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Was haltet Ihr so von den privaten Sicherheitskräften im militärischen Bereich?

Begonnen von Paulie, 17. Juli 2023, 21:05:49

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Paulie

Hallo,

hier im Umkreis werden mehrere Sicherheitsleute im Bereich Kasernenbewachung gesucht, also Dienst im Torbereich und Bestreifung etc.
Persönlich kenne ich aus dem Wehrdienst nur, dass Soldaten diesen Dienst machen, was mir aber nie passiert ist.

Ich habe die Qualifikationen wie 34a-Schein und Waffensachkunde vor ein paar Wochen erlangt (jetzt mach ich aber Urlaub) und glaube, ich bewerbe mich da mal.

Mich würden einfach mal allgemein Eure Meinungen zu und Erfahrungen mit den Leuten interessieren und natürlich dazu, dass man dies heutzutage Privatunternehmen überträgt.

F_K


schlammtreiber

Seit man keine Wehrpflichtigen mehr hat ist es eben teurer, die Kaserne von Zeitsoldaten als von zivilen Wachleuten bewachen zu lassen. Das gefällt nicht jedem, aber wie F_K sagte, es ist eben eine reine Kostenfrage.
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christoph1972

Zitat von: Paulie am 17. Juli 2023, 21:05:49
Hallo,

hier im Umkreis werden mehrere Sicherheitsleute im Bereich Kasernenbewachung gesucht, also Dienst im Torbereich und Bestreifung etc.
Persönlich kenne ich aus dem Wehrdienst nur, dass Soldaten diesen Dienst machen, was mir aber nie passiert ist.

Ich habe die Qualifikationen wie 34a-Schein und Waffensachkunde vor ein paar Wochen erlangt (jetzt mach ich aber Urlaub) und glaube, ich bewerbe mich da mal.

Mich würden einfach mal allgemein Eure Meinungen zu und Erfahrungen mit den Leuten interessieren und natürlich dazu, dass man dies heutzutage Privatunternehmen überträgt.

Korrekterweise heißt es "zivil-gewerbliche Wache". Je nach Objekt sind die Anforderungen und die Abwechselung mal größer, mal kleiner. In der Regel musst Du eine Woche - unbezahlt - bei dem Unternehmen Deiner Wahl, wo Du Dich beworben hast, eine theoretische Unterweisung absolvieren und auch mit der P 8 ein Schießtraining absolvieren. Beim zuständigen KasFw machst Du dann noch einen "Wachtest".

SÜ 1 sollte dann auch vorliegen, die leitet aber das Unternehmen ein.
,,Pazifisten sind wie Schafe, die glauben, der Wolf sei ein Vegetarier."

Yves Montand
französischer Schauspieler und Chansonnier
* 13. 10. 1921 - Monsumagno, Italien
† 09. 11. 1991 - Senlis

F_K

Eine allgemeine Anmerkung:

Die Verdienstmöglichkeiten sind relativ eingeschränkt - es wird ja der preiswerteste Anbieter genommen, was sich auf die Löhne auswirkt.

christoph1972

Zitat von: F_K am 18. Juli 2023, 15:15:29
Eine allgemeine Anmerkung:

Die Verdienstmöglichkeiten sind relativ eingeschränkt - es wird ja der preiswerteste Anbieter genommen, was sich auf die Löhne auswirkt.

Es ist in der Regel Tariflohn, weil die einzelnen Bundesländer den jeweiligen Lohntarifvertrag als allgemeinverbindlich erklärt haben. Das wird bei den Verträgen auch "bezahlt". Wie dann der günstigste Anbieter mit seinem Stundenverrechnungssatz damit zurecht kommt, ist nicht unbedingt durch das vertragsschließende BwDLZ zu bewerten.

Es gibt aber dann auch Preisanpassungsklauseln.
,,Pazifisten sind wie Schafe, die glauben, der Wolf sei ein Vegetarier."

