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Grober zeitl. Ablauf OffzmilFD, hier: MatBew Offz

Begonnen von erdpichel, 30. Januar 2013, 20:32:10

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christoph1972

Als Außenstehender finde ich einfach die interne Kommunikation der Entscheidungen unterirdisch.

Personalentscheidungen in einer Verwaltung fallen nach dem Schema: Bewerben mit vollständigen Unterlagen - Eingangsbestätigung verschicken - Sichtung nach Ablauf der Bewerbungsfrist - bei fehlenden formalen Voraussetzungen schon mal postwendend zurück - dann Vorauswahl nach gewichteten Kriterien, die schon vor Bekanntgabe der Ausschreibung feststehen - Gespräche - Kandidatenauswahl - Gespräche mit Kandidaten - Gespräch über Rangliste - Zustimmung der Gremien/Hausspitze - Zusage oder Absage oder Warteliste

Hier gewonnener subjektiver Eindruck: Bewerber geht zum S 1/A 1/G 1 .... ich will die Zulassung als OffzMilFD - S 1 leitet die (hoffentlich vollständigen) Unterlagen an das BAPersBw a. d. D. weiter.

Im BAPersBW hocken die Personalführer der Organsisationsbereiche zusammen und brüten über den Bewerbungsunterlagen und machen für sich schon internes Ranking. Im Raum steht vermutlich eine Anzahl von Stellen mit entsprechenden Anforderungs-/Leistungsprofil die/der Bewerber/in erfüllen müssen. Abgleich mit der eigenen Liste, wer paßt da rein, wer nicht. Wird schon mal vorsortiert.

Wenn die Personalführer Heer ihr Ranking für sich fertig haben, treffen sie sich, die Stelle wird aufgerufen und die Personalführer stellen Ihre Kandidaten vor. Große Diskussion welcher Bewerber paßt am besten/ist jetzt dran. Ergebnis wird gefunden. Ranking für die Stelle 1., 2., 3..
So geht das dann weiter, bis alle Stellen besetzt sind. Paßt ein Bewerber auf mehrere Stellen, wird geschaut, ob er irgendwo an 1. steht, fliegt er bei den anderen Stellen raus. Dann gibt es Nachrücker.

Alle die nicht bis 3. gekommen sind, fliegen in die Ecke. Schon mal auf jeden Fall Absage.

Bei den Glücklichen auf 1. wird dann vom Personalführer geschaut, ob wirklich alle Voraussetzungen vorliegen, fehlt etwas, wird es a. d. D. nachgefordert. Wenn die Unterlage vorliegt, geht es a. d. D. wieder zurück an den Personalführer. Wenn nicht erfüllbar, geht das Spiel bei 2. los, gleiches Spiel nochmal.

Habe ich alle Stellen mit Unterlagen und Personen zusammen, geht die Liste an den Referatsleiter. Dort Kontrolle. Zusammenfassung für den Abteilungsleiter. Von da aus dann an den Präsidenten bzw. stv. AC. Dort wird die Liste genehmigt. Alles wieder a. d. D. an den Personalführer zurück.

Serienbrief erstellt und dann alle "Glücklichen" und "Pechvögel" a. d. D. zugestellt. Die "Glücklichen" erklären die Annahme oder Ablehnung der OffzMilFD-Stelle. Alles a. d. D. zurück an den Personalführer. Bei Ablehnung der Stelle, a. d. D. Mitteilung an den Nachrücker. Gleiches Spiel von vorne.

Trifft es das als Beschreibung ungefähr?


,,Pazifisten sind wie Schafe, die glauben, der Wolf sei ein Vegetarier."

Yves Montand
französischer Schauspieler und Chansonnier
* 13. 10. 1921 - Monsumagno, Italien
† 09. 11. 1991 - Senlis

justice005

Nunja, es ist aber zu berücksichtigen, dass die Bewerber sich auch selbst die Nerven jeden Tag ein Stückchen mehr belasten. Nüchtern betrachtet muss man erkennen, dass das Verfahren einige Monate dauert und die Ergebnisse dann kommen, wenn sie kommen. Ich würde den täglichen Psychostress nicht unbedingt ausschließlich dem Dienstherrn anlasten, es sei denn, dieser hätte sich an klare vorgegebene Termine nicht gehalten. Das ist aber wohl nicht so.

