Neuigkeiten:

ZUR INFORMATION:

Das Forum wurde auf die aktuelle Version 2.1.6 von SMF aktualisiert. Es sollte soweit alles laufen, bei Problemen bitten wir um Nachsicht und eine kurze Information.

Wer "vergeblich" auf Mails des Forums wartet (Registrierung bestätigen/Passwort zurücksetzen), sollte bitte in den Spam-Ordner seines Mailpostfachs schauen. Wenn eine Mail im Spam-Ordner liegt, bitte als "Kein Spam" markieren, damit wird allen geholfen.

AUS AKTUELLEM ANLASS:

In letzter Zeit häufen sich in Beiträgen identifizierbare Informationen. Es werden Standorte, Dienstposten, Dienstpostennummern und andere detailierte Beschreibungen angegeben. Denkt bitte an OPSec - und veröffentlicht nur das, was Allgemein zugänglich ist - wir werden darauf achten und gegebenenfalls auch löschen

Probleme mit dem Staat nach dem Auslandseinsatz

Begonnen von fkat, 07. April 2013, 00:12:39

Vorheriges Thema - Nächstes Thema

fkat

Hallo Leute,

ich brauche mal eben Hilfe von euch. Nach meiner Bewerbung bei der Bundeswehr als Truppenpsychologe ging es sehr schnell. Erst folgte die Einstellung an einem mir total fremden Ort und kurze Zeit dann der Auslandseinsatz. 8 Monate war ich im Ausland. Und sorry, aber in den 8 Monaten hatte ich persönlich wirklich eine sehr harte Zeit.

Als ich am Freitag zu meiner Wohnung kam, war mein Briefkasten voll mit gelben Briefen, die Tür mehrfach vom Gerichtsvollzieher aufgebrochen, Konto einige Male gepfändet. Angefangen hat es anscheinend damit, dass irgendwie eine Verbandsgebühr an meinem neuen Wohnort von 15€ bezahlen musste, die wohl eine öffentlich-rechtliche Forderung ist. Die haben mein Konto gepfändet, dadurch konnten viele nix abbuchen, unter anderem auch das Finanzamt und einige private Gläubiger. Das Finanzamt hat dann gleich die Tür aufbrechen lassen. Ebenso auch die Stadt, da die Grundsteuer nicht bezahlt wurde. Auch private Gläubiger hatten mittlerweile Mahnbescheide erwirkt und vollstreckt. 

Mal so grob überschlagen, sind für unbezahlte 1.000€ ca. 2.000€ für Inkasso, Gericht & co. entstanden. Und mein Schufa-Score ist voll im Popo.
Ist natürlich kein Empfang, den man sich wünscht. Irgendwie habe ich Lust, den ganzen Stapel an Papier meinem Anwalt zu geben und ihn das alles für mich klären zu lassen.

Ich wollte mal nachfragen, ob ihr ähnliche Erfahrungen gemacht habt und wie ihr aus der Sache rausgekommen seit. Und was macht ihr, damit so ein Scheiß nicht passiert? Ich war für Deutschland quasi im Ausland unterwegs und hier zu Hause bekomme ich einen Messer in den Rücken....

InstUffzSEAKlima

"mir total fremden Ort "; das klingt ja wie eine Entführung, aber nicht wie ein Dienstort.

Schon sehr ungewöhnlich, dass man für 8 Monate die Wohnung und damit den Briefkasten sich selber überläßt. Wie kann ein Konto wegen "irgendeiner Verbandsgebühr von 15 €" überzogen sein, wenn in dieser Zeit Gehalt und AVZ bezogen wurden?
Hier scheint es wohl mehr Probleme zu geben, als in diesem Text auf dem ersten Blick erkennbar sind.

Lu Ziffer

ZitatHier scheint es wohl mehr Probleme zu geben, als in diesem Text auf dem ersten Blick erkennbar sind.
Dem kann ich mich nur anschliessen.

