warten und für den Rest der 2 Wochen wurde ich dann "vergattert", leere Munitionshülsen der PzMun einzusammeln und auf 5 to zu laden. War für mich ok.

Vielleicht versteht Ihr jetzt, warum ich von einem Schlüssel-Erlebnis spreche. Wenig später wurde ich SaZ 04 mit Verwendungswechsel auf dem GeZi (wollte ich aber auch) und die erforderlichen Laufbahnlehrgänge zum Uffz absolvierte ich auch erfolgreich. Ich bin , trotz der grande malade im Herbst 1978, am 06. März 1980 zum Unteroffizer befördert worden.

finally: SO etwas kann halt auch vorkommen

Mit freundlichen Grüßen

Lothar
GA 4./PzBtl 334 Munster
Vollausbildung 3./PzBtl 84 Lüneburg
Verwendungen: Ladeschütze Leop 1/StDstSold/S 1-Uffz
Dienstzeit: 8 Jahre (03.07.1978-30.06.1986)
Dienstgrad: StUffz d. Res.

StOPfr

@ Lothar:
Schöne Geschichte, Dein Schlüsselerlebnis (ich habe auch so einiges auf Lager...)   :D

aber trotzdem werde ich dem Tipp von refue1 folgen und mir mal wieder die  Gefechtsfeldverdunklungs-Munition, Mehrstern, Schwarz besorgen lassen; demnächst ist wieder mal Silvester ;D
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schlammtreiber

Der fällt mir gerade noch ein:

Freitag kurz vor Mittag. Stuben- & Revierreinigen. Gefreiter S. (1,0er Abitur, hochgebildeter und total vergeistigter Typ) betritt das Gruppenführerbüro, nimmt Haltung an, macht korrekt Meldung und fragt anschließend seinen Gruppenführer Uffz H. (kein Abitur, nicht mal annähernd):

"Herr Unteroffizier, ist die Teilnahme am Stuben- und Revierreinigen fakultativ?"

"Faku...häh?...ähhhhhhhhh...ja?"

"Danke."

Meldet sich ab, dreht sich um und will sich vom Acker machen. Während der Uffz noch total konfus dreinschaut springt StUffz P. (mit offenbar etwas besseren Fremdwörterkenntnissen) hinzu und erklärt dem Gefreiten S., daß die Teilnahme durchaus obligatorisch sei.  ;D

Uffz H. murrte übrigens für den Rest des Tages rum, daß er Infanterist und kein Lateinlehrer sei.  ;)
Semper Communis
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