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Anschläge während eines Auslandeinsatzes!?

Begonnen von SandyNe2011, 25. Januar 2012, 00:23:01

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SandyNe2011

Guten Abend, alle miteinader!
Hab mir bis vor kurzem noch die Dokumentation auf 3Sat angeguckt und mich mal gefragt wie hoch die Chance bei 6-7 Monaten Aufenthalt in AF eigentlich ist, (wenn man Task Force in der AusbSchBtl. ist) angesprengt zu werden!? Muss man davon ausgehen das man mit solch einer Situation auf jedenfall konfrontiert wird oder aber kann es auch mal nicht zutreffend sein!?!
Bitte diejenigen die bisher in Kdz oder Mes stationiert waren um antwort, soweit sie über dieses überhaupt Auskünfte erteilen dürfen!

Jakkaru

Ist diese Frage tatsächlich ernst gemeint? Sie wollen von uns wissen, wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist im Einsatz angesprengt zu werden?  ???

Da kann ich Ihnen eine absolut genaue Information geben, denn die Chance liegt bei etwa 0-100%!
Ein 2er

mp-sani

Ok, also Forum streng doch mal wieder die Glaskugel an. Sie wird dir sagen ob das der Fall sein wird  :o

ulli76

@Sandy:Kommt drauf an. Für die,die regelmäßig raus fahren, liegt die Wahrscheinlichkeit bei fast 100%.Das heisst aber nicht unbedingt,dass es das eigene Fahrzeug erwischt und das heisst auch nicht,dass es zwingend zu PersonenschLäden kommt. Es ist aber besser,sich um solche Statistiken nicht zu viel Gedanke zu machen wenn man zu Hause auf den Liebsten wartet.
•Medals are OK, but having your body and all your friends in one piece at the end of the day is better.
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SandyNe2011

Tut mir leid vielleicht eine etwas untypische frage! War für mich jedoch einfach ma von interesse, hätte ja sein könn das es schonma einfgetreten is, dass ein Kamerad im Einsatz wa jedoch weder unter Beschuss kam noch angesprengt wurde!!!
@ulli76 hab ich mir so in etwa eigentlich schon gedacht. Sie haben aber gewiss recht und das sind Dinge die man als wartende nicht unbedingt so genau wissen sollte. Weiß jedoch das mein Mann mir es nicht erzählen wird wenn irgendwas dergleichen eintritt um mich nicht zu beunruhigen. Ich möchte mich da aber.lieber schon gleich auf alles einstellen, habe in meinem Umfeld leider keine Soldaten mit den ich mich über persönliche Erfahrungen unterhalten könnte! Was für mich jedoch von großem Interesse ist, da ich bisher einige Dinge gelesen aber nie wirklich das "wahre" von einem ehemalig stationierten gehört habe.

schlammtreiber

Eine genaue Wahrscheinlichkeit lässt sich nicht festlegen. Es hängt (neben der Verwendung) noch von einigen anderen Faktoren ab.
Der Einsatzort spielt eine Rolle. Manche Gegenden sind eben lebhafter als andere.
Die Saison spielt mit rein. Im Frühjahr kommen bei den Insurgenten die "Neuen" über die Berge. Die brennen dann und wollen sich beweisen, das führt zu mehr Feuergefechten. Im Laufe des Sommers nimmt die Zahl der "Brenner" ab (sie sind entweder tot oder lernen, dass direkte Gefechte für sie eher ungesund sind) und somit sinkt die Zahl der Feuergefechte. Häufigkeit und Qualität der IEDs hängt zudem davon ab, wieviele "Fachkräfte für Bombenbau" bei diversen capture/kill Missionen erwischt werden. Im Winter wird es dann ruhiger, weil die Nachschubrouten der Insurgenten Richtung Pakistan schwer bis nicht begehbar werden.

usw...
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SandyNe2011

@Schlammtreiber danke ist auf jedenfall schon eine etwas genauere Aussage. Was den Ort betrifft, da weiß ich das er an einem Brennpunkt gelandet ist mes bzw kdz (soll ja keine genauen Standorte mehr nennen).

