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konkrete Anfrage der USA.....

Begonnen von Dennis812, 01. Februar 2008, 11:49:48

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schlammtreiber

Zitat von: Schorsch08 am 04. Februar 2008, 11:47:38
Durch die Diskussion in den Medien - fehlerhafte Technik etc. - wird bei mir allerdings der Eindruck erweckt, dass die BW für "Kampfeinsätze" wirklich nicht richtig ausgerüstet ist.

Dieser Eindruck ist allerdings stark zu relativieren, wenn man in Betracht zieht, welche Teile der nicht (ausreichend) vorhandenen Ausrüstung wirklich unverzichtbar notwendig zur Kampfführung sind (z.B. Funkausrüstung, die Kommunikation mit Alliierten erlaubt) und was wohl eher "optimale Ausrüstung" wäre, die man zwar gerne hätte, aber nicht unbedingt braucht.

Die Bw soll ja nicht gegen die US Army in den Kampf ziehen, sondern gegen überwiegend leicht bewaffnete Aufständische. Daher braucht man auch nicht UNBEDINGT das technische Niveau der Amis.

Und wenn ich mir die Bemerkung erlauben darf: wenn die Bw so miserabel gerüstet wäre, dass sie nicht den Kampf mit den Taliban aufnehmen könnte, dann wäre auch der bisherige Einsatz unmöglich gewesen...
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snake99

Ich verfolge ebenfalls sehr gespannt die aktuelle Diskussion in den Medien über die Ausbreitung des Afghanistan Mandats. Persönlich kann ich es durchaus nachvollziehen, dass andere Nationen ein Engagement der Bundeswehr im ganzen Land fordern und nicht nur im Norden. Fakt ist jedoch auch, dass die Bundeswehr technisch bei weitem keinen Verband der USA ersetzen kann. Für die USA ist das aktive Führen von Kampfhandlungen "daily Business", doch für die Bundeswehr sind das bisher nur theoretische Aufgabenstellungen gewesen. Sicher weis man was im Falle X zu tun ist, doch was ist mit der Umsetzung? Ich glaube es wird deutschen Offizieren sehr schwer fallen, Befehle zu formulieren die Verluste der eigenen Truppe miteinschließen werden. Spätestens wenn die Anzahl der Holzsärge auf dem Flughafen Köln / Bonn steigt, wird die Bevölkerung hier in Deutschland "aufs Dach steigen" ... Immerhin ist es was anderes wenn Soldaten bei einem Anschlag sterbern, oder bei der Durchführung aktiver Kampfhandlungen.     
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schlammtreiber

Zitat von: snake99 am 04. Februar 2008, 14:32:34
Ich glaube es wird deutschen Offizieren sehr schwer fallen, Befehle zu formulieren die Verluste der eigenen Truppe miteinschließen werden.     

Dann hat man nichts in einer Offiziersuniform zu suchen.
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snake99

#18
Das ist vollkommen richtig, doch ist es nicht so, dass die Wörter "Krieg" und "Kampfhandlungen" für einen deutschen Soldaten immer nur blanke Theorie waren (lassen wir unsere DSO und KSK Jungs mal aus dem Spiel)? Sicher, jeder von uns hat gelernt was zu tun ist wenn es knallt, doch was ist wenn der Befehl "Übungsende" ausbleibt?
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schlammtreiber

*seufz*

Du erinnerst mich gerade an diesen Reichswehrgeneral, der im Frühjahr 1939 prophezeite, dass die "Jüngelchen" (d.h. die in seinen Augen suboptimal ausgebildeten und schlecht ausgerüsteten, kriegsunerfahrenen Soldaten der seit 1935 überhastet aufgestellten Wehrmacht) beim ersten scharfen Schuss wegrennen würden  ;)
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snake99

Dass sie bei einem scharfen Schuss nicht wegrennen, haben Szenen wie im Kosovo (Fahrzeug fährt auf einen Checkpoint zu und bleibt entgegen der Auffroderung nicht stehen- das Feuer wurde seitens der Bw eröffnet) gezeigt. Ich bin nur der Meinung, dass sich 50% aller deutschen Soldaten (aller DstGrdGrp und TrpGattungen!) immer noch nicht darüber im Klaren sind, was es heißen kann Soldat zu sein. Die Zentren für Nachwuchsgewinnung würden eine Ausweitung des AFG Mandats mit Sicherheit auch recht schnell merken ... 
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schlammtreiber

Zitat von: snake99 am 04. Februar 2008, 15:05:50
Ich bin nur der Meinung, dass sich 50% aller deutschen Soldaten (aller DstGrdGrp und TrpGattungen!) immer noch nicht darüber im Klaren sind, was es heißen kann Soldat zu sein.

