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Hochschule: Suizidserie alarmiert Bundeswehruni München

Begonnen von Ralf, 16. Januar 2016, 21:19:44

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F_K

@ KlausP:

Ja, mag sein.

Wenn man "Abitur vergleich früher" sucht, findet man viele Untersuchungen, die durchaus belegen (z. B. mit PISA, Zentralabitur usw.), dass das Abitur auch durchaus schwerer geworden sein kann.

Dass es natürlich eine Leistungsverteilung gibt, ist keine Frage.

Andi

Zitat von: F_K am 18. Januar 2016, 15:29:34
Das ist reine Polemik auf höchstem Niveau.

Nein, das ist die bittere Wahrheit. Nur ist es in diversen Bundesländern mittlerweile trotzdem möglich dann in Deutsch mit 15 Punkten nach hause zu gehen. Und im Studium führt dann das Einbeziehung der sprachlichen Defizite in die Benotung zu schlechterer Bewertung der Dozenten durch die Studenten im natürlich unbedingt erforderlichen "Feedback" - das an mancher Uni mittlerweile über die Verteilung von Mitteln entscheidet. Insgesamt ein Thema, dass mehr und mehr Probleme an den Unis bereitet - aber kein neues.

Zitat von: F_K am 18. Januar 2016, 15:29:34
Ich kann feststellen, dass meine Tochter am Ende der Grundschule schon fehlerfrei Sätze schreibt ....

Das freut mich für deine Tochter. Sollte dem so sein hoffe ich, dass sie diese Kernkopentenz auch über die Nutzung von Smartphone und Co. retten kann.

Gruß Andi
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ToMA

Zitat von: Ralf am 18. Januar 2016, 16:09:09
Und es gibt 2 BwUnis, warum nur München und nicht HH? Gerade in HH gibt es in einem bestimmten Studiengang ziemlich hohe (höher als in anderen und das regelmäßig) Ausschussquoten.
Fragen über Fragen.

Maschinenbau?

Naja, der Vorteil an den öffentlichen Unis ist eben, dass man sich sein Lernpensum zurecht legen kann. Mal ein Semester intensiver studieren, mal eines etwas mehr gejobbt etc.. Dann dauert das Studium eben 5,5 oder 6 Jahre. Am Ende zählt (fast nur) das Ergebnis. Diese Freiheiten hat man an den UniBws nicht. Kann ich mir schon vorstellen, dass es dort stressiger ist. Aber das sollte man eben schon vorher gewusst haben.
,,Führung heißt: Einen Menschen so weit bringen, dass er das tut, was Sie wollen, nicht weil er muss, sondern, weil er es will." - Dwight David Eisenhower -

justice005

ZitatInsoweit ist eine freche Behauptung "die Abiturienten können keine fehlerfreien Sätze schreiben" einfach Bullshit.

Jein, es kommt entscheidend auf die persönlichen Talente an. Auch ich kenne Offiziere, die keinen geraden Satz schreiben können. Es gibt Stabsoffiziere in G1-Abteilungen, die bringen es nicht fertig, eine durchstrukturierte Stellungnahme an den Wehrbeauftragten zu formulieren. Auch das Verfassen eines Beschwerdebescheids bringt nicht wenige Stabsoffiziere ins Schwitzen, obwohl es eigentlich wirklich nicht schwer ist und es sogar Muster und Vorlagen gibt. Diese aber dann auf einen neuen Fall zu übertragen, und eigene Argumente schriftlich darzulegen, führt viele Offiziere an ihre Grenzen.

Dafür haben diese Leute aber möglicherweise andere Talente, die es ebenso rechtfertigen, die Offizierslaufbahn zu beschreiten. Vielleicht sind sie hervorragende Techniker, Informatiker oder Taktiker oder können Menschen gut führen, ausbilden und motivieren. Sie sind halt ggf. nur falsch eingesetzt.

In einem Ingenieursstudium wäre ich wohl auch krachend gescheitert, ebenso wie z.B. in Medizin. Da hätte ich als OA wohl eine ziemlich jämmerliche Figur abgegeben und es wäre die Frage aufgeworfen worden, wer mir wohl das Abitur geschenkt hat.

Daher sollte man in der hiesigen Diskussion nicht nur darauf abstellen, ob sich jemand schriftlich gut ausdrücken kann oder nicht.


F_K

1, 2, 3, viele ...

Es ist glaubhaft, das es viele Offiziere gibt, die ggf. Keine "ordentlichen" Bescheide schreiben können (wenn man die Maßstäbe eines Juristen anlegt).

Viele können 20 oder 100 Offiziere sein - auf die 10.000 ten Offiziere der Bundeswehr ein kleiner Prozentsatz.