Sie haben 8 Monate das Land verlassen ohne ihre Konten zu prüfen, ihre Anschrift temporär zu ändern oder eine bevollmächtigte Person dafür zu suchen.  ???
Sollten sie tatsächlich eine öffentliche Gebühr vergessen haben dürfte ihre Personaldienststelle davon informiert worden sein denn sowas kann zu einerm Entzug des Sicherheitsstatus führen.

fkat

Zitat von: InstUffzSEAKlima am 07. April 2013, 01:01:53
"mir total fremden Ort "; das klingt ja wie eine Entführung, aber nicht wie ein Dienstort.

Ich habe schon damit gerechnet, dass nicht dort, wo mein Wohnort ist mein Dienstort sein wird. Ich weiß nicht, ob du das Gefühl kennst, aber am Dienstort habe ich mich einfach nicht zu Hause gefühlt. Irgendwie keine sozialen Strukturen oder Freunde, nix.

Zitat von: InstUffzSEAKlima am 07. April 2013, 01:01:53
Schon sehr ungewöhnlich, dass man für 8 Monate die Wohnung und damit den Briefkasten sich selber überläßt.

Wem sollte ich denn den Briefkasten überlassen? Meine Eltern waren 600km vom Dienstort entfernt, meine Freunde 400/600km. Wem überlässt man denn den Briefkasten? Den Nachbarn? Wäre auch keine gute Idee.

Zitat von: InstUffzSEAKlima am 07. April 2013, 01:01:53
Wie kann ein Konto wegen "irgendeiner Verbandsgebühr von 15 €" überzogen sein, wenn in dieser Zeit Gehalt und AVZ bezogen wurden?
Hier scheint es wohl mehr Probleme zu geben, als in diesem Text auf dem ersten Blick erkennbar sind.

Das Konto war nicht überzogen. Es gibt hier ein Verband, der einen Fluss pflegt, ach kA. Alle Anwohner müssen dafür blechen. Die haben einen Beitragsbescheid geschickt. Da es eine öffentlich-rechtliche Forderung ist, kam gleich der Gerichtsvollzieher. Kam ein paar Mal vorbei, irgendwann mal mit dem Schlüsseldienst. Ich denke, dass er meine Bankverbindung in der Wohnung gefunden hat. Jedenfalls wurde danach mein Konto gepfändet. Aus den 15€ Hauptforderung sind mit dem Schlüsseldienst & co. auf einmal rund 200€ geworden. An die Bank eine Pfändungs- und Einziehungsverfügung. Und obwohl ein vielfaches an Kohle auf dem Konto war, haben die das Konto gesperrt und haben 1,5 Monate alle Lastschriften zurückgehen lassen, die haben irgendwann die 200€ an den Gerichtsvollzieher überwiesen und irgendwann war das Konto wieder frei. Unter anderem konnte das Finanzamt kein Geld per Lastschrift einziehen. Also ging das Spiel mit dem Finanzamt von vorne los.

Ich habe hier gerade ein Wust von Papier auf dem Tisch vor mir liegen, bei dem ich so ein bäh Gefühl habe und ihn nicht wirklich anfassen und schon garnicht lesen möchte.

Zitat von: Lu Ziffer am 07. April 2013, 01:46:03

Sie haben 8 Monate das Land verlassen ohne ihre Konten zu prüfen, ihre Anschrift temporär zu ändern oder eine bevollmächtigte Person dafür zu suchen.  ???
Sollten sie tatsächlich eine öffentliche Gebühr vergessen haben dürfte ihre Personaldienststelle davon informiert worden sein denn sowas kann zu einerm Entzug des Sicherheitsstatus führen.

Am Anfang habe ich es regelmäßig getan. Doch im Laufe der Zeit ist der Druck auf mich immer größer geworden. Jetzt zurückblickend hatte ich irgendwie das Leben in Deutschland komplett ausgeblendet und habe mich auf die Arbeit vor Ort konzentriert. Mein Konto habe ich ein paar Mal kontrolliert. War aber eher flüchtig, mir ging es da mehr um den Kontostand, als um irgendwelche Umsätze.

