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Künftig nur noch 6 Monate Grundwehrdienst

Begonnen von schlammtreiber, 22. Oktober 2009, 16:59:01

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Dalve

#90
Ich bin auf jeden Fall für die Verkürzung.

Unabhängig von den "persönlichen" Vorteilen für mich: Es kann einfach nicht angehen, dass ein Teil 9 Monate machen muss, und ein Teil garnichts.
Dann lieber "alle" (auch wenn das euphemistisch ist, eine gewisse Wehrungerechtigkeit bleibt) 6 Monate.

Ich finde auch, dass man entweder (per Grundgesetzänderung) eine offene Wahlfreiheit zwischen Zivildienst und Wehrdienst einführen sollte, oder die Verweigerer "genauer" überprüfen sollte: So gut wie kein KDVler, den ich kenne, verweigerte wegen seines Gewissens; Hauptgrund war bei der Mehrzahl, dass man "keinen Bock auf Bund" hatte. Die KDV war von vorne bis hinten geheuchelt.

Und ich würde weniger Leute ausmustern. Was sich in meinem Bekanntenkreis alles um den Dienst drückt, mit irgendwelchen vorgeschobenen "Krankheiten" ... es würde auf jeden Fall mal helfen, wenn nur noch Amtsärzte Diagnosen bzgl. der Wehrtauglichkeit treffen dürften, und nicht mehr Familienfreunde oder gar die Eltern!

snake99

Sie sprechen wichtige Punkte an, aber die Bw kann aufgrund ihrer heutigen "Größe" gar nicht mehr jeden Wehrpflichtigen heranziehen, denn das würde die personellen Kapazitäten und Möglichkeiten der Bw sprengen.

Ich stimme ihnen jedoch zu, dass man sich heute bezüglich des Wehrdienstes ganz schnell aus der Affäre ziehen kann wenn man will. Laut Aussage eines Bekannten hat ihn sogar der Musterungsarzt gefragt, ob er seinen GWDst ableisten möchte oder nicht. Mein Bekannter verneinte es und wurde T5 gemustert ;) Ein anderer Bekannter hat sich von einem befreundeten Orthopäden einen Attest ausstellen lassen, nachdem er kein Feldjäger werden durfte. Auch er wurde sehr zügig mit T5 ausgemustert ... Ich kann darüber nur den Kopfschütteln ... In diesem Bereich ist die Bw bei "Wünsch dir was" angekommen ;)
,,Frage nicht was dein Land für dich tun kann, sondern was du für dein Land tun kannst!" John F. Kennedy

Dalve

Zitat von: snake99 am 18. März 2010, 22:30:57
Sie sprechen wichtige Punkte an, aber die Bw kann aufgrund ihrer heutigen "Größe" gar nicht mehr jeden Wehrpflichtigen heranziehen, denn das würde die personellen Kapazitäten und Möglichkeiten der Bw sprengen.

Ich stimme ihnen jedoch zu, dass man sich heute bezüglich des Wehrdienstes ganz schnell aus der Affäre ziehen kann wenn man will. Laut Aussage eines Bekannten hat ihn sogar der Musterungsarzt gefragt, ob er seinen GWDst ableisten möchte oder nicht. Mein Bekannter verneinte es und wurde T5 gemustert ;) Ein anderer Bekannter hat sich von einem befreundeten Orthopäden einen Attest ausstellen lassen, nachdem er kein Feldjäger werden durfte. Auch er wurde sehr zügig mit T5 ausgemustert ... Ich kann darüber nur den Kopfschütteln ... In diesem Bereich ist die Bw bei "Wünsch dir was" angekommen ;)

Einem Freund von mir wurde die gleiche Frage gestellt...der Kerl ist im Bundeskader der Ruderer...Wieder einer kannte den BW-Psychologen von irgendwoher (wobei ich mir bei der Geschichte nicht sicher bin, der Kerl ist ein Schwätzer).
Landesverteidigung ist Bürgerpflicht! Für diejenigen, die Kämpfen nicht mit ihrem Gewissen vereinbaren können, wurde die Möglichkeit der Verweigerung geschaffen; heutzutage ist der Zivildienst für, die, die entweder keine Lust haben, von zu Hause wegzukommen, oder für die, die sich ein tolles Jahr im Ausland machen wollen!
Natürlich könnte ich das auch haben; aber ich kann es mit meinem Gewissen nicht vereinbaren, ein Gewissensproblem vorzutäuschen (ist das eigentlich strafbar, in der Theorie?)!
Ach ja: Ich bin trotz allem der Ansicht, dass auch die Frauen irgendetwas machen sollten (und auch die "untauglichen" Männer, eine Ausnahme wären die Schwerbehinderten). Dann hätte man sicher auch genug "Zivis".

