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SPD plant lt. SPIEGEL Ausstieg aus der Wehrpflicht

Begonnen von StOPfr, 01. Mai 2007, 12:46:55

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Solman

Zitat von: Marvin am 07. Juli 2007, 04:53:05
hmm, also allgemein würde ich eine Berufsarmee ebenfalls vorziehen.

Allerdings denke ich gestaltet sich die Schwierigkeit mit der Abschaffung eher mit der Alternative Zivildienst.
Zivildienstleistende sind nämlich gar nicht wegzudenken. Ganz im Gegenteil: Man braucht sie.
Sie sind eine kostensparende dicke Säule des Gesundheitswesens.

Was macht man also dann? Sollen alle jungen Männer Zivildienst leisten? Dann gäb es deutlich zuviele.
Oder man schreibt 100.000 neun monatige Stellen als 400€ Job aus... was ebenfalls nicht funktionieren wird.

Deutschland hat sich, im Gegensatz zu allen anderen Ländern, zusehr daran gewöhnt und stützt sich zu sehr
auf die Wehrpflicht mit der Alternative Zivildienst. Das System würde einfach zusammenbrechen ohne dafür Milliarden
auszugeben, die wir einfach leider nicht haben.

Oder sehe ich das falsch?

Viele Grüße, Marvin

Meiner Meinung nach, .... ja!

Zivildienst gab es auch in den Ländern, die bereits die Wehrpflicht ausgesetzt haben und auch dort ist die Umstellung ohne große Probleme gelungen.

Man darf auch nicht vergessen, dass nicht nur die Plätze für Wehrpflichtige, sondern auch die für Zivis in den letzten Jahren drastisch zurüch gegangen sind, ohne das es deshalb zu Verwerfungen gekommen ist. Die Anzahl der Bewerber für ein soziales Jahr übersteigen ist weitaus größer als die Anzahl der vorhandenen Plätze. Und schließlich, allein für das Geld, die die Zivis kosten, ließen sich viele tausend richtige Arbeitsplätze im Pflegebereich schaffen. Siehe auch Wikipedia: Wehrpflicht zu diesem Thema:

Ähnliche Kostenargumente gibt es auch für den Zivildienst, obwohl hier immer der Vorbehalt gilt, dass die eigentliche Ausnahme nicht den Regelfall zu legimitieren hat. So wird befürchtet, dass ohne den – an die Wehrpflicht gekoppelten – Zivildienst die soziale Versorgung in vielen Bereichen sich verschlechtern könnte. Zwar trifft es zu, dass sich in den Jahrzehnten, in denen die Zahl der Kriegsdienstverweigerer stetig zunahm und damit immer mehr Plätze für Zivildienstleistende zu schaffen waren, sehr viele Krankenhäuser, Senioren- und Pflegeheime, Rot-Kreuz-Stationen usw. sich mit ,,Zivis" zu für sie günstigen finanziellen Konditionen über Notstände im Pflege- und Gesundheitswesen hinweggeholfen haben. Doch seitdem es im Zuge der Absenkung der Zahl der Grundwehrdienstleistenden erforderlich wurde, auch die Zahl der Zivildienstleistenden von 1999 noch 150.000 auf 70.000 im Jahr 2004 zu senken, mussten sich die Dienststellen schrittweise darauf einstellen, mit deutlich weniger Hilfskräften auszukommen. Den meisten Dienststellen gelang die Umstellung, weil ein Teil der Zivildienstplätze in reguläre Arbeitsplätze umgewandelt und ein anderer durch Mini-Jobs und Hartz IV-Maßnahmen aufgefangen werden konnte. Daher gelangt die Zentralstelle KDV (Kriegsdienstverweigerung) zu dem Schluss: ,,Die Zivildienstfrage ist längst gelöst."



