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Wortlaut der Beurteilung deuten

Begonnen von Flugzeugbastler, 23. Juli 2013, 20:02:23

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Flugzeugbastler

Hallo Kameraden.

Wie würdet ihr folgende Wortlaute interpretieren? Ich bitte um ehrliche und vor allem ernstgemeinte Antworten.

1. .........zeigt sich charakterlich gefestigt, mit fachlicher autorität und stets entgegenkommend sowohl gegenüber Untergebenen und Gleichgestellten als auch gegenüber Vorgesetzten.
2. .........behält den gesamtauftrag im Auge, bleibt dabei stets bescheiden und flexibel.
3. .........war dem unterstellten Bereich ein(e) geschätzte(r), fachliche(r) versierte(r) Ansprechpartner(in).
4. .........steht für die demokratische Werteordnung mit Nachdruck ein.
5. .........aufgrund seines/ihres besonnenen, stets freundlichen und hilfsbereiten Wesens beliebt.
6. .........besonders zeichnet ihn/sie aus, dass er/sie  sein/ihr Wissen bestens an Nachwuchskräfte vermitteln kann.
7. .........verfügt noch über grosses Potential. Dies wird er/sie besonders in einer Lehrverwendung zeigen können.
8. .........als Menschenführer befindet er/sie sich auf einem guten Weg, den er/sie mit mehr Praxis souverän weiter gehen wird.

MkG

F_K

Der Text zeigt ein schlüssiges Charakterbild - wichtig sind die NOTEN und die Hinweise zur Förderung / Verwendung.

Flugzeugbastler

Wie würdest du denjenigen aufgrund dessen was du gelesen hast einschätzen?

Gut, mittelmässig, schlecht?


Note:  5,9

Folgeverwendung:  A7Z
Verwendung auf weitere Sicht:  A8Z


StOPfr

Ohne nun als großer Beurteilungsinterpret auffallen zu wollen:

Ich bezeichne die Beurteilung als fundiert und wertschätzend und komme zu einem guten Gesamteindruck. Mir gefällt, dass die Zukunftsperspektive den angemessen hohen Stellenwert einnimmt.
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Snake_tde

Ich bin mir nicht sicher aber ist der erste Satz nicht ne glatte 6?
Da man doch normalerweise als erstes alle vor der eigentlichen Person nennt.
Ich meine nur ACHTUNG(Halbwissen)
Zumindestens heist es im Zivilen so wie es da steht, das du dich mit deinem chef anlegst und diskutierst etc.

StOPfr

Zitat von: Snake_tde am 23. Juli 2013, 20:41:18
Ich bin mir nicht sicher aber ist der erste Satz nicht ne glatte 6?
Da man doch normalerweise als erstes alle vor der eigentlichen Person nennt.

Das verstehe ich diesem Zusammenhang nicht:

Zitat1. .........zeigt sich charakterlich gefestigt, mit fachlicher autorität und stets entgegenkommend sowohl gegenüber Untergebenen und Gleichgestellten als auch gegenüber Vorgesetzten.

? ? ?
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wolverine

Und dann schreibt man "entgegenkommend"? :o Da würde dann eher stehen "weiß seinen Standpunkt zu vertreten/ zu behaupten... Auch gegenüber Vorgesetzten"

So finde ich das absolut harmlos. Dazu kommt noch, dass die wenigsten Soldaten das Beurteilen gelernt haben. Die halten sich oft nicht an zivile Regeln.
Nur kenne ich den aktuellen Notenschnitt nicht. Aus dem Bauch kommt mir 5,9 für den Text etwas wenig vor. Aber wie gesagt: ich bin da gerade nicht so drin.
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Snake_tde

Wie gesagt ich kann mich auch irren und es kann sein das eine Militärbeurteilung einfach ganz anders aussieht als im zivilen

Tommie

Also, ich bin militanter Gegner der Beurteilung von jungen Feldwebeln mit Noten jenseits der 6,0! Man sollte den Herrschaften Gelegenheit geben, Erfahrungen für ihre zukünftige Verwendung zu sammeln. Außerdem, wo will den jemand noch hin mit seinen Bewertungen, wenn er als Feldwebel mit einer (absolut unrealistischen!) 8,0 beurteilt wird? Eine 5,9 ist eine geringfügig über dem Durchschnitt von 5,5 liegende Beurteilung, die daher durchaus als "mittelmäßig" zu bezeichnen ist ;) ! Tendenz aber eindeutig nach oben!

