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Diskussion: Truppendienst (früher) vs. Fachdienst (heute)

Begonnen von snake99, 23. August 2007, 19:52:34

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miguhamburg

Liebe Mituser,

interessant dürfte es sein, u.a. lieber Thread-Initiatorm, vor einer Bewertung nachzuvollziehen, warum es zu dieser Reform kam:

1) Zu den hier oft so unterstellten "guten, alten Zeiten" (und ich bin seit 1977 Soldat...) gab es eine große Bundeswehr mit einem großen Heer. Bereits in den HStru 3 und 4 (!) waren Zugführer-STAN-DP ausschließlich HF/SF und L/OL. Die Gruppenführer waren STAN-DP U/SU/F/OF. Bereits damals - und das wird gerne in diesem Zusammenhang waren viele GrpFhr aus Mangel an Uffz mit Mannschaftsdienstgraden besetzt!

2) Für viele Fachverwendungen wurde es zunehmend schwer, geeignete, d.h. insbesonders ausgebildete Soldaten einzustellen. Aufgrund der Regelungen im öffentlichen Dienst sind aber fachlich ausgebildete Personen mit einer ihrer Ausbildung angemessenen Besoldung zu alimentieren. Diese Situation führte zwangsläufig dazu, diese Personen in die entsprechenden Besoldungsstufen einzuordnen. Dies war die Geburtsstunde der FU-Laufbahn!

3) Das Problem, das richtig dargestellt ist, dass diese Uffz/StUffz genauso Vorgesetzte nach der VVO sind, ohne in jedem Fall hierfür hinreichend ausgebildet zu sein. Dies erweckt Erwartungen von oben und unten, die nicht immer erfüllt werden. Hier sind die Kommandeure vor Ort gefordert, für entsprechende Uffz-Weiterbildung zu sorgen. Dies wird in vielen Fällen auch getan.

4) Dass der Gruppenführer im Heer heute mindestens Feldwebel ist, ist ein echter Zugewinn, denn jetzt ist endlich der der heutigen Verantwortung angemessene Dienstgrad realisiert worden.

In diesem Zusammenhang von "nichts Wert" etc. zu denken und zu schreiben !) halte ich für vollkommen unangemessen, rückwärtsgerichtet und für den jeweiligen Schreiber als Eigentor!

snake99

#16
Zitat von: miguhamburg am 07. September 2009, 22:25:02
1) Zu den hier oft so unterstellten "guten, alten Zeiten" (und ich bin seit 1977 Soldat...) gab es eine große Bundeswehr mit einem großen Heer. Bereits in den HStru 3 und 4 (!) waren Zugführer-STAN-DP ausschließlich HF/SF und L/OL. Die Gruppenführer waren STAN-DP U/SU/F/OF. Bereits damals - und das wird gerne in diesem Zusammenhang waren viele GrpFhr aus Mangel an Uffz mit Mannschaftsdienstgraden besetzt!

Ich denke die Frage dürfte berechtigt sein, warum die Bw es in einem so langen Zeitraum nicht schafft die DP's ausreichend zu decken? Ich sehe es immer wieder kritisch wenn ich höre, dass überzeugte SaZ nicht verlängert werden und stattdessen durch fragwürdige Kameraden ersetzt werden, deren Hauptmotivation darin besteht, das "System Bundeswehr" zu ihren Gunsten in vollen Zügen auszunutzen. Das ist zwar nicht die Regel, doch passiert immer wieder ....

Zitat von: miguhamburg am 07. September 2009, 22:25:02
2) Für viele Fachverwendungen wurde es zunehmend schwer, geeignete, d.h. insbesonders ausgebildete Soldaten einzustellen. Aufgrund der Regelungen im öffentlichen Dienst sind aber fachlich ausgebildete Personen mit einer ihrer Ausbildung angemessenen Besoldung zu alimentieren. Diese Situation führte zwangsläufig dazu, diese Personen in die entsprechenden Besoldungsstufen einzuordnen. Dies war die Geburtsstunde der FU-Laufbahn!

