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Spiegel Online: Ein Soldat klagt an

Begonnen von Timid, 22. Januar 2010, 11:57:32

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Timid

Auf Spiegel Online wird heute über die Vorstellung des Buches "Unter Beschuss - Warum Deutschland in Afghanistan scheitert" vom Hauptmann der Reserve Marc Lindemann. Lindemann war 2005 und 2009 in Afghanistan im Einsatz und rechnet in dem Buch mit dem dortigen Einsatz ab.

Zitat: Er sagt: "Ich will eine Stimme im Auftrag der Soldaten sein." Jener Kameraden in Afghanistan, deren Sicht Lindemann in etwa so skizziert: Karriereoffiziere um sie herum, unfähige Bundeswehrplaner in Deutschland, dazu feige Politiker an der Heimatfront - und eine ignorante Gesellschaft.

Afghanistan-Autor Lindemann
Ein Soldat klagt an


Den gesamten Artikel gibt es hier bei Spiegel Online.

Das Buch ist noch nicht veröffentlicht. Der Preis liegt bei 18,95€, es erscheint im Econ-Verlag unter der ISBN 978-3430300469.
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schlammtreiber

Es ist einer der Mängel in Sachen Information zu Afghanistan, dass alle zum Thema erschienen "Breitenbücher" durch die Bank "Enthüllungs-", "Skandal-" oder "Anklage-Bücher" sind.
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snake99

Dennoch haben solche Bücher ihren Platz verdient, wie ich finde ... denn Mängel sind vorhanden, und können nicht wegdiskutiert werden, wie wir alle wissen sollten ;)

"Kabul, ich komme wieder!" (von OTL d.R. Boris Barschow) ist beispielsweise ein Buch, welches eine andere Seite von AFG beschreibt. Er setzte sich dort in einer interessanten Form schwerpunktmässig mit den afghanischen Menschen sowie dem Land auseinander. Natürlich beschrieb er auch seine persönlichen Eindrücke, da es sein erster Einsatz war.
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instfw

#3
Das es sich bei den Schilderungen in dem Buch um subjektive Eindrücke handelt dürfte klar sein, dennoch frage ich mich schon seit langen ob ab einer gewissen Führungsebene die Entscheidungen (sowohl militärische als auch politische) nicht nach Notwendigkeiten sondern nach dem Karrierebewusstsein getroffen werden.

schlammtreiber

Zitat von: snake99 am 22. Januar 2010, 12:37:40
Dennoch haben solche Bücher ihren Platz verdient, wie ich finde ...

Es geht ja nicht darum, dass sie keinen Platz finden, sondern darum, dass sie quasi die einzige Gattung sind die verlegt werden  ;)
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snake99

Da ein Soldat (ganz egal ob aktiv oder Reservist) sich im Klaren darüber sein sollte, dass er in Ungnade bei der Bw fällt, wenn er in einem Buch ganz öffentlich eine "persönliche Abrechnung" veröffentlicht, halte ich persönlich den Inhalt der einschlägig bekannten "AFG Einsatz Kritikbücher" NICHT für "Sensationsbücher" mit dem Sinn und Zweck das persönliche Portemonnaie zu füllen, sondern für einen Hinweis dafür, das in AFG (Bw-intern) wesentlich mehr schief läuft, als die Bw Führung zugeben will  ;)  

Nachträgliches Edit:

@Schlammi
Darum sprach die das Buch "Kabul, ich komme wieder" an. Das ist eine andere Sorte von Buch, als die bisher veröffentlichten.
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Timid

Zitat von: instfw am 22. Januar 2010, 13:11:04dennoch frage ich mich schon seit langen ob ab einer gewissen Führungsebene die Entscheidungen (sowohl militärische als auch politische) nicht nach Notwendigkeiten sondern nach dem Karrierebewusstsein getroffen werden.

Es wird sicherlich solche Leute geben (wobei man das sicherlich auch nicht an einer Dienstgradgruppe o.ä. fest machen kann - im Kleinen wird es das auf jeder Ebene irgendwo geben ...), aber so allgemein gefasst dürfte die Aussage wohl nicht stimmen.

