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Organisation des Verpflegungswesen der BW – gestern und heute

Begonnen von OberstabsSteiger, 05. November 2023, 14:15:10

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justice005

https://www.bmvg.de/de/presse/verpflegung-der-bundeswehr-bleibt-abwechslungsreich-und-frisch-5699268

Es scheint ja wirklich hohe Wellen zu schlagen, wenn sich sogar das BMVg zu einer Pressemitteilung veranlasst sieht...

F_K

@ SG Bunny:

Ok, und warum sind "Wraps" oder "Sandwiches" mit Salat, Fleisch / Fisch und Brot dann "leere Kalorien"?

Die Verpflegung hat Vorgaben an Vitaminen, Ballaststoffen, Mineralien - bitte belegen, dass diese nicht eingehalten werden / worden sind - immer auf der Sachebene bleiben.
Auch die Müsliriegel sind "körnerbasiert" - also "viel" drin ...

SGBunny

Zitat von: F_K am 06. November 2023, 12:44:44
@ SG Bunny:

Ok, und warum sind "Wraps" oder "Sandwiches" mit Salat, Fleisch / Fisch und Brot dann "leere Kalorien"?
Das war nicht meine These, ich habe lediglich auf die Frage was leere Kalorien bezeichnet wird geantwortet.
Da muss Uproom sich zu äussern

OberstabsSteiger

Zur Einordnung der BILD-Meldung und des BMVG-Dementi:
Wenn das Verpflegungsamt einige ,,Verpflegungsartikel" (= Convience-Food + Sorten von Frischobst) nicht mehr beschafft, weil sie enormen Kostensteigerungen unterliegen, kaum verzehrt werden oder hohem Zubereitungsaufwand unterliegen, so ist das in meinen Augen kein Weltuntergang. Ein vielfältiges Angebot an Speisen ist zwar wünschenswert aber nicht zwingend erforderlich.

Seien wir doch ehrlich: Seit Aussetzung der Wehrpflicht sind Verpflegungsteilnehmer, welche bis zu 7 Tage/Woche sowohl Frühstück, Mittag und Abendessen in der Truppenküche zu sich nehmen, eher die Ausnahme als die Regel.

Trotzdem: Bis vor 1 Jahre waren die bundesweit-einheitlichen Speisepläne öffentlich einsehbar. Dass teilweise bis zu 4 (!) verschiedene Mahlzeiten täglich in den Truppenküchen angeboten wurden spiegelt doch den Wahnsinn dieser verordneten Quantität wieder.
Dass dieser hohe Anspruch, bei sinkenden Zahlen an Verpflegungsteilnehmern, nicht immer und überall erfüllt werden konnte ist doch logisch. 
Ich persönliche würde mehr Qualität statt Quantität bevorzugen. Manchmal ist weniger halt auch mehr.

Um die Admins nicht zu verärgern, würde ich bitten die Diskussion um obige Meldung oder einzelner Speisen nach individuellen Geschmacksempfinden nicht ausschweifen zu lassen. Über den Nutri-Score industriell hergesteller Sandwiches brauchen wir wirklich nicht zu debattieren.

Im Vordergrund steht die Analyse des früheren und heutigen Verpflegungswesen der BW.

In diesem Sinne vielen Dank an Bayern-Bazi seinen konstruktiven Beitrag.

Pericranium

Ich verstehe das Ganze hier nicht?

Das ist doch alles nicht nur auf einen Bild Artikel gewachsen, oder? Es gab doch letzte Woche schon eine dienstliche Mail, in der die Pläne drin standen. Verstehe jetzt nicht, wieso der GI das dementiert? War das in der Mail/dienstlichen Mitteilung alles erlogen?

bayern bazi

Zitat von: Pericranium am 06. November 2023, 20:59:39
Ich verstehe das Ganze hier nicht?

Das ist doch alles nicht nur auf einen Bild Artikel gewachsen, oder? Es gab doch letzte Woche schon eine dienstliche Mail, in der die Pläne drin standen. Verstehe jetzt nicht, wieso der GI das dementiert? War das in der Mail/dienstlichen Mitteilung alles erlogen?

in diesem Beitrag ging es "eigentlich" nur um die Veränderung bei der Organisationsstruktur und Besorgung der Vpfl  weil der TE eigentlich nur Wissen wollte, was sich in den Küchen in den letzten 30 Jahren verändert hat .

wer nicht kämpft  - hat bereits verloren
 

OberstabsSteiger

Vielen Dank für die Klarstellung und deinen konstruktiven Beitrag Bayern Bazi.

Hiezu hätte ich direkt folgende Fragen:


-   Gibt es deine Verwendungsreihe als Verpflegungsfeldwebel noch in der Truppe? Oder ist diese Verwendung analog zum Wallmeister ausgestorben oder im Aussterben begriffen?


-   Lese ich richtig heraus, dass die KBH der STOV komplett entfallen ist und die Aufgabe ausschließlich durch das Verpflegungsamt der BW wahrgenommen wird?


