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HSchKp - Barettfarbe (historisch)

Begonnen von Unproomn, 30. Januar 2023, 15:03:29

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Unproomn

Hallo zusammen,


da ich die Genese der RSU/HSchKp erst seit wenigen Jahren verfolge (und mittlerweile selbst dort beordert bin), würde mich mal interessieren, in welcher Traditionslinie man das grüne Jägerbarett von dort betrachten kann. Vor allem interessiert mich dabei, wie es bei den alten Einheiten zur Zeit des Kalten Krieges gewesen ist.

Ist das Jägergrün also historisch für den Heimatschutz begründet (ich weiß nicht, ob man da dann zur Landwehr o.ä. zurückgehen könnte) oder musste man sich eben bei der Begründung der neuen Einheiten irgendeine Barettfarbe für die Neuen aussuchen? Dementsprechend stellt sich für mich, da wir hier ja auch immer von ideellen Dingen reden, auch die Frage, ob ich weiterhin mein Barett aus GWD-Zeiten tragen soll oder ob es auch vom Traditionsverständnis her Sinn ergibt, grün zu tragen, auch wenn die Fähigkeiten eines Soldaten/Soldatin der Jägertruppe wahrscheinlich auf einem etwas anderen Niveau liegen.

Wenn ich schon dabei bin: Man hört ja immer wieder einmal, dass angeblich eh ein neues einheitliches Barett geplant ist - weiß da jemand was, oder ist das einfach nur ein klassisches Gerücht?


Viele Grüße,

U.

christoph1972

Hi,

die HSchBtl/HSchBrig bis zu deren Auflösung waren mWn alle entsprechend als Jäger-Einheiten ausgeplant. Das Selbstverständis und das Aufgabenspektrum mit Schutz des rückwärtigen Raumes vor Kommandoeinheiten bzw. "Schläferzellen" durch die gegnerischen ND passte doch auch gut zur Ausbildung im "urbanen" Umfeld sowie dem Kampf auf/in Wald & Wiese.

Das Fehlen von schweren Waffen war gewollt. Der "Jagdkampf" im rückwärtigen Raum war Kernaufgabe der HSchBtl/HSchBrig gewesen und die "fachfremden" Barettfarben die dort eingeplant wurden, wurden entsprechend wohl "umgeschult" und ausgebildet.

Insofern passt das grüne Barrett schon, auch wenn die "Jäger" als leichtbewaffnete und hochmobile Infanteriekräfte an sich, körperlich schon sehr robust und ausdauernd und willensstark waren. Einer meiner Mit-AGAnauten kam in ein JgBtl. Das war schon sehr fordernd, hat wohl aber auch viel Spaß gemacht, weil es "damals" noch viel grüne Ausbildung war.
,,Pazifisten sind wie Schafe, die glauben, der Wolf sei ein Vegetarier."

Yves Montand
französischer Schauspieler und Chansonnier
* 13. 10. 1921 - Monsumagno, Italien
† 09. 11. 1991 - Senlis

ROA2022

Zitat von: Unproomn am 30. Januar 2023, 15:03:29Wenn ich schon dabei bin: Man hört ja immer wieder einmal, dass angeblich eh ein neues einheitliches Barett geplant ist - weiß da jemand was, oder ist das einfach nur ein klassisches Gerücht?

Hierzu hatte ich auf Nachfrage (via "Ansprechstelle für Reservistenangelegenheiten") vergangenen Sommer die Information erhalten, dass dies nicht geplant sei.

F_K

Weder "damals" noch jetzt sind es Jägerverbände (die es nur im Heer gibt) - dort werden ja auch keine Jäger ausgebildet -sondern  RSU Soldaten (ATB) - die Dienstgrade doch als TerrResUffz / Fw.

Beuteberliner

Mit Verlaub, @ Christoph1972, Sie erzählen Nonsense: Die Heimatschutzbrigaden waren weder für den Jagdkampf im rückwärtigen Raum vorgesehen, noch dafür ausgerüstet: Sie waren gegliedert wie eine PzGrenBrig des Feldheeres, also mit 2 PzGrenBtl 1 PzBtl, 1 (Feld)ArtBtl, NschKp, InstKp, PzPiKp, PzJgKp. Diese Brigaden waren teilaktiv.

Die Heimatschutzbataillone der Verfügungstruppenkommandos waren nichtaktiv und als Sicherungsbataillone für den Objektschutz eingesetzt, also auch nicht für den Jagdkampf.

F_K

Ergänzung:

Die HSchReg und Btl wurden schon im inf. Jagdkampf ausgebildet (natürlich nicht im Schwerpunkt), da dies auch eine Möglichkeit zur Sicherung / Überwachung ist.

Beuteberliner

Mit Verlaub, auch das ist Unsinn, @ F_K. Die Brigaden wurden eben NICHT im Jagdkampf eingesetzt. Was hätten da denn deren PzBtl und FArtBtl bitte tun sollen. Jagdkampf wurde NUR in den beiden InfBtl ausgebildet, war aber auch bei denen kein Schwerpunkt.

F_K

Bitte genau lesen - ich schrieb von Reg / Btl (nicht Brigade).

Been there, done that.


christoph1972

Zitat von: Beuteberliner am 30. Januar 2023, 20:00:34
Ok, sorry, das hatte ich überlesen.

