Neuigkeiten:

ZUR INFORMATION:

Das Forum ist auf einen neuen Server umgezogen, um den Betrieb langfristig sicherzustellen. Zugleich wurde das Board auf die aktuelle Version 2.1.4 von SMF aktualisiert. Es sollte soweit alles laufen, bei Problemen bitten wir um Nachsicht und eine kurze Information.
Offene Punkte siehe https://www.bundeswehrforum.de/forum/index.php/topic,75228.0.html

Wer "vergeblich" auf Mails des Forums wartet (Registrierung bestätigen/Passwort zurücksetzen), sollte bitte in den Spam-Ordner seines Mailpostfachs schauen. Die Zustellprobleme, die der alte Server hatte, bestehen nicht mehr. Auch Mails an Google oder 1und1-Konten werden erfolgreich zugestellt. Wenn eine Mail im Spam-Ordner liegt, bitte als "Kein Spam" markieren, damit wird allen geholfen.

AUS AKTUELLEM ANLASS:

In letzter Zeit häufen sich in Beiträgen identifizierbare Informationen. Es werden Standorte, Dienstposten, Dienstpostennummern und andere detailierte Beschreibungen angegeben. Denkt bitte an OPSec - und veröffentlicht nur das, was Allgemein zugänglich ist - wir werden darauf achten und gegebenenfalls auch löschen

Wechsel vom Truppendienst in psychotherapeutische Tätigkeit

Begonnen von Andreas1234, 06. April 2025, 23:22:16

Vorheriges Thema - Nächstes Thema

Andreas1234

Servus,

ich befinde mich aktuell im Psychologiestudium mit dem Ziel der Approbation als Psychotherapeut*in. Derzeit bin ich im Offz Truppendienst.

Mein Interesse liegt klar darin, nach der Approbation innerhalb der Bundeswehr therapeutisch zu arbeiten – etwa im Bundeswehrkrankenhaus, im psychosozialen Dienst oder in der Truppenpsychologie. Ich würde gern meine psychologische Qualifikation und die Erfahrungen aus dem Truppendienst verbinden und gezielt dort einsetzen, wo sie für die Truppe einen echten Mehrwert bieten.

Dazu habe ich folgende Fragen:

1. Gibt es Dienstposten für approbierte Psychotherapeut*innen innerhalb der Bundeswehr, die für Truppenoffiziere offen stehen?

2. Welche Laufbahn, Verwendung oder Verwendungsreihe ist dafür notwendig?

3. Ist ein Wechsel aus dem Truppendienst in eine solche Tätigkeit möglich – und wenn ja, wie läuft das Verfahren dafür ab?

4. Sofern es solche Dienstposten gibt, in welchen Dienststellen sind solche Posten angesiedelt?

5. Gibt es Erfahrungsberichte, wie dieser Übergang gelingen kann?

Ich bin überzeugt, dass gerade Personen mit eigener militärischer Erfahrung einen besonderen Zugang zu den psychischen Belastungen von Soldat*innen haben – und damit auch therapeutisch wirksam unterstützen könnten. Umso mehr interessiert mich, wie dieser Wechsel machbar ist.

Danke vorab für jede hilfreiche Rückmeldung!

KillBurn93

Soweit ich weiß sind die Truppenpsychologen alle Zivilisten, damit sie nicht an die Befehlsstruktur der Bundeswehr gebunden sind.
Desweiteren sind die einzigen Soldaten die sich mit der Psyche eines Soldaten beschäftigen die Fachärzte in den Bwks, diese erstellen allerdings eher Gutachten und verschreiben Medikamente.
Die therapeutische Arbeit wird in den meisten Fällen durch zivile Psychologen, nach Überweisung durch die Bundeswehr an diese, durchgeführt.
Memento moriendum Esse

Ohne Mut und Entschlossenheit kann man in großen Dingen nie etwas tun, denn Gefahren gibt es überall.
Carl von Clausewitz (1780-1831)

Ralf

Nein, das sind zivile DP. Es gibt einen Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie/Fachärztin für Psychiatrie und Psychotherapie, ist aber OffzSanDst.
Alle Verwendungen finden sich auch in ISOrgGrdlgBw.
Bundeswehrforum.de - Seit 23 Jahren werbefrei!
Helft mit, dass es so bleibt.

