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"Regierung will Bundeswehr für Ausländer öffnen" (Die Welt)

Begonnen von FrankP, 18. Juni 2016, 09:22:04

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Gerd

#30
Zitat von: Andi am 19. Juni 2016, 13:31:15
Uns unterscheidet von der Bundespolizei die innere Führung, die der Kern der Bundeswehr ist und die die deutsche Staatsbürgerschaft und die absolute Identifikation mit den Werten und Normen des Grundgesetzes voraussetzt.
[...]
Und wenn man mal nach Osten schaut in die EU gäbe es dann einen neuen Grund für Rumänen oder Bulgarien deutsch zu lernen...

Fakt ist eins: wenn die Verteidigungsbereitschaft der Bundesrepublik auf Grund von dauerhafter Personalknappheit in der Bundeswehr in Frage gestellt ist muss halt schlicht die Wehrpflicht mit einer entsprechend langen Pflichtzeit reaktiviert werden. Aber das traut sich Mutti wohl nicht, weil es zwar erforderlich, aber vermeintlich unpopulär wäre. Die Zeichen der europäischen Sicherheitslage zeigen aber schon lange genau in diese Richtung. Die Frage ist nur, wie lange wir eigentlich noch aussetzen und ignorieren können. Das ist das nächste große Politikfeld auf dem die Regierung ein Totalausfall ist.

Gruß Andi

Die Aussetzung der Wehrplficht war meiner Meinung nach der zweitgröße Fehler unter der Kanzlerschaft Merkel. Ich sehe das Risiko der beinahe vollständigen Entkoppelung insbesondere von jungen Menschen und dem Staat als Ganzes. Und in der Tat habe ich den - sehr subjektiven - Eindruck, dass insbesondere junge Berufsanfänger bestimmte Eigenschaften nirgends so gut lernen können wie in der Bundeswehr. Den ungedienten Jahrgängen fehlen inzwischen bestimmte "Basics" wie Leistungsbereitschaft und auch Durchhaltevermögen.

Meine politische Forderung würde lauten: Wiedereinführung mit 18 Monaten. Einzige Unterscheidung zu "früher": Es sollte die normale Tarifstufe der Mannschaftsdienstgrade bezahlt werden, wenn der Wehrsold nur für ein paar Kaffee, ein bisschen was zu essen und vielleicht ein Bier im Mannschaftsheim reicht ist das mir zu undankbar. Also Einstieg mit A1.

Wer dann in der Kaserne wohnen bleibt und am Standort nicht Heimschläfer wird, der kann sich sogar jede Menge Geld vor Ausbildungs-/Studienbeginn sparen.

Hätte also nur Gutes für die Bundeswehr und die Gesellschaft.

Ich stimme also dem Fakt von Andi vollumfänglich zu. Frage mich aber: Traut sich die Kanzlerin?

Gruß Gerd


Edit:
Betreff im Sinne der späteren Anmerkung geändert.

KlausP

Zitat... Also Einstieg mit A1. ...

Die Bundeswehr stellt seit etlichen Jahren alle SaZ schon mit A3 ein. Und das war schon immer laufbahnunabhängig.
StOFä (NVA) a.D., StFw a.D.
aktiver Soldat vom 01.11.71 bis 30.06.06, gedient in zwei Armeen

StOPfr

@ Gerd

Die Änderung des Betreffs nach persönlicher Befindlichkeit ist unerwünscht! Falls in der Antwort darauf Bezug genommen wird, verschwindet nach und nach der ursprüngliche Threadtitel.

Jetzt geändert; künftig bitte beachten.

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Gerd

Zitat von: KlausP am 20. Juni 2016, 12:03:50
Zitat... Also Einstieg mit A1. ...

Die Bundeswehr stellt seit etlichen Jahren alle SaZ schon mit A3 ein. Und das war schon immer laufbahnunabhängig.