Bis 2002 hat die Bw selbst Fachverwendungen immer ausreichend besetzen können. Aber definieren wir doch mal Fachverwendungen ... was ist damit gemeint? Vor 2002 gab es in der Uffz Laufbahn den fachgebundenen UL2, hier hat der Unteroffizier o.P. seine fachlichen Kompetenzen erlernt, die auf sein direktes Aufgabengebiet (DP) bundeswehrseitg zugeschnitten waren. Heute wird dies über eine ZAW (oder eine bereits vorhandene Ausbildung) mit rein zivilen Inhalten gemacht, die betreffend einiger Dienstposten vollkommend unzweckmässig ist.  Es gibt nunmal keinen zivilen Beruf der "SATCOM TrpFhr" oder "Crypto Custodian" heißt. Nur bei den Pionieren, Sanis oder im KFZ Bereich können Kenntnisse aus einer ZAW 1:1 von Nutzen sein. Die restlichen Gebiete sind meiner Meinung nach zu "militärisch speziell" und erfordern immer noch eine zusätzliche Ausbildung vor Ort.

Zum Thema "finanzieller Anreiz":
Es besteht heute die Möglichkeit direkt als U/SU oder Fw eingestellt zu werden. Sicher ist dieses auch finanziell von Interesse. Aber wer die militärischen Laufbahnlehrgänge nicht besteht, behält weiterhin seinen DstGrd und wird nur äußerst selten entlassen. Ist das etwa den Kameraden gegenüber gerecht, die sich hochgedient haben?

Im weiteren vertrete ich immer noch die Meinung, dass der zwischenzeitliche "Personalschwund" in der Bw nur alleine durch finanzielle Aspekte nicht gestoppt werden konnte. Die Bw hat im Gegensatz zum zivilen Leben nicht gerade den besten Ruf in der Gesellschaft. Würde man hier versuchen das Bw Image dauerhaft zu steigern, so würde sich dieses mit Bestimmtheit auch auf die Qualität der Bewerber auswirken. Es gibt immer noch genug GWDL'er die draußen rumlaufen und das Image verbreiten, dass sie nur "Dummfick" bei der Bw machen mussten. Z.B. Mannschaftszelte aus dem Keller auf den Dachboden schleppen, dort eine Vollzähligkeitskontrolle durchführen und im Anschluss wieder in den Keller schleppen. Man hätte die Kontrolle auf Vollzähligkeit auch im Keller machen können, doch dann wäre man schneller fertig gewesen und einige Vorgesetzte hätten dann wieder vor dem Problem gestanden was man in die Dienstplan schreibt. Mag zwar nicht die Regel sein, aber ich selber habe solche "sinnigen Maßnahmen" immer wieder als Vorgesetzter durchführen müssen, weil es mir von oben so befohlen wurde.  

Zitat von: miguhamburg am 07. September 2009, 22:25:02
3) Das Problem, das richtig dargestellt ist, dass diese Uffz/StUffz genauso Vorgesetzte nach der VVO sind, ohne in jedem Fall hierfür hinreichend ausgebildet zu sein. Dies erweckt Erwartungen von oben und unten, die nicht immer erfüllt werden. Hier sind die Kommandeure vor Ort gefordert, für entsprechende Uffz-Weiterbildung zu sorgen. Dies wird in vielen Fällen auch getan.

Es kann nicht Aufgabe der Kdr's sein, dafür Sorge zu tragen, dass Uffze o.P. die VVO sowie das Wehrrecht kennen und was alles damit verbunden ist. Auf dem damalige UL1 hat man dies alles in ausreichender Form beigebracht bekommen, warum wird es heute nicht mehr gemacht? Außerdem halte ich es nach wie vor falsch Menschen die um die 20 Jahre alt sind, weit greifende Führungsverantwortung zu geben. Mangels Lebenserfahrung sowie charakterliche Eignung werden hier viele Fehlentscheidungen getroffen. Dies wird im jährlichen Bericht des Wehrbeauftragte immer wieder in vielen negativ Beispielen angesprochen.