snake99

Zitat von: Dalve am 18. März 2010, 22:45:57
Ach ja: Ich bin trotz allem der Ansicht, dass auch die Frauen irgendetwas machen sollten (und auch die "untauglichen" Männer, eine Ausnahme wären die Schwerbehinderten). Dann hätte man sicher auch genug "Zivis".

Seitens unserer Regierung wird ja schon etwas länger darüber debattiert, ob jeder junge Mensch (egal ob m oder w) in jungen Jahren gesetzlich zu Ableistung eines "freiwilligen sozialen Jahres" verpflichtet werden sollte. Doch aufgrund der gesetzlichen Wehrpflicht bei Männern, geht das wohl alles nicht so einfach ... 

Ich persönlich würde es begrüßen, wenn jeder junge Mensch ein Jahr für das Allgemeinwohl (ob Bw oder sozialer Dienst ist mir egal) tätig werden müsste. Vielen würde es sicherlich gut tun, mal über den Tellerrand hinauszuschauen ;) 
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schlammtreiber

Zitat von: snake99 am 18. März 2010, 23:08:47
Seitens unserer Regierung wird ja schon etwas länger darüber debattiert, ob jeder junge Mensch (egal ob m oder w) in jungen Jahren gesetzlich zu Ableistung eines "freiwilligen sozialen Jahres" verpflichtet werden sollte.

Das wird nicht ernsthaft debattiert, da es (wahrscheinlich) grundgesetzwidrig wäre. Das GG lässt Zwangsdienste nur unter einer Reihe von Bedingungen zu, eine davon lautet dass die Art des Dienstes "herkömmlich" sein muss. Und dies wiederum heisst, dass der Staat keine neuen Zwangsdienste erfinden darf. Ein solcher Zwangsdienst für alle würde also den ersten Kontakt mit dem BVerfG wohl nicht überleben.  ;)
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snake99

Bezüglich der Rechtmässigkeit könntest du richtig liegen. Ich habe die Bedingungen bzw. die Vereinbarkeit mit dem GG nicht geprüft.

Aber ich kann die Beschwerden über die mittlerweile herrschende Wehrungerechtigkeit junger Menschen vollkommen nachvollziehen. Man kann sich meiner Einschätzung nach viel zu leicht aus der gesetzlichen Pflicht entziehen, wenn man dies wirklich will, und zu dem kleinen Kreis gehört, der heute noch einen E-Bescheid zum Ableisten des GWDst bekommt. 

Bw intern würde man dieses Verhalten als unkameradschaftlich bezeichnen, da auch dort gilt, entweder alle oder keiner ....
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schlammtreiber

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snake99

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schlammtreiber

"Entweder alle oder keiner" gilt weder innerhalb noch außerhalb der Bw. Und gerade für den Wehrdienst war "alle oder keiner" niemals ein Thema. Ausnahmen, Befreiungen etc gab es schon immer. Inzwischen ist es nur so, dass diese "Ausnahmen" brutal überhand genommen haben. Von der Möglichkeit der ungeprüften Verweigerung ganz zu schweigen.

Das wären aber alles sekundäre Probleme, die man einfach wieder in den Griff kriegen könnte bzw die niemals aufgetreten wären, wenn, ja wenn, der Wehrdienst nicht systematisch demontiert worden wäre. Sowohl quantitativ (Zahl der Dienstposten) als auch qualitativ (Dauer der Ausbildung und daraus resultierende Nichtverwendbarkeit im Einsatz).
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Dalve

Die Verfassung lässt sich doch ändern (wurde bei der Einführung der Wehrpflicht ja auch gemacht), man müsste es nur schaffen, einen parteiübergreifenden Konsens zu erzielen.

