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Sanitätsfeldwebel Rettungsassistent

Begonnen von dennisher, 08. Juni 2009, 02:13:55

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dennisher

Hallo Community,
Als ich letztens auf den Seiten der Bundeswehr mal wieder rum stöberte ist mir aufgefallen, dass es dort einige neue PDF´s gab.
Ein wenig zu meiner Person... Ich bin 19 und bin in 9Monaten mit der Ausbildung zum Rettungsassistenten fertig.
Ich hätte auf jeden Fall reges Interesse mich bei der Bundeswehr als SaZ zu bewerben.
Nur meine Bedenken sind, dass ich den Bezug zur Notfallmedizin verliere, weil im "normalen" Rettungsdienst im zivilen Leben arbeitet man ja auf der Wache und ist für den Notfall da (sofern man dienst auf einem Rettungswagen hat).
Aber wenn man den ganzen Tag nur in der Kaserne beim Arzt den Dienst verrichtet ist dies ja nicht gegeben...Vielleicht bin ich da auch nur falsch informiert.
(http://www.bundeswehr.de/fileserving/PortalFiles/C1256EF40036B05B/N264JEVD352MMISDE/0111%200209%20010%20S0109%20Feldwebel%20des%20Sanitaetsdienstes.pdf  Seite 9 )

Meine Fragen:
Kennt ihr grob das Aufgabenfeld?

Gibt es eine besondere Verwendung bei einem Auslandseinsatz? (Dort ist beschrieben dass man die Patrouillen begleitet ist dies immer so oder ist man eher ein Arzthelfer in der Kaserne)

Was ist die mindest Verpflichtungszeit? 4 oder 8 Jahre?

Vielleicht wisst Ihr ja etwas mehr darüber Bescheid als ich;)
Ich werde auch demnächst zum nächsten Wehrdienstberater mal gehen nur im Moment habe ich nicht wirklich viel Zeit.

LG
Dennis



dennisher


SemperFidelis

Ich weiß nicht genau wie das bei den Sanis ist, jedoch empfehle ich dir direkten Kontakt zu suchen.
Sprich:
- WDB Gespräch suchen
- Möglichkeit auf Praktikum bei den Sanis erfragen
... Er lebe Hoch, er lebe Hoch. ...

"Patrioten reden immer davon, dass Sie für ihr Land sterben würden, aber nie, dass Sie für ihr Land töten würden"

ulli76

So, ich geb mal eine kurze Übersicht, was man als RettAss alles so bei der Bundeswehr machen kann:
SanZentrum/SanStaffel: in größeren Einheiten oft Ausbildung der SanThemen (Erste Hilfe), sonst grundsätzlich alles von Behandlungsraum bis Bettenstation. Je nach Einheit, die mit am Standort ist mehr oder weniger Übungsplatzaufenthalte. Und natürlich Einsatz als San UvD, also Bereitschaft.

AGA- Kp: Ausbilder güne und SanThemen

SanKp/KdoSES: Materialbewirtschaftung, teilweise Teileinheitsführer (also Verantwortung für Material und Personal), Übungsplatzaufenthalte, aber kaum Patientenkontakt.

Im BWK: Notaufnahme, NEF, RTH (also mehr oder weniger das was man zivil auch als RettAss macht)

Im Einsatz: meist Einsatz auf einem BAT (beweglicher Arzttrup; mit Notarzt), LTB (Landtransportbegleittrupp; das gleiche mit Arzt, aber ohne Fachkunde) oder als SanTrupp (ohne Arzt), aber auch mal in einer Notaufnahme oder auf der Intensivstation eines Rettungszentrums.

Also wenn man nicht gerade im BWK landet, hat das RettAss- Dasein wenig mit dem was man zivil im Rettungsdienst zu tun hat gemeinsam.
Im Einsatz schon eher. Aber auch da fährt man nicht zwingend auf einem BAT.

Allerdings kann man normalerweise jedes Jahr eine bestimmte Zeit in den Rettungsdienst zur Inübungshaltung wenn man im Grundbetrieb nicht so viel mit Patienten zu tun hat.
•Medals are OK, but having your body and all your friends in one piece at the end of the day is better.
http://www.murphys-laws.com/murphy/murphy-war.html

Dennis812

Zitat von: ulli76 am 11. Juni 2009, 18:15:07
[...]Also wenn man nicht gerade im BWK landet, hat das RettAss- Dasein wenig mit dem was man zivil im Rettungsdienst zu tun hat gemeinsam.
Im Einsatz schon eher. Aber auch da fährt man nicht zwingend auf einem BAT. [...]

