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Eltern sind absolut gegen die Bundeswehr !

Begonnen von KoBundi99, 15. November 2016, 19:54:11

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KoBundi99

Erst einmal einen guten Abend an alle!

Zu meiner Person:
Ich werde Ende 2016 17 Jahre alt, bin dabei meinen Realschulabschluss im Juli 2017 zu meistern und möchte, seitdem ich bei der Polizei wegen meiner Sehschwäche abgelehnt wurde, zur Bundeswehr.

Ich weiß, dass es im Netz schon viele Artikel und Forenbeiträge dazu gibt, aber nichts davon trifft wirklich auf meine jetzige Situation zu.
Vor etwa 2 Wochen wurde ich wegen meiner Sehschwäche (Kurzsichtig bei links: -1,5 und rechts: -1,75 Dioptrien / 25% und 20% Sehstärke) bei der Bundes- und Landespolizei abgelehnt. Seitdem ist es mein Wunsch zur Bundeswehr in den militärischen Dienst zu gehen! Ich will mich an meine psychischen und physischen Grenzen bringen. Ich will einfach einen Beruf haben, bei dem sich meine Sportlichkeit auszahlt und ich in gewisser Weise einen Stolz habe, wenn ihr versteht was ich damit meine. Ich habe mich in den letzten zwei Wochen sehr viel über die Bundeswehr informiert. Heute Morgen schön noch ein Karriereberatungsgespräch im Karrierecenter der Bundeswehr vor Ort ausgemacht und alles lief wie geschmiert.

So... Meine Eltern haben das alles mit der Polizei mitbekommen und haben mich auch soweit unterstützt. Aber von meinem Berufswunsch bei der Bundeswehr wussten sie noch nichts. Mir war dennoch schon im vornherein klar, dass mein Vater überhaupt nicht begeistert sein wird bzw. höchstwahrscheinlich ein bisschen "eskalieren" wird und meine Mutter eben ein wenig Angst um mich haben würde (Welche Mutter würde das nicht haben?). Jedenfalls habe ich meiner Mutter heute Nachmittag mitgeteilt, dass ich nächste Woche ein Beratungsgespräch bei der Bundeswehr habe... Puh! Ich muss sagen, dass mich ihre Reaktion echt erschrocken hat. Sie meinte schon mit halben Tränen in den Augen und etwas Lautstärke "NEIN!"... "Nein! Du gehst auf gar keinen Fall zur Bundeswehr! Willst du dich in Afghanistan umbringen lassen oder was?! NEIN!". Als ihr einziges Kind hatte ich an dem Punkt schon wirklich Mitleid mit ihr (An dem Punkt muss ich sagen, dass ich schon immer ein Mensch war, der viel Mitgefühl für andere hat). Wusste nicht wirklich, was ich sagen soll und war einfach geschockt. Auf die Frage, ob ich mich in Afghanistan umbringen lassen will, kann man ja schlecht mit "Ja." antworten. Ich hatte echt ein ganz komisches Gefühl danach.

Auf dem jetzigen Stand wird mich meine Mutter schon mal definitiv NICHT unterstützen... Von meinem Vater (Er weiß noch nichts davon), bei dem ich weiß, dass er noch viel "schlimmer" darauf reagieren wird, ganz zu schweigen.

Nun weiß ich echt nicht weiter... Die meisten würden mir jetzt sagen "Tue das, was DU für richtig hältst." oder "Deine Eltern werden dein Vorhaben schon irgendwann akzeptieren.". Weder das, noch das halte ich seit heute für "richtig"...

Ich würde alles tun, um meine Eltern irgendwie von meinem Vorhaben zu überzeugen... Nur weiß ich nicht, wie...

Ich hoffe ihr könnt mir in irgendeiner Art und Weise helfen.
Bitte keine Antworten, wie "Du weißt doch selber nicht richtig, was du willst, wenn du alle paar Wochen deinen Berufswunsch änderst.".


Grüße KoBundi99

dunstig

Naja mit 17 bräuchtest du auf jeden Fall die Einverständniserklärung deiner Eltern.