Tommie

Zitat von: schlammtreiber am 25. Januar 2012, 09:33:56... (sie sind entweder tot oder lernen, dass direkte Gefechte für sie eher ungesund sind) ...

Erstens sind die nicht "tot", die hängen nur mit den 72 Jungfrauen ab ;) , und für die meisten kommt die letztgenannte Erkenntnis schlagartig in dem Moment, in dem sie die Harfe in die Hand gedrückt bekommen :D !

miguhamburg1

Die Soldaten, die mehr oder minder regelmäßig in den Einsatz in entsprechend gefährdete Regionen gehen, werden so vorbereitet, dass sie Risiken einschätzen und erkennen können und in der Lage sind, entsprechend zu handeln. Insofern sind sie darauf vorbereitet und darauf eingestellt, dass Anschläge vieler Art geschehen können.

Ob, wann, wo das eintritt, kann niemand sagen und auch nicht, wer davon betroffen sein wird.

schlammtreiber

Vielleicht noch ein Detail: nur ein kleiner Teil der Sprengfallen/Hinterhalte die insgesamt stattfinden führt zu toten oder (schwer) verletzten Soldaten.
Bei uns in die Zeitung schaffen es natürlich nur die schlimmen Beispiele. Auf der Homepage der Bundeswehr werden auch eher "langweilige" Vorfälle gemeldet ("...es entstand kein Schaden an Mensch oder Material...").
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Tommie

Und um nochmal auf den ersten Teil Deines Postings zurück zu kommen, Schlammi: Das ist auch gut so!

Nicht nur die sogenannten "HME" (Home Made Explosives = von den Insurgents selbst zusammen gerührte Explosivstoffe!), die sehr oft gar nicht zu einer "richtigen" Explosion fähig sind, sondern auch die doch eher einfache Struktur der Zündeinrichtungen und die u. a. daraus resultierende hohe Fehlerquote beim Auslösen der Sprenfallen sorgen desöfteren entweder für "premature detonations", oder dafür dass das Zeug halt irgendwann mal umsetzt, oder aber dafür, dass der ganze Plunder überhaupt nicht in die Luft fliegt!

Als ich in Kunduz im Einsatz war, haben wir mit unserem OMLT eines Tages an einen anderen Standort verlegt. Diese Fahrt verlief auch ohne jeden Zwischenfall. Als wir jedoch nachmittags wieder zurück ins PRT Kunduz verlegten, war auf der aus unserer Sicht dann linken Straßeseite ein riesiger Krater, der morgens noch nicht da war. Nachforschungen haben dann ergeben, dass ungefähr eine Stunde, nachdem wir die Stelle passiert hatten, dort ein IED umgesetzt hat. Personen wurden dabei nicht verletzt, nur die Straße war um ein Loch reicher ...

SandyNe2011

Dank euch, dann weiß ich jetzt wenigstens mal etwas genauer bescheid!

schlammtreiber

Zitat von: Tommie am 25. Januar 2012, 10:17:02
(Home Made Explosives = von den Insurgents selbst zusammen gerührte Explosivstoffe!)

Eventuell gelingt es in nächster Zeit zumindest teilweise, deren Herstellung durch Manipulation der Rohstoffe (Kunstdünger...) zu erschweren.
Pläne gibt es...

Pentagon Looks to Sabotage Pakistan's Bomb Supply
http://www.wired.com/dangerroom/2012/01/sabotage-pakistan-bomb-supply/

ZitatThe Pentagon's bomb squad has a new idea to thwart Afghan insurgents' weapon of choice: by adding chemicals that'd render its main ingredient non-explosive or even make it lethal to the bomb builders themselves.

