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Meinungen: Würde sich Deutschland pot. an einem eventuellen Irankrieg beteiligen

Begonnen von Michael jackson, 12. April 2007, 01:18:37

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Timid

Zitat von: Delta am 12. April 2007, 20:52:51aber ein Luftschlag ist sehr wahrscheinlich.

Dass ein reiner "Luftkrieg" wenig effektiv ist, hatte die NATO schon 1999 bei Angriffen auf Jugoslawien feststellen dürfen ...

Was sollten die USA denn mit einem Luftschlag großartiges erreichen? Klar, man könnte die Atom-Anlagen zerstören, vielleicht sogar alle in einer großen ersten Angriffswelle - die allerdings enorme Verluste erleiden würde (immerhin dürften die Iraner etwas dagegen haben, wenn man ihnen ein paar auf die Nase haut).
Und was passiert dann? Was ist mit der weitreichenden Raketenartillerie, in deren Reichweite die US-Truppen im Irak oder Afghanistan liegen? Vermutlich sogar Israel? Die wahrscheinlich auch mit C-Waffen bestückt werden könnten, deren Entwicklung der Iran zumindest im Ersten Golfkrieg gegen den Irak betrieben hat? Oder den Truppen der Armee und der Republikanischen Garden, laut Schätzungen immerhin etwa knappe 500.000 aktive Soldaten mit um die 1.000 Kampfpanzern sowie hunderttausende Reservisten? Würden diese sich einfach ruhig verhalten, während ihr Land angegriffen wird, oder vielleicht doch eher zur Gegenoffensive übergehen?

Eine Strategie "wir gehen in den Iran, bomben ein wenig was kaputt und gehen davon aus, dass die Iraner damit schon irgendwie einverstanden sind und sich nicht rächen" wird dementsprechend definitiv nicht aufgehen können. Der Iran hat eine der größten, wenn nicht die größte Armee der Region und verfügt über ein umfangreiches Arsenal an Waffensystemen bis hin zu weitreichender Raketenartillerie. Eine solche Armee wird man nicht mit Luftangriffen besiegen können - zumal ein Angriff des "bösen Westen" trotz aller Differenzen vermutlich nicht zu einem Sturz des Regimes führen würde (das hatte im Irak auch nicht funktioniert), sondern zu dessen Stärkung und einem "Burgfrieden" im Land.
Luftangriffe von wem auch immer (USA, Israel, Groß-Britannien) würden jedenfalls nicht zu einer "Beruhigung" der Situation führen, sondern sofort einen Krieg nach sich ziehen, da der Iran derartige Aktionen niemals hinnehmen würde! Was selbst mit nur ansatzweise fähigen Propagandisten zu einem "Dschihad" gegen die USA, die NATO und, wenn man eh schonmal dabei ist, Israel führen würde, und damit zu einem Krieg im gesamten Nahen und Mittleren Osten, mit Auswirkungen/Anschlägen auch weit darüber hinaus (etwa in Europa, etwa gegen die US-Basis in Ramstein, also Deutschland ...).
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Jenner

Gegenfrage: Wer sollte deiner Ansicht nach die USA für irgendwas zur Rechenschaft ziehen, und mit welchen Mitteln? Oder Russland, China, Groß-Britannien oder andere Atommächte wie Frankreich?
[/quote]

ja aber das is doch dann auch alles völliger schwachsinn!
ich mein dann kann die usa ja tun und lassen was sie will! das is doch auch nich in ordnung?
irgendjemand muss sich da doch mal quer stellen!?

schlammtreiber

Zitat von: Jenner am 13. April 2007, 07:27:18
ja aber das is doch dann auch alles völliger schwachsinn!
ich mein dann kann die usa ja tun und lassen was sie will! das is doch auch nich in ordnung?
irgendjemand muss sich da doch mal quer stellen!?

