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Immer mehr deutsche Soldaten sind traumatsiert (PTBS)

Begonnen von snake99, 25. September 2009, 11:02:02

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ulli76

Bevor ich´s vergesse: Im Rahmen des Helfer im SanDst (zumindest im Wiederholungslehrgang- wir ham ja keine Rekruten) ist bei uns immer ein Arztunterricht zum Thema Streß/Streßbewältigung/PTBS mit bei. Ich weiss aber nicht, wie das an anderen Standorten läuft.
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snake99

Ulli76, ich kann ihre Erlebnisse nach dem Einsatz nachvollziehen.

Allem voran habe ich mich über meine zurückerlangte Freiheit zu Hause sehr gefreut. Endlich wieder einschränkungsfrei dahin gehen, wohin man wollte. Endlich wieder eine Privatsphäre in den eigenen 4-Wänden zu haben, ohne das ständig jemand reinkommen kann und man niemals wirklich seine Ruhe findet. Endlich wieder unterbrechungsfreien Strom zu haben und eine wirklich heisse Dusche 24Std. am Tag genießen können. Das alles war wahnsinnig toll wieder zu haben.

Ich kam im Monat Dezember nach meinem ersten Einsatz nach Hause. Mir lagen noch die Bilder vor Augen, wie die bosnische Bevölkerung zu Teilen ihre letzten Möbel zu Brennholz verarbeiteten, damit sie ihre Häuser (mit Planen vor den Fenstern) beheizen konnten. In Deutschland rannten die Menschen rum und machten sich einen riesigen Kopf, was man "Tante Trude" und "Onkel Heinz" zu Weihnachten schenken können. Das hat mich damals wahnsinnig aggressiv gemacht weil ich fortan das Wort "Problem" neu definiert habe.

Ich möchte meine Einsätze nicht missen, da ich wahnsinnig viel über mich gelernt habe und mir vor allem klar aufgezeigt wurde, dass wir hier in D eigentlich keine Probleme haben. Wir bezeichnen sie nur als solche. Morgens aufzustehen und nicht zu wissen wie man die Familie satt bekommt, das ist ein Problem ....     
,,Frage nicht was dein Land für dich tun kann, sondern was du für dein Land tun kannst!" John F. Kennedy

wolverine

#17
Manchmal meine ich aber auch, das Thema PTBS wird etwas überbewertet. "Jedes Angebot schafft sich seine Nachfrage" sagt man ja auch.
Ich bin anscheinend auch nicht der Einzige:
"DÜSSELDORF. Kriegsheimkehrer wurden in früheren Zeiten meist als stolze Helden gefeiert. Der Zustand ihrer Seelen interessierte niemanden. Im wieder kriegführenden Deutschland der Gegenwart ist das anders: Statt Paraden und Siegesfeiern erwartet einen Großteil der Soldaten die Couch beim Psychotherapeuten.

Unter den rund 250 000 Soldaten der Bundeswehr gibt es wahrscheinlich keinen mehr, der nicht davon gehört hat: posttraumatische Belastungsstörungen (PTBS). Fernsehen und Zeitungen berichten immer wieder über Soldaten, die als Psychowracks aus Afghanistan zurückkehren. Die Bundeswehr verschweigt das nicht, im Gegenteil: Im Internet informiert sie über Hilfsangebote und nennt Zahlen: Insgesamt wurden 447 Soldaten wegen einer posttraumatischen Belastungsstörung therapiert, davon 245 allein 2008.

Zur Einordnung: In Afghanistan sind wenig mehr als 3 000 Soldaten stationiert, ein großer Teil davon verlässt fast nie das Lager. 81 deutsche Soldaten starben bisher bei Auslandseinsätzen, die meisten nicht durch Kampfhandlungen (19 Tote), sondern durch Unfälle und natürliche Ursachen. 109 Soldaten wurden verwundet.

Stellt man diese Zahlen in ein Verhältnis zum Zweiten Weltkrieg, als allein Deutschland rund 18 Millionen Soldaten aufbot, von denen mehr als 3,5 Millionen starben, und die Gewalttaten unvergleichlich häufiger und intensiver waren, dann müsste man folgern, dass Millionen Menschen in den vom Krieg betroffenen Ländern traumatisiert wurden. Und das tun viele Psychologen auch.

Die Nachkriegsgesellschaften hätten zum großen Teil aus Traumatisierten bestanden, sagt die Traumatherapeutin Astrid von Friesen. Um weiterleben zu können, hätten die meisten Menschen das Erlittene verdrängt. "Das ist ein Schutzmechanismus, der überhaupt erst die Aufbauleistung nach dem Krieg ermöglichte", sagt sie. Die Kriegsheimkehrer, Ausgebombten oder Vertriebenen fragte niemand nach ihrem Leid. Traumatherapeuten gab es nicht.