So eine Behauptung gegenüber der Mehrzahl der Offiziere lässt sich aber nicht belegen ( und entbehrt vermutlich auch einer Grundlage).

Genauso ist es pauschalierend ( und damit falsch) so vielen Abiturienten solche Vorwürfe zu machen.

Andi

Zitat von: DadOA am 18. Januar 2016, 17:04:39
Naja, der Vorteil an den öffentlichen Unis ist eben, dass man sich sein Lernpensum zurecht legen kann.

Nein, das ist mit der Einführung von Bachelor und Master so wie man es von "früher" (TM) kannte vorbei.

Zitat von: F_K am 18. Januar 2016, 19:50:06
Genauso ist es pauschalierend ( und damit falsch) so vielen Abiturienten solche Vorwürfe zu machen.

;D Wer macht denn den armen, armen Abiturienten "Vorwürfe". Es geht vielmehr um eine Zustandsbeschreibung.
Und damit es dir besser geht: Daten, Zahlen und Fakten liefert dazu u.a. Professorin Mechthild Habermann, die dazu seit mehr als zwei Jahrzehnten forscht. Kannst sie ja mal anrufen oder ihre Publikationen zum Thema lesen.

Gruß Andi
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dunstig

Naja, DadOA hat schon Recht. Im Zivilen kann ich mir trotz der Umstellung aussuchen, welche Module ich wann belege oder nehme es in Kauf, dass ich halt nicht in der Regelstudienzeit fertig werde. Zumindest in den technischen Studiengängen in HH ist es genau vorgegeben, wann welches Modul belegt werden muss und auch ein Überschreiten der Regelstudienzeit ist nicht vorgesehen. Auch Semesterferien, die freie Entscheidung, ob ich an Prüfungen teilnehmen will, usw. ist bei uns nicht gegeben gewesen.
"Ich stehe vor der Bundeswehr, zu der ich seit 22 Jahren auch "meine Armee" sagen kann. Und bin froh, weil ich zu dieser Armee und zu den Menschen, die hier dienen, aus vollem Herzen sagen kann: Diese Bundeswehr ist keine Begrenzung der Freiheit, sie ist eine Stütze unserer Freiheit." Joachim Gauck

ToMA

An den öffentlichen Unis ist es in den meisten Fällen möglich, seine Regelstudienzeit zum Bachelor um 2 Semester zu überziehen.

Aber auch an den UniBw ist es so gesehen theoretisch möglich. Hat man nämlich in den ersten Trimestern sein soll erfüllt und darf weiterstudieren und kommt erst danach ins stocken, hat man lediglich, so wie ich es lese, nur die Vorgabe, seinen Bachelor bis zum vorgesehenen Studienzeitende (i.d.R. 4 Jahre) fertig zu machen. Man kann dann eben nicht mehr seinen Master an der UniBw machen.
Stockt es erst beim Master, kann man sein Studium auf Antrag um ein Trimester verlängert, mit der Folge, dass sich die Verpflichtungszeit um ein Jahr (von 13 auf 14 Jahre) verlängert.
,,Führung heißt: Einen Menschen so weit bringen, dass er das tut, was Sie wollen, nicht weil er muss, sondern, weil er es will." - Dwight David Eisenhower -

Cally

Zitat von: F_K am 18. Januar 2016, 19:50:06
1, 2, 3, viele ...

Es ist glaubhaft, das es viele Offiziere gibt, die ggf. Keine "ordentlichen" Bescheide schreiben können (wenn man die Maßstäbe eines Juristen anlegt).

[...]

Sofern es sich um keine genormten Vorlagen handelt, würde ich diese auch besser nicht als Maßstab nehmen :D

Bumblebee

#39
Was ich für einen nicht ganz unwichtigen Faktor halte, ist der, dass manche Leute zur Bundeswehr gehen, weil sie wirklich Soldat werden möchten. Wer das lebt, wird hier an der Uni echt nicht glücklich.

Die Häufung würde ich damit erklären, dass der Werdegang Offz ohne Studium kontinuierlich abgebaut wurde.
Folgerung: Es werden immer mehr OAs (zukünftig alle) zum studieren "gezwungen".


