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Wieso alle so Negativ eingestellt gegenüber der Bundeswehr

Begonnen von Ralf.1., 04. Oktober 2010, 16:52:08

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Ralf.1.

Hey Kameraden,
ich hab mal eine Frage oder möchte mal eure Meinung dazu hören,
wieso sind viele Menschen so negativ auf die Bundeswehr eingestellt.
Was ist vorgefallen/passiert das alle so denken.
Man Arbeitet doch für Deutschland für eine Große Einheit und tut was fürs Land,geht in Ausland usw.
Wenn  man sagt man geht zur Polizei alles schön und toll,aber sagt man zum bund gehen die gesichtzüge so auf die art (hm naja toll) ganz toll.

Folgender fall, Ich werde z.b gefragt was ich in nächter zeit mache wie meine Zukunft aussieht,dann erzähle ich das ich meinen Dienst bei der Bundeswehr antreten werde,dann krieg ich nur sone sprüche an den kopf wie oh dann biste ja nen ganz starker und ganz toller usw halt.



Dougi

Einige leute beneiden dich vll. weil sie selbst nie chance hatten zur BW zugehen... Andere sind grundsätzlich sehr Links und haben einfach was gegen die BW aus was weis ich für gründen....
Einige haben was dagegen weil sie dich gut kennen und vll. nicht wollen das du dir die rübe wegschiessen lässt..... gibt tausend gründe ......   einige sind der meinung wir brauchen keine BW ist alles viel zu teuer aber naja...
brauch dich nicht zu jucken zieh dein ding durch hauptsache dir gefällts

Flexscan

Und wenn du gefragt wirst warum sagst du einfach Du machst das was jeder Junge Mann lt Wehrpflichtgesetz abzuleisten hat. Deinen Wehrdienst.

Verweigern kann man nur aus Gewissensgründen und einzig und alleine nur deswegen.
MkG Flex
Ich bin wirklich kein Zyniker, ich spreche bloß aus Erfahrung
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Ralf.1.

Ja klar werde mein Ding auch aufjedenfall durchziehen.
Nur ich verstehe halt nicht.wieso alle die bundeswehr so als NICHTS sehen.
Ich meine wenn jemand zur Polizei geht sagen alle toll usw,
aber bei der Bundeswehr wird dies nicht anerkannt und von wegen kann ja jeder hin.
Und die Soldaten denken sowieso sie wären die härtesten usw.

Rosered

Hallo Ralf,
Das is ja ne schwierige Frage. Gehen wir da mal analytisch heran. Also erste Frage ist: Wer sind denn alle?
Alle gibt es nicht. nsofern können auch nicht alle gegen die Bundeswehr sein.
Der Staat ist bestimmt nicht gegen die Bundeswehr und die Soldaten und ihre Freunde auch nicht.
Die Bw ist 1957 gegründet worden, 1955 standen erste berlegungen an, in Deutschland wieder eine Armee aufzustellen.
Nachdem Deutschland den II. Weltkrieg verschuldet und verloren hatte, hatte niemand in Deutschland mehr Lust auf einen Krieg. Franz Josef Strauß, ein bekannter Politiker hat damals gesagt, "Mir sollen die Hände abfallen, wenn jemals wieder ein deutscher Mann eine Waffe in die Hand nimmt" - Einige Jahre später war er im übrigen Verteidigungsminister.
Die Bundeswehr wurde im Zuge des "Kalten Krieges" wichtig. Nachdem Deutschland den Krieg verloren hatte, wurde es ja in zwei Gebiete geteilt: BRD und DDR mit zwei kontrastiven Ideologien. Im "kalten Krieg" wurde aufgerüstet was das Zeug hielt, um den jeweils anderen politischen, wirtschaftlichen und militärischen Gegner davon abzuhalten, Krieg zu führen.
Deshalb brauchte Deutschland eine Armee, die auch respektabel angesehen war. In den 70er Jahren, wurde das Wettrüsten von NATO (West) und Warschauer Pakt (Ost) so schlimm, dass es eine Bewegung gab, die das für verrückt erklärte und Abrüstung forderte Friedensbewegung), die im übrigen auch durch einen ehemaligen Panzergeneral der Bundeswehr (Gert Bastian) unterstützt wurde.
Man nahm eine immer krtischere Haltung zur Bundeswehr ein und es wird immer Menschen geben, die meinen, dass ein Staat keine Armee braucht - das ist aber ein Irrtum.
Aber jeder Mensch kann doch denken was er will, dazu haben wir ja eine Demokratie  