Eine ganze Reihe aktueller psychologischer Studien hat einen hohen Anteil von posttraumatisch Belasteten unter der älteren Generation ausgemacht. 18,3 Prozent der von ihr befragten Menschen, die den Krieg als Kind erlebten, litten heute noch darunter, schreibt Andrea Bauer in ihrer Dissertation. Gerade im Alter, mehr als 60 Jahre nach dem Krieg, durchlitten viele - "angetriggert" durch das Empfinden der Todesnähe - erneut ihre traumatischen Kriegserlebnisse, berichtet Friesen. Der Psychoanalytiker Wolfgang Schmidbauer führt in seinem Buch "Er hat nie darüber geredet" sogar viele Beziehungsprobleme und Depressionen heutiger Erwachsener auf das Kriegstrauma ihrer Eltern zurück. Die Schlussfolgerungen dieser Psychologen: Unter uns leben Hunderttausende, wenn nicht Millionen Traumatisierte, und ihnen muss man helfen. Auf die Therapeuten warten also jede Menge Patienten, nicht nur in Kasernen, sondern auch in Altersheimen und Privathaushalten.

Ein solches Hilfsangebot zu kritisieren erscheint unangebracht und hartherzig. Klaus Dörner weiß das. Dennoch macht der frühere Leiter einer psychiatrischen Klinik in Gütersloh seinem Berufsstand einen schweren Vorwurf: Das ausufernde "Helfersystem" züchte sich die Patienten selbst heran, und mache mit der Diagnose PTBS "ein neues Fass im Gesundheitsmarkt" auf. Der Grund: Die immer zahlreicheren Therapeuten suchen nach potenziellen neuen Patienten.

Ohne Zweifel gebe es Menschen, die sich von seelischen Schäden nach traumatischen Erlebnissen auch langfristig nicht erholten, und denen müsse man helfen, sagt Dörner, der selbst als Kind Bombenangriffe erlebte. Doch das seien sehr seltene Fälle. Indem die Therapeuten nun einem immer größeren Personenkreis ein Trauma unterstellten, das an allen persönlichen Problemen schuld sei, entstehe bei den Patienten die falsche Hoffnung, durch eine Traumatherapie alle Probleme lösen zu können. "So werden sie erst zu chronisch Kranken gemacht."

Umzingelt von therapeutischer Aufmerksamkeit ist manch einer schnell überzeugt, ein psychisch krankes Opfer zu sein. Zumal wenn der Betroffene das Gefühl hat, das sein Einsatz und sein Leid von der Gesellschaft nicht ausreichend gewürdigt wird.

Britische Psychologen bestätigen dieses Problem. Sie fanden auf der Grundlage von elf Einzelstudien heraus: Die Therapierung kurz nach militärischen Kämpfen, aber auch nach zivilen Unfällen oder Amokläufen verhindert nicht die Entstehung psychischer Schäden, im Gegenteil: "Behandlungssitzungen können die Lage für viele Menschen verschlechtern", sagt Neil Roberts vom Trauma-Dienst der Universitätsklinik Cardiff.

PTBS, so Dörner, sei ein Konstrukt, dass man weder von den ökonomischen Interessen der Helfer und Betroffenen, noch von politischen und historischen Wertungen trennen könne. Die Lobby der Vietnamkriegsveteranen und ihrer Therapeuten sorgte dafür, dass PTBS 1980 als Krankheit akzeptiert, also ins "Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders " (DSM) aufgenommen und damit relevant für Renten- und Krankenversicherungen wurde.

Ansichten über Krankheit und Gesundheit werden beeinflusst durch gesellschaftliche Werte und Normen, durch Ideologien und Überzeugungen. Die US-Soldaten kamen aus einer friedlichen Gesellschaft, die ihren Krieg zunehmend ablehnte. Die Weltkriege in Europa dagegen betrafen ganze Gesellschaften. "Ist der Krieg ein Kollektiverlebnis, dann kann der Einzelne mit seinem Leid keinen Eindruck machen. Dann lässt er es sein", sagt Dörner. Dass das Konzept PTBS nicht im kriegsversehrten Europa, sondern im verschonten Amerika aufkam, wundert ihn daher nicht.

Der Jenaer Psychologe Sebastian Lemke ist ähnlich wie Dörner von dem etablierten Bild der PTBS nicht überzeugt. Er analysierte die psychiatrischen Akten aus einem Lazarett des Ersten Weltkrieges in Jena. Ergebnis: "Soldaten mit Kampfhandlungen oder unmittelbarem Betroffensein von Schüssen und Detonationen erkrankten in psychischer Hinsicht seltener als Soldaten, die nie im Kampfeinsatz waren."