Das "Hochdienen" bis vor 2002 hat den großen Vorteil beinhaltet, dass meistens nur die Kameraden aufstiegen, die durch Leistung und charakterliche Eignung überzeugt haben. Heute erlangen Bewerber alleine durch zivile Qualifikationen Vorgesetztenstatus, ohne auch nur ansatzweise bewiesen zu haben, dass sie zum Vorgesetzten taugen.

Zitat von: miguhamburg am 07. September 2009, 22:25:02
4) Dass der Gruppenführer im Heer heute mindestens Feldwebel ist, ist ein echter Zugewinn, denn jetzt ist endlich der der heutigen Verantwortung angemessene Dienstgrad realisiert worden.

Fw als GrpFhr = Zugewinn? Moment, das was jetzt der Feldwebel macht, haben bis vor 2002 Uffze und Stuffze gemacht, da sie dementsprechend ausgebildet wurden und im Vorfeld ihre charakterliche Eignung (z.B. im Rahmen einer UA Förderausbildung) unter Beweis gestellt haben. Es wurde viel Wert auf den Punkt der "charakterlichen Eignung" zum Unterführer gelegt. Heute meine ich diesen Schwerpunkt nicht mehr erkennen zu können, da im FD der Schwerpunkt auf die zivil mitgebrachten Qualifikationen gelegt wird.
,,Frage nicht was dein Land für dich tun kann, sondern was du für dein Land tun kannst!" John F. Kennedy

schlammtreiber

ZitatDas "Hochdienen" bis vor 2002 hat den großen Vorteil beinhaltet, dass meistens nur die Kameraden aufstiegen, die durch Leistung und charakterliche Eignung überzeugt haben. Heute erlangen Bewerber alleine durch zivile Qualifikationen Vorgesetztenstatus, ohne auch nur ansatzweise bewiesen zu haben, dass sie zum Vorgesetzten taugen.

Ich will keine Illusionen zerstören, aber die Möglichkeit der Einstellung mit höherem Dienstgrad gab es schon vor 2002, und bereits vor Einführung des Fachdienstes liefen genug "Neckermänner" rum.
Semper Communis
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snake99

#18
Vollkommen richtig, doch wie viele Einstellungen wurden pro Jahr auf diesem Wege vorgenommen? An meinem Standort (Fernmeldetruppe) konnte man die Einstellungen mit höherem DstGrd pro Jahr an einer Hand abzählen.

Kameraden die die militärischen Laufbahnlehrgänge (aller Voraus der UL1) nach dem 2. Besuch immer noch nicht bestanden hatten wurde recht schnell nach 2 Jahren aus dem Dienst entlassen.  

Schaut man heute in eine AGA stellt man fest, dass die Anzahl der Dienstgrade schnell 2-stellig pro Quartal ist. Meines Kenntnisstandes nach müssen die Soldaten die bereits mit DstGrd eingestellt wurden an den jeweiligen Laufbahnlehrgängen nur "teilgenommen" haben.
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schlammtreiber

Zitat von: snake99 am 08. September 2009, 12:16:21
Vollkommen richtig, doch wie viele Einstellungen wurden pro Jahr auf diesem Wege vorgenommen?

Die Menge war absolut nicht Thema meines Einwurfes, sondern der Umstand, dass in oben zitiertem Absatz der Eindruck erweckt wird, "sowas" habe es vor Einführung des Fachdienstes 2002 nicht gegeben.