Gefühlte 50% ?  ;)
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snake99

#22
Untermauern kann ich die Zahl natürlich nicht, da hast du vollkommen Recht ;)
1999 war meine damalige DstStelle diejeinge die das erste FmBtl KFOR gestellt hat. Zuerst waren viele Kameraden euphorisch, doch als die ersten Briefings anliefen stoppte bei vielen die Euphorie. Da war plötzlich die Rede von RoE, wieviel munition pro Mann zu empfangen ist, das die Waffe bis Einsatzende am Mann zu tragen ist, dass im Einsatzland keinerlei Infrastruktur vorhanden ist und man 24 Stunden am Tag mit Kampfhandlungen zu rechnen hat und niemals befestigte Wege zu verlassen hat wegen der Minengefahr ... Urplötzlich brach selbst bei altgedienten Soldaten die Panik aus und sie taten alles um an diesem Einsatz nicht teilnehmen zu müssen. Immerhin war da nicht um 16h Dienstschluß ...

SFOR & KFOR waren/sind Einsätze zum Zweck der Friedenssicherung. Die dortige Bevölkerung hat sich bekriegt und soll nun wieder das friedliche Zusammenleben lernen. Das primäre und sekundäre Kampfziel der Angreifer waren immer die gegnerischen Völkergruppierung, aber nicht die Friedenstruppe.

ISAF soll auch ein Einsatz zur Friedenssicherung sein, doch eigentlich ist es ein Einsatz zur Bekämpfung des internationalen Terrors, initiiert seitens der USA (von wem auch sonst ...). In AFG hat sich die Bevölkerung ebenfalls bekriegt, doch vielmehr will die Taliban den Kampf gegen die westliche Welt und somit stellt jeder westlich orientierte Soldat in AFG ein Angriffsziel dar. Somit wird die ISAF Truppe zum primären Angriffsziel. 

Die Soldaten haben sich mittlerweile an das Leben in einem Feldlager gewöhnt, sie haben sich daran gewöhnt nach Minen zu schauen, sie haben sich daran gewöhnt 24 Std. am Tag eine Waffe zu tragen, doch haben sie sich daran auch gewöhnt die Waffe mehrfach am Tag aktiv zu benutzen???
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schlammtreiber

Zitat von: snake99 am 04. Februar 2008, 15:47:24
1999 war meine damalige DstStelle diejeinge die das erste FmBtl KFOR gestellt hat. Zuerst waren viele Kameraden euphorisch, doch als die ersten Briefings anliefen stoppte bei vielen die Euphorie.

Wo lebten denn die Kameraden von 1995-99, wenn ihnen die beschriebenen Unannehmlichkeiten so überraschend neu waren? Ließ sich auch für den bereits seit Jahren laufenden Bosnieneinsatz so sagen.

ZitatDie Soldaten haben sich mittlerweile an das Leben in einem Feldlager gewöhnt, sie haben sich daran gewöhnt nach Minen zu schauen, sie haben sich daran gewöhnt 24 Std. am Tag eine Waffe zu tragen, doch haben sie sich daran auch gewöhnt die Waffe mehrfach am Tag aktiv zu benutzen???

Warum sollten sie sich nicht daran gewöhnen? Hunderte Generationen vor ihnen mussten einen Wechsel von Frieden zu Krieg mitmachen - und gerade im Jahr 2008 n.Chr. soll das aus unerfindlichen Gründen unmöglich sein?
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snake99

Zitat... Warum sollten sie sich nicht daran gewöhnen? ...

Bei einer Ausweitung des Mandats werden sie sich daran gewöhnen (müssen), doch tun dies auch die deutschen Soldaten die bisher dachten, die Bundeswehr sei eine Organisation die nur dann schießt, wenn sie vorher beschossen wurde?

Wenn man beschossen wird, kann man immer noch argumintieren, dass die gegnerische Seite den ersten Schuss abgegeben hat und man nur reagiert hat. Was ist jedoch wenn der Einsatzbefehl lautet, eine gegnerische Stellung zu bekämpfen? Ich habe neulich irgendwo den Satz gelesen "Die Bundeswehr muss wieder das Töten lernen". Ich finde den Satz für die allgemeine Lage in der Bw gar nicht so unpassend, sondern recht treffend! Was soll ein Familienvater (Soldat einer Kampfeinheit) nach 4 Monaten Einsatz sagen, wenn sein Kind ihn fragt: "Was hast du die letzten 4 Monate in AFG gemacht Papa?" Als kämpfende Truppe lautet die Antwort dann nicht mehr "Brunnen gebaut" ...
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schlammtreiber

Zitat von: snake99 am 04. Februar 2008, 16:26:07
doch tun dies auch die deutschen Soldaten die bisher dachten, die Bundeswehr sei eine Organisation die nur dann schießt, wenn sie vorher beschossen wurde?

Wer das denkt oder dachte hat irgendwas nicht kapiert. Und sorry, wir können unser Handeln nicht nach Leuten ausrichten, die evtl in Wolkenschlössern leben. Wir verbieten auch nicht den Bau von Kellern, weil vielleicht einige Leute meinen die Erde sei hohl...

ZitatWenn man beschossen wird, kann man immer noch argumintieren, dass die gegnerische Seite den ersten Schuss abgegeben hat und man nur reagiert hat. Was ist jedoch wenn der Einsatzbefehl lautet, eine gegnerische Stellung zu bekämpfen?

Dann wird die gegnerische Stellung bekämpft. Wer damit ein Problem hat, der hat in KEINER Armee dieser Welt etwas verloren.