Lemke bestätigt damit zeitgenössische Berichte, die besagen, dass gerade Frontsoldaten tendenziell psychisch stabiler waren als die in der Etappe: Zum Beispiel gab es unter den 126 000 deutschen U-Boot-Soldaten des Zweiten Weltkrieges, einer extrem beanspruchten und gefährdeten Truppe, nur 56 psychisch Erkrankte, glaubt man dem Standardwerk "Psychiatrie der Gegenwart" von 1961.

Die Jenaer Lazarettakten zeigen, so Lemke, dass überdurchschnittlich viele der psychiatrisch behandelten Soldaten schon vor dem Krieg seelisch krank waren. Lemke zufolge unterschieden sich außerdem die psychischen Krankheitsbilder der kampferfahrenen Soldaten nicht von denen der -unerfahrenen. Das widerspricht dem Diagnosehandbuch DSM, das das Trauma als Reaktion auf lebensbedrohliche Ereignisse definiert und impliziert: je höher die Dosis des Erlebnisses, desto höher die traumatische Wirkung. Das Konzept der PTBS müsse daher überarbeitet werden, fordert Lemke.

Doch das wird kaum geschehen. Lemke und Dörner sind Außenseiter in ihrer Zunft. "Lemke kennt den Forschungsstand nicht. Seine Studie interessiert mich nicht", kommentiert der Heidelberger Medizinhistoriker und Traumaforscher Wolfgang Eckart. Vermutlich werden noch sehr viele Bundeswehrsoldaten und frühere Kriegskinder auf der Couch liegen - traumatisiert oder nicht."


Quelle: HB 16. Juli 2009
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snake99

Hm, ich denke eine Ursache von PTBS liegt darin, dass unsere heutige "Spaßgesellschaft" Angst und Leid nur aus dem TV kennt. Es ist was anderes, wenn ich abgerissene Gliedmaßen im Fernsehen gesehen habe, oder diese plötzlich zum Anfassen vor mir liegen und ich sie riechen kann.

Unsere Psyche muss diesen "Schock" erstmal verarbeiten. Wir leben in Europa in einer "heilen Welt", kommt ein (junger) deutscher Soldat in ein Kriegs- bzw. Krisengebiet wie damals in Bosnien, Kosovo oder AFG, so muss seine Psyche dieses erstmal verarbeiten, dass es doch keine "heile Welt" gibt. Die zu Teilen daraus resultierenden Traumata sind meiner Meinung nach menschlich nachvollziehbar und sollte nicht bagatellisiert werden.
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AriFuSchr

hmm,

das Sterben in unserer Gesellschaft findet ja auch am besten im Krankenhaus statt - ohne dass da jemand hin muß...
wer von den Jüngeren hat Oma oder Opa noch aufgebahrt gesehen ? Überhaupt jemals einen Toten zu Gesicht bekommen ?

wer war mal dabei, wenn ein Tier geschlachtet wurde... das Schnitzel liegt später sauber verpackt im Kühlregal und erinnert nicht mehr daran, wie das Tier mal aussah und zu Tode kam.

Der Tod existiert nicht mehr als solches in unserer Gesellschaft.. er findet irgendwo da draussen vielleicht auch virtuell, aber nicht im eigenen Leben statt.
Um so größer der Schock, wenn dann in unmittelbarer Nähe und unter Schmerzen gestorben wird..

um so schwieriger die Verarbeitung dieser Todesnähe, wenn sie so ohne wirkliche Vorbereitung und ohne den Rückgriff auf bereits verarbeitete Szenarien erfolgen muss
Kameradschaftliche Grüsse 




AriFuSchr

mailman

Ich bin der Meinung, das man in der Hinsicht die Bewerber prüfen sollte wer evtl. auf sowas anfällig sein wird.

Eigentlich find ich das Thema auch überbewertet. Rettungskräfte sehen sowas sehr regelmäßig und mind genau so schlimme Dinge wenn nicht schlimmer.

In der Feuerwehr hab ich schon viele Dinge gesehen und auch einiges hat mich beschäftigt.

Und das Gefühl wenn manim ersten Fahrzeug sitzt und bei einem VU ankommt und dann das erste mal das Wrack sieht das wünsch ich keinem.

ulli76

REttungskräfte betrifft es aber genauso. Man kann aber wirklich nicht vorhersehen, wen es trifft. Manchmal passiert´s beim ersten Einsatz, manchmal auch erst bei 4. oder 5.
Ich hab schon den ein oder anderen mit PTBS kennengelernt. Das ist nun mal eine schwere Erkrankung. Ich finde überbewertet ist das Thema keineswegs.
Die Symptome sind übrigens schon sehr lange beschrieben worden, allerdings wuste man früher noch nicht, was es damit auf sich hat.
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snake99

ZitatRettungskräfte sehen sowas sehr regelmäßig und mind genau so schlimme Dinge wenn nicht schlimmer.