Mit 18 ist es alleinig deine Entscheidung und es ist dein Leben. Du wirst irgendwann ausziehen und dein Leben leben und da müssen die Eltern auch lernen, loszulassen. Willst du nur aus Rücksichtnahme auf deine Eltern deinen Traum von vornherein schon platzen lassen? Oder sind dir deine Eltern so wichtig, dass du auch später langfristig an sie gebunden und enger Teil ihres Lebens sein willst? Eine Frage, die nur du für dich beantworten kannst.

Unabhängig von deinen Eltern:

Welche Laufbahn soll es denn werden?

Mit 17 und Realschulabschluss hier mal ein kurzer Überblick über deine meiner Meinung nach realistischen Chancen in den Laufbahnen:

- Laufbahn der Offiziere: Mit deiner Qualifikation nicht möglich
- Laufbahn der Feldwebel: Mit Realschulabschluss prinzipiell möglich, allerdings bewerben sich hier viele Abiturienten oder Leute, die schon eine Ausbildung und Lebenserfahrung mitbringen. Mit 17 oder auch 18 fehlt einem hier regelmäßig die nötige Reife, um eine Eignung als Vorgesetzter zu bekommen.
- Laufbahn der Unteroffiziere ohne Portepee: Wahrscheinlich die beste Option, die sich mit Realschulabschluss ergibt.
- Laufbahn der Mannschaften: Ziemlich einfach zu erreichen, allerdings bekommt man hier keine Ausbildung und ist einfach nur 4 oder 8 Jahre älter und steht anschließend wieder auf dem Arbeitsmarkt mit lediglich einem Realschulabschluss.

Mein Tipp: Denke auch an die Zeit nach der Bundeswehr und schließe erstmal eine Ausbildung in einer Fachrichtung ab, die dich auch interessiert. Damit gewinnst du zum einen an Reife und Lebenserfahrung, hast einen Berufsabschluss, auf dem du für deine Zeit nach der Bundeswehr aufbauen kannst und stehst im Vergleich zu deinen Mitbewerbern mit einer Ausbildung deutlich besser da als jetzt mit dem Realschulabschluss. Das eröffnet dir deutlich bessere Chancen in höheren Laufbahnen.
"Ich stehe vor der Bundeswehr, zu der ich seit 22 Jahren auch "meine Armee" sagen kann. Und bin froh, weil ich zu dieser Armee und zu den Menschen, die hier dienen, aus vollem Herzen sagen kann: Diese Bundeswehr ist keine Begrenzung der Freiheit, sie ist eine Stütze unserer Freiheit." Joachim Gauck

Merowig

In Erwaegung gezogen, noch das Abitur zu machen als Alternative zu einer Ausbildung? Wuerde deine Moeglichkeiten weiter erhoehen (bei der Bundeswehr aber auch in der privaten Wirtschaft) ...
Fortuna audaces iuvat

ulli76

Viele Soldaten waren nie in Afghanistan und die meisten die da waren, sind heil wieder zurück gekommen.
•Medals are OK, but having your body and all your friends in one piece at the end of the day is better.
http://www.murphys-laws.com/murphy/murphy-war.html

Nachtmensch

Zitat von: ulli76 am 15. November 2016, 20:59:11
Viele Soldaten waren nie in Afghanistan und die meisten die da waren, sind heil wieder zurück gekommen.
Damit hast du absolut recht, aber versuche das mal jemandem zu vermitteln, der von Bundeswehr überhaupt keine Ahnung hat. Das erste was mit Bundeswehr assoziiert wird, ist Afghanistan und im Sarg wiederkommen. Du redest da gegen Windmühlen und kannst argumentieren wie du willst.

StOPfr

Nun ja; es gibt in jedem soldatischen Einsatz ein Risiko (auch bei der Polizei, bei der Feuerwehr, beim THW, in der Entwicklungshilfe...). Zurzeit kann niemand verlässliche Auskunft über mögliche Einsätze nach dem Ende deiner Ausbildung geben, also etwa für die Zeit ab 2018.
Nicht zu vergessen: Der gute Rat von Merowig hinsichtlich der generellen Verbesserung deiner Zukunftsaussichten (zivil und militärisch).   
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Bundi99

Zitat von: Nachtmensch am 15. November 2016, 21:10:22
Zitat von: ulli76 am 15. November 2016, 20:59:11
Viele Soldaten waren nie in Afghanistan und die meisten die da waren, sind heil wieder zurück gekommen.
Damit hast du absolut recht, aber versuche das mal jemandem zu vermitteln, der von Bundeswehr überhaupt keine Ahnung hat. Das erste was mit Bundeswehr assoziiert wird, ist Afghanistan und im Sarg wiederkommen. Du redest da gegen Windmühlen und kannst argumentieren wie du willst.