Trotzdem habe ich persönlich vollstes Verständnis. Ich kann mich noch gut an die 3-monatige Wartezeit erinnern zwischen den Staatsexamen und der Nachricht, ob man nun Jurist ist oder die Jahre des Lernens vielleicht umsonst waren und man erneut ran muss. Die Klausuren waren im September, es hieß, man könne bis Weihnachten mit den Ergebnissen rechnen. Ab 1. Dezember wurde man unruhig. Die Erinnerung an die Klausuren verblasste langsam, man konnte sich nur noch an die Dinge erinnern, die man ganz bestimmt falsch gemacht hatte. Jeden Tag ging man mit ein wenig mehr Nervosität zum Briefkasten, aber nichts geschah. Ab Mitte Dezember fing man an, sich über die Idioten im Landesprüfungsamt aufzuregen, die ja nur aus purer Gemeinheit die Sache liegen ließen. Schließlich erfuhr man durch Gerüchte aus 48. Hand, das diesmal angeblich die Ergebnisse besonders schlecht ausgefallen seien, dass es extrem viele Durchfaller gäbe usw. usw.  Die persönlichen Aggressionen steigerten sich von Tag zu Tag, bis irgendwann der Briefträger den erlösenden Brief brachte (2 Tage vor Weihnachten).

Nüchtern betrachtet hat das Landesprüfungsamt sicherlich nichts falsch gemacht, sondern die Sache ganz routinemäßig bearbeitet. Trotzdem waren Sie quasi ein "Hassobjekt". Das liegt aber nur an einem selbst. Das ist bei solch wichtigen Dingen im Leben auch verständlich. Trotzdem sollte man nicht in die Denke verfallen "jetzt habe ich keinen Bock mehr". Letztendlich muss man mit solchem Druck klarkommen.


Ralf

Nein christoph, es ist nicht stellenbezogen. Es ist AVR-bezogen, (bisher) jahrgangsbezogen udn es gilt einen vorher definierten Regenerationsbedarf zu decken.
Die Kriterien sind auch alle einsehbar, jeder Bewerber weiß udn kann sich die Punkte quasi schon ausrechnen. Er weiß nur nicht, wieviele Mitbewerber und welcher Güte die sind. Und er weiß auch nicht die Übernahmequote.
Dass bei einer Arbeitgebergröße wie die Bw nicht alles an einem Tag oder einer Woche erfolgen kann, sollte selbstverständlich sein.
Deswegen auch eine Unterteilung in die TSK.
Es wird auch nicht durch die PersFhr vorsortiert, sondern die transparente Punktzahl wird durch die EDV in eine Vorsortierliste gebracht.
In der Konferenz (bei der es auch Beobachter aus der Truppe gibt), wird dann abgegrenzt und zwar nach Vergleichgruppen (Kaskadenverfahren, erst vertikal, dann horizontal), damit alle auch wirklich "gleich" betrachtet werden können (ich spar mir nun auch noch das Herausrechnen von Lesitungen wenn es Bewerber gibt, die das aufgrund ihrer Lfb nicht haben, Stichwort Einstellung als Fw, damir auch wirklich alle gleich gemacht werden).
Anschließend wird über die erreichten Positionen in der Konferenz diskutiert, die PersFhr stellen ihre Leute vor udn es wird abgestimmt.
Das ist auch kein Kaputzenclub, sondern eine große Veranstaltung.
Wie gesagt, die Vorgehensweise ist kein Geheimnis. Wenn man sich dafür interessiert, kann man sich die Infos besorgen. Man muss sich nur dafür interessieren und sich nicht in die Ecke stellen und sagen: menno, keiner informiert mich.

