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Wie man das Psychologengespräch richtig verkackt..

Begonnen von Do0d, 10. Januar 2013, 02:09:00

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Do0d

Hallöle,

viele kennen es, vor dem Gespräch bei der Musterung mit dem Psychologen (und Hauptmann..) hat man noch die große Klappe und während des Gesprächs wird man dann mit 'Mindfuck'-Fragen weichgefragt.
Ich hab mir vorher selbst gesagt, dass ich das sage, was ich denke und nicht das, was mich wohl am 'stärksten' darstellen lässt. Ja, während dem Gespräch sah die Sache dann ganz anders aus. Obwohl ich mich normal in jeder Situation nachdenklich und korrekt artikulieren kann, hat mich der Hauptmann etwas nervös gemacht. Die Psychologin mit dem starren Blick daneben war nicht gerade eine Hilfe.

Es fing damit an, dass ich gefragt wurde, wieso ich vor meinem Grundwehrdienst statt FWDL nur den Grundwehrdienst machen wollte. Ich hab tatsächlich vergessen, dass ich mich vor dem Bund noch entschieden habe, auf die Fachoberschule zu gehen. Ich war fest der Meinung, dass ich das während dem Bund entschieden habe. Naja, die E-Mail ans KWEA, welche dokumentiert wurde, verschaffte mir Klarheit. Wahrscheinlich war ich der Meinung, weil ich zusammen mit einem Kamerad Sonderurlaub für die Bewerbung an der FOS bekommen habe. Nunja. Nachdem mich dieser extrem peinliche Patzer schon verunsichert hat, folgte auch schon gleich der nächste mit der Antwort auf die Frage, warum der Bund in Afghanistan sei. Ich suchte mir wirklich die sozialsten Gedanken! Hilfe beim Bau von XY, Schaffung von sozialer Gerechtigkeit, etc. Dabei wäre die banale Antwort "11. September" gewesen. Im Nachhinein ist mir dann auch aufgefallen, wieso er mich erneut fragte, seit wann die Bundeswehr in Afghanistan ist - was ich natürlich noch beantworten konnte. Fragt mich nicht, wieso ich nicht auf "11. September" gekommen bin. Als Bewerber der Feldwebellaufbahn hab ich mich abgeschrieben, es war einfach zu dämlich. Als würde das nicht reichen, folgten völlig verunsichert weitere dämliche Antworten von mir. Vonwegen ich reichlich überlegt, was wäre, wenn ich nach Afghanistan komme. Nachgedacht hab ich schon drüber, aber ernsthaft nachgedacht hab ich erst danach. Statt 'ich hab keine Sorgen und davor, wenn was passiert, passierts eben' hätte meine Antwort vielleicht sein sollen, dass ich mir sehr wohl Sorgen mach, aber im Einsatz keine Zeit zum Nachdenken hätte, da das sonst nur meine Kameraden und mich gefährden würde und mein bestes gäbe.

Dank der Tatsache, dass ich aufgrund meiner ärztlichen Untersuchung nicht das machen kann, was ich wollte - nämlich RettAss oder allgemein etwas im San Bereich - steig ich nun ersteinmal als Mannschafter ein und hoffe, dass ich währenddessen einen Laufbahnwechsel machen kann. Warum ich nicht machen kann, was ich machen wollte, weiß ich nicht. Vielleicht hatte die Ärztin angst, dass ich mich aufgrund meines Asthmas (welches mich nicht einschränkt - war in der Bundeswehrklinik Lungenfunktionstests machen) mehr um mich, als um meine Kameraden kümmern müsste.

Der Beitrag muss nicht kommentiert werden. Ich wollte nur meine außerordentliche Naivität in dieser Situation der Allgemeinheit mitteilen.

Greetz!

Sania

 ;D ;D ;D Wie geil, wie geil ich kann nicht mehr "11. September" hat noch gefehlt "Osama Bin Laden"... War letzter GWDL und bin jetzt Wiedereinsteller muss am 18.01.13 auch zur Untersuchung und zum Psychologen hehehe

Do0d

War auch letzter GWD :) Und als Tipp.. sag denen wirklich, was du fühlst und nicht, was du denkst, was die hören wollen.. Sonst endet der Mist so.. :D

Seb090

In der OPZ beim Psychologengespräch hat wohl einer (Hörensagen) auf die Frage was er in Afghanistan so für Aufgaben zu bekommen gedenkt, geantwortet: "Taliban abschießen!"

Wurde jetzt, wie wahrscheinlich schon richtig vermutet, nicht genommen. Also...ist deins da ja noch ganz human ;-)
Oberstabsarzt

Cherryblossom

Ich finde den Bericht wirklich gut! Hut ab, dass Du von dir aus so offen sagst; ich zeige hier mal wie es laufen kann!

Nach dem Lesen sollte jeder, der den Termin noch vor sich hat erst recht wissen, wie wertvoll eine ausreichende und sorgfältige Vorbereitung ist. :)
U.a. auch über die bundeswehreigenen Internetauftritte (speziell die Einsatzseite).