Flexscan

ich sag es jetzt zum letzen mal. Keine Doppelpostings und Editierfunktion nutzen.

Alle weiteren Doppelpostings werden in Zukunft kommentarlos gelöscht!
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Andi

Zitat von: Rosered am 04. Oktober 2010, 17:16:45
Die Bw ist 1957 gegründet worden, 1955 standen erste berlegungen an, in Deutschland wieder eine Armee aufzustellen.

Also die Bundeswehr wurde immernoch Mitte 1955 gegründet, am 12.11.55 wurden die ersten freiwilligen vereidigt und '56 wurde die Wehrverfassung implementiert. Und mit der Schaffung des Amt Blank wurde die erste Institution, die mit der Wiederbewaffnung befasst war bereits 1950 gegründet.

Zitat von: Rosered am 04. Oktober 2010, 17:16:45
Deshalb brauchte Deutschland eine Armee, die auch respektabel angesehen war. In den 70er Jahren, wurde das Wettrüsten von NATO (West) und Warschauer Pakt (Ost) so schlimm, dass es eine Bewegung gab, die das für verrückt erklärte und Abrüstung forderte Friedensbewegung), die im übrigen auch durch einen ehemaligen Panzergeneral der Bundeswehr (Gert Bastian) unterstützt wurde.
Man nahm eine immer krtischere Haltung zur Bundeswehr ein

Das stimmt so nicht, denn die größte (auch regelmäßig handfeste) Kritik gab es in den ersten Jahren der Bundeswehr von der Kriegsgeneration - da sind die friedenbewegten Jahre gar nichts gegen gewesen. Tatsächlich hat sich die Bundeswehr je länger sie besteht immer mehr etabliert und steht in ihrer Beliebtheit mittlerweile besser da, als je zuvor - die ist mittlerweile eine der staatlichen Institutionen, der die meisten Deutschen vertrauen.

Gruß Andi
the rest is silence...

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Procura

Meiner Meinung nach liegt das an folgendem:

Seit den 60ern und den damals stattgefundenen, tiefgreifenden, gesellschaftlichen Veränderungen, hat sich in Deutschland eine breite, BREITE Masse an Menschen gefunden, die stark zum "linken" Lager tendieren. Die die damals protestiert haben, haben heute selber Kinder und haben auch diese nach ihren Ansichten und Meinungen erzogen.
In diesen Leuten finden wir die unverbesserlichen, realitätsfremden, sry "klugscheissenden" Leute, die dich als Wehrdienstleistenden und andere Angehörige unserer Streitkräfte bespucken und beschimpfen, obwohl DU im Verteidigungsfall - oder in einer andere vergleichbaren Situation (Afghanistan) die freiheitlich, demokratische, Grundordnung unserer Republik verteidigst.


Und das solltest Du dir von niemandem kaputt reden lassen und darauf stolz sein. Mal ganz davon ab, viele Leute die im späteren Berufsleben etc. was zu sagen haben (Personalchefs etc.) wollen lieber Leute die eben Teil dieser Gemeinschaft waren, als so nen unbelastbaren, ewigen Nörgler.... Jedenfalls ist das so meine Erfahrung.

Rosered

Andi - Sheriff,
vielen Dank erst einmal für die chronologische Richtigstellung bezüglich Überlegung zur Gründung Bw. Ich hatte den Text auf die Schnelle geschrieben und keine Zeit zum Nachrecherchieren der absolut korrekten Daten. Meine Schuld.