Yves Montand
französischer Schauspieler und Chansonnier
* 13. 10. 1921 - Monsumagno, Italien
† 09. 11. 1991 - Senlis

F_K

Ja,
So 15 bis 17 Euro die Stunde - mehr wollte ich ja auch nicht sagen (mag variieren - soll nur die Größenordnung zeigen, ohne Zuschläge).

christoph1972

Zitat von: F_K am 18. Juli 2023, 16:17:58
Ja,
So 15 bis 17 Euro die Stunde - mehr wollte ich ja auch nicht sagen (mag variieren - soll nur die Größenordnung zeigen, ohne Zuschläge).

Wenn man vorher zum Mindestlohn gearbeitet hat, ist das schon eine deutliche Steigerung. Kommt halt immer darauf an, was man an Einkommen gewöhnt ist. Das Einkommen kommt neben den abgabenfreien Zuschläge eben auch über die Anzahl der Stunden. Da muss man halt ein bisschen leidensfähig sein.
,,Pazifisten sind wie Schafe, die glauben, der Wolf sei ein Vegetarier."

Yves Montand
französischer Schauspieler und Chansonnier
* 13. 10. 1921 - Monsumagno, Italien
† 09. 11. 1991 - Senlis

F_K

@ Christoph:

Einverstanden - ich wollte nur die Größenordnung aufzeigen.

Zum Thema:

Natürlich kommen da noch Zuschläge dazu - und wenn man viele Stunden arbeitet (AZ Richtlinie?), dann ist es deutlich mehr als Mindestlohn.

Da der Soldat üblicherweise statt Zuschlägen "frei bekommen hat",  und deutlich mehr verdient, und seiner "eigentlichen Arbeit" nicht nachkommen kann, wenn er Wache macht - war er viel teurer und eine knappe Ressource.

Daher wird jetzt "zivil - gewerblich" bewacht - Lediglich ein OvW und / oder Wachhabender (?) sind aus rechtlichen Gründen noch "militärisch" vor Ort.

KillBurn93

Gibt ja auch noch Zuschläge für die Arbeit am Wochenende bzw Nachts also kommen die wohl auf 20€/h im Durchschnitt würde ich schätzen.
Memento moriendum Esse

Ohne Mut und Entschlossenheit kann man in großen Dingen nie etwas tun, denn Gefahren gibt es überall.
Carl von Clausewitz (1780-1831)

Paulie

Zitat von: KillBurn93 am 18. Juli 2023, 22:52:30
Gibt ja auch noch Zuschläge für die Arbeit am Wochenende bzw Nachts also kommen die wohl auf 20€/h im Durchschnitt würde ich schätzen.

Die haben mir das genau geschrieben, "Bezahlung nach Tarif, Grundlohn: 14,02 € zzgl. 2,80€ Außertarifliche Zulage.
Nachtzuschlag 15%, Sonntagszuschlag 50% und Feiertagszuschlag 100%."

Ist nicht ganz übel nach ein paar Jahren auf Hartz/Bürgergeld.

christoph1972

Zitat von: F_K am 18. Juli 2023, 17:39:38
@ Christoph:

Einverstanden - ich wollte nur die Größenordnung aufzeigen.

Zum Thema:

Natürlich kommen da noch Zuschläge dazu - und wenn man viele Stunden arbeitet (AZ Richtlinie?), dann ist es deutlich mehr als Mindestlohn.

Da der Soldat üblicherweise statt Zuschlägen "frei bekommen hat",  und deutlich mehr verdient, und seiner "eigentlichen Arbeit" nicht nachkommen kann, wenn er Wache macht - war er viel teurer und eine knappe Ressource.

Daher wird jetzt "zivil - gewerblich" bewacht - Lediglich ein OvW und / oder Wachhabender (?) sind aus rechtlichen Gründen noch "militärisch" vor Ort.

@F_K in der Regel ist nur der OvWa militärisch und natürlich der KasFw/KasOffz/KasKdt.