Ergänzend, und die weiterhin mir bekannte Verwendung mit Bezug zur Notfallmedizin ist der SAR-Trupp oder die Luftrettung (Luft-/Bodenpersonal), wobei es sich mit den Luftrettungsmeistern (Fw-Ebene) um die Dst-Posten "zu prügeln" gilt  ;)
AGA: 6./SanRgt 22 - Stamm: SanZ Kerpen - OGefr d.R.

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Helft mit, dass es so bleiben kann.

MediNight

Dennis812, der Luftrettungsmeister ist auch ein Rettungsassistent ;) ! Meistens sogar ein Lehr-Rettungsassistent! Allerdings hat er neben dem Rettungsassistenten auch noch einiges an Zusatzausbildungen erhalten, bevor er sich Luftrettungsmeister nennen darf! Und als allererstes kommt einmal ein Englisch-Lehrgang, der mindestens mit einem SLP von 2-2-2-1 abgeschlossen werden muss!

Guckst Du zum Beipsiel hier: http://www.torsten-drews.de/ ... und dann links auf Ausbildung klicken!

Ist nicht mehr ganz aktuell, denn der dort erwähnte "AirMedEvacUffz" heisst jetzt "MedAssPers AirMedEvac" und ist nur noch ab Dienstgrad Feldwebel freigegeben! Voraussetzung hierfür ist eine gültige Wehrfliegerverwendungsfähigkeit der Stufe III. Der Lehrgang startet am Flugmedizinischen Institut (FMI) der Luftwaffe in Königsbrück mit dem Teil Flugphysiologische Ausbildung und "Kammerfahrt" (= Höhen-/Klima-Simulation in der Druckkammer; Höhe bis 25.000 ft für Drehflügler-Personal!) und geht dann nach zwei Tagen in Fürstenfeldbruck an der Hauptstelle des FMI weiter! Auch die Ausbildung im "Crew Resource Management" nach JAR OPS-3 ist von den Anforderungen nicht zu unterschätzen, ebenso wie die Lehrgänge in Überleben Land (= EKL-light ;) !), See (Erst Pilotenwaschmaschine in Nordholz, dann Planschen in der Nordsee ;) !) und Gebirge (Nur die Harten kommen in den Garten ... !).

Ein "normaler" oder "nur" Rettungsassistent hat im Bereich SAR überhaupt keine Verwendungsmöglichkeit! Dort werden nur Luftrettungsmeister eingesetzt! Mittlerweile sogar auf den Hubschraubern bei EUFOR und KFOR, wo jetzt in Camp Butmir (Bosnien) und Camp Toplicane (Kosovo) richtige SAR-Kommandos gegründet wurden.

STINGER Uffz

Mein Bruder hat damals sein Studium beim BUND abgelehnt auf Rat seines Stabsarztes der auch meinte er kann zwar Krankheiten heilen aber vom Intensiv Dienst hat er null Erfahrung und jetzt wo er Ausscheidet vom Bund ist das ein grosses Problem da so etwas gefordert wird von allen Kliniken, mittlerweile ist er froh "draußen" Studiert zu haben und nicht beim Bund die Frage: "haben sie Rettungsdienst Erfahrung kommt in jeder Klinik".

Als Assi weis ich nicht ob es gut ist beim Bund gewesen zu sein als SaZ, ich weis aber das der BUND einen ziemlichen Mangel hat und deine Chancen genommen zu werden sehr gut sind ABER nicht jeder wird BS irgendwann bist du wieder in der freien Wildbahn zusammen mit anderen Bewerbern.

MediNight

Ergänzend möchte ich noch anmerken, dass meine Erfahrungen bezüglich der obigen Aussage sozusagen "brandaktuell" sind und sich auf ein großes SanZentrum im Osten der Republik beziehen, wobei mir allerdings die Umstände in Penzing, wo der oben verlinkte Kamerad jahrelang im Einsatz war als LRM, und in Wunstorf ebenfalls sehr gut bekannt sind!

Ein LRM ist meistens vom Dienstgrad Haupt- oder Stabsfeldwebel (die OFw sind eindeutig in der Minderzahl, "nur" Fw so gut wie gar nicht vorhanden!) und hat dann auch keine "Erlaubnis zur Führung der Berufsbezeichnung Rettungsassistent", die so brandneu ist, dass er sie nicht hinter Glas aufhängen darf, weil sonst die Druckewrschwärze noch klebt ;) ! Der Weg dorthin ist lang und steinig und wird in Zukunft eher unmöglich sein, weil im Laufe des Monats Juli in Penzing seit langer Zeit wieder einmal ein Lehrgang für die Ausbildung zum LRM angeboten wird, dies aber sehr wahrscheinlich einer der letzten sein wird, weil die Bundeswehr so langsam aber sicher aus dem SAR-Dienst aussteigen will und diesen sukzessive an zivile Anbieter übergibt. Somit wird nur noch das Personal "nach-ausgebildet", das die aus welchen Gründen (Pensionierungen, Versetzungen, keine WFV-III mehr aus med. Gründen, etc. ...) auch immer frei werdenden Planstellen so lange auffüllen soll, bis diese Planstellen auch wegfallen!