...unter anderem indem man den Bombenlegern quasi in den Rohstoff pinkelt:

To stop Afghan bombs, a focus on Pakistani fertilizer
http://www.washingtonpost.com/world/national-security/to-stop-afghan-bombs-a-focus-on-pakistani-fertilizer/2011/11/23/gIQAg6j0wN_story_2.html

ZitatThe most promising solution, recommended by all four working groups, involved adding coated urea fertilizer granules to the bags of ammonium nitrate. The combination of urea and ammonium nitrate has a strong affinity for water and would be very difficult for insurgents to dry into an explosive powder.

http://de.wikipedia.org/wiki/Urea

;)
Semper Communis
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Tommie

#13
Das klingt ja mal richtig gut, Schlammi ;) ! Allerdings sind dabei unter anderem die "Restbestände" zu berücksichtigen, die nach der entsprechenden "Behandlung" der neu ausgelieferten Kunstdünger zwar deutlich im Preis steigen dürften, aber immer noch für eine beachtliche Übergangszeit ausreichen sollten!

Ansonsten habe ich definitiv kein Problem damit, dass einer, der Bomben baut mit der Absicht ISAF-Soldaten damit anzugreifen, gleich beim Bombenbau die Harfe in die Hand gedrückt bekommt!

Boshafter Kommentar :D : Und dann wird auch dieser Bombenbastler feststellen müssen, dass die "72 Virgins" alle männlich sind und "hairy butts that look like they´re shitting a wig" haben :D :D :D !

ulli76

#14
Naja Sandy, eine spezielle Wahrheit über Anschläge gibt es nicht.
Es gibt viele einsatzerfahrene Kameraden, die nie einen erlebt haben.Dann gibt es welche, die kaum was davon mitbekommen haben (kommt z.B. schon mal bei Beschuss vor- nach der Rückkehr ist dann plötzlich eine entsprechende Delle oder ein Loch im Fahrzeug). Manche bekommen was innerhalb der Patrouille mit, haben aber Glück und weder ihnen noch ihren Kameraden passiert was. Und dann gibt es die, die einfach zur falschen Zeit am falschen Ort sind.

Dass Soldaten erstmal nicht darüber sprechen und auch solange sie im Einsatz sind, nichts davon erzählen, hat verschiedene Gründe:
Zum einen machen sich Angehörige natürlich Sorgen, wenn sie was hören, auch wenn es schon vorbei ist.
Zum anderen sind Soldaten etwas merkwürdig: Sie teilen solche Erlebnisse oft nur mit "Ihresgleichen". Ist schwer zu beschreiben-es ist einfacher, mit Leuten darüber zu sprechen, die dabei waren oder die zumindest ähnliches erlebt haben. Als Frau (und das gilt auch für andere Familienangehörige) bist du was das angeht eine Außenstehende. Das hat aber mir dir persönlich und auch nicht mit eurer Beziehung zu tun.
Dann ist es so, dass die wahre Verarbeitung eines Einsatzes erst nach der Rückkehr stattfindet. Im Einsatz sind bestimmte Dinge normal und andere verdrängt man einfach.

Gib ihm nach der Rückkehr einfach Zeit, vielleicht wird er mal einen Teil davon erzählen.

Edit: Wir Soldaten machen ja schon in der normalen Ausbildung Dinge, die für "normale" Menschen außerhalb jeglicher Lebensrealität sind. Für uns wird das oft normal.
Stell dir einfach mal vor, dass du jeden Tag mit deiner Waffe mit scharfer Munition durch die Gegend läufst- 4 Monate lang, jeden Tag, den ganzen Tage außer zum Sport und zur Körperpflege. Ist irgendwann ganz normal. Das Ding gehört einfach zum Bein dazu.
Nach der Rückkehr fehlt da plötzlich was- ist für Einsatzsoldaten in den ersten Tagen nach Rückkehr völlig normal, dass sie sich erschrecken und an´s Bein greifen, weil da was fehlt.
Mir ist es nach dem Einsatz passiert, dass ich auf einer Übung was für meine Einheit einkaufen musste. Also zwar ansonsten abgerödelt, aber die Sicherungsmunition am Mann. Für mich was völlig normales. Aber was meinste, wie die anderen Leute im Supermarkt geschaut haben.
Und das ist noch was völlig Harmloses.

Die Steigerung ist dann, nem "normalen" Zivilisten klar zu machen dass man sich beim Autofahren erschreckt, wenn ein anderes Auto sich "verdächtig" verhält- übrigens ist dieses "verdächtige" für normale Menschen ein völlig normales Verhalten.
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