Der Wachhabende nennt sich dann zivil Schichtführer/Supervisor/Konsolenbediener. Das hängt vom Unternehmen ab und ob es ggf. ein Betreibermodell ist. Da ist das organisatorisch noch komplexer.

Wenn man jetzt "nur" Torposten/Eingreifkraft ist, reichen 1 Woche Unterrichtung bei der IHK + Waffensachkunde für Bewacher + 1 Woche Unterweisung durch den AG + Wachtest aus. Also etwa 2,5 - 3 Wochen "Ausbildung" und der Rest ist Training-on-the-Job oder auf Bw-Deutsch AAP.

Wenn Du einen Diensthund führst oder führen sollst, wird es etwas anstrengender und Du verbringst einige Zeit mit dem Hund, der allerdings dem Unternehmen gehört.
,,Pazifisten sind wie Schafe, die glauben, der Wolf sei ein Vegetarier."

Yves Montand
französischer Schauspieler und Chansonnier
* 13. 10. 1921 - Monsumagno, Italien
† 09. 11. 1991 - Senlis

thelasofus

Zitat1 Woche Unterrichtung bei der IHK

Sicher? Ich meine in bestimmten Bereichen die normale Unterrichtung nach 34a nicht (mehr) ausreicht. Es ist hier die sog. Sachkundeprüfung nach 34a erforderlich. Und die ist je nach Vorbildung usw. nicht ganz einfach zu bestehen, gerade der PA aus Ordnungsamt und IHK kann schön böse sein. 1 Woche Unterricht ja, aber die Prüfung ist für den ein anderen nicht ganz so einfach.

Ich meine mich zu erinnern das man die Prüfung immer braucht wenn Waffen im Spiel sind (GWT, Alarmverfolger, sowie bewaffneter Werkschutz (den es auch außerhalb der Bw gibt, AWK usw.) und im öffentlichen Bereich ("Citystreife" oder U-Bahn Wache).

Kann aber ja sein, das es anders ist, bin ja nicht betroffen, (hätte die 34a Prüfung)


Das ganze ist sicher ein guter Einstieg. Zu meiner Zeit (als zivile Wachen noch nicht überall waren), waren das oft "Rentnervereine". Persönlich würde ich mich da eher in den Bereich Luftfahrt oder Kraftwerk orientieren, da kann man besser verdienen (und ist oft auch direkt angestellt und nicht beim Sicherheitsdienst)

christoph1972

Zitat von: thelasofus am 19. Juli 2023, 13:06:17
Zitat1 Woche Unterrichtung bei der IHK

Sicher? Ich meine in bestimmten Bereichen die normale Unterrichtung nach 34a nicht (mehr) ausreicht. Es ist hier die sog. Sachkundeprüfung nach 34a erforderlich. Und die ist je nach Vorbildung usw. nicht ganz einfach zu bestehen, gerade der PA aus Ordnungsamt und IHK kann schön böse sein. 1 Woche Unterricht ja, aber die Prüfung ist für den ein anderen nicht ganz so einfach.

Ich meine mich zu erinnern das man die Prüfung immer braucht wenn Waffen im Spiel sind (GWT, Alarmverfolger, sowie bewaffneter Werkschutz (den es auch außerhalb der Bw gibt, AWK usw.) und im öffentlichen Bereich ("Citystreife" oder U-Bahn Wache).

Kann aber ja sein, das es anders ist, bin ja nicht betroffen, (hätte die 34a Prüfung)


Das ganze ist sicher ein guter Einstieg. Zu meiner Zeit (als zivile Wachen noch nicht überall waren), waren das oft "Rentnervereine". Persönlich würde ich mich da eher in den Bereich Luftfahrt oder Kraftwerk orientieren, da kann man besser verdienen (und ist oft auch direkt angestellt und nicht beim Sicherheitsdienst)

@thelastofus

Ich war früher im Bereich Gewerberecht tätig. Es reicht tatsächlich die Unterrichtung gem. § 34a GewO. Die Waffensachkunde für Bewacher ist vom Umfang des zeitlichen Ansatzes höher, da insbesondere die Notwehr/Nothilfe da besonders geschult werden soll. Kasernen gelten nicht als "öffentlicher" Bereich, wie z. B. City-Streife oder U-Bahn-Wache oder Diskothekenbewachung.
Tatsächlich ist die Waffensachkunde eher der limitierende Teil, weil die Prüfung doch "gefühlt" schwieriger ist und viele Sicherheitsmitarbeiter den Waffenumgang trotz besserer Bezahlung nicht möchten.

