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Buchtipp: "Kriegsheimkehrer der Bundeswehr"

Begonnen von StOPfr, 22. April 2010, 17:52:07

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StOPfr

Passend zum neu eröffneten Thread mit Informationen und Links zum Thema Posttraumatische Belastungsstörungen (PTBS) gibts hier einen Buchtipp zum Thema:

,,Ich krieg mich nicht mehr unter Kontrolle – Kriegsheimkehrer der Bundeswehr"
Buchtipp von StOPfr

Ute Susanne Werner hat – gegen Bedenken und Widerstand aus dem Bundesverteidigungsministerium – ein Buch herausgeben können, das sich zu lesen lohnt. Der Titel führt zunächst ein wenig in die Irre, denn nicht alle gesammelten Erzählungen passen zu diesem dramatischen Zitat. Hervorgehoben wurde eine konkrete Aussage unter vielen anderen, die ein ziemlich genaues Bild der Realität an Einsatzorten im ehemaligen Jugoslawien und in Afghanistan zeigen, aber gar nicht immer nur von negativen Erfahrungen und Eindrücken berichten.
Unter den Autoren ist ein einsatzerprobtes Mitglied der Friedensbewegung ebenso wie Soldaten verschiedener Laufbahngruppen, eine Mutter, ein Militärpfarrer, der Politiker Winfried Nachtwei sowie ein Soldatenpaar, das zeitweise gemeinsam im Einsatz war.
Die Berichte sind zum Teil sehr anrührend, machen stolz auf die Leistungen der Kameraden, lassen Verständnis für die Probleme im Einsatz aufkommen wie auch für den Frust über die Verantwortlichen in der militärischen Führung oder die Politiker in Berlin.
Warum die Bundeswehrführung einige Autoren zur Rücknahme ihrer Texte gedrängt hat, wo redaktionelle Änderungen vielleicht ausgereicht hätten wird leider nicht ganz klar. Vermuten kann man selbstverständlich Sicherheitsbedenken.
Wenig hilfreich für das Gesamtverständnis ist der folgende Vorwurf eines Autors: ,,Mein Eindruck ist, dass die Bundeswehr auch deshalb dort im Einsatz ist, um ihre Personaldecke hier in Deutschland zu rechtfertigen. Sie wollen ihr Existenzrecht untermauern." (Seite 98 ff.; gemeint ist Afghanistan)

Eine der eindrücklichsten Schilderungen ist der Bericht über Ina Schlotterhose, die Witwe von Oberfeldwebel Christian Schlotterhose, der am 25. Juni 2005 in Afghanistan bei einem Anschlag ums Leben kam. Ina beklagt, dass die Bundeswehr schon nach wenigen Monaten ,,verstummt ist", nur der Militärpfarrer, der damals mit ihrem Mann im Einsatz war, bleibe ihr verbunden und melde sich regelmäßig...    
Der Bericht wurde vom ,,JS-Magazin. Die Evangelische Zeitschrift für junge Soldaten" übernommen. Frau Schlotterhose hat mit anderen Hinterbliebenen das Forum www.du-bist-nicht-allein.net gegründet, mit dem sie seit Juli 2009 online sind.  

Es fällt auf, dass die Militärpfarrer, im Gegensatz zu den Bundeswehrpsychologen, durchweg positiv dargestellt werden. Ihre Anwesenheit und ihre Arbeit werden als wohltuend  und hilfreich empfunden. Die Urteile über die Familienbetreuungszentren hingegen fallen sehr unterschiedlich aus. Da geht es wohl jeweils um ganz persönliche Erfahrungen.

Im Nachwort über die Auslandseinsàtze der Bundeswehr heißt es: ,,Entscheidend ist: Weder das Weißbuch von 2006 noch die Bundesregierung haben bisher die wichtigsten Fragen zur Durchführung von Auslandseinsätzen hinreichend beantwortet. Transparente, berechenbare und nachprüfbare Kriterien zur Beschlussfassung über eine Beteiligung an bewaffneten Friedensmissionen fehlen."

Wer sich unseren Kameraden im Einsatz verbunden fühlt sollte dieses Buch lesen. In den Erzählungen stehen die Menschen und ihre Erlebnisse im Mittelpunkt. Sie runden ein Bild ab, das wir aus eigenem Erleben kennen oder von dem wir Vorstellungen in unseren Köpfen oder Herzen haben. Es wird viel Verständnis für posttraumatische Belastungsstörungen und deren weitreichende Folgen geweckt.  


,,Ich krieg mich nicht mehr unter Kontrolle – Kriegsheimkehrer der Bundeswehr"
Ute Susanne Werner (Hrsg.), www.fackeltraeger-verlag.de (ISBN 978-7716-4438-3)
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Hauptfeldwebel Hotel

@ StOPfr
Ich stimme dir in deiner Ausführung zum Buch ,,Ich krieg mich nicht mehr unter Kontrolle – Kriegsheimkehrer der Bundeswehr" zu und setze sogar noch einen drauf.

Nicht nur das (du schriebst: "Wer sich unseren Kameraden im Einsatz verbunden fühlt sollte dieses Buch lesen.") sondern auch die, die in naher Zukunft in den Einsatz gehen, dessen Frauen, Mütter, Väter und Freunde. Sie sollten aus erster Hand Erzählungen wahrnehmen und fühlen wie es den Soldaten und auch den Angehörigen geht, sowie dessen Bedürfnisse an der "Front" und in der "Heimat" wieder spiegeln.

Ich darf an dieser Stelle auch an die Bücher von Achim Wohlgetan  "Endstation Kabul" oder "Operation Kundus" aufmerksam machen. Ebenso ist das Buch von Heike Groß "Ein schöner Tag zum Sterben" lesenswert und sehr informativ.


[gelöscht durch Administrator]
Nicht du bist bist der Maßstab,
sondern die Front!!!

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