Dann hatte ich mich falsch ausgedrückt: Ich meinte nicht die Einstiegsbesoldung für den Soldaten auf Zeit 2 Jahre, sondern die frühere Besoldung des verpflichtenden Wehrdienstes. Das war wirklich wenig.

Es gab ja dann den entscheidenden Schritt und die freiwillig Wehrdienstleistenden wurden/werden vernünftig entlohnt.  :)

Ich sehe allerdings das Risiko, dass Sparfüchse bei einer Wiedereinführung der Wehrpflicht auch die geringere Besoldung wieder einführen.

@ StOPfr: Danke und Entschuldigung.

miguhamburg1

Und hier die Fragen an alle Befürworter der Wieder-Aktivierung des Grundwehrdienstes in brauchbarer Dauer (wenn ich es richtig einordne ab 15 Monate aufwärts):

1.)  Welche Anzahl von Ausbildern und künftigen Vorgesetzten müssten zusätzlich eingestellt werden, um diese GWD überhaupt in den Streitkräften verwenden zu können?

2.)  Welche Dienstposten in welchen TrTlen und Dienststellen sollten diese GWD nach ihrer Grundausbildung wahrnehmen? In wiefern gibt es diese TrTle/Dienststellen derzeit?

3.)  Inwiefern stünden diese GWD gesetzeskonform für etwaige Auslandseinsätze zur Verfügung?

4:)  Welche Erhöhung des Wehretats wäre notwendig, um die vorab näher zu spezifizierenden Maßnahmen durchführen zu können und welcher Nutzen stünde dieser Erhöhung gegenüber?

Andi

All diese Fragen sind faktisch leider völlig irrelevant, denn die Wiederbelebung der Wehrpflicht ist ja kein Selbstzweck, sondern kann nur Teil einer längst überfälligen Reaktion auf die veränderte weltweite und europäische Sicherheitslage sein.
Eine Rückbesinnung auf Bündnis- und Landesverteidogung hätte schon mit der Annexion der Krim eingeleitet und mit Zahlen und Strukturen hinterlegt werden müssen. Ich denke alles unter 250000 Soldaten wäre Augenwischerei, wenn man die Kampftruppen effektiv stärken möchte. Das das Geld kostet und gleichzeitig auch personalintensiv im Bereich der Mannschaften bei infanteristischen und logistischen Komponenten ist eine Binse.

Die völlige Reaktionslosigkeit in Fragen der Außen-, Sicherheits- und Flüchtlingspolitik, wie es die Bundesregierung seit Jahren vormacht ist schlicht Realitätsverweigerung - mit Aussitzen wird sich keines dieser Probleme lösen lassen - es sei denn die Lösung ist die auf Dauer angestrebte Selbstaufgabe der Bundesrepublik.

Gruß Andi
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miguhamburg1

Ich stimme Ihrem ersten Teil sehr wohl zu, dass es faktisch irrelevant ist, diese Fragen zu beantworten. Allerdings sollte das jedem GWD-Befürworter auch klar sein, dass es bedeuten würde, diesen Aufwuchs realisieren zu müssen, was ich - selbst den politischen Willen unterstellt - allein aus demografischen Gründen für aussichtslos halte. Und ich fürchte, dass sich die meisten derjenigen die den GWD zurück fordern/wünschen, sich über den weiteren Kontext nun sehr wenig Gedanken machen.

Gerd

Zitat von: miguhamburg1 am 20. Juni 2016, 16:26:23
Und hier die Fragen an alle Befürworter der Wieder-Aktivierung des Grundwehrdienstes in brauchbarer Dauer (wenn ich es richtig einordne ab 15 Monate aufwärts):
[...]
2.)  Welche Dienstposten in welchen TrTlen und Dienststellen sollten diese GWD nach ihrer Grundausbildung wahrnehmen? In wiefern gibt es diese TrTle/Dienststellen derzeit?
[...]