Edit:
Auf Wunsch ergänzt

dunstig

Naja, das würde aber nicht erklären, warum es solche Unterschiede zwischen Hamburg und München gibt.
"Ich stehe vor der Bundeswehr, zu der ich seit 22 Jahren auch "meine Armee" sagen kann. Und bin froh, weil ich zu dieser Armee und zu den Menschen, die hier dienen, aus vollem Herzen sagen kann: Diese Bundeswehr ist keine Begrenzung der Freiheit, sie ist eine Stütze unserer Freiheit." Joachim Gauck

Pericranium

Zitat von: Ralf am 16. Januar 2016, 21:36:13
Leider konzentrieren sich halt manche nicht nur darauf. Da habe ich viele ziemlich seltsame Dinge erlebt: von superschnelle Motorrädern hin zu Jet-Ski bis hin zum Feierbiest. Dass da das Studium leidet, sollte jedem klar sein.

Naja, wieso sollte man das Privileg, dass man (wenn man auf dem Campus für ~100€ wohnt) ungefähr 1600-1800€ netto im Monat hat, nicht auch ein wenig nutzen?
Der eine fährt halt gerne Motorrad als Ausgleich zum Unileben und der nächste vertrinkt das Geld halt gerne und der Dritte kauft sich davon einen 3000€ PC :D
Ist natürlich kontraproduktiv, da das Studium darunter leiden kann und höchstwahrscheinlich auch wird, wie du ja bereits sagtest, aber dafür ist halt die Verlockung einfach zu groß,
wenn man als Student so viel Geld hat. Viele Arbeitgeber in Deutschland verdienen ihr ganzes Leben nicht so viel, wie wir OA als Studenten.
Und einigen erscheint das Geld auszugeben halt sinnvoller als es zu sparen.

miguhamburg1

Ich glaube, es geht weniger um das Geldausgeben oder darum, in einem Hobby aktiv zu sein, lieber Pericranium.

Es geht schlicht um eine vielfach falsche Schwerpunktsetzung einiger stud. OA/Offz bezüglich ihres dienstlichen Auftrags, nämlich das Studium in der vorgesehenen Zeit erfolgreich abzuschließen. Wer also seinen Freizeitvergnügungen zu viel Intensität und Zeit einräumt, dass darunter die Auftragserfüllung leidet, ist schlicht selbst Schuld, wenn er mit dem Studium ins Taumeln gerät!

Andi

Ich erlaube mir da mal eine Abwandelung im Sinne des allgemeinen Zeitgeistes:

Zitat von: miguhamburg1 am 20. Januar 2016, 22:55:04
Es geht schlicht um eine vielfach falsche Schwerpunktsetzung einiger Soldaten bezüglich ihres dienstlichen Auftrags, nämlich das Studium in der vorgesehenen Zeit erfolgreich abzuschließen. Wer also seinen Freizeitvergnügungen zu viel Intensität und Zeit einräumt, dass darunter die Auftragserfüllung leidet, ist schlicht selbst Schuld, wenn er dienstlich ins Taumeln gerät!

Es gibt für Vorgesetzte keine Möglichkeiten mehr die dienstlichen Interessen gegenüber einem Soldaten durchzusetzen, da das System Bundeswehr sich dahingehend nicht mehr in Selbstauflösung befindet, sondern bereits aufgelöst hat. Und zwar dadurch, dass sich jeder Soldat durch Krankschreibung jeder dienstlichen Maßnahme - inklusive Disziplinarverfahren - entziehen kann. Und wenn ich jemanden als Vorgesetzer nicht mehr erreichen kann - aus welchen Gründen auch immer-, dann geht er mir verloren. Und das kann auch in Suizid gipfeln.

-Trennung-

In Bezug auf den Studienaufbau sind die Studiengänge der BwUnis - bis auf die Trimesterregelung und der zeitlichen Zielsetzung - komplett gemäß dem bayrischen/hamburgischen Landeshochschulgesetz aufgebaut. Verlängerung von Studienzeit geht auch an öffentlichen Unis so einfach nicht - und das aus gutem Grund: Die Unis wollen keine Langzeitstudenten mehr, die Kapazitäten fressen.
Und die Vorgaben an den UniBw orientieren sich - zur Planung des Studiums als Teil der Laufbahnausbildung - schlicht an den Regelstudienzeiten gemäß der Landeshochschulgesetze und der Akkreditierung der einzelnen Studiengänge.

Gruß Andi
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justice005

Zitatda das System Bundeswehr sich dahingehend nicht mehr in Selbstauflösung befindet, sondern bereits aufgelöst hat. Und zwar dadurch, dass sich jeder Soldat durch Krankschreibung jeder dienstlichen Maßnahme - inklusive Disziplinarverfahren - entziehen kann.

DAS müsstest Du aber auch mal etwas näher ausführen...

ZitatUnd wenn ich jemanden als Vorgesetzer nicht mehr erreichen kann - aus welchen Gründen auch immer-, dann geht er mir verloren. Und das kann auch in Suizid gipfeln.

Diese Kausalkette ist ausgesprochen erstaunlich.