   

Solman

Zitat von: DustStorm am 30. Juni 2007, 19:12:56
Ach ja die Roten und ihre Ideen. die sind mal wieder sowas von kurzsichtig die sozis. Wer soll denn die ganze arbeit machen? die SaZler?? Vergisst es. Viel zu teuer. Die Wehrpflicht wird weiterhin bleiben weil wir es uns anders gar nicht leisten könnten.

Und warum kann sich dann selbst Polen eine Berufsarmee leisten? Also, das Kostenargument finde ich nun wirklich abwegig. Wenn wir uns keine Freiwilligen- und Berufsarmee leisten können, dann kann es eigentlich niemand.

Pioneer

Meiner Meinung nach wäre es effektiver, für spezielle Aufgaben drillmäßig geschulte Spezialisten einzusetzen die diese Tätigkeit berufsmäßig ausüben (ich nenne als Beispiel hier mal etwas aus meiner aktiven Wehrzeit: die Faltschwimmbrücke bei den Pios oder die Maschinen des PiMaschZuges...), denn dann entfällt das immer wiederkehrende anlernen der Mannschaften, sei es nun als M-Boot-Fahrer, LKW-Fahrer oder Maschinenführer. Denn diese Ausbildungen sind es, die richtig Geld kosten, auch wenn der Wehrsold als Ausgabe für den Soldaten eher gering ist. Genauso sieht es dann auch bei Panzerbesatzungen aus. Es gibt ja auch keinen Grundwehrdienstleistenden, der Tornados fliegt.

Andere Posten wie z. B. Stabsdienst im Geschäftszimmer, beim VU oder ähnliches (wo die Ausbildungszeit einfach kürzer ist bzw. das Tätigkeitsfeld weniger komplex ist) könnte ich mir durchaus vorstellen, durch Wehrpflichtige zu besetzen. Hier würde ich den Wehrpflichtigen jedoch in der Gehilfenrolle lassen und einen erfahrenen Soldaten (durchaus auch Mannschaftsdienstgrade) voranstellen (wird ja z. B. in der Instandhaltung auch so in etwa gehandhabt, denn einen Kfz-Mechaniker wird es relativ wenig interessieren, ob das Auto an dem er schraubt nun ein Y-Kennzeichen hat oder nicht).

Bei Eignung und Interesse durch den GWDL könnte dieser dann die Ausbildung nach Übernahme in ein SAZ oder BS Verhältnis vertiefen und selbständig einen solchen Posten besetzen.

Die Kosten für Wehrpflichtige sowie Zivildienstleistende sind deshalb so hoch, weil alle Nase lang erst mal wieder ein Neuer auf diese Stelle eingelernt werden muß. In dieser Zeit arbeitet der Anzulernende uneffektiv, der Kosten - Nutzen Faktor ist ungleich höher als bei jemandem, dem ich das Ganze einmal richtig gut beibringe und der diese Tätigkeit dann über mehrere Jahre hinweg ausübt.

Ich für meinen Teil bin für eine eingeschränkte Wehrpflicht, in der die für die untergeordneten Tätigkeiten durchaus durch Wehrpflichtige besetzt werden können, für eine reine Berufs- und Freiwilligenarmee kann ich mich eigentlich nicht begeistern, da die Bw ja jetzt schon Schwierigkeiten hat, ihren Nachwuchsbedarf an qualifizierten Kräften zu decken.
Grüße aus Middlfranggn


Hans

Zwei Dinge sind unendlich - Das Universum und die Menschliche Dummheit. Wobei ich mir beim Universum noch nicht sicher bin. (Albert Einstein)

I/93 2./PiBtl 10
II - IV/93 5./PiBtl 10 bzw. 3./PiBrLehrBtl 230

Beordert zu 3./SpezPiBtl 464

Pios grüßen 24x24

schlammtreiber

Zitat von: Marvin am 07. Juli 2007, 04:53:05
Zivildienstleistende sind nämlich gar nicht wegzudenken. Ganz im Gegenteil: Man braucht sie.