LwPersFw

Wie @Ralf schon ausführte...

In der Truppe gibt es keine Offiziere als Psychologen.

Es gibt nur Offiziere mit Psychologiestudium.

Diese haben aber eine andere militärische Verwendung.

Es gibt seit Jahren immer wieder Bestrebungen von OA's dies zum Thema zu machen...
Im Sinne: "Ich habe doch Psychologie studiert. Warum setzt man mich jetzt nicht als Psychologe ein ?!"

Hier wird aber verkannt, dass Psychologie nur das begleitende Studium ist - und nicht die militärische Verwendung für die die Einstellung erfolgte.

Es werden auch keine Offiziere als reine Pädagogen eingesetzt - weil sie Bildungs- u. Erziehungswissenschaften studiert haben...
Oder als Politiker ... weil sie Politikwissenschaften studiert haben...
etc.

Hier besteht ein falsches Verständnis der militärischen Laufbahn bei den Betroffenen.

Wer z.B. für die Kampftruppe als OA eingestellt wurde, weil dort der entsprechende Bedarf besteht ... wird grundsätzlich auch dort verwendet.

Entsprechende Anträge, etc. führen deshalb regelmäßig ins Leere, ebenso wie Eingaben, oder Beschwerden...






aktiver Berufssoldat im Bereich Personalwesen

F_K

Anmerkung:

Mit Abschluss eines solchen Studiums ist man NICHT Psychotherapeut.

Diese Ausbildung dauert nach dem Studium noch JAHRE und kostet viel Geld - bis dahin ist der SaZ Offizier vermutlich entlassen - wenn er es überhaupt neben dem Dienst schafft.

Also bitte erstmal entsprechend informieren.

F_K

Nachfrage Info:
Zugang zum Beruf gemäß der bis zum 31.08.2020 geltenden Fassung des Psychotherapeutengesetzes

Zur Psychologischen Psychotherapeutin/zum Psychologischen Psychotherapeuten:
Nach der bis zum 31.08.2020 geltenden Fassung des Psychotherapeutengesetzes ist die Voraussetzung für die Erteilung der Approbation ein erfolgreich abgeschlossenes Psychologiestudium an einer Universität oder gleichstehenden Hochschule, welches das Fach ,,Klinische Psychologie" beinhalten muss. Zusätzlich muss an einer staatlich anerkannten Ausbildungsstätte eine mindestens dreijährige Ausbildung in einem wissenschaftlich anerkannten Psychotherapieverfahren zum Psychologischen Psychotherapeuten/zur Psychologischen Psychotherapeutin absolviert werden

Quelle https://www.ptk-nrw.de/berufsstand/ausbildung


Andreas1234

Zitat von: F_K am 07. April 2025, 06:26:32Anmerkung:

Mit Abschluss eines solchen Studiums ist man NICHT Psychotherapeut.

Diese Ausbildung dauert nach dem Studium noch JAHRE und kostet viel Geld - bis dahin ist der SaZ Offizier vermutlich entlassen - wenn er es überhaupt neben dem Dienst schafft.

Also bitte erstmal entsprechend informieren.

Seit Inkrafttreten des Psychotherapeutengesetzes 2020 wurde der Weg zur Approbation grundlegend reformiert. Die Psychotherapie-Ausbildung ist nun vollständig akademisch ausgerichtet: Nach einem polyvalenten Bachelor erfolgt ein spezialisierter Masterstudiengang in Psychotherapie. Mit Abschluss dieses Masters wird die Approbation erteilt – vergleichbar mit der ärztlichen Approbation – und berechtigt direkt zur eigenständigen Ausübung heilkundlicher Psychotherapie.