Zitat von: snake99 am 22. Januar 2010, 13:18:55halte ich persönlich den Inhalt der einschlägig bekannten "AFG Einsatz Kritikbücher" NICHT für "Sensationsbücher" mit dem Sinn und Zweck das persönliche Portemonnaie zu füllen

Ich habe da eine etwas weniger nette Auffassung zu manchen Autoren und ihren Beweggründen ...
Außerdem: Wenn es den Autoren wirklich um Kritik bzw. das Benennen von Fehlern etc. gehen würde - weshalb passiert das dann in aller Öffentlichkeit und nicht auf den dafür vorgesehenen Wegen? Melden macht frei, Beschweren kann man sich im Zweifelsfall auch, und wenn man den Holzhammer auspacken will bzw. es um wirklich "große" Dinge, dann schreibt man eine Eingabe. Aber kein Buch ...
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schlammtreiber

Zitat von: snake99 am 22. Januar 2010, 13:18:55
Da ein Soldat (ganz egal ob aktiv oder Reservist) sich im Klaren darüber sein sollte, dass er in Ungnade bei der Bw fällt, wenn er in einem Buch ganz öffentlich eine "persönliche Abrechnung" veröffentlicht

Irre ich mich, oder hat der Autor von "Endstation Kabul" nicht noch ein Buch über seinen zweiten Einsatz ("Operation Kunduz") veröffentlicht? So richtig tief kann er also nicht in Ungnade gefallen sein, oder man wollte ihn in Kunduz als KIA loswerden?
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Timid

Zitat von: schlammtreiber am 22. Januar 2010, 13:40:30So richtig tief kann er also nicht in Ungnade gefallen sein, oder man wollte ihn in Kunduz als KIA loswerden?

Nicht ganz - die Einsätze waren 2002 und 2003, die Bücher kamen 2008 und 2009 heraus ;)
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instfw

#9
ZitatEs wird sicherlich solche Leute geben (wobei man das sicherlich auch nicht an einer Dienstgradgruppe o.ä. fest machen kann - im Kleinen wird es das auf jeder Ebene irgendwo geben ...), aber so allgemein gefasst dürfte die Aussage wohl nicht stimmen.

Ich habe es nicht an einer Dienstgradgruppe festgemacht sondern an an der Führungsebene, sicherlich ist es so das diese "karrierebewussten Entscheidungen " in allen Führungsebenen getroffen werden, aber...je höher die Führungsebene desto größer die Tragweite der Entscheidung



ZitatMelden macht frei, Beschweren kann man sich im Zweifelsfall auch, und wenn man den Holzhammer auspacken will bzw. es um wirklich "große" Dinge, dann schreibt man eine Eingabe. Aber kein Buch ...

Daran glauben sie wirklich, tut mir leid dann dienen wir in verschiedenen Armeen, der Weg den Sie beschreiben ist sicherlich gangbar und bewährt für den Einzelfall.
Aber für Missstände wie sie sich zur Zeit in Afghanistan und in großen Teilen unserer Armee abzeichen, ist dieser Weg nicht möglich, zumal wir ja dem Primat der Politik unterliegen und Missstände, die aus politischen Entscheidungen entstehen können nicht auf diesem Wege beseitigt werden, da ist der Druck der Öffentlichkeit nötig.
Wenn und das ist ein ganz lautes wenn, wenn das Buch wirklich aus den Motiven geschrieben worden ist die der Autor in seinem Bericht schildert, dann findet es meine Unterstützung

snake99

#10
Zitat von: TimidMelden macht frei, Beschweren kann man sich im Zweifelsfall auch, und wenn man den Holzhammer auspacken will bzw. es um wirklich "große" Dinge, dann schreibt man eine Eingabe. Aber kein Buch ...