Als Befürworter des verpflichtenden Wehrdienstes fühle ich mich angesprochen und möchte zumindest einen Teil der Frage 2 beantworten.

Bei der Marine gab es zu Zeiten des verpflichtenden Wehrdienstes einen bestimmten Prozentanteil an Ausbildung und Verwendung auf der Dienststelle. Diese Relation von Ausbildung und Einsatz ergibt meiner Meinung nach rechnerisch eine Mindestwehrdienstzeit von 24 Monaten.

Die Grundausbildung war eingeteilt in den militärischen Teil und den fachlichen Teil - also je 1,5 Monate. Darauf baute eine weitere Schulungsphase von 3 Monaten auf der entsprechenden "Verwendungsschule" auf. Der Mannschaftsdienstgrad stand dann nach 6 Monaten auf seinem Dienstposten zur Verfügung.

Wenn die Wehrpflicht nur 12 Monate dauern würde, dann würde sich pro 1 Soldaten auf dem Dienstposten ein weiterer Soldat in Ausbildung befinden. Er würde also nur 50 % seiner Zeit in der Verwendung verbringen. Bei einer Dienstdauer von 24 Monaten würden nur 25 % der Zeit für die Ausbildung verbracht werden, 75 % der Zeit wären an der Dienststelle.

Die Wehrdienstdauer müsste also eher in Richtung 24 Monate festgelegt werden und nicht 12 Monate dauern. "Schiefe" Zeiträume würden dazu führen, dass viele Wehrdienstleistenden sich beschweren würden, dass sie die spätere Ausbildung oder den Studienbeginn um ein-zwei Monate verpassen würden. Aus der Wehrdienstdauer errechnet sich dann auch die Anzahl der Schulungseinrichtungen.

Zu Haushaltsmitteln, Dienstposten etc. muss sich dann das Parlament äußern. Schlichtweg festlegen, wie viele Haushaltsmittel die Sicherheit des Landes wert ist (oder welche Mittel eben auch nicht).
Hauptproblem ist dabei die konsequente Verweigerungshaltung zweier politischer Farben, die immer noch nicht verstanden haben, dass die russische Annexion bzw. die Einflußausweitung auf Nachbarländer nicht so harmlos ist wie sie vielleicht aussehen mag.

Zur Außenpolitik und Wehrpflicht muss endlich eine vorbehaltlose Diskussion beginnen. Mit diesem Forum können wir alle einen kleinen Beitrag zum Nachdenken leisten.


Merowig

Die naechste Sau, die vdL durchs Dorf treibt....  ::)

Oeffnung der Bundeswehr fuer EU Auslaender halte ich fuer kontrovers. Ist man Loyal dann gegenueber den Deutschen oder gegenueber dem eigenen Land? Streitkraefte koennen zwar einen erheblichen Beitrag zur Integration beitragen (siehe Israel, und auch das Dienen von Russlanddeutschen in unseren Streitkraeften hat sicher auch zur Integration dieser beigetragen).
Letztendlich zielt dies her auf EU Auslaender auf, welche in der Regel auch keine Integrationsprobleme bereiten (Italiener, Griechen und Portugiesen die als Gastarbeiter hier herkamen wuerde ich sehr wohl als integriert und assimiliert beschreiben) udn die meisten die hier sind kommen um zu Arbeiten und Geld zu verdienen und dann oft wieder mit ersparten Geld in ihre Heimatlaender zurueckzukehren (oft mit mehrmaligem Pendeln pro Jahr zurueck in die Heimatlaender.)

Es geht hier (bis jetzt) nicht um Syrer (was dann eh ein Widerspruch waere, da diese ja vor Krieg "fliehen" und nichtmal fuer ihr eigenes Land kaempfen.).


Die Personalsorgen der Bundeswehr werden damit garantiert nichtmal ansatzweise geloest, sondern dient meiner Meinung nach nur der Profilierungssucht.