Eine anschließende Weiterbildung zur/zum Fachpsychotherapeut*in, z. B. in Tiefenpsychologie, Verhaltenstherapie oder Systemischer Therapie, ist optional und entspricht der ärztlichen Facharztausbildung.

An der Universität der Bundeswehr München ist der neue Ausbildungsgang bereits vollständig implementiert: Der Masterstudiengang Psychotherapie führt zur Approbation und integriert eine praktische Ausbildung, die unter anderem in der hochschuleigenen Psychotherapeutischen Hochschulambulanz stattfindet.

Hier die Erläuterung der Reform:
https://www.bundesgesundheitsministerium.de/psychotherapeutenausbildung.html

Und hier der UniBw München, dass diese Ausbildung im Master erfolgt:
https://www.unibw.de/hum-psychologie/studium/psy-msc

Absolventen des reformierten Psychotherapiestudiums sind nach dem Masterabschluss und der bestandenen Approbationsprüfung unmittelbar zur Ausübung heilkundlicher Psychotherapie berechtigt – auch im Dienst der Bundeswehr. Sie sind damit approbierten Ärzten gleichgestellt und können direkt als Psychotherapeut*innen eingesetzt werden. Die anschließende Weiterbildung zum Fachpsychotherapeuten ist optional und mit der ärztlichen Facharztausbildung vergleichbar: Sie erfolgt über mehrere Jahre hinweg in Vollzeittätigkeit in einer psychotherapeutischen Einrichtung. Das bedeutet, dass der Therapeut während der Weiterbildung vollständig als approbierte Fachkraft tätig ist und dem Krankenhaus oder der Truppe in vollem Umfang zur Verfügung steht – genau wie ein Arzt in Weiterbildung. So stellt die Weiterbildung keinen Ausfall, sondern eine vollwertige Ressource im therapeutischen Versorgungssystem dar.

Deshalb wäre es mMn sinnvoll diese Ressource auch für die Bundeswehr zu nutzen.

Ralf

ZitatDeshalb wäre es mMn sinnvoll diese Ressource auch für die Bundeswehr zu nutzen.
Die Streitkräfte als bedarfsträger und auch die Fachgremien Psychologie in der Bundeswehr sehen das anders. Deswegen plant man auch nicht, hierfür mil. DP auszubringen.
Bundeswehrforum.de - Seit 23 Jahren werbefrei!
Helft mit, dass es so bleibt.

Andreas1234

Zitat von: Ralf am 07. April 2025, 09:49:38
ZitatDeshalb wäre es mMn sinnvoll diese Ressource auch für die Bundeswehr zu nutzen.
Die Streitkräfte als bedarfsträger und auch die Fachgremien Psychologie in der Bundeswehr sehen das anders. Deswegen plant man auch nicht, hierfür mil. DP auszubringen.

Das finde ich sehr schade und hoffe, dass sich dies mittelfristig ändert und eine vergleichbare Laufbahn wie die der Ärzte nur mit mehr militärischem Backround etabliert wird, da bereits jetzt viel Geld in diese Ausbildung investiert wird.

F_K

Unabhängig von der Frage, ob man als Psychotherapeut einsetzbar WÄRE, der Einsatz als Offz TrD ist ja geplant, DAFÜR ist der OA eingestellt worden.

Bezüglich des "Bedarfes" durch die BW hat Ralf ja etwas geschrieben, der ist NICHT gegeben.