Wieviel Prozent der Uffz o./m. P. heute oder damals fachnah eingestellt wurden/werden weiß ich nicht. Mir liegen keine Daten hierzu vor, und ich treffe ungern pauschale Aussagen auf der Grundlage "gefühlter" Zahlen.
Semper Communis
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miguhamburg

Liebe Mituser,

zu allen Zeiten gan es in der Bundeswehr gute wie schlechte Fakten, so auch früher. Dass früher nicht alle DP mit den vorgesehenen Qualifikationen und infolgedessen Dienstgraden besetzt werden konnten, war schlicht und ergreifend ein "Masse-Probem", das ausgeglichen werden musste und wurde. Und selbstverständlich gab es auch früher "Quereinsteiger" - allerdings mit Masse in den Fachdiensten Sanität, Musikdienst und Geoinformationsdienst! In der normalen Truppe waren Seiteneinsteiger die absolute Ausnahme.

Nochmals, was hilft das Jammern und Wehklagen gegenüber veränderten Zeiten und Rahmenbedingungen? Fakt ist, die Bundeswehr konkurriert als Arbeitgeber schon seit Beginn des demografischen Wandels - und in Zuknft immer mehr! - mit allen zivilen Arbeitgebern. Und so muss man eben auch (!) beim Gehalt attraktiv sein/werden. Und hier kommt das öffentliche Besoldungssystem zum Tragen, das nun mal an Dienstgrade gekoppelt ist. Es geht hier also nicht um die Frage, ob man anders "könnte", sondern dass man zivilberufliche Expertise in der Bundeswehr haben und nutzen will! Und was z.B. bei den Truppenärzten (immerhin sind die ja auch in der Kaserne Vorgesetzte mindestens mit Hauptan-Dienstgrad!) schon immer der Fall gewesen ist, wird jetzt auch mit den Uffz FD gemacht: Das Vorgesetztenwissen im Crashkurs und danach in der Praxis in der Truppe vermitelt, geübt, kontrolliert usw.

Ich finde, dass auch dieses Vorgehen nicht ausschließlich schlechte Seiten hat, sondern auch sehr gute: Im chnitt haben wir heutzutage sehr viel mehr qualifizierte Soldat(inn)en als früher!

snake99

Zitat von: miguhamburg am 09. September 2009, 14:15:48
... Nochmals, was hilft das Jammern und Wehklagen gegenüber veränderten Zeiten und Rahmenbedingungen? Fakt ist, die Bundeswehr konkurriert als Arbeitgeber schon seit Beginn des demografischen Wandels - und in Zuknft immer mehr! - mit allen zivilen Arbeitgebern. Und so muss man eben auch (!) beim Gehalt attraktiv sein/werden. Und hier kommt das öffentliche Besoldungssystem zum Tragen, das nun mal an Dienstgrade gekoppelt ist. Es geht hier also nicht um die Frage, ob man anders "könnte", sondern dass man zivilberufliche Expertise in der Bundeswehr haben und nutzen will! Und was z.B. bei den Truppenärzten (immerhin sind die ja auch in der Kaserne Vorgesetzte mindestens mit Hauptan-Dienstgrad!) schon immer der Fall gewesen ist, wird jetzt auch mit den Uffz FD gemacht: Das Vorgesetztenwissen im Crashkurs und danach in der Praxis in der Truppe vermitelt, geübt, kontrolliert usw.

Ich finde, dass auch dieses Vorgehen nicht ausschließlich schlechte Seiten hat, sondern auch sehr gute: Im chnitt haben wir heutzutage sehr viel mehr qualifizierte Soldat(inn)en als früher!

Was das Jammern bringt? Damit die Bw Führung merkt, dass sie mit der Einführung des FD's tausenden von altgedienten Uffzen vor den Kopf geschlagen hat! Besonders die Kameraden ab dem DstGrd Hauptfeldwebel (11 Dienstjahre und mehr) laufen nur noch kopfschüttelnd durch die Kasernen, wenn sie sehen, dass teilweise Soldaten Anfang 20 bereits nach nur 2 Dienstjahren Oberfeldwebel sind, sprich eine Gehaltsstufe unter ihnen stehen (Altersstufen nicht mit eingerechnet). Der altgediente Kamerad HF hat dafür mind. 5 Dienstjahre benötigt um OF zu werden, sofern er ohne Dienstgrad in die Bw eingetreten ist und sich hochdienen musste.