Ich bin ein grosser Befuerworter der Wehrpflicht/ Dienstpflicht (12 Monate absolutes Minimum) und stehe einem Soeldnerheer skeptisch gegenueber.
Interne Probleme werden mM nach in Deutschland vernachlaessigt - und eine Dienstpflicht (sei es in der Bundeswehr, THW, Feuerwehr, Polizei, Zivildienst / Obdachlosenhilfe oder Entwicklungshilfe im Ausland) - fuer jeden, unabehanegig von sozialem Hintergrund, Bildung, Vermoegen etc. sehe ich nicht nur als eine Teilweise Loesung vom Personalmangel an, sondern auch als Foerderung der sozialen Kohaesion.

Richtig Wehrwillig ist Deutschland (und viele andere westliche Staaten) nicht

http://i.imgur.com/pYQkLUi.png

http://gallup-international.bg/en/Publications/2015/220-WIN-Gallup-International%E2%80%99s-global-survey-shows-three-in-five-willing-to-fight-for-their-country
http://www.stripes.com/news/europe/poll-willingness-to-defend-allies-from-attack-low-in-some-nato-states-1.351606

http://www.stripes.com/news/europe/poll-willingness-to-defend-allies-from-attack-low-in-some-nato-states-1.351606



Rom und seine Soeldner....

https://web.archive.org/web/20070510052649/http://www.historynet.com/magazines/mhq/7311986.html?
Zitat
Rome's Barbarian Mercenaries

Surrounded by enemies, the Romans increasingly relied on barbarians to fill their legions' depleted ranks—with disastrous consequences.
(...)
Fortuna audaces iuvat

Andi

Zitat von: miguhamburg1 am 21. Juni 2016, 07:09:07
Allerdings sollte das jedem GWD-Befürworter auch klar sein, dass es bedeuten würde, diesen Aufwuchs realisieren zu müssen

Absolut richtig. Ich wäre da sofort bei einer grundsätzlichen Militär- oder Polizeidienstpflicht für Männlein und Weiblein gleichermaßen für mindestens ein Jahr - für Verweigerer aus Gewissensgründen gäbe es dann wieder den Zivildienst.
Das dafür natürlich wieder ein Wehrersatzwesen aufgebaut werden muss ist ja klar, genauso, wie hier dann die Gleichberechtigung für sein Vaterland sterben zu dürfen und die Möglichkeit eines Polizeidienstes auch endlich ins Grundgesetz geschrieben werden darf.

Ein einfaches "weiter so" funktioniert aber nicht. Und der Demografieentwicklung man sogar ausschließlich durch einen Pflichtwehrdienst effektiv begegnen. Ansonsten werden Bundeswehr und Polizeien auf Dauer personell von Jahr zu Jahr personell ausbluten, weil der Bedarf dauerhaft nicht wird gedeckt werden können - übrigens ebenfalls eine Binse, da sich das ganz klar statistisch beweisen lässt und trotzdem niemand etwas unternimmt.

Gruß Andi
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Eisensoldat

Interessant wäre auch einmal zu prüfen, ob denn EU-Bürger nicht sogar das Recht haben, sich für den Dienst in der Bundeswehr zu bewerben, da die Bw ja jetzt eine Armee aus Berufs-und Zeitsoldaten (und FWDL) ist, also eine "Berufsarmee" und damit ein Arbeitgeber. Vielleicht gibt es ja mal sowas wie eine Bosman-Ureitl im Fussball auch für die Bw.
aber ich bin keine Jurist, deswegen nur mal so als Idee....
Eisensoldat

F_K


Eisensoldat

Innere Sicherheit (Polizei) ist auch nationale Aufgabe, hoheitlich, und zumindest in Bayern ist die Polizei für EU-Ausländer offen.
Eisensoldat

F_K

Ja, und?

Es ist ja nicht verboten, dies zu machen ( bei der Polizei). Das SG ist eindeutig.

Ralf

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