Red doch mal mit Moskau und forder einen atomaren Schlag auf die USA an  :P

Kurze Willkommensrede für Deine Ankunft in der politischen Realität: niemand wird die USA für den Irakkrieg zur Verantwortung ziehen, genau wie niemand Russland für Tschetschenien oder China für Tibet oder die Uiguren anklagen wird. Und wenn den Franzosen morgen einfällt, daß sie gerne einen Angriffskrieg gegen ein kleines afrikanisches Land führen möchten, dann wird man sie auch nicht zur Verantwortung ziehen.
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StOPfr

Zitat von: Jenner am 13. April 2007, 07:27:18
irgendjemand muss sich da doch mal quer stellen!?
Deutschland hat sich doch quergestellt (...im Rahmen seiner sehr beschränkten Möglichkeiten  ;)).
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Delta

Als Beispiel eines Luftschlags führe ich 1981 an als Israel den Atomreaktor Oserak in Irak (Operation Opera) zerstört hatte. Davor sagte auch die ganze Welt was es für schreckliche Folgen haben wird. Es ist aber nichts passiert.
Sicher ist heute die Situation etwas anders aber es gibt für USA und Partner auch ein anderes Ziel nämlich die Ölquellen und die Pipelines sowie die Ölrafenerien in Iran. Da ist für Iran viel schlimmer ohne Öl haben sie kein Geld und ohne Geld.... Was die Anzahl der iranischen Armee angeht sollte man sich nicht durch die große (angebliche Zahlen) täuschen lassen. Im ersten Golfkrieg konnte Iran Irak auch nicht besiegen. USA dagegen hatte bei der Operation Wüstensturm keine großen Probleme.
Mag sein das iranische Armee nun zahlreicher geworden ist und iraner die "neuesten" Waffensysteme der russen haben (aus den späten 80er)
aber USA und Partner haben in dieser Zeit auch nicht geschlafen.
Nach einem großen Luftschlag der USA, Großbritanien und eventuell Israel wird Iran keine großen versuche  unternehmen eine gegen Offensive zu starten diese würde nur die Gefahr mitbringen, dass die Regierung in Iran noch schneller gestürzt wird. Und das möchte Ahmadinedschad natürlich nicht.

schlammtreiber

@Delta:

Soweit ich weiß war Osirak aber noch nicht befüllt  ;)
Deswegen gab es auch keinen Fallout.

ZitatNach einem großen Luftschlag der USA, Großbritanien und eventuell Israel wird Iran keine großen versuche  unternehmen eine gegen Offensive zu starten diese würde nur die Gefahr mitbringen, dass die Regierung in Iran noch schneller gestürzt wird. Und das möchte Ahmadinedschad natürlich nicht.

Naja... einen "richtigen" (also konventionellen Krieg) wird der Iran vermeiden, da hier außer einem dramatischen Abgang nichts zu holen wäre. Allerdings gibt es reichlich andere Optionen:

- Unterstützung der irakischen Guerillagruppen
- Unterstützung der Taliban in Afghanistan
- Unterstützung der Hisbollah im Libanon
- Unterstützung der Hamas in Gaza

Der Iran könnte sich so zu einer Art Nordvietnam des Mittleren Ostens entwickeln: da kann man draufbomben solange man will, ohne Bodeninvasion kann man die Unterstützung bewaffneter Gruppen im benachbarten Ausland kaum stoppen. Und eine Invasion des Iran mit Bodentruppen kommt nicht in Betracht...

Über die kurzfristigen Optionen (Angriffe auf Schiffahrt im Golf etc) rede ich noch gar nicht, da langfristig nicht so interessant...
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Timid

Zitat von: Delta am 13. April 2007, 09:43:26Als Beispiel eines Luftschlags führe ich 1981 an als Israel den Atomreaktor Oserak in Irak (Operation Opera) zerstört hatte.