MediNight

Zitat von: 6981st CSG am 13. Juni 2009, 18:04:33
Mein Bruder hat damals sein Studium beim BUND abgelehnt auf Rat seines Stabsarztes der auch meinte er kann zwar Krankheiten heilen aber vom Intensiv Dienst hat er null Erfahrung und jetzt wo er Ausscheidet vom Bund ist das ein grosses Problem da so etwas gefordert wird von allen Kliniken, mittlerweile ist er froh "draußen" Studiert zu haben und nicht beim Bund die Frage: "haben sie Rettungsdienst Erfahrung kommt in jeder Klinik".

Als Assi weis ich nicht ob es gut ist beim Bund gewesen zu sein als SaZ, ich weis aber das der BUND einen ziemlichen Mangel hat und deine Chancen genommen zu werden sehr gut sind ABER nicht jeder wird BS irgendwann bist du wieder in der freien Wildbahn zusammen mit anderen Bewerbern.

Dazu drei Anmerkungen:

1. Die Hochschulen der Bundeswehr bieten das Fach Medizin weder in der Variante "Humanmedizin" noch in den Varianten "Zahn-" oder "Tiermedizin" an! Daher studieren alle Ärzte, die ihren Studienplatz für Medizin über die Bundeswehr bekommen "draußen"! Und ... glauben Sie mir, ich weiß wovon ich rede ;) !

2. Die Bundeswehr ist sehr interessiert daran, dass eine möglichst große Anzahl ihrer Ärzte die Fachkunde Rettungsmedizin erwirbt! Und die werden dann in den Auslandseinsätzen und natürlich auch zu Hause, dementsprechend in Übung gehalten!

3. Als Rettungsassistent ist es eher NICHT gut, wenn man von der Bundeswehr kommt und ins Zivilleben wechselt. Hier ist sehr oft (siehe auch das Posting von "ulli76"!) festzustellen sein, dass diese Rettungsassistenten nur minimale praktische Erfahrungen haben und jedes Jahr um ihre Inübunghaltung haben kämpfen müssen! Die BW-RettAss sind mehr die "Eunuchen", die zwar theoretisch wissen, wie ES geht, aber es in der Praxis ... :D ;) !

STINGER Uffz

Zitat von: MediNight am 13. Juni 2009, 18:14:11
Die BW-RettAss sind mehr die "Eunuchen", die zwar theoretisch wissen, wie ES geht, aber es in der Praxis ... :D ;) !

Dieser Satz drückt das was ich auch sagen wollte  :D der Mangel an Sanis ist daraufhin zurückzuführen denke ich mal.

MediNight

Gestatten Sie mir, dass ich als jemand, der mit diesen Kameraden leben und zusammenarbeiten muss, die Sache etwas differenziert betrachte ;) :

Die Bundeswehr besetzt aus mir nicht nachvollziehbaren Gründen Planstellen, z. B. im Weißbereich einer Truppenarzt-Ambulanz oder im Bereich von nicht wirklich aktiven Teileinheiten mit Rettungsassistenten, die dann nicht adäquat in Übung gehalten werden können. Und ein RettAss, der keine praktische Erfahrung hat, ist dann wohl eher ... für die Füße ;) ! Wenn ich dann alle RettAss, die die Bundeswehr hat, wirklich gut in Übung halten wollte, müssten diese ein halbes Jahr aktiv im Rettungsdienst fahren und das andere halbe Jahr ihre anderen Geschäfte machen! Und das ist aus mannigfaltigen Gründfen ebenfalls nicht umsetzbar!

Ein oder zweimal im Jahr drei oder vier Wochen auf dem RTW am BWK Berlin (gilt für RettAss aus dem Bereich des SanKdo III!) sind auf die Dauer gesehen absolut zu wenig! Daher zucken wohl die zivilen Rettungsdienstleiter ein wenig zusammen, wenn ein RettAss bei der Bewerbung angibt, dass er von der Bundeswehr kommt! Hier punktet dann eindeutig der Kamerad, der auch "nebenher" noch im Privatleben ehrenamtlich aktiv ist, z. B. beim lokalen DRK. Das aber ist der Familie, die mancher Soldat angeblich auch haben soll ;) , eher nicht förderlich!

Ich hoffe, ich konnte Ihnen jetzt dieses Dilemma, in dem sich der ZSanDstBw befindet, ein wenig näher bringen ;) !

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