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Welche Eindrücke bleiben euch von Afghanistan?

Begonnen von Directed, 29. Mai 2014, 18:37:36

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Directed

Sehr geehrte Soldatinnen und Soldaten,

ich würde in diesem Thread gerne etwas über eure Eindrücke von Afghanistan erfahren,
wie ihr es erlebt habt und was ihr von eurem Einsatz dort haltet. Wenn ich es richtig
verstanden habe, wird nach ISAF ja ein weiterer Einsatz folgen, indem es vor allem 
um die Ausblidung der ANP gehen wird. Ist ISAF also fehlgeschlagen? Hätte man länger
bleiben sollen? Wird Afghanistan wieder rückfällig?

Ich frage dies hier, weil ich gerne die direkte Meinung von Stationierten Soldaten hören möchte.
Dies sind Themen die mich derzeit sehr beschäftigen.
Vielen Dank schonmal für eure Kommentare :)

Firli

Das die ANA und ANP weiter ausgebildet werden bedeutet doch nicht gleichzeitig das ISAF fehlgeschlagen ist. Im Gegenteil.


SanFw/RettAss

OSG Oschi

Ich habe relativ viel Kontakt zur Bevölkerung und unterhalte mich, soweit es sprachlich möglich ist,  auch viel mit ihnen. Ich persönlich habe einen ganz positiven Eindruck bisher,  die Afghanen sind ein nettes, freundliches und dankbares Volk und die meisten mit denen ich gesprochen habe sagen durchweg, dass sie ziemlich froh sind das wir da sind und dass sich einiges zum positiven geändert hat. Das ist nur meine persönliche Erfahrung, die ich nur aus Mazar und einem Bruchteil der Bevölkerung ziehen kann. Ich persönlich würde sagen dass es nicht umsonst war.
Man kann dieses Land einfach nicht nach unseren idealen gestalten, was auch gar nicht Sinn der Sache ist.

Ob es wieder wie vorher wird, wird sich zeigen denke ich, da möchte ich nicht spekuliere. 

Directed

Zitat von: Firli am 29. Mai 2014, 18:47:11
Das die ANA und ANP weiter ausgebildet werden bedeutet doch nicht gleichzeitig das ISAF fehlgeschlagen ist. Im Gegenteil.

Allerdings ist die derzeitge Lage im Vergleich zum gewünschten Ziel doch sehr bedenklich, auch unter Beachtung der dort herrschenden Korruption, zumdinest nach dem was ich bisher gelesen habe. Die Anp schafft es angeblich nicht einmal unter sich selbst Ordnung aufrecht zu erhalten.

Ist die Lage in den einzelnen RC´s denn gleichwertig, oder gibt es unterschiede?

Directed

@OSG Oschi:

Das ist gut zu hören, ich habe mitlerweile durch viele Beiträge ein ziemlich negatives Bild von der Situation erhalten.
Auch weil es so scheint, dass die Beziehungen zwischen der Bundeswehr und Anp, bwz. Ana doch recht angespannt
erscheinen. Kann man denn sagen, dass die Bevölkerung auch dazu lernt sich selbst zu entwickeln? Siehe die Außenposten,
(ihre Bezeichnung ist mir grad entfallen, ich glaube PRT´s) welche an die Afghanen übergeben wurden und nun verwahrlosen,
weil sie diese nicht in der Lage sind diese zu nutzen. Währen vlt. mehr Gelder in Aufbauprojekte und Verhandlungen mit Taliban
sinvoller gewesen als eine "Befreiung" der Bevölkerung?
So hat selbst der afghanische Präsident Karzai die Bundeswehr kritisiert, sie hätte mehr Leid gebracht als anderes.

Was meiner Meinung nach nebenbei undakbar und noch andere Sachen ist aber ...

ulli76

Irgendwie ist die Frage falsch gestellt- vor allem im Hinblick auf deinen letzten Post.
Informier dich mal über die Geschichte Afghanistans und die Geschichte der ISAF-Einsatzes- vor allem mit den unterschiedlichen Aufträgen über die Zeit.
Dann solltest du dich auch nochmal genauer mit den Taliban beschäftigten.
•Medals are OK, but having your body and all your friends in one piece at the end of the day is better.
http://www.murphys-laws.com/murphy/murphy-war.html

Directed

Entschuldigung,
da hast du tatsächlich Recht, vlt. hätte ich erst schlafen sollen und dann schreiben...
Ich würde den Teil mit der "Befreiung" gerne zurücknehmen, doch mich würde es
dennoch interessieren ob ein verstärkter Einsatz ziviler Kräfte aus euerer Sicht
vlt. sinvoll gewesen wäre, oder ob dieser zu sehr das "westliche Ideal" aufgewzungen hätte und
dadurch einen Glaubens- und Gewissenskonflikt, mit den ISAF Bemühungen, innerhalb der Bevölkerung hervorgerufen hätte.