Was ich noch erkenne, sind etwas "hölzern" wirkende Formulierungen eines Vorgesetzten, der entweder noch relativ unerfahren ist, oder aber sich in seiner Rolle als Beurteilender nicht wirklich wohl fühlt!

VC93

Geh wenn du dir absolut nicht sicher bist zu nem Fachanwalt für Arbeitsrecht, die können das sehr gut deuten.

Lidius

Zitat von: VC93 am 23. Juli 2013, 21:15:25
Geh wenn du dir absolut nicht sicher bist zu nem Fachanwalt für Arbeitsrecht, die können das sehr gut deuten.

In einer militärischen Beurteilung? Wohl kaum. Das hier ist kein Arbeitszeugnis, das kann man nicht vergleichen.


Ralf

Zitat von: VC93 am 23. Juli 2013, 21:15:25
Geh wenn du dir absolut nicht sicher bist zu nem Fachanwalt für Arbeitsrecht, die können das sehr gut deuten.
Herr im Himmel, das sind durchweg gute Floskeln. Warum ist denn immer alles anzuzweifeln. Beschwerde, Wehrbeauftragter und am besten noch den Anwalt.
Disziplinarvorgesetzte lernen nicht zu beurteilen und irgendwelche Nuancen versteckt einzubauen. Auch die Personalführer lernen das nicht.
Es ist Sinn und Zweck einer Beurteilung das Wesentlich reinzuschreiben, so dass der PersFhr und/oder Konferenzen sich ein schlüssiges Bild machen können um darauf aufbauend Entscheidungen zu treffen. Der PersFhr vertraut darauf, dass Vorgesetzte eindeutige Hinweise geben, wie sollen sie sich sonst ein Bild machen? Da helfen keine versteckten Fingerzeige.
Und da man in BU auch eindeutige negative Hinweise geben kann, braucht man das nicht zu verklausulieren (so vielleicht wie in Dienst-/Arbeitszeugnissen).
Als PersFhr lese ich daraus, dass der Kamerad noch etwas zurückhaltend ist, aber sich gut entwickelt. Er braucht noch etwas Zeit, hat aber das Potenzial (das ist ein entscheidender Punkt!). Besondere Stärke zeigt er bei der Ausbildung (und damit habe ich einen Hinweis für eine weitere Verwendung).
Die Note ist auch nicht sooo wichtig in Auswahlentscheidungen, die Perspektive ist ein wichtiger Punkt und das alles mit dem Text zusammenpasst, besonders der des Nächsthöheren. Das unterschätzen viele.
ZitatDer Text zeigt ein schlüssiges Charakterbild - wichtig sind die NOTEN und die Hinweise zur Förderung / Verwendung.
!
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KlausP

Zitat von: VC93 am 23. Juli 2013, 21:15:25
Geh wenn du dir absolut nicht sicher bist zu nem Fachanwalt für Arbeitsrecht, die können das sehr gut deuten.

Wie oft hatten Sie schon mit dienstlichen Beurteilungen von Soldaten zu tun und wie weit ist Ihnen die Beurteilungsvorschrift geläufig?
StOFä (NVA) a.D., StFw a.D.
aktiver Soldat vom 01.11.71 bis 30.06.06, gedient in zwei Armeen

Snake_tde

Perfekte Antwort vom Ralf wie immer, ich hab so etwas schon geahnt.
Aber sehr gut das ganz genau und detailliert erklärt.

SpitFire

Man sieht am Aufbau und der Formulierung, dass es sich nicht um eine "zivile", und damit meine ich codierte, Beurteilung handelt. Demnach sollte man auch nicht verkrampft nach versteckten Negativbeurteilungen suchen, denn diese setzen ja irgendeine "Regel" voraus, nach dem der Rezipient diese halbwegs erkennen können sollte - dass es etwas derartiges im militärischen Kontext gibt, wäre mir neu (im zivilen Beurteilungswesen gibt es das hingegen, wenngleich auch nicht eineindeutig).

An sich zeigen die Formulierungen ein stimmiges Bild; Die 5,9 passt aber auch aus meiner Sicht nicht wirklich dazu.
Wer lacht, hat Reserven.