Hinzukommt, dass die altgediente Uffz Kameraden zu Recht fragen, warum der Soldat so schnell aufsteigen kann, wenn er noch nicht mal die allgemein MILITÄRISCHE Ausbildung durchlaufen musste wie sie seiner Zeit. Ich wiederhole mich gerne wieder, nüchtern betrachtet ist JEDER Soldat ab dem Dienstgrad Unteroffizier in erster Linie gem. VVO Vorgesetzter und militärischer Führer und hat den Gefechtsdienst aller Truppen zu beherrschen!

Stellen wir uns doch mal folgende Lage vor:
Ein Feldwebel im Fachdienst im 2. Dienstjahr der FmTruppe soll in AFG mit ein paar Mannschaftssoldaten außerhalb vom Lager eine Antenne irgendwo auf einem Berg instand setzen. Nun kommt es zu einem Angriff ... Er hat null militärische Erfahrungswerte, sehr wenig bis gar keine Führungserfahrung und soll mit seiner mangelnden, in Crashkursen beigebrachten, militärischen Ausbildung nun in der Lage sein entsprechende Befehle zu erteilen, damit der Angriff abgewendet werden kann und seine unterstellten Soldaten gesund wieder nach Hause kommen .... Mit Verlaub, das ist schlicht weg lächerlich!

Die Kameraden im FD sind mit Sicherheit gut in ihren Fachgebieten und die Bw profitiert bestimmt davon, doch musste man sie dazu zu militärischen Vorgesetzten machen? Ich sage NEIN. Warum hat man nicht eine komplett neue Dienstgradgruppe gestaltet, die dem Besoldungssystem der Uffze entspricht, aber den Soldaten nicht zum Vorgesetzten macht?

Ich meine nur eins zu erkennen. Der FD hat die Bw für junge Menschen attraktiver gemacht, jedoch nicht das militärische "Know How" gestärkt. Die FD'ler sind nur noch bewaffnete Spezialisten, jedoch keine militärischen Unterführer mehr. Die Führung (z.B. TE Fhr oder ZgFhr) übernehmen nun mit Masse Offze, doch auch diese müssen rekrutiert werden. Mich würde es nicht wundern, wenn in ein paar Jahren festgestellt wird, dass mangels Nachwuchs die Offz DP's nicht mehr besetzt werden können, da gerade im "gehobenen Dienst" die Bw mit der Wirtschaft nicht konkurrieren kann. Was soll dann geschehen? Einstellung mit dem DstGrd Leutnant nur weil die FH Reife vorliegt?    
,,Frage nicht was dein Land für dich tun kann, sondern was du für dein Land tun kannst!" John F. Kennedy

reFlexX

Zitat von: snake99

Stellen wir uns doch mal folgende Lage vor:
Ein Feldwebel im Fachdienst im 2. Dienstjahr der FmTruppe soll in AFG mit ein paar Mannschaftssoldaten außerhalb vom Lager eine Antenne irgendwo auf einem Berg instand setzen. Nun kommt es zu einem Angriff ... Er hat null militärische Erfahrungswerte, sehr wenig bis gar keine Führungserfahrung und soll mit seiner mangelnden, in Crashkursen beigebrachten, militärischen Ausbildung nun in der Lage sein entsprechende Befehle zu erteilen, damit der Angriff abgewendet werden kann und seine unterstellten Soldaten gesund wieder nach Hause kommen .... Mit Verlaub, das ist schlicht weg lächerlich!