Ich selber habe ein größeres Beschwerdeverfahren mit dem "vollen Programm" hinter mir ... die Bw hat sich schön mit ihren vielen Vorschriften ganz legal rausgeredet. Letztendlich verlor ich die Lust, weil es mir zu blöd wurde und ich die Bw dafür zu gut kenne, dass ich weiß, dass sie auch gerne mal was aussitzt ;)

Ich habe jedenfalls danach ebenfalls den Glauben an die Logik der Bw verloren ... daher kann ich die Kameraden verstehen, wenn sie ein Buch schreiben, um sich über ihren Frust einfach mal Luft zu machen :)  
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schlammtreiber

Zitat von: Timid am 22. Januar 2010, 13:46:42
Zitat von: schlammtreiber am 22. Januar 2010, 13:40:30So richtig tief kann er also nicht in Ungnade gefallen sein, oder man wollte ihn in Kunduz als KIA loswerden?

Nicht ganz - die Einsätze waren 2002 und 2003, die Bücher kamen 2008 und 2009 heraus ;)

Ok, das hatte ich nicht im Kopf  ;)
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Timid

#12
Zitat von: instfw am 22. Januar 2010, 13:49:50Tut mir leid, ich bin neu hier und bekomme das mit dem zitieren noch nicht so hin

Einfach den Text des Zitats markieren und bei den Buttons über dem Textfeld auf "Zitat einfügen" klicken ;)

Zitat von: instfw am 22. Januar 2010, 13:48:44Aber für Missstände wie sie sich zur Zeit in Afghanistan und in großen Teilen unserer Armee abzeichen, ist dieser Weg nicht möglich, zumal wir ja dem Primat der Politik unterliegen und Missstände, die aus politischen Entscheidungen entstehen können nicht auf diesem Wege beseitigt werden, da ist der Druck der Öffentlichkeit nötig.

Sehe ich eben etwas anders. "Druck erzeugt Gegendruck", wie es so schön heißt - wenn man sich mit einem Buch derartigen Inhalts in die Öffentlichkeit begibt und damit den Gegenüber mehr oder weniger bloßstellt, bringt das vielleicht Publicity, aber den Kameraden vor Ort wohl eher wenig bis gar nichts. Siehe Herrn Wohlgethan - als sein Buch im Bundestag thematisiert wurde, hat sich das Verteidigungsministerium problemlos herausreden und ihm im Gegenzug noch einen reinwürgen können (von wegen "ein Stabsunteroffizier hat nunmal nicht den nötigen Überblick").
Da finde ich persönlich die genannten Wege praktikabler.

Dass im Zweifelsfall bei beiden Wegen nichts herauskommen muss, ist auch klar. Aber wenn man es auf die "nette Art" (also z.B. über Meldungen bis hin zur Eingabe) probiert, ist der Gegenüber, in diesem Fall das BMVg bzw. die Bundeswehr, sicherlich wesentlich zugänglicher, als wenn ich ihn wirklich vor aller Welt bloßzustellen versuche.

(Und außerdem hätte ich persönlich auch absolut keinen Bock, gewissen "Parteien" Munition in ihrem nie enden wollenden Kampf gegen Militär im Allgemeinen und die Bundeswehr im Besonderen zu liefern ...)
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instfw

Ich empfehle zu diesem Thema das Studium von www.juergenruwe.de und/oder www.hansheinrichdieter.de, auch wenn die dort vorgestellte Thematik sicherlich subjektiv angehaucht ist, gibt diese Seiten doch einen interessanten Einblick in das Leben und Arbeiten in gewissen Positionen

schlammtreiber

Zitat von: instfw am 22. Januar 2010, 14:19:31
auch wenn die dort vorgestellte Thematik sicherlich subjektiv angehaucht ist

"Subjektiv angehaucht" ist gut. Die widerrechtliche Weitergabe interner Informationen bei Ermittlungen wegen rechtsradikaler Vorfälle ist ja auch nur ein Konstrukt... ach lassen wir das. Ich würde nicht alles glauben was jemand an "wahren Gründen" usw von sich gibt.
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