Vielen Dank für deine Hinweis @ulii76,
Mit freundlichen grüßen.

PS: leider verstehe ich nicht wie man Beiträge editiert

ulli76

Informier dich mal über die Zustände in Afghanistan zu Beginn des ISAF-Einsatzes - zivile Aufbauhelfer hätten das mit Masse schlicht nicht überlebt. Und auch jetzt ist es noch schwierig- bzw. schwieriger seit die ISAF-Kräfte abziehen.

Editieren kann man hier nicht als normaler User- die Funktion haben wir aufgrund von Missbrauch deaktiviert. Bei Bedarf können wir vom Team aber Beiträge editieren.
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StOPfr

Zitat von: Directed am 30. Mai 2014, 02:19:32
So hat selbst der afghanische Präsident Karzai die Bundeswehr kritisiert, sie hätte mehr Leid gebracht als anderes.

Was meiner Meinung nach nebenbei undakbar und noch andere Sachen ist aber ...

Da geht es nicht um Undankbarkeit, weil man die in der Politik selten erwarten kann, aber es geht um einen realistischen Blick auf die Verhältnisse. Ex-Präsident Karzai neigte in seiner Amtszeit zunehmend zur Abgrenzung gegenüber den Koalitionstruppen, weil er sich innenpolitische Vorteile erhoffte. Das führte zu verbalen Rundumschlägen, die mit den tatsächlichen Gegebenheiten kaum in Einklang zu bringen waren. Gerade die Aktivitäten der Bundeswehr werden in Afghanistan überwiegend wertgeschätzt. Einige Ziele konnten leider nicht erreicht werden, zum Teil auch weil sie ungenau - politische Durchsetzbarkeit des Einsatzes - formuliert waren.
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ulli76

Solche Äußerungen Karzais haben nach einhelliger Meinung eher die eigene Bevölkerung (und seinen eigenen Clan) als Adressaten als dass es eine an uns gerichtete Kritik ist.
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Directed

Mit welchem Ziel?
Was kann man denn mit solchen Äußerungen erreichen?
OSG Oschi meinte die Bevölkerung ist den Truppen dankbar,
warum sollte man diese dann innenpolitisch denunzieren?
Vor allem nachdem ohne die Truppenverstärkung während der
Wahlen diese whr. nicht möglich gewesen wären.

ulli76

Ich glaube, es wird einfacher, wenn du dich mal über das Land, die afghanische Bevölkerung und den Einsatz informieren würdest.

Mit was für einem Ziel diese Äußerung getroffen wurde: Z.B. um die Position innerhalb des eigenen Clans zu festigen bzw. das eigene Gesicht zu wahren.
Und es ist nicht "die Bevölkerung" Afghanistans, die den ISAF-Truppen gegenüber positiv eingestellt ist.
Das ist teilweise sogar von Dorf zu Dorf unterschiedlich.
Man kann die Situation in MeS z.B. nicht mit der in Kunduz, die dort nicht mit der in Kabul, die dort nicht mir der in ländlichen Gebieten vergleichen (und in letzteren gibt es auch himmelweite Unterschiede)
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StOPfr

Zitat von: Directed am 30. Mai 2014, 14:29:13
Mit welchem Ziel?
Was kann man denn mit solchen Äußerungen erreichen?

Man ist als Politiker in Afghanistan sehr schnell "erledigt" wenn man z.B. "als Mann der Amerikaner o.a." gilt und nicht mehr als Mann des Volkes oder Herr eigenen Handelns. Dem wollte Karzai Rechnung tragen, wenn er ISAF-Einsätze - besonders solche mit zivilen Opfern - als unangemessen, unerwünscht, übertrieben oder rücksichtslos denunzierte. Zuletzt hat er dies vermutlich auch getan, um die Chancen eines ihm genehmen Kandidaten zu verbessern oder um sein Bild in den Geschichtsbüchern Afghanistans aufzupolieren.
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OSG Oschi

Die von mir erlebten Meinungen aus der Bevölkerung sind wie gesagt nur die Erfahrungen die ich in den letzten Monaten sammeln konnte. Das bezieht sich lediglich auf den Raum mazar e sharif und den Menschen mit denen ich Kontakt hatte. Dieses Bild war eben durchaus positiv. Ein paar Kilometer weiter kann die Stimmung natürlich eine ganz andere sein.

ulli76

Siehst- ich war letztes Jahr noch in Kunduz- da wurden wir von Kindern mit Steinen beworfen. Und in dem Gebiet gibt es reichlich Dörfer (meist Paschtunengebiete) in denen die ISAF ähm unerwünscht ist.
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