Gerüchte...
Gibt's über die Psychologen viele. Weder in der OPZ (damals ;) )noch hier bei uns im KC gibt es Psychologen die
-an der Lampe baumeln
-sich im Schrank verstecken oder darauf sitzen
-euch ein Bier anbieten werden
-usw usf die "Stories" sind unendlich und eine kreativer als die andere.
Keine will euch den Kopf abbeißen, das sind ganz normale Menschen. ;)


F_K

.. nur mal als Hinweis:

Die Bundeswehr ist weder wegen 911 noch Osama bin Laden in AFG (auch wenn dies wichtige Ereignisse waren, die Folgen ausgelöst haben, die Folgen ausgelöst haben, die .... und dann irgendwann:) - sondern einzig und allein weil es einen Auftrag des Bundestages dazu gibt.

Nicht mehr, nicht weniger.

schlammtreiber

Nach vorne beugen, dem Prüfer tief in die Augen starren, und mit tiefer Stimme murmeln: "Weil Deutschlands Freiheit am Hindukusch verteidigt wird - und der ist nun mal in Afghanistan. Capiche?!!?"
Semper Communis
Bundeswehrforum.de - Seit 20 Jahren werbefrei!
Helft mit, daß es so bleiben kann

MMG

Oder einfach sagen: "Irgendwer muss ja die Welt retten!".   ;D

BulleMölders

Zitat von: MMG am 10. Januar 2013, 16:47:27
Oder einfach sagen: "Irgendwer muss ja die Welt retten!".   ;D
Das macht doch aber schon alle Nase lang Tim Bendzko.  :o

Inkognito

Zitat von: Do0d am 10. Januar 2013, 02:09:00
(...) Vonwegen ich reichlich überlegt, was wäre, wenn ich nach Afghanistan komme. Nachgedacht hab ich schon drüber, aber ernsthaft nachgedacht hab ich erst danach. (...) dass ich mir sehr wohl Sorgen mach, aber im Einsatz keine Zeit zum Nachdenken hätte, da das sonst nur meine Kameraden und mich gefährden würde und mein bestes gäbe.

Vermutlich wollte man eher auf die Gefahren für dich (Körperlich, seelisch, sozial) aus. Und damit sollte man sich im Kopf vielleicht schon mal vor der Bewerbung befassen :)

(Ab)normarly - Die (ab)normalen Dinge des Lebens

Firli

Bin ebenfalls mit vielen vorgefertigten Antworten in das Gespräch gegangen,voller Nervosität und Panik davor , dass mich die Psychologin gleich in der Luft zerreisst.

Alles in allem haben ich keine meiner vorher überlegten Antworten gegeben sondern frei heraus. Habe keine 10min in dem Raum verbracht und meine Feldwebeleignung bekommen.

Was vielleicht noch erwähnenswert ist: Von 15 Leuten unserer Bewerbergruppe haben 3 die gewünschte Feldwebeleignung bekommen. Und zwar die, die einen Anzug angezogen haben.
Hat mich echt schockiert das einige in ausgewaschenen Pullovern, kaputten Jeans und Turnschuhen zum Gespräch gingen und echt sauer waren dass sie es nicht weiter als Uffz gebracht haben.


SanFw/RettAss

MMG

ZitatAlles in allem haben ich keine meiner vorher überlegten Antworten gegeben sondern frei heraus. Habe keine 10min in dem Raum verbracht und meine Feldwebeleignung bekommen.
Sofern man einen gesunden Menschenverstand und eine gefestigte Meinung hat, sollte dies auch möglich sein.

F_K

ZitatBin ebenfalls mit vielen vorgefertigten Antworten in das Gespräch gegangen

"Vorgefertigte Antworten" sind natürgemäß zu unflexibel für einen lebendiges Gespräch - diese müssen daher zwangsweise versagen.

Wichtig ist aber die vorherige, INHALTLICHE Auseinandersetzung mit dem Fragen und den Themen - hier können solche Antworten im Rahmen der Vorbereitung sinnvoll sein.

goggul

Zitat von: Firli am 10. Januar 2013, 21:25:06

Was vielleicht noch erwähnenswert ist: Von 15 Leuten unserer Bewerbergruppe haben 3 die gewünschte Feldwebeleignung bekommen. Und zwar die, die einen Anzug angezogen haben.
Hat mich echt schockiert das einige in ausgewaschenen Pullovern, kaputten Jeans und Turnschuhen zum Gespräch gingen und echt sauer waren dass sie es nicht weiter als Uffz gebracht haben.

Sowas erstaunt mich auch immer wieder. Das weiß man doch vorher! Ich trage extrem selten Anzug, aber sogar bei der mündlichen Meisterprüfung im Handwerk war gepflegtes *ein* Faktor zum Bestehen...

Cherryblossom

Das Problem scheint die individuelle Defintion von "gepflegtem Auftreten/ denken Sie daran, sie gehen in ein Auswahlverfahren" zu sein...

Regelmäßig schlagen bei uns Bewerber auf, die im gleichen Aufzug (Schlabberhose, Gammelshirt) anreisen, an der Verpflegung teilnehmen, schlafen, den Sporttest absolvieren und auch noch so ins Gespräch gehen...
Bei den Damen war es im Sommer die Variante Mini-Mini-Röcke, bauchfrei und Ausschnitt bis zum Bauchnabel auch wieder runter...
Ohne Worte...