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SZ . BW-ligth

Begonnen von bayern bazi, 19. Januar 2013, 14:58:10

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bayern bazi



laut SZ - neue anweisung ausm BMVg - rekruten sollen mit samthandschuh angefasst werden ;)

wer nicht kämpft  - hat bereits verloren
 

RekrKp8

Link, Quelle, irgendwas! Bitte. Das wäre mir nämlich neu... bislang durften wir die Rekruten gar nicht anfassen.

KlausP

Ja, ich bin auch schon gespannt, was die Medien dank des immer weiter um sich greifenden "investigativen Journalismus" da wieder ausgebuddelt haben.  ;D
StOFä (NVA) a.D., StFw a.D.
aktiver Soldat vom 01.11.71 bis 30.06.06, gedient in zwei Armeen


RekrKp8

Die Anweisungen stimmen, aber zum größten Teil hat sich doch hoffentlich nichts geändert?

Moderate Dienstzeiten, Unterlassen überzogener Härte und behutsame (früher angemessenes) Heranführen an körperliche Belastung gilt schon seit Jahren.

Neu ist hingegen das Mobiliar, regelmäßig 8 Stunden Schlaf und 2-4 Mann pro Stube. Ganz so schlecht, wie manche Ausbilder das finden, ist es aber nicht. Die Leute sind wacher, konzentrierter, weil eben nicht müde. Und sie sind bereit, auch körperliche Anstrengung zu ertragen. Und die kann man nicht wegstreichen. 

justice005

Die Anweisung gabe es aber schon vor über einem halben Jahr. Das ist also nichts neues. Die hohen Abbrecherquoten sind sicher nur zu einem kleinen Teil die Schuld der Ausbilder. Viele gehen auch mit falschen Vorstellungen zur Bundeswehr. Daran wird man nichts ändern können.

Trotzdem finde ich die Weisung richtig. Zum Ausbilder ist nicht jeder geboren und es gibt ganz sicher immernoch genug, die sich durchaus daran aufgeilen können, dass sie Macht über andere haben und das auch ausnutzen. Trotzdem glaube ich, dass das nur ein geringer Teil ist.

Andi

Mit Verlaub: ich war 2003 Ausbilder in der Grundausbildung in einem SaZ Zug mit Feldwebelanwärtern und SaZ Mannschaften, die alle ihr 6monatiges Widerrufsrecht hatten. Wir waren der einzige von vier Zügen, in dem es keinen einzigen Widerruf in der AGA gab.
Und wir waren der einzige von vier Zügen in dem es kein "weichgespültes", sondern ein hartes, aber absolut faires Ausbildungsprogramm gab - Sport, wann immer er sich anbot und möglich war, Zusatzausbildung in jeder Sekunde, die man auf andere Ausbildungsabschnitte warten musste, Überwindung eigener gedachter Grenzen, wann immer es ging, aber niemals eine Überforderung der Rekruten. Der Umgang war streng, vertrauensvoll, verbindlich und menschlich. Ergebnis: In der Abschlussübung glänzten die vier Gruppen dieses Zuges und hängten die drei anderen Züge der Kompanie um Längen ab - beim Marschieren und allen Zwischenstationen/Prüfungen.
Wenn das - mit Verlaub - vier Zauberlehrlingsgruppenführer im Dienstgrad Fahnenjunker unter Führung von zwei erfahrenen Portepees hinbekommen, dann bekommt das jeder leidlich motivierte Feldwebel hin, für den Menschenführung kein Fremdwort ist.

Das Problem ist gerade die mangelnde Forderung, die mangelnde Härte und die daraus resultierende mangelnde Gruppendynamik. Wenn ich an meine eigene AGA zurückdenke: Ab der zweiten Woche war klar, dass keiner in meiner Gruppe mehr widerrufen hätte, ganz einfach, weil man durch die Trennung vom Rest der Gruppe in irgendeiner Form einen Teil von sich selbst aufgegeben und die anderen im Stich gelassen hätte. Wenn die Rekruten Zeit haben zu überlegen - und das haben sie bei Dienstzeiten von 7:00 - 16:30 oder abends mit Mami und der Freundin dauerzutelefonieren, dann konzentrieren sie sich auf alles, aber definitiv nicht auf ihre AGA und ihr dortiges soziales Umfeld. DAS ist das eigentliche Problem. In Zeiten in denen man der steigenden körperlichen Belastung der ersten AGA-Wochen ausgesetzt ist stört "nachdenken" nur, weil das bei zu viel Nachdenken viel zu oft zum Gehen des Weges des geringsten Widerstandes führt - also dem Abbrechen.
Logisch ist nicht die Anforderungen an die Härte der Ausbildung zu senken - was die seit 15 Jahren parallel steigenden Anforderungen in den Auslandseinsätzen geradezu parodiert -, sondern vielmehr die Anforderungen sogar wieder zu erhöhen.

Das pauschale Widerrufsrecht für 6 Monate allerdings ist generell eine totale Fehlkonstruktion, das mit Dienstwirklichkeit nichts zu tun hat. Viel sinniger wäre ein Widerrufsrecht für das Ende der 6 Monate und vielleicht noch mit der Zwischenstation 3 oder 4 Monate, dazwischen aber ohne Widerrufsmöglichkeit. Dann fällt nämlich die Bauchentscheidung und das Heimweh als Widerrufsgrund weg. Und an der Bewerberzahl würde das nichts ändern, denn zwischen den Ohren bleibt in Beratungsgesprächen eh kaum etwas Relevantes hängen (liegt an der Romantisierung der eigenen Zukunft) und es ist tatsächlich nur relevant, dass es überhaupt die Widerrufsoption gibt.