Rettungskräfte werden meist Zeugen tragischer Unfälle, im Auslandseinsatz sind solche Verletzungen meistens Ursache von grausam ausgeübter, vorsätzlicher Gewalt. Dieses Wissen bewerte ich als zusätzlich belastend. Wenn man bedenkt zu welchen grausamen Taten Menschen untereinander fähig sind, wird mir einfach nur schlecht ...
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wolverine

Danach müsste jeder Strafverteidiger und Staatsanwalt traumatisiert sein - und wahrscheinlich die Hälfte aller Jugendamtmitarbeiter.
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mailman

Zitat von: snake99 am 25. September 2009, 20:33:36
ZitatRettungskräfte sehen sowas sehr regelmäßig und mind genau so schlimme Dinge wenn nicht schlimmer.

Rettungskräfte werden meist Zeugen tragischer Unfälle, im Auslandseinsatz sind solche Verletzungen meistens Ursache von grausam ausgeübter, vorsätzlicher Gewalt. Dieses Wissen bewerte ich als zusätzlich belastend. Wenn man bedenkt zu welchen grausamen Taten Menschen untereinander fähig sind, wird mir einfach nur schlecht ...

Bestes Beispiel für sowas bei uns Rettern ist der Schienensuizid. Sowas ist das shclimmste was es gibt :-\

snake99

#25
Ich kenne die Bilder (Bahnleichen), jedoch bzw. Gott sei dank nur von Fotos ...
Meine Ex ist bei der BuPo und hat mich mal in "das Archive" blicken lassen. Grauenhaft was ich das zu sehen bekommen habe.
Mein voller Respekt denen Menschen gegenüber, die damit umgehen müssen.
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mailman

Ich will damit das PTBS nicht "runterspielen". Ich möchte nur aufzeigen das sowas in Deutschland täglich vorkommt und nicht in den Medien vorkommt. Und wir werden oft mit einer BF verwechselt und fahren zwischen 400 und 500 Einsätze pro Jahr.

Weiterhin denke ich aber das die Hilfe bei der Bundeswehr da besser ist als bei uns ist. Leider ist es noch immer nicht überall Standart einen Notfallseelsorger hinzu zu ziehen.

Und ein Soldat der diesen Beruf ergriffen hat, macht das ja freiwillig. Ich als Feuerwehrmann mache das auch freiwillig, wobei in kleineren Gemeinden/Städten der Feuerwehrdienst schon fast eine Pflicht ist. Die Mannschaft bei uns besteht meist aus Familen. Quereinsteiger haben wir kaum.

snake99

#27
PTBS kann aber auch alleine durch die Angst / Bedrohungslage ausgelöst werden, mit der man im Einsatz 24 Std. am Tag sowie 7 Tage die Woche klar kommen muss. Ein Feuerwehrmann oder Polizist hat diese Belastung nicht.

Wenn man 4 bis 6 Monate jeden Tag / jede Stunde damit rechnen muss, dass einem eine Rakete "auf den Kopf fällt" bzw. dass man Opfer eines Anschlags wird, stresst dies ungemein. Hinzukommt bei einigen Kameraden die Anspannung darüber, was gerade zu Hause passiert. Sie sind im Einsatz und können ihren Lieben zu Hausen nicht helfen, wenn es dort Probleme gibt. Das ist Stress pur, der verarbeitet werden muss.

Die Anspannung der Soldaten merkt man oftmals nachts im Schlaf ... sehr lautes "Zähneknirschen" bis hin zu "Selbstgesprächen" im Schlaf sind sehr häufig zu sehen. Einige klagen auch über Muskelkater nach dem Schlafen, weil sie während der Schlafphase total angespannt sind.

Auch wenn es ggf. etwas komisch klingen mag würde ich es begrüßen, wenn man im Einsatz die Möglichkeit hätte regelmässig an "Entspannungstrainings" teilzunehmen.
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ulli76

@snake: nein, dadurch wird kein PTBS ausgelöst! Das kann zwar zu Streß, Schlafstörungen etc. führen, löst aber kein PTBS aus. Dazu ist eine dauerhafte konkrete und nicht die mögliche Gefahr erforderlich.
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snake99

#29
Das Wort "Gefahr" wird aber von jedem Menschen anders wahrgenommen. Spätestens nach dem ersten RPG Angriff auf ein Feldlager, würde ich diese Gefahr als dauerhaft konkret einstufen. Es kann jederzeit zu einem erneuten Angriff kommen ...
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