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Jugendsünden und Einstellung

Begonnen von wiechilein, 15. März 2016, 15:42:46

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wiechilein

Hallo,  mein Sohn hatte bis heute seine Einstellungstests für Mannschaften.
Er hat alle erfolgreich absolviert.
Nun muss er aber vom Gericht Akten vorzeigen. Vor 2 Jahren stand er wegen Behinderung von Vollstreckungsbeamten vor dem Jugendrichter und wurde aber freigesprochen.
Nun meine Frage, wie hoch ist die Gefahr, dass er nun nicht eingestellt wird.
Ihm wurde gesagt, nach Einreichen wird es geprüft.
Danke schonmal

BulleMölders

Wie hoch die Gefahr ist? Zwischen Null und Hundert Prozent.
Ohne alle Fakten zu kennen und ohne der zuständige Rechtsberater zu sein, ist ein Prognose unmöglich.

Auch die heir bald auftauchenden Aussagen von Leuten mit ähnlichen Fällen werden nicht weiter helfen, da sie halt nur ähnlich aber nicht gleich sind!

wolverine

Wenn er freigesprochen wurde, sollte das gar keine Auswirkungen mehr haben.
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Getulio

Richtig, wenn er freigesprochen wurde, wurde er auch wegen keiner "Jugendsünde" verurteilt.

Für andere, die hier evtl. mitlesen, würde ich aber anmerken, dass ich mit dem Begriff "Jugendsünde" sehr vorsichtig wäre. Ich könnte mir vorstellen, dass ein Psychologe das als Indiz sieht, dass man sich mit seiner (regelmäßig höchstens wenige Jahre zurückliegenden) Tat wenig selbstkritisch auseinandergesetzt hat. Anders sieht das m.E. erst aus, wenn man sich nach der Verurteilung mal 15-20 Jahre straffrei geführt hat.

StOPfr

Zitat von: Getulio am 15. März 2016, 17:45:14
Anders sieht das m.E. erst aus, wenn man sich nach der Verurteilung mal 15-20 Jahre straffrei geführt hat.

Gibt es so lange "Bewährungsfristen" überhaupt für Erwachsene? Nein? Dann sollten wir bei "Jugendsünden" den zeitlichen Rahmen vielleicht doch nicht überdehnen.
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Getulio

Als Bewährungsfristen natürlich nicht.

Ich würde nur sehr sehr vorsichtig mit dem Begriff Jugendsünde sein. Und das für längere Zeiträume, als es gesetzliche Bewährungsfristen gibt. Ist nur meine persönliche Meinung.

Aber ich stehe nicht auf Verharmlosung von Straftaten, zumal eine Jugendstrafe nicht für Kleinigkeiten verhängt wird.

wiechilein

Es kam ja gar nicht zu einer Jugendstrafe,  das Verfahren wurde eingestellt.
Er hat sich lediglich geweigert einem Polizist das Handy zu geben. Das war alles

wolverine

Was denn nun? Eingestellt oder freigesprochen? Das ist ein Unterschied!
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wiechilein

Eingestellt unter der Auflage einer freiwilligen Geldbuße für einen caritativen Verein,  100 Euro.
Er war 17

Getulio

Zitat von: wiechilein am 15. März 2016, 18:40:57
Es kam ja gar nicht zu einer Jugendstrafe,  das Verfahren wurde eingestellt.

Das war auch nicht auf Ihren Fall gemünzt, hatte ich in meinem vorigen Posting auch geschrieben.

tank93

Steht das Vergehen in dem Bundeszentralregister/Erziehungsregister ? Wenn Ihr Sohn unter 24 Jahre gewesen ist als die Einstellung erfolgte landet so ein Eintrag, wenn überhaupt, im Erziehungsregister. Wenn Ihr Sohn das 24. Lebensjahr vollendet hat wird der Eintrag automatisch gelöscht. Nach §51 Abs. 1 BZRG kann eine gelöschte oder getilgte Tat die aus dem Erziehungsregister entfernt wurde im Rechtsverkehr nicht mehr negativ ausgelegt werden. Im § 52 Abs. 1 Punkt 4 BZRG sind Ausnahmen geregelt. Sollte sich die Person für den öffentlichen Dienst bewerben kann die Einstellung in die jeweilige Behörde durch den bereits gelöschten Eintrag nur dann negativ ausgelegt werden, wenn eine "erhebliche Gefährdung für die Allgemeinheit" besteht.