Da fällt mir ne Szene aus der Serie "Band of Brothers" ein. 2. Weltkrieg, USA auf dem Vormarsch. Ein Offizier, frisch von der Schulbank, erreicht die Truppe und soll die Einheit in einen Angriff führen, ein sehr selbstbewusster Typ. Der Angriff beginnt, die Kugeln fliegen rechts und links an ihm vorbei, er sucht Deckung und weiß nicht mehr weiter, seine Männer sterben rechts und links von ihm. Ein erfahrerne Offizier, von Anfang an dabei, wird nach vorn geschickt um das Kommando zu übernehmen. Dieser sorgt dafür, dass der Angriff doch noch ein Erfolg wird und rettet mit seinen guten Entscheidungen das Leben der anderen.
Ab 1.10.09  7./Logistikbataillon 3 - Lüneburg

PvtM

Zitat von: snake99 am 09. September 2009, 19:40:44
Stellen wir uns doch mal folgende Lage vor:
Ein Feldwebel im Fachdienst im 2. Dienstjahr der FmTruppe soll in AFG mit ein paar Mannschaftssoldaten außerhalb vom Lager eine Antenne irgendwo auf einem Berg instand setzen. Nun kommt es zu einem Angriff ... Er hat null militärische Erfahrungswerte, sehr wenig bis gar keine Führungserfahrung und soll mit seiner mangelnden, in Crashkursen beigebrachten, militärischen Ausbildung nun in der Lage sein entsprechende Befehle zu erteilen, damit der Angriff abgewendet werden kann und seine unterstellten Soldaten gesund wieder nach Hause kommen .... Mit Verlaub, das ist schlicht weg lächerlich!


Ähm dieses Szenario ist lächerlich, wer bitte ist nicht in der Lage diese zu führen?
Jeder der auch nur einen Hauch einer militärischen Ausbildung genießen durfte kann diese bewältigen.
Selbst die Rambos an ihren Computern oder Konsolen könnten dies tun.

Und zu dem bsp. direkt über mir: Den Film "Hurt Locker" gesehen?
Als der Offz zum erstenmal das Camp verlassen hat und direkt hochgejagt wird.
Bei bestimmten dummheiten hat es einfach nur mit glück zutun,
ob man lebendig dabei rauskommt, erfahrung hin oder her.

Und wir sind immer noch nur eine Verteidungsarmee!
Das sollte man nicht vergessen.

snake99

#24
Zitat von: PrivatM am 09. September 2009, 22:14:12
Ähm dieses Szenario ist lächerlich, wer bitte ist nicht in der Lage diese zu führen?
Jeder der auch nur einen Hauch einer militärischen Ausbildung genießen durfte kann diese bewältigen.

PrivatM, sind sie aktiver Soldat? Wenn ja, wie lange schon und welche Laufbahn? Und ganz wichtig ... wie viele Einsatztage haben sie?

Sofern sie kein Soldat sein sollten, rege ich an, die von Ihnen getroffenen Aussagen ganz schnell zu überdenken ... sie trotzen nämlich vor Unwissenheit!
,,Frage nicht was dein Land für dich tun kann, sondern was du für dein Land tun kannst!" John F. Kennedy

PvtM

Zitat von: snake99 am 09. September 2009, 23:10:01

PrivatM, sind sie aktiver Soldat? Wenn ja, wie lange schon und welche Laufbahn? Und ganz wichtig ... wie viele Einsatztage haben sie?

Sofern sie kein Soldat sein sollten, rege ich an, die von Ihnen getroffenen Aussagen ganz schnell zu überdenken ... sie trotzen nämlich vor Unwissenheit!

Wiedereinsteller Fw-AFD  ;)

Wäre es so lächerlich, wie Sie es sagen, wären bestimmt schon mehr Kameraden gefallen.

snake99

Zitat von: ... Jeder der auch nur einen Hauch einer militärischen Ausbildung genießen durfte kann diese bewältigen.
Selbst die Rambos an ihren Computern oder Konsolen könnten dies tun....

