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Rund um WDB / Verwundung / Tod / PTBS / DU / Behinderung / Mobbing

Begonnen von exstuffzsimon, 20. März 2010, 09:29:23

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Andi8111

Zitat von: Diavoli am 26. Januar 2022, 13:55:23
Mir sieht es eher danach aus, dass dies alle 2 Jahre neu aufgerollt wird und in Zweifel gestellt wird.

Und das ist auch genau so. Denn: Die Schädigungsfolgen sind regelmäßig erneut zu begutachten. Dabei wird besonderes Augenmerk auf eine eventuelle Verbesserung des Zustandes oder auf eine eventuelle Verschlechterung des Zustandes gelegt. Bei bestimmten Erkrankungen und Verletzungen findet keine Nachbegutachtung statt (z.B. Verlust von Körperteilen), da die Schädigungsfolge idR. immer dieselbe sein wird. Bei psychischen Erkrankungen hingegen geht man nach heutiger wissenschaftlicher Meinung davon aus, dass sehr wohl mit einer Verbesserung der Schädigungsfolgen zu rechnen ist.

P3C-Orion

Zitat von: Diavoli am 26. Januar 2022, 13:55:23
Naja, der Grad der WDB wird ja alle 2 Jahre geprüft. Was für mich eher Kontraproduktiv ist.

Entweder hat man eine WDB erlitten mit einem gewissen Grad oder nicht. Mir sieht es eher danach aus, dass dies alle 2 Jahre neu aufgerollt wird und in Zweifel gestellt wird.

Ehrlich gesagt verstehe ich ihre Bedenken. Gerade bei einer einsatzbezogenen PTBS halte ich es auch für nicht zielführend nach anerkannter WDB immer und immer wieder Nachbegutachtungen durchzuführen. In diesen Begutachtungen wird man immer wieder mit dem krankmachenden Ursachen konfrontiert. Genau dieses Wissen ist in meinen Augen nicht gerade gesundheitsfördernd, da dieser Gedanke in diesen zwei Jahren ständiger Begleiter ist und je näher der Termin der Nachbegutachtung rückt, desto mehr kommen die alten Bilder verstärkt zurück. Man fühlt sich wie ein gehetztes Tier, welches erneut dem Gutachter von seinen Problemen überzeugen muss. Auch wenn man in jahrelanger Therapie lernt am normalen Leben teilzunehmen, so endet dieses Trauma für manche nie. Mit der erneuten Konfrontation werden alte Wunden erneut aufgerissen. Für mich ein zweischneidiges Schwert, zum einen die Verwaltung, welche nicht länger als sie muss zahlen will, auf der anderen Seite der traumatisierte Mensch, welcher einfach nur Abstand / Vermeidung wünscht. Vielleicht wäre eine Begutachtung nach Aktenlage, Befunde Facharzt/Therapeut die sinnvolle Lösung. Da diese mit dem Patienten regelmäßig im Kontakt stehen.

Andi8111

Geht es auch mit etwas weniger Pathos? Die Nachbegutachtungen werden bei dieser speziellen Personengruppe auch so gering wie möglich gehalten, sind aber eben notwendig. Denn: Die Gelder kommen von Steuerzahlern und werden von der "bösen Verwaltung" ausgegeben. Diese fungiert für Beamte und Soldaten als eine Art "Krankenversicherung, Pflegeversicherung und Berufsgenossenschaft"; über das ausgegebene Geld muss somit auch Rechenschaft abgelegt werden. Und wir dürfen hier auch nicht vergessen, was ich vorhin bereits erwähnt habe, dass eine Verbesserung nach JAHRZEHNTEN durchaus die Regel und möglich ist.

P3C-Orion

Zitat von: Andi8111 am 26. Januar 2022, 15:47:48
Geht es auch mit etwas weniger Pathos? Die Nachbegutachtungen werden bei dieser speziellen Personengruppe auch so gering wie möglich gehalten, sind aber eben notwendig. Denn: Die Gelder kommen von Steuerzahlern und werden von der "bösen Verwaltung" ausgegeben. Diese fungiert für Beamte und Soldaten als eine Art "Krankenversicherung, Pflegeversicherung und Berufsgenossenschaft"; über das ausgegebene Geld muss somit auch Rechenschaft abgelegt werden. Und wir dürfen hier auch nicht vergessen, was ich vorhin bereits erwähnt habe, dass eine Verbesserung nach JAHRZEHNTEN durchaus die Regel und möglich ist.
Wer sprach von böser Verwaltung? Ich schrieb aus diesem Grund vom zweischneidigem Schwert. Ich schrieb von immer und immer wieder Nachbegutachtungen und nicht  von wenigen, dem Krankheitsbild angepassten.
Warum müssen Sie Meinungen anderer  in diesem Schreibstiel herabwürdigen? Ist es heute die Art und Weise eines Sanitätsoffiziers so mit anderen Meinungen umzugehen? Sorry, aber diese Art und Weise ist mir schon in einiger Ihrer Antworten aufgefallen. Manchmal ist vielleicht etwas weniger mehr und trägt zu einem entspannten Umgang hier im Forum bei.