Also: Wie alt war Ihr Sohn bei Verfahrenseinstellung ? Wie alt ist er jetzt ?

Schönen Abend !

PS: Sie können NACH § 42 BZRG die Einsicht in das Bundeszentralregister/Erziehungsregister beim Bundesamt für Justiz beantragen.

justice005

ZitatEingestellt unter der Auflage einer freiwilligen Geldbuße für einen caritativen Verein,  100 Euro.

Jetzt mal ganz langsam und in Ruhe. Es ist wirklich wichtig, jetzt endlich ganz genau zu wissen, was tatsächlich für eine Entscheidung getroffen wurde. Nur wenn man das ganz genau weiß, kann man auch sagen, wie es bzgl. einer Einstellung aussieht.

Und bitte werfen Sie nicht wahllos Begriffe wie "Verurteilung", "Freispruch" und "Einstellung" durcheinander, sonst kann man unmöglich eine Einschätzung abgeben.

Wenn es eine Verfahrenseinstellung nach Erwachsenenstrafrecht war, dann steht nichts im BZR und dann muss auch nichts angegeben werden.
Wenn es eine Verfahrenseinstellung nach Jugendstrafrecht war, dann steht die Tat im Erziehungsregister. Aber auch dies muss nicht angegeben werden bei der Bewerbung. Das steht auch übrigens fettgedruckt und unterstrichen im Bewerbungsformular.

Wieso sollen also jetzt "Gerichtsakten" vorgelegt werden? Das macht doch alles keinen Sinn...

tank93

#12
Zitat von: justice005 am 19. März 2016, 08:52:42
ZitatDas steht auch übrigens fettgedruckt und unterstrichen im Bewerbungsformular.

Das ist nicht ganz richtig, im Bewerbungsformular steht ob man Vorstrafen hat oder Maßnahmen erteilt wurden. Einstellungen sind rechtlich gesehen Maßnahmen.

edit: Zitat kenntlich gemacht

justice005

Zitatim Bewerbungsformular steht ob man Vorstrafen hat oder Maßnahmen erteilt wurden. Einstellungen sind rechtlich gesehen Maßnahmen.

Das ist gleich in mehrfacher Hinsicht falsch. Erstens wird nicht nach "Vorstrafen" gefragt, sondern nach rechtskräftigen Verurteilungen, was ein himmelweiter Unterschied ist. Zweitens ist eine Verfahrenseinstellung keine "Maßnahme", jedenfalls nicht in diesem Zusammenhang. Definitiv nicht!

Wenn überhaupt, dann gibt es Erziehungsmaßnahmen im Jugendrecht, wozu auch eine Auflage gehören kann (§ 45 ff JGG). Da dies aber Maßnahmen sind, die im Erziehungsregister eingetragen werden, und im Bewerbungsformular dick und fett drin steht, dass Eintragungen aus dem Erziehungsregister nicht offenbart werden brauchen, braucht logischerweise eine Verfahrenseinstellung nach Jugendstrafrecht nicht angegeben werden.

Zusammenfassung:

Verfahrenseinstellung nach Erwachsenenrecht muss nicht angegeben werden, weil es weder eine Verurteilung noch eine Maßnahme ist.
Verfahrenseinstellung nach Jugendstrafrecht muss nicht angegeben werden, weil laut Bewerbungsbogen Maßnahmen aus dem Erziehungsregister nicht offenbart werden müssen.


Kürzlich war ja jemand so freundlich, das Bewerbungsformular hier hochzuladen. Seitdem sind eigentlich wirklich keine Fragen mehr offen diesbezüglich.   

tank93

Mein Karriereberater und meine Anwältin haben mir da aber etwas ganz anderes gesagt. Eine Einstellung ist eine Maßnahme. Das wurde mir schriftlich durch meine Anwältin bestätigt.

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