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1. Garde Panzer Armee zerschlagen - Kommentare?

Begonnen von F_K, 13. September 2022, 21:42:05

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Andi

Ich denke zusammenfassend kann man zu dem Schluss kommen, dass um die russischen Streitkräfte ein Nimbus aufgebaut wurde, der nichts mit der Realität zu tun hat. Gerade wir Deutschen sind da vielleicht auch der eigenen Erwartungshaltung zum Opfer gefallen, da wir in den früher 2000ern begonnen hatten die russische Föderation bei der Modernisierung der Streitkräfte zu beraten, um die Streitkräfte grundlegend neu aufzustellen.
Kernziele waren die Etablierung eines Unteroffizierkorps nach deutschem Vorbild und der Aufbau einer Militärpolizei nach dem Vorbild der deutschen Feldjäger. Die Russen selber haben die Strukturen der Kampfverbände auf Bataillons-/Regimentsebene nach Erfahrungen aus internationalen Einsätzen der Streitkräfte und "Wagner" deutlich verändert, so dass der Kampf der Verbundenen Waffen bereits umfassend auf der Bataillonsebene erreicht werden sollte. Gleichzeitig hat man nach außen regelmäßig Prestigerüstungsprojekte als erfolgreich, abgeschlossen und eingeführt dargestellt.

Die Einführung eines Unteroffizierkorps war insbesondere deswegen notwendig, da unter den Mannschaften der russischen Streitkräfte nach wie vor die Herrschaft der Großväter das vorherrschende "Führungsmittel" war (und ist). Unteroffiziere gab es zwar, aber nicht in einer ausbildenden, ordnenden, fürsorglichen und führenden Funktion, wie man sie in Deutschland kennt. Wenn man sich die Verbände und Verfasstheit der russischen Streitkräfte in der Ukraine anschaut kann man davon nichts wiederentdecken. Das Gesamtprojekt scheint also gescheitert zu sein. Das dürfte aber auch damit zu tun haben, dass die Einführung einer Militärpolizei zwar geklappt hat, diese sich aber nicht in den Einsatz-/Kampfverbänden wiederfindet, sondern Sortenrein die "Bodentruppen" der russischen Föderation in Syrien bildet. Ich vermute, dass in einem Streitkräftesystem in dem sich seit Jahrhunderten Kommandeure an Sold-, Ausrüstungs- und Versorgungsgeldern ihrer Verbände bereichern einfach keinerlei Interesse an einer "Kooperation" mit der Militärpolizei besteht. Dass dieses Bereicherungssystem nach wie vor besteht hat sich in der Ukraine ja gezeigt. Und auch aus diesem Grund dürfte die Einführung eines starken Unteroffizierkorps gescheitert sein, denn wer Gelder veruntreuen will, der braucht Untergebene die wegsehen und keine zusätzliche Führungsebene.
Dass diese beiden Projekte gescheitert sind wird ebenfalls massive negative Auswirkungen auf den Einsatzwert der Kampfverbände gehabt haben. Es gibt ja einige unbestätigte Meldungen, dass russische Soldaten eigene Offiziere erschossen haben - bis hin zum General. Dass der Ausbildungsstand der Mehrheit der eingesetzten Verbände schlecht war ist zudem sehr offensichtlich geworden.
Bezüglich der angeblichen überragenden neuen Ausrüstung zeigen die Verlustlisten ja belastbar, dass dieses Material nie in der Breite der Verbände angekommen ist und zudem offensichtlich keinen spürbaren Mehrwert erbracht hat. Dies mag aber auch damit zusammenhängen, dass schlecht ausgebildete Soldaten auch mit der besten Ausrüstung einen niedrigen Kampfwert haben, während gut ausgebildete Soldaten auch mit der schlechtesten Ausrüstung einen mittleren bis hohen Kampfwert haben können.

Dazu kommt, dass in der Ukraine die Mehrheit der Kampfhandlungen in unwegsamen Gelände oder in urbanem Gelände stattgefunden haben - dafür dürfte die Masse der Soldaten auf beiden Seiten nicht gesondert ausgebildet gewesen sein. Und dass der Angreifer im Normalfall weit höhere Verluste hat, als der Verteidiger ist ja eine Binse. Wenn man sich anschaut, dass Russland nach einem halben Jahr Krieg die Artilleriemunition ausgeht muss man immerhin konstatieren, dass die Russen noch Vorräte hatten - aber offenbar auch nicht mehr für einen länger andauernden Konflikt, denn es war ja nie die "gesamte Artillerie" des russischen Heeres gleichzeitig im Einsatz.

Insgesamt stelle ich für mich fest, dass Russland auf seine eigene Dauerpropaganda hereingefallen ist und selbst das FSB-System um Putin herum nicht mehr weiß, was stimmt und was nicht und zudem offenbar niemand mehr die Realität an Putin heranträgt (ohne kurz danach zu verschwinden).
Das kann auf Grund der Abstützung Putins auf Geheimdienstverflechtungen im gesamten Staats- und Wirtschaftsapparat noch länger funktionieren, muss aber nicht.

Gruß Andi
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Andi

Die Weiterführung der Diskussion um fossile Energieträger im Kontext mit Russland kann gerne hier erfolgen. Aber bitte nicht in diesem Thread.

Gruß Andi
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F_K

@ Andi:

Ja, gute Analyse - so oder so ähnlich liegen wohl die Ursachen.

"Eigentlich" ist das Konzept der BTG eine "feine" Sache - wenn aber Initiative und Ausbildung ( und vor allem Logistik) fehlt, funktioniert es halt nicht.

LwPersFw

aktiver Berufssoldat im Bereich Personalwesen

F_K

Diesmal ganz gut - was mir fehlt ist Bewertung der Verluste beider Seiten und die derzeitigen Möglichkeiten.

Bei UA sieht man modernste Ausstattung (Helme, Westen, ..) bei RUS Soldaten oft "Zeugs".

F_K

Ach ja, Ergänzung:

Natürlich kann man erst im Nachgang sagen, ob etwas tatsächlich ein Wendepunkt war / ist, aber:

- Der RUS Angriff auf Kiev ist FEHLgeschlagen, das Gelände ist verloren.
- Der RUS Verlust eines Flaggschiffes ist historisch - und hat die Seeüberlegenheit, aber zumindest die Option Maritime Landung zerstört ("Denial" der küstennahen Gewässer ist erfolgreich).
- RUS Verlust Schlangeninsel - auch Verlust Option Maritim

- Der UA Angriff bei Kherson läuft noch - zwar langsamer als woanders, aber es sollen schon 500 qkm genommen worden sein - dieser Angriff bindet erhebliche RUS Kräfte - die reale Gefahr, dass diese wegen Logistik Problemen zerschlagen werden, existiert immer noch.

(dazu kommen dann solche "Geschichten", dass RUS T62 ins Gefecht führt, Munition in NK bestellt und Waffen aus den Iran ..)

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