P3C-Orion

Zitat von: Andi8111 am 26. Januar 2022, 15:47:48
Geht es auch mit etwas weniger Pathos? Die Nachbegutachtungen werden bei dieser speziellen Personengruppe auch so gering wie möglich gehalten, sind aber eben notwendig. Denn: Die Gelder kommen von Steuerzahlern und werden von der "bösen Verwaltung" ausgegeben. Diese fungiert für Beamte und Soldaten als eine Art "Krankenversicherung, Pflegeversicherung und Berufsgenossenschaft"; über das ausgegebene Geld muss somit auch Rechenschaft abgelegt werden. Und wir dürfen hier auch nicht vergessen, was ich vorhin bereits erwähnt habe, dass eine Verbesserung nach JAHRZEHNTEN durchaus die Regel und möglich ist.
Woher wissen Sie übrigens, dass eine Verbesserung nach Jahrzehnten die Regel ist. Gibt es hierfür aussagekräftige Statistiken.
Bitte beziehen sie aber nicht Soldaten, welche im Rahmen des Einsatzweiterverwendungsgesetz eine Verbesserung erfahren haben, in diese Statistik mit ein. Denn diese wollen einfach nur weiter oder wieder eine berufliche Perspektive bei der Bundeswehr haben. Wie sie dann im aktuellen Dienstalltag und im normen Leben funktionieren ist dann aber eine ganz andere Geschichte. Und hier spreche ich aus jahrelanger Erfahrung.

Andi8111

Zitat von: P3C-Orion am 26. Januar 2022, 16:17:40
Und hier spreche ich aus jahrelanger Erfahrung.

Selbst Schuld, wenn man sich das antut. Wird ja keiner dazu gezwungen, die Ziele der Schutzzeit auch zu erreichen; tun die Meisten ja auch nicht, dann werden sie wegen DU entlassen oder anderweitig aus dem Dienst entlassen. Wer will, wird gesund, wer nicht will, wird es nicht. Auch das wird wieder auf viel Empörung stoßen, aber die psychologisch/psychiatrischen Modelle von Krankheitsentstehung und Krankheitsbewältigung ändern sich nicht durch hartnäckiges Leugnen von Patienten mit diagnostizierter PTBS.

Andi8111

Für einen kleinen Einblick empfehle ich das Studium eines einschlägigen Werks der medizinischen Psychologie und das Nachschlagen folgender, sehr eingängiger Begriffe:
- Salutogenese
- Krankheitsgewinn
- "erlernte" Hilflosigkeit
- Selbstwirksamkeitserwartung
- (relativ neu auch mir bekannt) Erwartungsmanagement


P3C-Orion

Zitat von: Andi8111 am 26. Januar 2022, 16:24:10
Zitat von: P3C-Orion am 26. Januar 2022, 16:17:40
Und hier spreche ich aus jahrelanger Erfahrung.

Selbst Schuld, wenn man sich das antut. Wird ja keiner dazu gezwungen, die Ziele der Schutzzeit auch zu erreichen; tun die Meisten ja auch nicht, dann werden sie wegen DU entlassen oder anderweitig aus dem Dienst entlassen. Wer will, wird gesund, wer nicht will, wird es nicht. Auch das wird wieder auf viel Empörung stoßen, aber die psychologisch/psychiatrischen Modelle von Krankheitsentstehung und Krankheitsbewältigung ändern sich nicht durch hartnäckiges Leugnen von Patienten mit diagnostizierter PTBS.

1. Jahrelange Erfahrung im Umgang mit geschädigten Soldaten.
2. Ich wusste garnicht, dass es so einfach ist wieder gesund zu werden. Es liegt einfach am Willen eines jeden Einzelnen. Da habe ich nun wieder etwas dazugelernt. Habe ich Sie richtig verstanden, der der nicht geheilt wird ist selber Schuld und hat kein Interesse an der Heilung???
D.h. ,Sie hätten statt Zahnarzt lieber Psychiater und Gutachter werden sollen. Dann könnte sich die Bundeswehr eine Menge Geld sparen...:-(

christoph1972

Die Nachuntersuchungen werden ja nun mal nicht aus purer Freude an der Qual traumatisierter Soldaten durchgeführt, sondern weil regelmäßig geprüft werden muss, ob weitere Schädigungsfolgen eingetreten sind oder weggefallen sind.

Für die Betroffenen ist es im Einzelfall sicher wirklich schlimm - was hier Niemand in Abrede stellt - die Gutachter sind aber Fachärzte und wohl in aller Regel auch darin geschult, entsprechend dem Krankheitsbild vorzugehen.

,,Pazifisten sind wie Schafe, die glauben, der Wolf sei ein Vegetarier."