Andreas1234

Aus dem aktuellen Bericht der Wehrbeauftragten, S.136 unten:

Die Bundeswehr könnte den zu Recht von den Soldatinnen und Soldaten angemahnten zusätzlichen Bedarf an Truppenpsychologinnen und -psychologen aus den eigenen Reihen decken. Sie bietet seit 2013 für Soldatinnen und Soldaten das Studium der Psychologie an. Dennoch beschäftigt sie nach wie vor ausschließlich zivile Truppenpsychologinnen und -psychologen. Dies ist nicht nachvollziehbar, denn viele der Absolventinnen und Absolventen haben großes Interesse, in der Truppenpsychologie der Bundeswehr zu arbeiten und bringen hierfür beste Voraussetzungen mit. Sie dürften hierfür besonders geeignet sein. Denn sie bringen das Verständnis und passende Lösungsansätze für viele Arten psychologischer Probleme mit, die sicherlich oftmals auch mit den Dienst als Soldat oder Soldatin zusammenhängen. Die Bundeswehr sollte ihre ablehnende Haltung überdenken.

Ralf

Ja, das ist ja alles bekannt, diese Wünsche gerade von Studierenden PSY, die auf einmal nicht mehr in der eigentlichen TrG dienen wollen, gibt es ja schon länger, ändert aber nichts.
Mal ganz allgemein und nicht auf den Einzelfall bezogen: Und auch wenn das die WB gutfindet, heißt das auch nicht, dass es gut ist. Sie hat ihre Meinung, das ist ihr gutes Recht, nicht mehr und auch nicht weniger.
Bundeswehrforum.de - Seit 23 Jahren werbefrei!
Helft mit, dass es so bleibt.

Pericranium

Und Truppenpsychologe ungleich PsychotherapeutIn, was ja der eigentliche Bedarf ist.

Andreas1234

Zitat von: Pericranium am 08. April 2025, 12:59:54Und Truppenpsychologe ungleich PsychotherapeutIn, was ja der eigentliche Bedarf ist.

Die Vorraussetzungen für den Truppenpsychologen sind:

Du hast ein Diplomstudium der (Allgemeinen) Psychologie oder ein konsekutives zehnsemestriges Masterstudium (""M.Sc. in Psychologie"", keine spezialisierten Studienabschlüsse der Psychologie) nach Empfehlung der Deutschen Gesellschaft für Psychologie abgeschlossen.

Du weist eine mindestens zweieinhalbjährige vergleichbare berufliche Tätigkeit nach. Alternativ wirst du zunächst als Tarifbeschäftigte bzw. Tarifbeschäftigter eingestellt.

Die Teilnahme an Auslandseinsätzen der Bundeswehr ist für Beamtinnen und Beamte möglich.

Du verfügst über gute englische Sprachkenntnisse.

Diese Punkte erfüllen alle Absolventen des Psychologie Masters an einer Bundeswehr Universität wobei die Absolventen im Bereich klinische Psychologie darüber hinaus qualifiziert sind, da die Approbation diese Inhalte einschließt und einen zusätzlichen Fokus auf die Arbeit mit Menschen bietet während in Hamburg zum Beispiel auch ein Fokus auf Marketing gelegt werden kann.

Somit währen die akademischen Qualifikationen bereits gegeben.

F_K

Lieber Andreas,

"Du weist eine mindestens zweieinhalbjährige vergleichbare berufliche Tätigkeit nach. Alternativ wirst du zunächst als Tarifbeschäftigte bzw. Tarifbeschäftigter eingestellt".

Eine zweijährige Berufserfahrung als beratender Psychologe haben Offz TrD per Definition NICHT.

... und wie Pericranium schreibt, geht es hier ja um unterschiedliche Berufsbilder.

Schnellantwort

Name:
E-Mail:
Verifizierung:
Bitte lasse dieses Feld leer:
Gib die Buchstaben aus dem Bild ein
Buchstaben anhören / Neues Bild laden

Gib die Buchstaben aus dem Bild ein:
Wie heißen die "Land"streitkräfte Deutschlands?:
Wie heißen die "Luft"streitkräfte Deutschlands?:
Wie heisst der Verteidigungsminister mit Vornamen:
Shortcuts: mit Alt+S Beitrag schreiben oder Alt+P für Vorschau