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Darf man sich bei der Bundeswehr die Haare färben lassen?

Begonnen von Die Haare, 10. Juni 2020, 18:51:16

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Die Haare

Hallo, kurze Frage. Darf man sich bei der Bundeswehr in einer natürlich exestierenden Haarfarbe die Haare färben lassen?

Ich war heute beim Spieß, als ich fragte ob ich es machen dürfte, hieß die Antwort Nein. Weil ich diese Farbe natürlich nicht besitze. Als ich fragte warum die ganzen Frauen gefärbt rumlaufen dürfen, war die Antwort "weil es so ist, sie können sich gerne Beschweren".

F_K

Lies halt die Weisung dazu - wenn Du komplett färbst, in einer natürlichen Farbe, dann ist das OK.

tank1911

Gem. A-2630/1 "Das äußere Erscheinungsbild der Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr" gilt:

Die Haartracht der Soldatinnen und Soldaten darf den vorschriftsmäßigen Sitz der
Kopfbedeckung sowie die Funktionalität der militärischen Ausrüstung nicht behindern. Sie muss
sauber und gepflegt sein. Modische Frisuren sind erlaubt, sofern sie nicht in Schnitt und Form
besonders auffällig sind (z. B. Irokesenschnitte, Ornamentschnitte, Sidecuts).
Haarfärbungen/Tönungen, zu denen auch einzelne Haarpartien (z. B. Strähnen) zählen, dürfen nur
dem Spektrum der natürlichen Haarfarben entsprechen. Starke Kontraste sind unzulässig.


Zusätzlich (Off-Topic), erwähne es aber gerne:

Die Haartracht von Soldatinnen darf die Augen nicht bedecken. Haare, die bei aufrechter
Körper- und Kopfhaltung die Schulter berühren würden, sind am Hinterkopf komplett gezopft auf dem
Rücken oder gesteckt zu tragen. Dabei sind Form und Farbe der Haarspangen/Bänder dezent zu
halten.







Die Haare

Gut, ich bin jetzt in meiner Grundausbildung. Und hätte gerne eine zweite Meinung zu dem Geschehen.

Beim 1 mal bin ich zum Spieß ins Büro, habe mich vorgestellt und diese Frage zum 1 mal gefragt. Als Antwort erhielt ich. "Nein, ich kenne den Hauptmann, ausserdem müssten sie dann alle Ausweise neu erstellen".

Wegen des zweiten Teiles fühlte ich mich schon leicht verarscht. Weil es ja Schwachsinn ist.

Beim 2 mal war es nach dem Unterricht, als gefragt wurde ob es noch sonstige Fragen gibt. "Warum darf ich mir nicht die Haare in einer natürlichen Haarfarbe färben lassen, obwohl es die Frauen auch dürfen?". Die Antwort war nur "nein, weil ich es gesagt habe." Danach wurde ich ins Büro eingeladen und es hieß das sei "ein öffentlicher Versuch gewesen, seine Autorität zu untergraben... (+die oben genannte Erklärung vom Spieß)... und ich Falle bereits negativ auf"...

Könnte mir bitte jemand erklären welche Konsequenzen das für mich jetzt hatt, das ist meine 2 Woche bei der BW. Und finde es ist ziemlich viel Drama für Haare...

Ralf

Zitatdas ist meine 2 Woche bei der BW. Und finde es ist ziemlich viel Drama für Haare... 
Finde ich auch, hätteste du ja vorher machen können, wenn da so wichtig ist. Dann warte doch ab, bis du in der Stammeinheit bist. Warum jetzt mit dem Kopf durch die Wand? Du hast gefragt und eine Antwort bekommen. Man muss doch nicht immer alles bis auf die Spitze treiben.

Sollte die Farbe nicht den Vorschriften entsprechen, kann dein Chef dir befehlen, sie vorschriftenkonform zu scheren/ zu färben.
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Helft mit, dass es so bleibt.

KlausP

Wenn Sie von mir als Spieß unter vier Augen bereits eine Antwort bekommen und versucht hätten, mich danach im Unterricht mit der gleichen Frage bloßzustellen, hätte ich mich wie der Kamerad provoziert gefühlt. Und das in der zweiten Woche Ihrer Dienstzeit.
StOFä (NVA) a.D., StFw a.D.
aktiver Soldat vom 01.11.71 bis 30.06.06, gedient in zwei Armeen

Die Haare

Die Haare wurden nur Ausgewachsen wegen Corona... War alles zu und danach hieß es zuhause bleiben.. Ich wollte vorsichtig sein und am besten nochmal vor Ort nachfragen.

Und wen man danach eine Antwort bekommt die mit eindeutig falschen Tatsachen begründet wird... Während gleichzeitig sexuell diskriminiert wird. Da wird man schonmal Stutzig.

Und es wäre mir niemals in den Sinn gekommen, das bei der Frage warum etwas so ist, wie ist ist. Sich ein BW angehöriger gleich in seiner Autorität unterdrückt fühlt.

ulli76

Boah, man kann auch nen G´schisse um Kleinigkeiten machen. Wie kommst du eigentlich sonst so im Leben klar?

Du hast 2 Möglichkeiten: Du fällst beim Spieß nicht weiter auf und färbst die Dinger halt in der Stammeinheit. Oder du hast ausreichend Cojones es durchzuziehen. Die Entscheidung liegt bei dir.