-   Wie gestaltete sich damals die Zusammenarbeit zwischen Küchenbuchhaltung ( KBH) der STOV, Verpflegungsfeldwebel und zivilen Küchenmeister im Hinblick zur Erstellung von Speiseplänen, Beschaffung und Auswahl von Lebensmitteln?


-   Welche Rolle spielte damals™ die Beschaffung regionaler Lebensmittel durch örtliche Händler, Bäckereien, Metzgereien, etc?



Ich nehme an das der zivile Küchenmeister heute unter der Bezeichnung ,,Regionalmanager" agiert.  Hiervon soll es bundeweit wohl 36 geben, welche die insgesamt über 200 Truppenküchen führen.

Ralf

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bayern bazi

#23
des werd jetzad länger :

Zitat-   Lese ich richtig heraus, dass die KBH der STOV komplett entfallen ist und die Aufgabe ausschließlich durch das Verpflegungsamt der BW wahrgenommen wird?

de KBH gehört nicht mehr der STOV sondern ist dem VpflA unterstell - macht aber immer noch die selben aufgaben (bis auf die Ausschreibungen und den Großeinkauf - der wird ja Zentral gemacht

er sorgt halt dafür das "sein" Lager mit den Beständen der nächsten Tage befüllt ist


Zitat
-   Wie gestaltete sich damals die Zusammenarbeit zwischen Küchenbuchhaltung ( KBH) der STOV, Verpflegungsfeldwebel und zivilen Küchenmeister im Hinblick zur Erstellung von Speiseplänen, Beschaffung und Auswahl von Lebensmitteln?

Gut
- Vpfl Fw hat plan erstellt - und die Inhaltstoffe berechnet (ohne PC nur mit Listen/Büchern und Taschenrechner !!!)

- KBH hat dann die Pläne kalkuliert, ob man auch finanziell die Vorgaben einhalten kann  F =1,65 DM - M= 2,30DM A = 1,80DM wenn ich mich noch recht erinnert (is ja schon 25 her ;)

- VpflFw (oder VpflWart) hat morgens bis 0800 von sämtlichen ReFüs die Stärkemeldungen entgegengenommen, ebenso von de Spießen die Anforderungen an MschVpfl und bis 0900 dann die AuV Formulare (Anforderungs- und verbrauchsnachweis) in 4-facher Ausfertigung ausgefüllt und an den KBH weitergeleitet

-KBH hat dann die VplM für den nächsten Tag beschafft (entweder frisch oder  aus seinem Lage, wo er einen größeren Vorrat hatte)

-VpflWart  hat die VpflM vom Lageristen übernommen, kontrolliert und ins Küchenmagazin

- ziviler KM hat mit den VpflSol die Speisen zubereitet und ausgegeben

ging aber alles nur wenn sämtliche Personen am gleichen Strick in die richtige Richtung gezogen haben


Teil 2 des Fragenkatalogs  folgt dann zu einem späteren Zeitpunkt ;)

wer nicht kämpft  - hat bereits verloren
 

schlammtreiber

Zitat von: OberstabsSteiger am 07. November 2023, 06:23:48
Welche Rolle spielte damals™ die Beschaffung regionaler Lebensmittel durch örtliche Händler, Bäckereien, Metzgereien, etc?

Ich kann zwar nicht aus der Küche erzählen, aber ich hatte "damals" (hier die 1990er) oft Wachdienst und da standen sehr regelmäßig die ortsansässigen Lieferanten für Brot, Fleisch, Gemüse etc am Tor und waren sehr ungeduldig wenn die Wache sie nicht sofort erkannt und durchgewunken hat  ;)

Diese Erwartungshaltung eben aus dem Umstand geboren, dass sie wirklich sehr oft (fast täglich) vorbeikamen.
Semper Communis
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MikeEchoGolf

Wirklich schade ist es um die Truppenköche, welche damals in den UHGs abends für einen kleinen Preis sehr leckere Speisen zubereiteten.

bayern bazi

#26
Teil 2

ZitatWelche Rolle spielte damals™ die Beschaffung regionaler Lebensmittel durch örtliche Händler, Bäckereien, Metzgereien, etc?

in der "Regel" wurden vom KBH die VpflM in einem Warenkatalog ausgeschrieben oder wenn die nicht im Katalog gelistet waren frei beschafft

Ausschreibung wurde in Diverse Lose
- Fleischwaren
- Backwaren
- Obst und Gemüse 
- Konserven
- Dauerwaren ecc

aufgeteilt und von verschiedenen Firmen beboten und der günstigste Lieferant bekam dann für den Zeitraum X einen Zuschlag

Aufgrund von täglicher Lieferung - Lieferzeitpunkten bei Frischprodukten konnte der Zuschlag für Obst & Gemüse - Fleisch und Gebäck nur an Ortsansässige oder Sto nahe Lieferanten vergeben werden, da es wenig  groß Lieferanten gab, welche die geforderten Mengen in der kurzen Zeit (24h Vorlauf) liefern konnten

bei Lagerware war dies etwas anders - da wurde wöchentlich oder monatlich eine Großlieferung vom Großhandel geliefert

dazu bekam der KBH einmal im Jahr die Truppenbeladung Vpfl vom VpflGrpFhr ins Lager Umgeschlichtet, welche er dann mit in sein Lager aufnahm und dann an die Truppe zum verarbeiten weitergab