Von der Personaldienststelle habe ich nichts gehört. Ich frage da evtl. mal am Montag vorsichtig nach.

kA, evtl. habe ich mir auch naiverweise vorgestellt, dass alle an einem Strang ziehen. Ich arbeite bei der Bundeswehr und damit auch bei dem Staat und während ich im Ausland bin, sich der Staat um alles kümmert. Irgendwie war es im Ausland doch sehr schon. Ich leiste meine Arbeit und bekomme alles gestellt. Irgendwie hat da nur der Moment gezählt.

fkat

... Hmmm... evtl. ist es auch keine schlechte Idee, mal mit einem Kollegen meiner Zunft mal zu reden und evtl. einiges aufzuarbeiten - wie ich gerade merke...

fkat

Sorry, dass ich wieder antworte. Gibt es hier eine Bearbeiten-Funktion?
Ich habe mal eine Frage an euch:

Wenn Ihr im Ausland seid, wer kümmert euch dann um euer Privatleben bzw. um die privaten "Verpflichtungen"?

Brauche ich eigentlich einen festen Wohnsitz, wenn ich bei der Bundeswehr arbeite? Es ist jetzt evtl. nur ein Schnellschuss an Gedanken, aber irgendwie habe ich aktuell Lust, die Wohnung zu kündigen, meinen Wohnsitz abzumelden. Jetzt eine oder zwei Wochen bei meinen Eltern zu verbringen und die restlichen zwei Wochen meines Urlaubs irgendwo, wo es schön ist.

C_kills

Generell wäre es ja wohl sinnvoll/notwendig gewesen eine Kontovollmacht zu unterschreiben, bspw. an die Eltern. Das hätte zwar die Probleme nicht verhindert, aber ihre Eltern wären benachrichtigt worden bevor irgendetwas von wegen Kontopfändung passiert wäre. Irgendwo, spätestens beim Amtsgericht hätte man sich an ihre Eltern gewandt um eine Klärung zu bewirken.

Was mich genauer interessieren würde ist was diese "Öffentlich-rechtliche" Gebühr ist

C_Claim

Zitat von: fkat am 07. April 2013, 02:35:40Brauche ich eigentlich einen festen Wohnsitz, wenn ich bei der Bundeswehr arbeite?

Natürlich brauchst du auch als Bundeswehrsoldat einen festen Wohnsitz! Wenn man keine eigene Wohnung hat, ist die Kaserne wo du stationiert bist, als deinen ersten Wohnsitz zu nennen.


Zitat von: fkat am 07. April 2013, 00:12:39Nach meiner Bewerbung bei der Bundeswehr als Truppenpsychologe ging es sehr schnell.

Dass ihr Psychologen hier begehrt seid ist ja nix neues, aber mein Gott seid ihr so wichtig...? (/Ironie aus)

fkat

Meine Eltern haben eine Vollmacht für mein Konto. Die Bank wird meine Eltern allerdings nicht benachrichtigen. Wieso sollte sie das auch. Die dürfen über das Geld auf dem Konto verfügen. Alles andere ist eine Sache zwischen mir und der Bank. Genauso ist auch beim Amtsgericht. Wieso sollten die sich an meine Eltern wenden? Evtl. möchte ich ja garnicht, dass meine Eltern etwas von meinen "Schulden" erfahren.

Die öffentlich-rechtliche Forderung... ist wohl ähnlich wie mit der GEZ. Wer in dem Gebiet wohnt, muss blecken.