Procura
Ich finde, dass Sachdarstellung vor Polemik geht. Der junge Mann ist 14/15 Jahre und hat ein Recht auf eine sachlich fundierte Antwort auf eine verflixt komplexe Frage. Mit irgendwelchen Anspielungen auf die Altachtundsechziger kann er nun wirklich nix anfangen - immer adressatenbezogen denken, bitte.
Differenziert denken und antworten ist auch eine Kunst.


Rosered

Ich korrigiere mich wie folgt, er ist 16.
Allerdings hätte er sich dann die Frage auch selber beantworten können, weshalb bestimmte Personengruppen des deutschen Volks Ressentiments gegenüber der BW haben.
10. Klasse Geschichte: Teilung Deutschlands/Kalter Krieg/ Mauerfall/Wende/Gegenwartspolitik
Gruß
Rosered

snake99

@TE (Ralf)

Meiner Meinung nach sind die Gründe für das eher negative Image der Bw sehr vielseitig:

- Nach dem 2. Weltkrieg waren die Bürger des Landes einfach nur froh endlich wieder in Frieden leben zu können. Sie wollten mit Armeen und Kriegen nichts mehr zu tun haben, was auch nachvollziehbar sein sollte. Die Erfahrungen der Kriegsgeneration wurden natürlich an die Nachfolgegeneration weiter kommuniziert. Seither bringen viele Bürger Armeen nur mit Grauen und schlimmen Zeiten in Verbindung.

- Die vielen, teils äußerst, negativen Erfahrungen etlicher GWDL'er haben das Image der Bw im Volk nicht sonderlich gesteigert. Wenn tausende Ex Soldaten im Volk kommunizieren, welchen großen Dummfick sie machen mussten, neigt der Mensch schnell zu Vorverurteilung á la "gesamte Bw = Dummfick"

- Die Bw hat eigentlich keinen direkten Auftrag dem Volk gegenüber, sondern nur einen indirekten. Die Polizei ist z.B. täglich aktiv am Bürger zu finden, die Bw jedoch nicht, da sie nur im V-Fall oder Kat Fall zum Einsatz kommt. Diese Gegebenheit führt dazu, dass viele Bürger sehr distanziert zur Bw stehen, weil sie a) mit ihr nichts zu tun haben und b) die Bw regional vielerorts gar nicht mehr präsent ist.

- Der Frust innerhalb der aktiven Truppe ist nicht gering. Die ganzen Reform- und Transformationsprozesse der letzten Jahre haben den Frust bei aktiven SaZ und BS stark ansteigen lassen, weil zu Teilen keine Perspektiven erkennbar sind. Die Soldaten wissen zu Teilen gar nicht mehr, wohin der Weg führen soll, da teilweise elementar eingreifende Befehle & Änderungen im Wochentakt in den Standorten aufschlagen. Diese Informationen dringen natürlich über Freunde, Bekannte, Familien der betroffenen Soldaten nach draußen und sind für das Bw Image alles andere als förderlich.
,,Frage nicht was dein Land für dich tun kann, sondern was du für dein Land tun kannst!" John F. Kennedy

BulleMölders

Ich glaube eher, dass das Negative eher wahr genommen wird als das Positive.
Denn kaum eine läuft rum und drückt seine Positive Einstellung zu Bundeswehr aus.
Die die dem ganzen negativ gegenüber eingestellt sind laufen eher herum und posaunen das lautstark heraus.