Unterschiedliche Postwege, Bearbeiter=Menschen, die unterschiedlich arebiten udn nict zuletzt Einheitsführer, die sich vorbehalten, die Ergebnisse persönlich zu übermitteln, verzögern das.
Man könnte natürlich die Ergebnisse unmittelbar per LoNo an die Betreffenden verschicken, also völlig unpersönlich, aber wo bleibt da der Vorgesetzte, der auch einwirken will und soll?
Und letztendlich hat justice es vergleichend beschrieben, dass es überall zu Dissonanzen während der Wartezeit kommt.
Warten ist doof, ich weiß, aber letztendlich dann zu sagen "ich hab keinen Bock mehr", würde mir zeigen, dass ich die Entscheidung für die Laufbahn nicht in vollster Überzeugung getroffen habe. Vielleicht bin ich da old fashion.
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Rollo83

Also die ganze Sache ist schon ziemlich transparent zumindest für die Bewerber das stimmt. Die grobe Übernahmequote weiß man ja aus den letzten Jahren. Dieses Jahr ist es 8,XX Bewerber pro Stelle.
Das was man halt nicht weiß ist wie es in der einzelnen AVR ist. ZB als Perser ist es deutlich schwerer MilFD zu werden als zB EloInstler

Aber die Zu oder Absage muss ich sicherlich nicht von meinem Chef bekommen. Für mich wäre es schöner dies sofort von meinem Personalführer zu erfahren.

Was will denn mein Chef auf mich einwirken, meinst du er soll mich auf bauen wenn ich eine Ablehung bekomme? Ich bin doch keine 12 mehr. Sowas brauch ich nun wirklich nicht.

Morgen werd ich mal wieder in der Einheit anrufen und meinen Spieß fragen ob der das absichtlich macht um mich zu ärgern lol.
Ob ich 100% mit der Entscheidung konform bin kann ich nicht mal beantworten.

Ralf

Also ich habe als Disziplinarvorgesetzter mich immer riesig für die Leute mit gefreut und Ihnen das Ergebnis persönlich eröffnet.
Gleichzeitig habe ich diese Gelegenheit auch genutzt, die neue Laufbahn zu erläutern, was nun auf den OA zukommt und ihm Handlungsratschläge mitgegeben.
Auch habe ich ihnen immer gesagt, was ich nun in den nächsten Monaten bis zur Zulassung erwarte und wie ich mir unsere weitere Zusammenarbeit vorstelle und ihm auch bei Bedarf den Freiraum gebe, sich zielgerichtet vorzubereiten, was manchmal bei den Technikern nicht verkehrt war. Auch was er sich nun so vorstellt und ob ich ihn unterstützen kann. Für die Eröffnung habe ich mir 2 Stunden Zeit genommen, weil es ein Meilenstein im Leben eines Soldaten ist.
Allerdings habe ich auch vermieden, dass deswegen ungebührliche Wartezeiten entstehen. Da hat es mir auch nichts ausgemacht, meinen Urlaub zu unterbrechen für einen Nachmittag.
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987tessa

Leider hab ich noch keinen so aufopferungsvollen, mitfühlenden Vorgesetzten erlebt, bei dem man das Gefühl hat, er würde sich für mich interessieren und mir auch noch hilfreiche Anmerkungen mit auf den Weg geben möchte.
Die dir unterstellen Soldaten haben das doch hoffentlich zu schätzen gewußt!?
Es ist ja schon leider nicht mehr jeder Chef so fürsorglich, interessiert und mitfühlend!

Rollo83

Das kann ich genau so unterschreiben. Mein Chef wusste nicht mal das man als Feldwebel zu einer Potenzialfeststellung muss. Wenn sich mein DV für mich interessiert und ich merke das es ihn wirklich interessiert find ich das durchaus gut. Aber so ein geheucheltes Interesse, da kann ich drauf verzichten.

Übrigends, heute wieder ein Tag ohne Entscheidung.

Vielleicht sind die DV's bei der Luftwaffe anders als beim Heer. Ralf hat ja Schwingen.

KlausP

ZitatVielleicht sind die DV's bei der Luftwaffe anders als beim Heer.