Nochmal wegen der Personaldienststelle... Woher soll die wissen, dass eine Forderung vorliegt? Wie es für mich aussieht, hat der aus laut Website aus 6 Leuten bestehende Verband, mir den Bescheid geschickt. Und als ich nicht bezahlt habe, haben die dem Gerichtsvollzieher direkt den Auftrag gegeben. Und das Konto haben die auch direkt gepfändet. Unter der Verfügung ist deren Stempel. Offensichtlich haben die das Recht dazu. Über das Amtsgericht liefen nur die zivilrechtlichen Forderungen. Da kam auch nur der Mahn- und Vollstreckungsbescheid. Dann ging es direkt zum Gerichtsvollzieher.

Ralf

Die PersBearbStelle hat damit nichts zu tun, das ist eine reine zivilrechtl. Angelegenheit.
Zitat... Hmmm... evtl. ist es auch keine schlechte Idee, mal mit einem Kollegen meiner Zunft mal zu reden und evtl. einiges aufzuarbeiten - wie ich gerade merke...
der Meinung bin ich auch.
Bundeswehrforum.de - Seit 23 Jahren werbefrei!
Helft mit, dass es so bleibt.

BulleMölders

So ohne weiteres kommt auch niemand mal eben vorbei un bricht die Tür auf auch kein Gerichtsvollzieher, da gibt es vorher eine Menge Schriftverkehr.
Wenn man diesen natürlich nicht beachtet, was soll man dazu sagen?

Und zu dem Thema "Ich arbeite doch für den Staat!"
Ich arbeite auch für den Staat un trotzdem würden mir die Kollegen das Konto dicht machen wenn ich meine Steuern nicht zahle.
Wir leben ja nicht in einer Bananenrepublik sondern in einem Rechtsstaat und da gibt es auch für Staatsbedienstete eine extra Wurst.

Ohne dem TE jetzt auf die Füße treten zu wollen aber die ganze Herangehensweise an den Auslandseinsatz hat für mich doch ein wenig was von Weltfremd.
Was haben Sie den gedacht wer sich in ihrer Abwesenheit um ihre Angelegenheiten, wie die Kleinigkeit den Briefkasten zu leeren, kümmert?

Gesendet von meinem Nexus 7 mit Tapatalk 2


KlausP

Dabei sollte das mit der Post doch eigentlich gar kein großes Prolem darstellen. Wozu gibt es Nachsendeaufträge? Da kann man sich die Post auch an die Adresse der Eltern schicken lassen. Die müssen ja dann nun nicht jeden Brief lesen, aber wenn was "vom Amt" kommt kann man das Verfahren doch vorher absprechen. *koppschüttel*
StOFä (NVA) a.D., StFw a.D.
aktiver Soldat vom 01.11.71 bis 30.06.06, gedient in zwei Armeen

bayern bazi

mit nachsendeantrag kommt die post sogar  via feldpost ins einsatzland  ;)

wer nicht kämpft  - hat bereits verloren
 

KlausP

Zitat von: bayern bazi am 07. April 2013, 08:35:53
mit nachsendeantrag kommt die post sogar  via feldpost ins einsatzland  ;)

Da ich mir nicht sicher war ob das möglich ist, hab ich mir diesen Tip verkniffen.
StOFä (NVA) a.D., StFw a.D.
aktiver Soldat vom 01.11.71 bis 30.06.06, gedient in zwei Armeen

MMG

Klar geht das mit einem Nachtsendeantrag via Feldpost Darmstadt!

Aber einfach erschreckend wie unselbstständig der TE ist!  :o

ZitatWar aber eher flüchtig, mir ging es da mehr um den Kontostand, als um irgendwelche Umsätze.
Frei nach dem Motto: "Ich bin jung und brauch das Geld!"

Ich hab in allen meinen Einsätzen meine Wohnung vermietet. Damit war das Problem der Nachsendung von Briefen kein Problem mehr,
auch Instandsetzungsarbeiten konnten erledigt werden, und darüber hinaus hätten evtl. Wasserschäden/Einbrüche durch den Mieter
gemeldet werden können, usw.