Dann bitte ich das HSchBrig gedanklich zu streichen. Und "Jagdkampf im rückwärtigen Raum" hätte ich wohl so schreiben sollen, ist nach Aussage eines höheren mir bekannten GenStOffz aD, mit dem ich mich länger über das Thema unterhalten habe, damals (in den Zeiten der beiden Blöcke) tatsächlich so bezeichnet und ausgebildet worden und war die Hauptaufgabe der HSchBtl neben dem Auftrag von Liegenschaften und das was man heute so euphemistisch als "kritische Infrastruktur" bezeichnet.

Das "Jagdkampf" im engeren Sinne bei der Infanterie heutiger Couleur etwas Anderes bedeutet, ist mir durchaus bewusst.

Es wurde aber nach dem "historischen" Kontext gefragt, also vor dem Zerfall des Warschauer Paktes und vor der politisch gewollten Neuausrichtung auf friedensbewahrende und friedensschaffende Missionen im Rahmen der UN- + NATO- + EU-Missionen.

Das man sich jetzt auf LV/BV rückbesinnt und die HSchRgt wieder mehr zum Schutz des rückwärtigen Raumes und zum Objektschutz und Schutz kritischer Infrakstruktur befähigen möchte, folgt der Erkenntnis, dass die HSchBtl früherer Jahrzehnte in den Zeiten der beiden großen Blöcke wohl ihre Berechtigung hatten. Auch wenn das gerade politisch nicht so an die Bevölkerung kommuniziert wird.
,,Pazifisten sind wie Schafe, die glauben, der Wolf sei ein Vegetarier."

Yves Montand
französischer Schauspieler und Chansonnier
* 13. 10. 1921 - Monsumagno, Italien
† 09. 11. 1991 - Senlis

F_K

Ich meine mit Jagdkampf (Inf) genau das, was damals (und heute so ähnlich) in der Vorschrift stand / steht - und an der Infanterieschule so ausgebildet wurde - auch für HSchKräfte - mit dem Hinweis auf dem Lehrgang (da gab es einen), dass auch die Luftwaffensicherer diese Taktik zur Sicherung anwenden können / würden.

.. auch noch nach der Grenzöffnung, "damals" ... )

F_K

https://www.rk-bochum.de/fix/eve_9/HST-RES/JGKpf.htm

... mal ein historisches Dokument dazu.

Beuteberliner

Ich vermute, dass hier verschiedenste Heimatschutzkräfte, die den Begriff "Heimatschutz" trugen, vermengt wurden, was zum Durcheinander beiträgt.

Zum einen gab es nichtaktive Heimatschutzregimenter und Bataillone. Für die waren in Mob-Stützpunkten Waffen und Teile der persönlichen Bekleidung und Ausrüstung (MobSatz, Teil 2) eingelagert. Diese Verbände unterstanden den Verfügungstruppenkommandos, wären im V-Fall mit Fahrzeugen beweglich gemacht worden, die per Leistungsbescheid vorgeplant und "einberufen" worden wären. Bei Truppenwehrübungen wurden sie mit Radfahrzeugen der aktiven Truppe beweglich gemacht. Die schwerste Waffe dieser Verbände waren Panzerfäuste und Maschinengewehre. Sie waren für den statischen Objektschutz ausgebildet und sollten Versorgungseinrichtungen, wichtige Verkehrsinfrastruktur und andere militärisch wichtige Objekte sichern und schützen.

Zum anderen gab es seit Beginn der 1980er Jahre 6 teilaktive Heimatschutzbrigaden mit 5-er Nummern. Sie unterstanden den Wehrbereichskommandos und waren gegliedert, wie von mir zuvor geschildert. In diesen Brigaden gab es keine Heimatschutz-, sondern Jägerbataillone, dir mit MTW M 113 beweglich gemacht waren. Sie hatten eine F-Stärke von 2600 und eine V-Stärke von 4500 Soldaten, was in etwa der V-Stärke der 36 Brigaden des Feldheeres entsprach. Die Soldaten dieser Jägerbataillone wurden auch im Jagdkampf ausgebildet. Diese Großverbände waren für die Befehlshaber der Wehrbereiche Trupoenteile zur Schwerpunktbildung oder Reserve und waren nur mit Ausnahmen für den Objektschutz vorgesehen.

Die sechs Heimatschutzbrigaden mit den 6er-Nummern waren materiell voll aufgestellte, reine Geräteeinheiten, die ähnlich gegliedert wie die 5er-Heimatschutzbrigaden waren, nur mit rund 2800 Soldaten V-Stärke deutlich kleiner im Umfang waren. Sie wurden ebenfalls von den Befehlshabern der Wehrbereichskommandos geführt und übernahmen als mobile Großverbände dieselben Aufgaben wie ihre Schwesterbrigaden.

F_K

Ergänzung:

Die HSchBtl haben zum "Ende hin" immerhin Milan bekommen - zur Raumüberwachung nicht so schlecht ... - und, wie dargestellt, sind diese (teilweise) im Jagdkampf ausgebildet worden.

Shonyu

Bitte: Verteidigungsbezirkskommandos (VBK) - nicht Verfügungstruppe (das war was anderes vor vielen Jahrzehnten, nicht traditionswürdig).

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