Gruß Andi
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justice005

Zitatsondern ein hartes, aber absolut faires Ausbildungsprogramm gab - Sport, wann immer er sich anbot und möglich war, Zusatzausbildung in jeder Sekunde, die man auf andere Ausbildungsabschnitte warten musste, Überwindung eigener gedachter Grenzen, wann immer es ging, aber niemals eine Überforderung der Rekruten. Der Umgang war streng, vertrauensvoll, verbindlich und menschlich.

Genauso sehe ich das auch. So muss die ideale Ausbildung auch sein. Trotzdem haben junge Leute ein sehr feines Gespür, um zu unterscheiden, was harte, fordernde Ausbildung ist, und was im Gegensatz dazu sinnlose Machtspielchen sind. Wie oben schon gesagt, das ist sicher die Minderheit. Trotzdem darf man das nicht ignorieren. Ich glaube auch nicht, dass es am Dienstschluss um 16.30 Uhr liegt. Eher liegt es - wie oben gesagt - an falschen Vorstellungen. Das erleben wir hier im Forum ja auch regelmäßig, wenn so Fragen kommen wie: Welche Ausbildung kriege ich? Wie kann ich mich weiterbilden? Bin ich heimatnah eingesetzt? Arbeite ich auschließlich auf Basis meiner zivilen Qualifikation? Wieviel Geld kriege ich?.. usw. usw..

30% Widerruf finde ich aber trotzdem entschieden zu viel. Da muss einiges im Argen liegen...


RekrKp8

Ganz im Ernst sollte man bei den 30% Abbrecherquote auch bedenken, WIE LANGE der einzelne Abbrecher denn aktiv an der Grundausbildung beteiligt war. Wenn die Hälfte aller Abbrecher - was ich leider gar nicht herauslese - innerhalb der ersten 5 Tage kündigt, dann kann da von überharter Ausbildung, schlechten Ausbildern o.A. keine Rede sein.

justice005

richtig... man muss das wirklich genau analysieren, was da alles eine Rolle spielt...

RekrKp8

Ich vergaß (für nicht bewanderte): In der ersten Woche werden Untersuchungen durchgeführt, Unterrichte gehalten, Einkleidung durchgeführt, Formaldienst ausgebildet, evtl. die erste Waffenausbildung absolviert. Reviere gereinigt usw.

KlausP

Zitat... Reviere gereinigt usw.

Das ist es! Mutti macht das nicht mehr.  :D
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Andi

Der Minister mag das Hotel Mama nicht

@justice: Aus der Praxis: Wenn die Rekruten in den ersten Wochen der AGA - und das sind die anstrengensten, danach hat dich der Körper umgestellt - zu viel Freizeit und zu viel Zeit fürs Nachdenken und Selbstbemittleiden haben steigt aus rein menschlichen Gründen die Zahl der Abbrecher an. Das Wochenende durchschlafen, Abends nach Dienst tot ins Bett fallen, morgens mit etwas Schlafdefizit aufwachen und Ausbildung mit möglichst wenig Leerlauf, angepasst an die geistige Leistungskurve sind optimale Voraussetzungen, um in den ersten vier Wochen die Abbrecherquote gering zu halten. Und danach ist das härteste sowieso vorbei und die Anzahl derer, die über das Abbrechen nachdenken reduziert sich von selbst. Wer das ignoriert macht sich mit Vorgaben wie denen, die im letzten Jahr gegeben wurden einfach lächerlich, weil er an der Ausbildungsrealität vorbeibefiehlt.

Gruß Andi
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mailman

Meine AGA war auch 2003 und es war auch sehr fordernd. Die ersten 6 Wochen hatten wir immer Dienst bis mind. 21 Uhr.

Danach war der Zussammenhalt soweit da, das keiner mehr aufgegeben hat bzw. hätte. Zu dem Zeitpunkt waren auch alle KDVler schon weg.
Es war eine gute AGA mit dem für mich besten Hauptmann und einem der wohl besten Spieße der Bundeswehr, der  spät Abends noch von Ulm nach Kempten gefahren ist um ums nach dem Nachtschießen mit Teee und heißen Würstchen zu versorgen.


Ich kenne mich zwar mit Menschenführung nicht so gut aus und bin wohl auch ein schlechter "Führer" (im letzen Atemschutzdurchgang wurde mein Führungsverhalten als Truppführer als zu agressiv un militärisch kritisiert), aber ich denke das zuviel "Kuschelkurs" auch nicht der richtigee Weg sein kann.

StOPfr

Ganz neu ist das Thema nicht, aber nun hat sich auch noch der Wehrbeauftragte als Schlafbeauftragter ( ;)) zu Wort gemeldet:

Wehrbeauftragter für mehr Schlaf bei Bundeswehr
Wer schießt, muss auch wach sein

Zitat: "Wer chronisch müde ist, kann kein guter Soldat sein: Bundeswehrsoldaten schlafen zu wenig, findet der Wehrbeauftragte Königshaus. Er fordert deshalb eine längere Nachtruhe - nicht nur für Rekruten. "

Quelle (Süddeutsche vom 25. Januar)
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