ZitatIch habe neulich irgendwo den Satz gelesen "Die Bundeswehr muss wieder das Töten lernen".

Er prangte ziemlich breit und fett auf dem Cover des SPIEGEL  ;)

ZitatWas soll ein Familienvater (Soldat einer Kampfeinheit) nach 4 Monaten Einsatz sagen, wenn sein Kind ihn fragt: "Was hast du die letzten 4 Monate in AFG gemacht Papa?" Als kämpfende Truppe lautet die Antwort dann nicht mehr "Brunnen gebaut" ...

Und wo bitte liegt hier das Problem?  ???

Nur zur Ergänzung, ich habe selbst eine Tochter, und ich hätte kein Problem damit ihr zu erklären, dass Papa ein paar Taliban erschossen hat. Taliban, das sind die bösen Männer die kleine Mädchen nicht in die Schule lassen und Leuten die Kehle durchschneiden weil sie die falsche Musik hören...

Sag mal glaubst Du eigentlich ernsthaft daran, dass die Bundeswehr als Organisation zum Brunnenbohren und Kekse verteilen gedacht war?
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snake99

Zitat... Wer damit ein Problem hat, der hat in KEINER Armee dieser Welt etwas verloren ...

Schon richtig, doch weis das auch die breite Masse in Deutschland?

Zitat... Sag mal glaubst Du eigentlich ernsthaft daran, dass die Bundeswehr als Organisation zum Brunnenbohren und Kekse verteilen gedacht war? ...

:) Nein, ICH denke dies auf gar keinen Fall, aber frag mal ein paar gewisse Politiker und vor allem die SaZ's die nur wegen Ihrer ZAW oder wegen ihrem Studium zum Bund gekommen sind ... :)
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schlammtreiber

Zitat von: snake99 am 04. Februar 2008, 16:54:41
aber frag mal ein paar gewisse Politiker und vor allem die SaZ's die nur wegen Ihrer ZAW oder wegen ihrem Studium zum Bund gekommen sind ... :)

Da kann ich Dich beruhigen: diesen Leuten stößt schon eine Versetzung nach Afghanistan an sich übelst auf, und sei es nur zum Brunnenbohren. Da reißt eine Mandatsänderung nicht mehr viel  ;)
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StOPfr

Zitat von: snake99 am 04. Februar 2008, 16:26:07
Ich habe neulich irgendwo den Satz gelesen "Die Bundeswehr muss wieder das Töten lernen". Ich finde den Satz für die allgemeine Lage in der Bw gar nicht so unpassend, sondern recht treffend!
Den Satz sagte ein US-General m.W. im Herbst 2006 und auch damals ging es um Afghanistan.

Zitat von: snake99 am 04. Februar 2008, 16:26:07
Was soll ein Familienvater (Soldat einer Kampfeinheit) nach 4 Monaten Einsatz sagen, wenn sein Kind ihn fragt: "Was hast du die letzten 4 Monate in AFG gemacht Papa?" Als kämpfende Truppe lautet die Antwort dann nicht mehr "Brunnen gebaut" ...
Unter Berücksichtigung des Alters sollte man auch Kindern immer die Wahrheit sagen. Unsere Soldaten erfüllen in Afghanistan einen wichtigen Auftrag im Interesse der Bevölkerung des Landes, aber eben auch für eine friedlichere Welt. Dazu trägt der Bau von Brunnen bzw. der Schutz solcher Aktivitäten ebenso bei wie das eigentlich Handwerk des Soldaten, die Durchsetzung stattlicher Gewalt auch im Rahmen von Bündnisverpflichtungen (zu den Taliban siehe schlammtreibers Anmerkung).   
Der Einsatz in Afghanistan ist also ein Friedensdienst; einen friedlichen Ablauf des Einsatzes konnte man aber eigentlich nie erwarten. Ich sehe im Moment auf den Norden bezogen keine Ausweitung des Mandats "drohen" sondern stelle eher fest, dass Politiker und Bevölkerung den Umfang des Auftrags endlich realistisch sehen. 
Eine Ausweitung des Mandats auf den Süden hat die scheidende US-Regierung m.E. durch den barschen Ton der Anforderung derzeit fast unmöglich gemacht. Da musste der Nato-Generalsekretär den wichtigen deutschen Verbündeten fast schon reflexhaft beistehen.   
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snake99

#29
Zitat... Eine Ausweitung des Mandats auf den Süden hat die scheidende US-Regierung m.E. durch den barschen Ton der Anforderung derzeit fast unmöglich gemacht. Da musste der Nato-Generalsekretär den wichtigen deutschen Verbündeten fast schon reflexhaft beistehen ...

Wobei ich die Seite der USA verstehen kann. Ein Arbeitskollege der sich ständig die Rosinen bei der Arbeit rauspickt, macht sich auf Dauer im Kollegenkreis unbeliebt. Sprich, wer seit jahren personlle Verluste trägt, fragt sich auch irgendwann "Warum immer wir alleine, wenn ihr alle von unserer Arbeit mit profitiert?"
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