Option 3 wäre die Haare so kurz zu schneiden, dass die Farbe eh egal ist.

Edit: Und nächstes Mal liest halt gleich in der Vorschrift nach, bevor du dir irgendwas erzählen lassen musst.
•Medals are OK, but having your body and all your friends in one piece at the end of the day is better.
http://www.murphys-laws.com/murphy/murphy-war.html

Die Haare

Ich habe mir genau so die Vorschrift durchgelesen. Habe es richtig verstanden und kann ja wohl wenig dafür wen die andere Person als Vorgesetzter die Bedeutung einfach verdreht.
Die Entscheidung aus dem Fliegen Schiss im normalen Leben eine "Ego Verletzung" zu erstellen lag ja auch eindeutig nicht bei mir.

Ralf

ZitatWährend gleichzeitig sexuell diskriminiert wird.
Das kann ich nun nicht daraus lesen. Meinst du nicht, du übertreibst jetzt ein wenig.
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KlausP

Zitat... Während gleichzeitig sexuell diskriminiert wird. ...

Boah ... Gehtˋs auch ˋne Nummer kleiner?
Lesen Sie in einer Mußestunde doch einfach mal alle Threads im Forum, die sich mit der Thematik ,,Haar- und Barttracht der Soldaten" befassen. Da werden Sie auch Hinweise finden, dass die Ungleichbehandlung von Männern und Frauen in bestimmten Belangen schon durch Verwaltungsgerichte verschiedener Ebenen eben keine Sanktionen erfahren hat.
StOFä (NVA) a.D., StFw a.D.
aktiver Soldat vom 01.11.71 bis 30.06.06, gedient in zwei Armeen

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Manchmal verstehe ich das Forum hier nicht.

Hier sucht ein (dienst)junger Kamerad Hilfe in einer dienstrechtlichen Frage. Die Vorschriftenlage wurde von ihm soweit korrekt erfasst. Seine Vorgesetzten behaupten Dinge, die nicht der Vorschrift entsprechen. Zudem wird er beim Hinweis auf die Vorschrift auch noch von eben diesen Vorgesetzten unter Druck gesetzt.

Und dann wird er hier nochmals scharf verurteilt, nur, weil manche Mitglieder sein Anliegen (mit dem er klar im Recht ist) persönlich nicht als wichtig betrachten.

Ceedich

Den Gesichtsausdruck vom Spieß hätte ich gerne gesehen.  ;D

tank1911

Halten wir nüchtern & objektiv fest, dass sie jetzt drei Möglichkeiten haben:

1. Sie färben sich jetzt die Haare (nach den Auflagen der Vorschrift). Die Vorschrift gibt ihnen das Recht dazu. Der Befehl des KpFw erfüllt keinen dienstlichen Zweck und muss nicht befolgt werden, Rechtmäßigkeit mal außen vor. (*) Damit würden sie dennoch deutlich sichtbar dessen Autorität untergraben. Ich bezweifle, dass es für die zu Sanktionen kommen wird, da spätetestens der KpChef die Sachlage erkennen wird. Wahrscheinlich wird man dann jedoch genau auf jeden Schritt achten, den sie machen. Ob das alles dem kameradschaftlichem Gefüge so gut tut, wage ich zu bezweifeln, unbenommen der Tatsache, dass sie im Recht sind.

2. Sie beschweren sich gegen den KpFw. Sie werden sich dann die Haare färben können. Danach gehts weiter ab 1. (*), nur deutlich angespannter. Mit dem Vorwurf der sexuellen Diskriminierung wäre ich allerdings sehr vorsichtig. Sollte dem so sein, sollten sie dies melden. Wenn sie allerdings gar keine Vorstellung von dem Tatvorwurf haben und dass nur auf das Haarefärben beziehen, könnte das nach hinten losgehen, da dies in den Streitkräften zurecht sehr ernst genommen wird. Vielleicht hilft hier mal die berühmte "Nacht drüber schlafen".

3. Sie tun nichts, beenden die Grundausbildung und färben sich die Haare vor Dienstantritt an der neuen Dienststelle. Damit geben sie sicher trotz des Rechts klein bei, allerdings wäre dies im Sinne der Diplomatie sowie der kameradschaftlichen Atmosphäre sicher die friedlichste Variante.

Ich persönlich erachte ihr Anliegen auch nicht für wichtig, was aber völlig unabhängig davon ist, dass sie im Recht sind. Ihr frühes Selbstbewusstsein ist sicherlich bemerkenswert, allerdings muss man sich trotz aller Rechte auch immer seiner Postion bewusst sein. Wer Rechte hat, hat auch Pflichten. Den Spieß vor versammelter Mannschaft bloß zu stellen, ist vllt. ihr Recht gewesen, aber zu ihren Pflichten gehört auch Kameradschaft ggü. dem Spieß und auch gegenüber anderen. In der Bundeswehr gilt der Grundsatz "Wer fragt, bekommt Antworten." Hätten sie sich die Haare einfach natürlich gefärbt, hätte niemand was gesagt, aber der Zug ist leider abgefahren.

Manchmal, das gebe ich ihnen gerne mit, besonders wenn der Streitwert ein geringer ist, ist es besser, die Faust in der Tasche zu machen. Es liegt bei ihnen.

Ralf

Mit der guten Zusammenfassung sollten wir es auch bewenden lassen.
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