*ironie_on* Im Grunde ist das ein sehr guter Sparansatz für die bisherige zeitintensive Ausbildung zum militärischen Führungspersonal .... wir sparen uns einfach die ganze zeitintensive Ausbildung wie Fw-Lehrgang oder Offz Ausbildung und ersetzen diese gegen eine einwöchige LAN Party mit dem Spiel "Counter Strike ... nach ihrer Aussage reicht das ja vollkommen aus *ironie_off*

PrivatM, ich will ihnen nicht zu nahe treten, aber sie scheinen (zumindest bis jetzt) null Ahnung von militärischen Führungsprozessen zu haben ...  

Zitat von: Wiedereinsteller Fw-AFD  

Wäre es so lächerlich, wie Sie es sagen, wären bestimmt schon mehr Kameraden gefallen.

Sie haben gerade das beste Beispiel dafür geliefert, welche Missstände im FD beklagt werden. Es fehlt einfach an militärischer Kompetenz!
,,Frage nicht was dein Land für dich tun kann, sondern was du für dein Land tun kannst!" John F. Kennedy

PvtM

Dann nehmen wir mal ein Beispiel:

Sie laufen Nachts in einer Tiefgarage zu Ihrem Auto. Um Sie herum taucht eine Gruppe "krimineller" auf.
Diese sind mit Baseballschlägern und anderen Schlagmittel ausgerüstet. Sie machen auch direkt klar,
dass sie Ihnen an den Kragen wollen. Was machen Sie?

Sehen sie das Beispiel ist genauso hirnrissig, wie das von Ihnen genannte.

Und eine andere Frage schonmal proffessionelle "Counter Strike" Spieler beim spielen zugesehen?
Welches militärische Wissen dort an den Tag gelegt wird?
Die Palette von Spielen geht auch weit über "Counter-Strike" hinaus
und anscheinend wissen sie auch gar nicht, wie realitäts nah diese Spiele geworden sind.
Was meinen Sie warum alle nach diesen Verboten schreien.

Warum hat mein Beispiel irgendwelche Missstände hervorgerufen?

Sie sollten auch mal ganz schnell vom alten Denken wegkommen.
Und sich auch Gedanken darüber machen, wie Kriege heutzutage geführt werden würden.
Ich spreche von Kriegen und nicht von "Einsätzen gegen die Taliban(oder den unsichtbaren Feind)"

schlammtreiber

Zitat von: snake99 am 09. September 2009, 19:40:44
Stellen wir uns doch mal folgende Lage vor:
Ein Feldwebel im Fachdienst im 2. Dienstjahr der FmTruppe soll in AFG mit ein paar Mannschaftssoldaten außerhalb vom Lager eine Antenne irgendwo auf einem Berg instand setzen. Nun kommt es zu einem Angriff ... Er hat null militärische Erfahrungswerte, sehr wenig bis gar keine Führungserfahrung und soll mit seiner mangelnden, in Crashkursen beigebrachten, militärischen Ausbildung nun in der Lage sein entsprechende Befehle zu erteilen, damit der Angriff abgewendet werden kann und seine unterstellten Soldaten gesund wieder nach Hause kommen .... Mit Verlaub, das ist schlicht weg lächerlich!

Wenn eine Handvoll Fernmelder ohne Sicherung in der Pampa von den Taliban erwischt werden, dann kann der genannte Feldwebel auch gerne altgedient und die Reinkarnation Rommels sein - viel bringen wird es ihm nicht  ;)
Semper Communis
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schlammtreiber

Zitat von: PrivatM am 10. September 2009, 08:38:36
und anscheinend wissen sie auch gar nicht, wie realitäts nah diese Spiele geworden sind.

Genau. Und weil ich bei World of Warcraft Zaubersprüche freischalte ziehe ich auch im echten Leben Karnickel aus dem Hut.

ZitatWas meinen Sie warum alle nach diesen Verboten schreien.

Weil die, die nach Verboten schreien, so ein Spiel noch nie angefasst haben.
Semper Communis
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