Truppenbeladung Vpfl bestand aus 3 Tagen Epa und 4 Tagen Küchengebundenen Einsatzverpflegung und wär für die 1. Woche für die komplette Truppe in V-Stärke durch die VpflGrp  zubereitet und ausgegeben worden
diese wurde einmal im Jahr durch Empfang von neuer VpflM im Wehrbereichsverpflegungsamt gefasst und kompanieweise eingelagert und nach 12 Monaten an den KBH zur Weiterverarbeitung ausgegeben.

durch die tägliche Anforderung für den nächsten Tag konnten auch die Spieße relativ kurzfristig Marsch oder Sonderverpflegung für Ausbildungsvorhaben anfordern, da gerade Wetterabhängige Touren (Bergmärsche) des öfteren mal kurzfristig angesetzt - oder  auch abgesagt werden mussten

außerdem hatte ein guter  VpflWart immer ein paar Rationen MschVpfl im, sagen wir mal Ü`-Bestand, um hier kurzfristige Wünsche von MschVpfl zu erfüllen

mit dem zentralem Einkauf heute und der Anlieferung aus größerer Entfernung, und dem Arbeitszeitgesetz ist natürlich hier auch keine Flexibilität mehr gegeben. Den Küchensoldaten wurde damalstm einfach der Wochenenddienst befohlen wenn ein Reservistenschießen mit 200 Mann angesetzt war, und es gab dann frisch gekochtes Mittagessen - heute fast unmöglich, da durch den knappen Personalstand fast keine Sonderschichten mehr gefahren werden können (dies zur Begründung der Fresspakete am WE)

Zitat
Ich nehme an das der zivile Küchenmeister heute unter der Bezeichnung ,,Regionalmanager" agiert.  Hiervon soll es bundeweit wohl 36 geben, welche die insgesamt über 200 Truppenküchen führen.

nein - der zivile Küchenmeister war nix anderes wie ein Küchenchef in jeder TrKüche. Ihm waren die zivilen Küchenkräfte  direkt unterstellt und bei den militärischen Kräften war er Fachvorgesetzter


der "Regionalmanager" ist nix anderes wie der Oberhäuptling über mehrere Küchen und damit nix anderes wei eine Zwischeninstanz um dies zu führen, da der Weg zum Amt und vom Amt für jeden einzelne  TrKüche in der Fläche zu weit ist

hoffe ich hab Jetzt alle Klarheiten beseitigt ;)

wer nicht kämpft  - hat bereits verloren
 

OberstabsSteiger

Vielen Dank für die äusserst aufschlussreichen Informationen.

Ob eine heutige Truppenküche überhaupt eine Woche durchhaltefähig die 24/7 Versorgung der Soldaten am Standort sicher stellen könnte wage ich mal zu bezweifeln.

InstUffzSEAKlima

Zitat von: schlammtreiber am 07. November 2023, 08:48:42
Ich kann zwar nicht aus der Küche erzählen, aber ich hatte "damals" (hier die 1990er) oft Wachdienst und da standen sehr regelmäßig die ortsansässigen Lieferanten für Brot, Fleisch, Gemüse etc am Tor und waren sehr ungeduldig wenn die Wache sie nicht sofort erkannt und durchgewunken hat  ;) Diese Erwartungshaltung eben aus dem Umstand geboren, dass sie wirklich sehr oft (fast täglich) vorbeikamen.

Ja, das war auch danach noch so. Die Lieferanten fahren ja auch die normalen Einkaufsmärkte mitten in der Nacht an, da sie teilweise recht große Gebiete abdecken und da viele ja schon 7:00 Uhr öffnen, müssen natürlich dann auch Backwaren usw. vorhanden sein. Anwohner in direkter Nachbarschaft eines solchen Marktes wissen vom nächtlichen Lieferantenverkehr zur Genüge. Daher waren/sind auch Kasernen auf diesen Touren ganz normale "Kunden", die dann beliefert werden. Bei uns kamen die ersten Lieferanten teilweise auch kurz nach drei Uhr morgens, um Milch, Backwaren, aber auch Tageszeitungen usw. anzuliefern.

In vielen Regionen spielten daher die Kasernen eine wichtige wirtschaftlichen Rolle für die Lieferanten, die über entsprechenden Lieferverträge verfügten. Mit der Auflassung zahlreicher Großstandorte in den letzten 20 Jahren hatte das natürlich auch Folgen für diese Unternehmen.

F_K

@ OberstabsSteiger:

"24/7" ist so einfach "daher gesagt", ohne das Konzept zu verstehen.

Es ist Tatsache, dass in DEU noch kein Soldat im Inland "verhungert" ist, die Versorgung mit Nahrungsmitteln für Soldaten in DEU ist sichergestellt - 24/7/365 bei 100 %, dabei manches natürlich in Verantwortung der Soldaten.

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