Yves Montand
französischer Schauspieler und Chansonnier
* 13. 10. 1921 - Monsumagno, Italien
† 09. 11. 1991 - Senlis

Andi8111

Offenbar haben sie nicht richtig verstanden, ich habe dazu das Studium eines Standardwerkes der medizinischen Psychologie empfohlen, um die Prozesse der Krankheitsentstehung und Bewältigung zu verstehen. Und da steht schwarz auf weiß (so oder anders geschrieben): Ohne die aktive Mitarbeit, die eigene Überzeugung, dass man gesund werden kann und das Einlassen auf eine anerkannte Form der Therapie der jeweiligen Erkrankung ist keine Besserung zu erwarten.
Das bedeutet in einfachem Deutsch: Wer nicht will, der macht nicht mit und wird nicht gesund.
Der Hinweis auf das Erwartungsmanagement fiel (danke an F_K) deswegen, dass man selber seine Erwartungen an eine Therapie auch realistisch äußern können sollte.
Ohne dieses Zusammenwirken ist eine Gesundung nicht möglich.

Und wer sagt eigentlich, dass ich nicht Zahnarzt, Psychiater UND Gutachter bin?

P3C-Orion

Zitat von: Andi8111 am 26. Januar 2022, 16:37:09
Offenbar haben sie nicht richtig verstanden, ich habe dazu das Studium eines Standardwerkes der medizinischen Psychologie empfohlen, um die Prozesse der Krankheitsentstehung und Bewältigung zu verstehen. Und da steht schwarz auf weiß (so oder anders geschrieben): Ohne die aktive Mitarbeit, die eigene Überzeugung, dass man gesund werden kann und das Einlassen auf eine anerkannte Form der Therapie der jeweiligen Erkrankung ist keine Besserung zu erwarten.
Das bedeutet in einfachem Deutsch: Wer nicht will, der macht nicht mit und wird nicht gesund.
Der Hinweis auf das Erwartungsmanagement fiel (danke an F_K) deswegen, dass man selber seine Erwartungen an eine Therapie auch realistisch äußern können sollte.
Ohne dieses Zusammenwirken ist eine Gesundung nicht möglich.

Und wer sagt eigentlich, dass ich nicht Zahnarzt, Psychiater UND Gutachter bin?

Zitat von: Andi8111 am 26. Januar 2022, 16:29:30
Für einen kleinen Einblick empfehle ich das Studium eines einschlägigen Werks der medizinischen Psychologie und das Nachschlagen folgender, sehr eingängiger Begriffe:
- Salutogenese
- Krankheitsgewinn
- "erlernte" Hilflosigkeit
- Selbstwirksamkeitserwartung
- (relativ neu auch mir bekannt) Erwartungsmanagement

Also Simulanten welche nur die Vorzüge ihrer Krankheit ziehen wollen und eigentlich nicht krank sind?
Starker Tobak, was hält eigentlich der Beauftragte für PTBS von diesen medizinischen Fachwissen?

Andi8111

Wer sagt denn sowas? Verstehen Sie das, was sie lesen? Und was der Beauftragte für PTBS meint, ist mir Wurst. Der ist Allgemeinarzt.

LwPersFw

Zitat von: Andi8111 am 26. Januar 2022, 16:24:10
Wer will, wird gesund, wer nicht will, wird es nicht.

Kamerad, solche Sprüche dulde ich hier nicht - schon gar nicht von einem Arzt.

Diese pauschale Unterstellung gegenüber allen betroffenen Kameraden ist unangebracht und verletzend.

Ihre persönliche Meinung ist mir dabei vollkommen egal. Zumal dies nicht das erste Mal ist, dass Sie sich im Ton vergreifen.

Ab jetzt werde ich solche Texte von Ihnen kommentarlos löschen und werde darüber auch nicht diskutieren. Punkt.

aktiver Berufssoldat im Bereich Personalwesen

P3C-Orion

Zitat von: Andi8111 am 26. Januar 2022, 16:37:09
Und wer sagt eigentlich, dass ich nicht Zahnarzt, Psychiater UND Gutachter bin?
Tja keiner, aber Sie sind auch kein Betroffener und daher lässt es sich auch gut reden.
Und ehrlich gesagt kenne ich den ein oder anderen welcher seit Jahren in Behandlung und Therapie ist und auch will und trotz allem keine grundlegende Besserung eintritt. Was ist mit denen. Nehmen die jahrelang Tabletten und an Therapieen teil, begeben sich auf Reha um ihr Gewissen zu beruhigen...

Andi8111

Es aus dem Zusammenhang zu reißen, macht es nicht verständlicher. Aber nun gut. Jemanden falsch verstehen wollen ist halt auch eine Einstellung, die man akzeptieren muss. In diesem Sinne, für diesen, aus dem Zusammenhang gerissenen Fetzen einer längeren Diskussion entschuldige ich mich.

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