Das ist, wie von Solman schon angesprochen, nur sehr begrenzt richtig.

ZitatSie sind eine kostensparende dicke Säule des Gesundheitswesens.

"Kostensparend" stimmt, ob allerdings auch zwingend notwendig ist eine andere Frage. Viele Zivistellen sind schlicht überflüssig (es gibt sie nur weil es Zivis gibt), andere wieder besetzen Stellen die sonst als reguläre Arbeitsplätze zur Verfügung stünden, und so weiter... das bedarf diffenzierter Betrachtung.

ZitatWas macht man also dann? Sollen alle jungen Männer Zivildienst leisten?

Das geht aus verfassungsrechtlichen Gründen nicht, wie an anderer Stelle schon mehrfach dargelegt. Der Zivildienst ist nur als Ersatz zum Wehrdienst zulässig, er hat ohne letzteren keine Rechtsgrundlage.

Ergänzend dazu @Solman:

ZitatZivildienst gab es auch in den Ländern, die bereits die Wehrpflicht ausgesetzt haben und auch dort ist die Umstellung ohne große Probleme gelungen.

Dieses Argument lässt außer acht, daß kein Land solche Verweigererquoten wie D hatte (und damit auch nicht solche Unmengen an Zivis).

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marinewolfi

also ich weiß das es ohne Zivis in manchen Krankenhäusern oder Pflegeeinrichtungen nicht gehen würde.
meine Tochter ( Krankenschwester nochSie hat Abi macht dann weiter)sagt immer wenn wir die nicht hätten dann müssten wir noch mehr arbeiten und würden alles nicht schaffen.

Ich stand früher auch immer auf dem Standpunkt alles Drückeberger.
Meine Ansicht  hat sich geändert seidem ich weiß was die leisten müssen . Ich könnte das nicht.

Ich bin schon lange für eine Berufsarmee.
wolfi

Solman

Zitat von: marinewolfi am 09. Juli 2007, 11:54:18
also ich weiß das es ohne Zivis in manchen Krankenhäusern oder Pflegeeinrichtungen nicht gehen würde.
meine Tochter ( Krankenschwester nochSie hat Abi macht dann weiter)sagt immer wenn wir die nicht hätten dann müssten wir noch mehr arbeiten und würden alles nicht schaffen.

Ich stand früher auch immer auf dem Standpunkt alles Drückeberger.
Meine Ansicht  hat sich geändert seidem ich weiß was die leisten müssen . Ich könnte das nicht.

Ich bin schon lange für eine Berufsarmee.
wolfi

Um eine ersatzlose Streichung der Zivis geht es doch gar nicht. Statt der Zivis würden dann Leute in einem freiwilligen Jahr, 1€ Jobber und professionelle Kräfte die Arbeit erledigen. Meines Wissens sind Zivis ebenso wie Wehrpflichtige alles andere als billig. Zumindest werden bei den Forderungen nach einer allgemeinen Dienstpflicht für alle sofort die ungeheuren Kosten dafür ins Feld geführt.

schlammtreiber

ZitatMeines Wissens sind Zivis ebenso wie Wehrpflichtige alles andere als billig.

Das ist weitgehend richtig, allerdings muss man schon nach Bereich unterscheiden. Gerade was den bereich der Pflege angeht hat marinewolfi recht, dort sind oft Zivis als Hilfskräfte unerlässlich. Sie dürfen zwar keine Pflegeaufgaben im eigentlichen Sinne übernehmen, aber entlasten die Pfleger von Tätigkeiten wie Essenausgabe, Administration, Botengänge etc etc etc... anders wäre der brutal niedrige Personalschlüssel in den Pflegeheimen nicht zu ertragen, ohne den wiederum die Pflegekosten in noch höhere Höhen schießen würden (und es ist jetzt schon ein blanker Witz, was man zahlen muss um Oma im Heim unterzubringen, ein 4-Sterne-Hotel is billig dagegen)...
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