Ich kann dich beruhigen: Nein, sind sie nicht. Jedenfalls bei Weitem nicht alle.
StOFä (NVA) a.D., StFw a.D.
aktiver Soldat vom 01.11.71 bis 30.06.06, gedient in zwei Armeen

wolverine

Ein paar von meinen ehemaligen Chefs verdanke ich, dass ich da sitze wo ich heute bin, glaube ich.
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FoxtrotUniform

Ich muss dich enttäuschen Rollo. Auch bei der Luftwaffe wissen die Chefs nicht pauschal wie diese Laufbahn funktioniert. Mein persönliches Highlight war ein Chef der nichts darüber wusste, ausser dass es die Möglichkeit gibt als Feldwebeldienstgrad die Laufbahn zu wechseln.
Hochmut kommt vor dem Fall  ::)

christoph1972

Die Bundeswehr besteht eben auch nur aus Menschen. Ein Chef ist eben sehr interessiert und bemüht sich, seine Leute nach Kräften zu fördern und zeigt damit Engagement und motiviert damit. Das spiegelbildliche Gegenteil sitzt einfach seine Restdienstzeit vor dem BfD ab und versucht seinen Schreibtisch möglichst leer zu halten.
,,Pazifisten sind wie Schafe, die glauben, der Wolf sei ein Vegetarier."

Yves Montand
französischer Schauspieler und Chansonnier
* 13. 10. 1921 - Monsumagno, Italien
† 09. 11. 1991 - Senlis

FoxtrotUniform

Zitat von: christoph1972 am 19. April 2013, 09:27:10
Das spiegelbildliche Gegenteil sitzt einfach seine Restdienstzeit vor dem BfD ab und versucht seinen Schreibtisch möglichst leer zu halten.

Schön wäre es gewesen Christoph: Der Gute war A13, damit BS und in zweiter Chefverwendung.   ;)
Im allgemeinen habe ich aber mit meinen Chefs sehr positive Erfahrungen gemacht, möchte also nicht polarisieren.
Hochmut kommt vor dem Fall  ::)

schlammtreiber

Zitat von: christoph1972 am 19. April 2013, 09:27:10
Die Bundeswehr besteht eben auch nur aus Menschen.

Hey hey! Es sind schon Leute für weniger auf den Scheiterhaufen gekommen  ;D
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christoph1972

Zitat von: schlammtreiber am 19. April 2013, 09:57:38
Zitat von: christoph1972 am 19. April 2013, 09:27:10
Die Bundeswehr besteht eben auch nur aus Menschen.

Hey hey! Es sind schon Leute für weniger auf den Scheiterhaufen gekommen  ;D

Irgendein Thread hieß von Bürger zum Soldaten/Offizier oder so ähnlich ....   ;D

Als Nicht-Katholik stört mich der Scheiterhaufen nicht so sehr .... ich komme ja nicht ins Fegefeuer für sündhafte Bemerkungen  ;D
,,Pazifisten sind wie Schafe, die glauben, der Wolf sei ein Vegetarier."

Yves Montand
französischer Schauspieler und Chansonnier
* 13. 10. 1921 - Monsumagno, Italien
† 09. 11. 1991 - Senlis

Rollo83

So Kameraden nun ist es endlich geschehen. Der Papa wird heute von der Mutter der Kompanie angerufen.
Hab mir nichts dabei gedacht, ist ja nett das der Spieß mal an ruft wenn man nicht in Deutschland ist.

Naja aufjedenfall hat er mir mitgeteilt das heut der positive Bescheid OffzMilFD für mich kam.
Ich muss ehrlich sagen ich kann mich gar nicht freuen weil ich das nicht wirklich fasse und realisiere, das wird sicher erst morgen kommen.
Ich weiß natürlich das ich noch ja sagen muss und den BA 90/5 bestehn muss. Ich bin grad etwas, wie soll man sagen, ich kann das irgendwie nicht glauben weil ich weniger als 0,0 damit gerechnet hab. Anscheinend hat sich das warten doch gelohnt.