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Schwanger und Mann geht in den Auslandseinsatz

Begonnen von Luana, 21. Juni 2010, 01:32:00

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sylvia s.

hallo mein mann ist us soldat und ist anfang juni nach afghanistan für ein ganzes jahr. unser 3. kind kommt mitte september. allein gelassen von familie und freunden weiß ich noch nicht wie ich das alles schaffen soll aber es hilft das ich täglich mit meinem mann telefoniere oder chatte. er macht sich auch große gedanken um mich und ist traurig das er mich nicht weiter unterstützen kann aber ich glaube nicht das er sich deswegen von dem baby erstmal distanziert. ich denke nicht das es da probleme gibt wenn dein mann einen monat nach der geburt schon wieder da ist. er wird den kleinen wurm einfach lieb haben :)  ich wünsch dir viel kraft das durchzustehen

nunia

Hallo zusammen,
ich sehe das in diesem Thread seid langer Zeit nichts mehr geschrieben wurde und hoffe erstmal das alles gut gegangen ist bei meinen Vorgängerinnen.
Ich bin momentan etwas verzweifelt, wenn man das so nennen kann. Mein Freund geht am 01.07 diesen Jahres nach Afghanistan für 6 Monate und ich bin für den 27.08 ausgerechnet....
Finde es super schwierig alles unter einen Hut zubekommen.. aber am meisten sorgen mache ich mir darum, wie es meinem Freund geht wenn er wieder kommt und in unserer gemeinsamen Wohnung ein 4 monate altes Baby krabbelt... Hat jemand von euch da Erfahrungen mit gemacht? Stelle es mir einfach unglaublich hart vor, man weiß ja leider nicht, was ihn dort erwartet und was er alles sieht... Er selber geht damit sehr locker um, aber meiner Meinung nach, ist das nur überspielt...
Gruß Nunia

snake99

Aus persönlicher Erfahrung kann ich sagen, dass "die Welt" nach einem Auslandseinsatz (vor allem wenn es der erste ist) zu 99% danach anders aussieht. Wenn ihr Freund es noch locker sieht, schiebe ich dies mal auf seine wahrscheinlich vorhandene jungendliche Naivität bzw. Unerfahrenheit, wobei ich dies nicht böse meine. Er weis halt noch nicht, worauf er sich eingelassen hat und was es tatsächlich bedeutet im Auslandseinsatz zu sein ....

Daher mein Rat, sprechen sie ALLE möglichen Szenerien mit ihm in Ruhe vor dem Einsatz durchund betreiben sie BEIDE intensiven Gedankenaustausch. Behandeln sie dabei ALLE Fragen, die mit diesem Thema verbunden sein können. Ja, auch die unangenehmen wie z.B. eine mögliche Trennung oder Tod.

Ihr Freund sollte sich eins klar vor Augen halten:
Ein Auslandseinsatz ist kein Übungsaufenthalt auf einem Truppenübungsplatz ... im Einsatz herrscht ein reales Szenario, wo es keinen Leitenden gibt, der mal eben eine Übungsunterbrechung befielt, wenn es unangenehm wird bzw. etwas schief läuft. Das wird ihr Freund spätestens dann merken, wenn er seine Munition im Einsatzland empfängt ... diese ist nämlich dann keine Üb Mun mehr die nur "Peng" macht, sondern Gefechtsmunition ...

Ihre Situation ist nicht einfach, und ich gebe offen zu, dass ich nicht mit ihnen tauschen möchte. Ich denke jedoch auch, dass sie beide diese große Herausforderung meistern werden, wenn sie offen und ehrlich miteinander umgehen.
,,Frage nicht was dein Land für dich tun kann, sondern was du für dein Land tun kannst!" John F. Kennedy

nunia

ja, jugendliche naivität trifft es wahrscheinlich zu 100%...
mich wundert es nur, das er so spät bescheid bekommen hat, er weiß es selber erst seit dem 01.04. Ich dachte immer, das die ''Ausbildungszeit'' auf einen Auslandseinsatz länger wäre...
Das Problem ist, das immer wenn ich diese unangenehmen Themen ansprechen will, er ausweicht... noch dazu, will ich ihn natürlich nicht mit meiner angst belasten, da ich denke das 3 monate ausbildungszeit eh schon viel zu wenig ist und er sich auf das vorbereiten soll, was ihn dort erwartet

snake99

Zur "Vorbereitung auf einen Auslandseinsatz" gehört es auch, sich mit seinem familiären Umfeld zu beschäftigen, wenn man Soldat ist.

Daher kann ihnen nur den Rat geben, dass sie ihn darauf ansprechen und am Ball bleiben. Notfalls müssen sie ihn ein wenig zwingen, sich mit dem Thema auseinander zu setzen ;)  

Kleiner Tip:
Schnappen sie sich ihn und fahren mit ihm irgendwo hin ... auf der Autofahrt sprechen sie das Thema an, denn im Auto kann er nicht flüchten :)
,,Frage nicht was dein Land für dich tun kann, sondern was du für dein Land tun kannst!" John F. Kennedy

schlammtreiber

Zitat von: snake99 am 05. April 2011, 11:34:55
Wenn ihr Freund es noch locker sieht, schiebe ich dies mal auf seine wahrscheinlich vorhandene jungendliche Naivität bzw. Unerfahrenheit, wobei ich dies nicht böse meine. Er weis halt noch nicht, worauf er sich eingelassen hat und was es tatsächlich bedeutet im Auslandseinsatz zu sein ....

Den kommenden Einsatz locker sehen ist wahrscheinlich das beste was man machen kann. Wenn man sich vorher schon wahnsinnig macht, wird es dadurch nicht besser.