Smoover

Zitat von: snake99 am 18. März 2010, 22:30:57
Sie sprechen wichtige Punkte an, aber die Bw kann aufgrund ihrer heutigen "Größe" gar nicht mehr jeden Wehrpflichtigen heranziehen, denn das würde die personellen Kapazitäten und Möglichkeiten der Bw sprengen.
Eben, und dieser Umstand alleine führt aus meiner Sicht die Wehrpflicht schon ad absurdum. Es ist ja von vornherein klar, dass nicht jeder Angehöriger eines Jahrgangs Wehrdienst leisten wird, weil dafür eh nicht genug Kapazitäten da sind. Man ist also absolut darauf angewiesen, dass mehrere Zehntausende jedes Jahr Gewissensgründe heucheln, um überhaupt auch nur ansatzweise einen Funken mehr Wehrgerechtigkeit zu erreichen, als es sonst der Fall wäre.

Nehmen wir an ein Jahrgang besteht aus 150.000 jungen Männern, die Bundeswehr kann aber nur 50.000 einberufen, obwohl es eine Wehrpflicht für alle gibt. Was ist mit den anderen 100.000? Der Staat kann nur drauf hoffen, dass möglichst viele verweigern, und viele andere müssen halt aus fadenscheinigem Grund ausgemustert werden. Solange der Staat nicht mal theoretisch die Möglichkeiten hat, Wehrgerechtigkeit zu erreichen, bin ich auch weiterhin absolut gegen die Wehrpflicht. Mir konnte bisher keiner erklären, warum ich im Moment GWD zu leisten habe, aber 60 andere Kerle aus meiner Jahrgangsstufe nicht.

schlammtreiber

Zitat von: Dalve am 19. März 2010, 22:19:09
Die Verfassung lässt sich doch ändern (wurde bei der Einführung der Wehrpflicht ja auch gemacht), man müsste es nur schaffen, einen parteiübergreifenden Konsens zu erzielen.

Wenn das Wörtchen wenn nicht wär...  ;)
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Dalve

Zitat von: schlammtreiber am 22. März 2010, 09:32:58
Zitat von: Dalve am 19. März 2010, 22:19:09
Die Verfassung lässt sich doch ändern (wurde bei der Einführung der Wehrpflicht ja auch gemacht), man müsste es nur schaffen, einen parteiübergreifenden Konsens zu erzielen.

Wenn das Wörtchen wenn nicht wär...  ;)

Ja, vor allem sind mittlerweile alle Parteien außer CDU/CSU gegen die Wehrpflicht...aber der derzeitige Zustand ist halt meiner Meinung nach nicht haltbar. Auch wenn ich nicht grundsätzlich gegen die Wehrpflicht bin (im Gegenteil), aber so, wie es im Moment gestaltet ist, lässt sich die Wehrpflicht eher mit einem Steuersystem vergleichen, in dem nur ein Drittel der Bevölkerung Steuern zahlen müssen...

schlammtreiber

Zitat von: Dalve am 22. März 2010, 12:19:49
Ja, vor allem sind mittlerweile alle Parteien außer CDU/CSU gegen die Wehrpflicht...

Denkbar schlechte Voraussetzungen um eine Zweidrittelmehrheit für einen allgemeinen Pflichtdienst zu finden, oder?  ;)
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Dalve

#104
Zitat von: schlammtreiber am 22. März 2010, 12:29:20
Zitat von: Dalve am 22. März 2010, 12:19:49
Ja, vor allem sind mittlerweile alle Parteien außer CDU/CSU gegen die Wehrpflicht...

Denkbar schlechte Voraussetzungen um eine Zweidrittelmehrheit für einen allgemeinen Pflichtdienst zu finden, oder?  ;)

Aber irgendwie muss man es reformieren; es kann doch nicht sein, dass man dem "Drückebergertum" so Vorschub leistet.

Edit:
Artikel 12 des GG
(2) Niemand darf zu einer bestimmten Arbeit gezwungen werden, außer im Rahmen einer herkömmlichen allgemeinen, für alle gleichen öffentlichen Dienstleistungspflicht.

Im Moment ist diese Dienstleistungspflicht aber nicht gleich.


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