Luftfahrt i. S. von Passagierkontrollen, Personen-, Post- Waren-, Frachtkontrollen erfordert eine ganz andere Ausbildung.

Werkschutz ist vielerorts einfach Objektschutz unter dem Begriff Werkschutz. Je nach Auftraggeber gibt es da aber Wünsche, hinsichtlich der notwendigen Qualifikation.

Atomanlagen erfordern tatsächlich eine andere Stufe der Qualifikation, aber da war nicht nachgefragt.

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Yves Montand
französischer Schauspieler und Chansonnier
* 13. 10. 1921 - Monsumagno, Italien
† 09. 11. 1991 - Senlis

thelasofus

ZitatEs reicht tatsächlich die Unterrichtung gem. § 34a GewO. Die Waffensachkunde für Bewacher ist vom Umfang des zeitlichen Ansatzes höher, da insbesondere die Notwehr/Nothilfe da besonders geschult werden soll. Kasernen gelten nicht als "öffentlicher" Bereich, wie z. B. City-Streife oder U-Bahn-Wache oder Diskothekenbewachung.
Tatsächlich ist die Waffensachkunde eher der limitierende Teil, weil die Prüfung doch "gefühlt" schwieriger ist und viele Sicherheitsmitarbeiter den Waffenumgang trotz besserer Bezahlung nicht möchten.

Gut das wusste ich nicht. Allerdings hat mein damaliger AG grundsätzlich nur Leute mit 34a Prüfung für derartige Objekte/Kunden eingesetzt, war dann eben intern. WSK kann ein Problem sein, ja aber mit guter Vorbereitung machbar.

ZitatLuftfahrt i. S. von Passagierkontrollen, Personen-, Post- Waren-, Frachtkontrollen erfordert eine ganz andere Ausbildung.
Mir bewusst, da ich selbst diese Ausbildung habe, aber auch ein Flughafen hat nicht sensible Bereiche wo man auch ohne LSA arbeiten kann, und es war ja nur ein Hinweis auf diese Richtung.

ZitatWerkschutz ist vielerorts einfach Objektschutz unter dem Begriff Werkschutz.

Auch das ist richtig, habe damals den Werkschutzlehrgang 1 un 2 (3 bzw.4 war fast nicht zu bekommen, das war noch vor der Ausbildung FSS)

ZitatAtomanlagen erfordern tatsächlich eine andere Stufe der Qualifikation, aber da war nicht nachgefragt.

So es die noch gibt..
Ja, es war nicht nachgefragt. Man kann ja in diese Richtung gehen (FSS, SFS plus die nötigen Zusätze) dann wäre man besser bezahlt und hätte einen sicheren Job als der normale 34a ler der auch schnell ersetzbar ist.

Mein EX AG hat jahrelang verschiedene Liegenschaften der Bw bewacht bis mal eine Ausschreibung verloren wurde oder es wurde anders vergeben. Erfahrungen war immer gut, allerdings war die Bezahlung damals extrem schlecht, war auch vor Zeiten des Mindestlohns.  Erfahrungen waren mal so oder so. Mal war der Umgang Respektvoll mal wurde man von den Soldaten nicht ernst genommen.

Aber immer noch besser als Securitas oder Ponds die ja eher im US Bereich bekannt (und berüchtigt) sind, wobei Securitas glaube ich gar nicht mehr aktiv ist in diesem Bereich.


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