snake99

Mir persönlich sind leider nur noch sehr sehr wenige erfahrene SaZ's und BS's bekannt, die zu 100% hinter ihrem Dienstherrn stehen. Die vielen Reformen der letzten Jahre haben teilweise viel Sympathie und Loyalität gekostet.
,,Frage nicht was dein Land für dich tun kann, sondern was du für dein Land tun kannst!" John F. Kennedy

schlammtreiber

Zitat von: snake99 am 05. Oktober 2010, 07:11:11
- Nach dem 2. Weltkrieg waren die Bürger des Landes einfach nur froh endlich wieder in Frieden leben zu können. Sie wollten mit Armeen und Kriegen nichts mehr zu tun haben, was auch nachvollziehbar sein sollte. Die Erfahrungen der Kriegsgeneration wurden natürlich an die Nachfolgegeneration weiter kommuniziert. Seither bringen viele Bürger Armeen nur mit Grauen und schlimmen Zeiten in Verbindung.

Dieses Argument, das auch gerne von den Gegnern der Bw selbst vorgebracht wird, hält einer genaueren Betrachtung nicht stand. Wäre es tatsächlich ,,das Grauen des Krieges", welches eine militärfeindliche Haltung ausmacht, so müsste dieser Effekt bei allen am Krieg beteiligten Nationen irgendwie auszumachen sein, welche derartiges Grauen erlebt haben. Somit müssten bspw Russen oder Polen etliche Male pazifistischer sein als Deutsche. Sind sie aber nicht. Im Gegenteil, dort genießt die Armee Hochachtung. Ebenso wie bei Franzosen, Briten, Amerikanern, etc.

Der Unterschied ist hauptsächlich in zwei Punkten zu finden: zum einen hat Deutschland den Krieg VERLOREN. Und es sind verlorene Kriege, die das Image einer Armee belasten. Mit Verlierern will keiner was zu tun haben, das sind ,,die anderen". Und hierfür gibt es reichlich historische Beispiele. Die amerikanischen Streitkräfte hatten nach Vietnam mit übelster Ablehnung zu kämpfen, und dies obwohl die amerikanische Bevölkerung die Grauen des Vietnamkrieges ganz sicher nicht am eigenen Leib erlebt hat. Im Frühjahr 1940 wurden in Großbritannien Angehörige der RAF in der Öffentlichkeit angespuckt und angegriffen – weil sie gerade in Frankreich schmählich verloren hatten (ohne dass Bomben auf England gefallen wären, die Bevölkerung hatte also noch nicht gelitten). Ein paar Monate später (nach der ,,Battle of Britain") waren sie die größten Helden und geilsten Stecher der Nation – weil sie die Luftwaffe abgewehrt hatten (und dabei hatte die englische Bevölkerung durchaus massiv gelitten).

Es ist nicht der schreckliche Krieg, der die Leute auf Distanz zur eigenen Armee bringt – es ist der verlorene Krieg.

Zum anderen gab es in Deutschland nach 1945 das Problem der Kollektivschuld. Den Krieg angefangen, den Holocaust durchgezogen – wer will schon zu denen gehören, die das gemacht haben? Also muss man sich glaubhaft distanzieren (,,Als man sich 45 wiederfand, war man ja auch im Widerstand!") und den ,,moral high ground" gewinnen. Also WIR sind ja ganz anders, WIR sind gegen Gewalt und Militär und so, und alle anderen sind dumm und brutal und so. Und die Luft hier oben ist gut, auf dem hohen Ross des Idealismus.
Semper Communis
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StOPfr

Noch kurz zur Meinung, dass die Polizei besser angesehen sei. Das mag für eine Mehrheit der Bevölkerung zwar zutreffen, aber die massiven Angriffe der letzten Zeit gegen Polizeibeamte, Feuerwehr und sogar Sanitäter lassen bei einem Teil unserer "Mitbürger" jedes Gefühl von Anstand und Rücksichtnahme vermissen. Der Kreis dieser "Aktivisten" dürfte auf jeden Fall schon mal mit einer großen Zahl der Bw-Gegner identisch sein. Für die mehr oder weniger (un-)freundliche Distanz eines größeren Teil der Bevölkerung der Bundeswehr gegenüber wurden ja schon hinreichend Beispiele und Begründungen angeführt. 
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