Wieso hatte ich dieses Beispiel erwartet? Ach ja, weil ich eigentlich selber geschrieben haben wollte, das sich sowas kaum wiederholen wird ... ;)

Kaum zu glauben, aber: Exakt dieses Beispiel werden auch die Iraner kennen. Und bei der Planung ihrer eigenen Atomanlagen berücksichtigt haben - weshalb es schon vor mehr als einem Jahr Berichte darüber gab, dass sich wenigstens Teile der Anlagen unter der Erde befinden. Womit die meisten konventionellen Waffen ausscheiden, und vermutlich auch die meisten bunkerbrechenden Waffen.
Auch gibt es nicht eine solche Atomanlage im Iran, sondern direkt mehrere! Man muss also mehrere Ziele angreifen, die vermutlich allesamt mit zu den bestgeschützten Anlagen der Region gehören. Da eben auch die Iraner wissen, dass Luftschläge möglich wären.

Das Ergebnis davon ist wiederum, dass ein entsprechend hohes Aufgebot an Flugzeugen nötig ist, um überhaupt eine einzige Rakete so nahe an eine Atomanlage heranzubringen, dass sie eingesetzt werden kann. Damit schwinden Kapazitäten, um Maßnahmen zu ergreifen, mit denen ein iranischer Gegenangriff verhindert werden könnte - etwa das Ausradieren der iranischen Raketenartillerie per Bombereinsatz.
Wiederum mit dem Ergebnis, dass man vielleicht ein Ziel erreichen kann (Zerstörung der Atomanlagen) - die iranische Armee jedoch noch funktionstüchtig ist und sich dementsprechend zur Wehr setzen kann und wird.

Ach ja, und nebenbei könnte die Tatsache, dass sich der Irak nicht direkt gerächt hat, damit zusammenhängen, dass dieser sich schon ein Jahr lang in einem Krieg mit dem Iran befand, seine Truppen also an anderer Stelle gebunden waren ;)

ZitatUSA dagegen hatte bei der Operation Wüstensturm keine großen Probleme.

Lustiges Beispiel: Als 1991 die USA in der Operation Wüstensturm irakische Truppen aus Kuwait vertrieben, wurde der Irak auch gleichzeitig bombardiert. Dummerweise blieben die "SCUD-Truppen" jedoch so einsatzfähig, dass bei diversen Raketenangriffen auf Israel Israelis starben - wogegen selbst solche Systeme wie PATRIOT nur begrenzt effektiv waren!

Zitataber USA und Partner haben in dieser Zeit auch nicht geschlafen.

Stimmt. Seither haben die USA nämlich tatsächlich knappe 200.000 Soldaten in den Irak geschickt, weitere zehntausende befinden sich etwa in Afghanistan und auf dem Balkan. Den Truppen im Irak steht das Wasser teilweise bis zum Hals, da teilweise nicht einmal genug Mittel etwa für die Panzerung von Mannschaftstransportern zur Verfügung stehen - was allerdings in dem Guerilla-Krieg der Aufständischen gegen die "Besatzer" zum Schutz der Truppen absolut notwendig ist. Der letzte Versuch der Bush-Regierung, mehr Geld für die Truppen im Irak zu erhalten, zeigte, dass das Parlament der USA nicht mehr wirklich hinter dem Irak-Kurs der Regierung steht. Die Einsätze nach dem 11.9.2001 sind allesamt verlustreich an Personal und Material - erst die Tage habe ich irgendwo gelesen, dass die USA in Afghanistan und im Irak zusammen schon um die 180 (!!) Hubschrauber verloren haben! Dazu kommen tausende gefallener Soldaten.

Man könnte auch sagen: Etwa jeder 7. US-Soldat befindet sich in einem Kampfeinsatz (Irak, Afghanistan), etwa jeder 5. ist dauerhaft außerhalb der USA im Einsatz. Das beste Material wird sich in den Konfliktregionen befinden und dort durch Einsätze gebunden sein.

Tolle Aussichten für einen bevorstehenden Waffengang - ein Luftkrieg ohne Aussicht auf Erfolg, etliche Divisionen des "Feindes" in Schlagdistanz, die eigenen Truppen nicht stark genug, um einen Angriff abzuwehren, der einzige halbwegs leistungsfähige Transportweg für Nachschub führt zigtausende Kilometer über das Meer ...
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