Auch nicht für die Angehörigen.
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nunia

das ist ein guter tipp, na ja mal schauen wann sich dies noch einrichten lässt... er muss in den nächsten drei monaten noch 6 wochen lang diesen lkw-führerschein machen und noch auf übungsplätze...
aber danke :)

snake99

Zitat von: schlammtreiber am 05. April 2011, 11:52:43
Den kommenden Einsatz locker sehen ist wahrscheinlich das beste was man machen kann. Wenn man sich vorher schon wahnsinnig macht, wird es dadurch nicht besser.
Auch nicht für die Angehörigen.

Von "verrückt machen" war ja nicht die Rede, dennoch halte ich es für wichtig, dass man ALLE Eventualitäten vorher mal durchspricht. Nehmen wir den schlimmsten Fall, der eintreten könnte ... der Freund kommt nicht mehr aus dem Einsatz lebend zurück ... da die Freundin gerade schwanger ist, sollte diese Option auf jeden Fall angesprochen werden.

Unangenehme Themen aufgrund ihrer Schwierigkeit bewusst auszublenden kann im Ergebnis schlimmer sein, als es vorher mal angesprochen zu haben.

Gut, ich bin diesbezüglich sehr stumpf mittlerweile ... als ich vor meinem 2. Einsatz meine Verwandtschaft darüber "briefte" wo sie was zu finden haben, im Falle dessen, dass ich nicht mehr lebend nach Hause zurück komme, waren die Augen sehr groß und die Münder weit offen ... wobei ich dies mittlerweile nachvollziehen kann. Würde mir ein junger gesunder Mensch erzählen, wo er sein Testament hinterlegt hat, würde ich ihn wahrscheinlich auch erstmal blöde anschauen und fragen, warum er mir dies sagt ;)
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schlammtreiber

Zitat von: snake99 am 05. April 2011, 12:03:21
Von "verrückt machen" war ja nicht die Rede

Aber von Naivität etc, und das ist Quatsch. Es ist vollkommen normales Schutzverhalten gegenüber den Angehörigen.

Formale Vorkehrungen (Testament etc) kann man auch treffen ohne den worst case tiefschwarz an die Wand zu malen, denn vorbereiten kann man seine Angehörigen darauf sowieso nicht. Die Chance zu fallen oder auch nur verwundet zu werden ist statistisch so winzig, dass es die Unruhe schlicht nicht lohnt.
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nunia

Bei meinem Freund, würde ich aber tatsächlich von Naivität sprechen... Sein Kommentar als ich ihn fragte ob es nicht schwierig wäre wenn er wieder kommt und dann zum ersten mal seinen Sohn sieht war: Dann werd ich erstmal mit ihm spazieren gehen...
Meiner Meinung nach weiß er glaub ich gar nicht genau was auf ihn zukommt... und ich glaube sogar das er sich freut nach Afghanistan zu fliegen... Seiner Mutter hat er dies nebenbei erzählt und sie war geschockt...

snake99

Das Zitat "Ich freue mich auf den Einsatz" war wahrscheinlich lediglich als Freude auf die neue Herausforderung zu verstehen, nicht jedoch auf den Umstand erstmal für 6 Monate von zu Hause weg zu sein ;)

Aber ich sehe anhand ihrer Kommentare, die ihr Freund getätigt hat, dass eine gewisse Naivität nicht von der Hand zu weisen ist. Aber ich kann sie beruhigen ... er ist weis Gott nicht der Einzige, der erstmal so denkt ;)
,,Frage nicht was dein Land für dich tun kann, sondern was du für dein Land tun kannst!" John F. Kennedy

nunia

Ich hoffe nur, das es gut geht...
Somal man ja als ''Normalbürger'' nicht wirklich etwas erfährt über die Auslandseinsätze..

snake99

#27
Wird schon schief gehen ....

Schauen sie mal hier (klick). Da gibt es reichlich Informationen zur Lage in den Einsatzgebieten.

Alternative können sie auch mal hier (bundeswehr.de/Einsätze) schauen.
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schlammtreiber

Zitat von: nunia am 05. April 2011, 12:24:15
Meiner Meinung nach weiß er glaub ich gar nicht genau was auf ihn zukommt...

Natürlich nicht, und das wüsste er auch nicht genau wenn er schon mal da war  ;)

Zitatund ich glaube sogar das er sich freut nach Afghanistan zu fliegen...

Was ist falsch daran?

ZitatSeiner Mutter hat er dies nebenbei erzählt und sie war geschockt...

Ja, ich weiß, einzig sozial akzeptiertes Verhalten in einer postheroischen Gesellschaft wie der unseren wäre an dieser Stelle "ich geh ja nur weil ich muss", aber das ist eben nicht so. Niemand muss. Alle machen es freiwillig. Seit die Menschheit auf zwei Beinen laufen kann gibt es eine breite Palette an Motivationen für junge Männer "in den Krieg zu ziehen", und eine wesentliche Motivation war immer schon (und ist es immer noch) Abenteuerlust oder "die Herausforderung", wie immer man es nennen will. Auch wenn es geschockte Reaktionen produziert, so isses.

Besser so, als wenn er schon als zitternedes Wrack gegen seinen Willen und mit Todesangst losgeht.

Das ist nicht naiv, das ist völlig normal.
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nunia

@snake 99, danke für den link

@schlammtreiber, mir ist klar das er freiwillig geht und nicht gezwungen wird, aber darf man sich nicht als freundin trotzdem sorgen darum machen wie es ihm vor bzw nach dem einsatz geht?? immerhin bekommen wir nachwuchs, was eine zusätzliche belastung ist... er wird seid kind erst im alter von 4 monaten sehen und das stelle ich mir halt schwierig vor...

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