Was wären denn gute Argumente, um solche Leute (in diesem Fall meine Eltern) zu überzeugen?
Argumente, die nichts Negatives über die BW sagen.

Bundi99

#7
Zitat von: dunstig am 15. November 2016, 20:21:51
Naja mit 17 bräuchtest du auf jeden Fall die Einverständniserklärung deiner Eltern.

Mit 18 ist es alleinig deine Entscheidung und es ist dein Leben. Du wirst irgendwann ausziehen und dein Leben leben und da müssen die Eltern auch lernen, loszulassen. Willst du nur aus Rücksichtnahme auf deine Eltern deinen Traum von vornherein schon platzen lassen? Oder sind dir deine Eltern so wichtig, dass du auch später langfristig an sie gebunden und enger Teil ihres Lebens sein willst? Eine Frage, die nur du für dich beantworten kannst.

Unabhängig von deinen Eltern:

Welche Laufbahn soll es denn werden?

Mit 17 und Realschulabschluss hier mal ein kurzer Überblick über deine meiner Meinung nach realistischen Chancen in den Laufbahnen:

- Laufbahn der Offiziere: Mit deiner Qualifikation nicht möglich
- Laufbahn der Feldwebel: Mit Realschulabschluss prinzipiell möglich, allerdings bewerben sich hier viele Abiturienten oder Leute, die schon eine Ausbildung und Lebenserfahrung mitbringen. Mit 17 oder auch 18 fehlt einem hier regelmäßig die nötige Reife, um eine Eignung als Vorgesetzter zu bekommen.
- Laufbahn der Unteroffiziere ohne Portepee: Wahrscheinlich die beste Option, die sich mit Realschulabschluss ergibt.
- Laufbahn der Mannschaften: Ziemlich einfach zu erreichen, allerdings bekommt man hier keine Ausbildung und ist einfach nur 4 oder 8 Jahre älter und steht anschließend wieder auf dem Arbeitsmarkt mit lediglich einem Realschulabschluss.

Mein Tipp: Denke auch an die Zeit nach der Bundeswehr und schließe erstmal eine Ausbildung in einer Fachrichtung ab, die dich auch interessiert. Damit gewinnst du zum einen an Reife und Lebenserfahrung, hast einen Berufsabschluss, auf dem du für deine Zeit nach der Bundeswehr aufbauen kannst und stehst im Vergleich zu deinen Mitbewerbern mit einer Ausbildung deutlich besser da als jetzt mit dem Realschulabschluss. Das eröffnet dir deutlich bessere Chancen in höheren Laufbahnen.

Danke erstmal für die schnelle und sehr hilfreiche Antwort !! Welche Laufbahn es werden soll, wird sich hoffentlich nach dem Beratungsgespräch, welches mir meine Mutter aktuell verbieten will,  rausstellen.

Ich sage es mal so: Meine Eltern waren immer für mich da! Sie sind mir auch sehr wichtig! Aber klar... Im Endeffekt ist es meine Entscheidung mit der sie zurechtkommen müssen (spätestens wenn ich volljährig bin).



Edit:
Zitat und Antwort getrennt (davor platzierter Beitrag gelöscht)

Flexscan

wie will sie das denn anstellen, an den Schreibtisch ketten?

Schwieriger wird es da bei einer Einstellung da bei minderjährigen die Unterschrift der Eltern zwingend notwendig ist.
MkG Flex
Ich bin wirklich kein Zyniker, ich spreche bloß aus Erfahrung
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Bundi99

Zitat von: Flexscan am 15. November 2016, 21:42:30
wie will sie das denn anstellen, an den Schreibtisch ketten?

Schwieriger wird es da bei einer Einstellung da bei minderjährigen die Unterschrift der Eltern zwingend notwendig ist.

Klar, objektiv betrachtet ist das natürlich leicht gesagt. Keine Frage! Aber nachdem ich meiner Mutter von der BW erzählt habe und sie darauf mit Tränen in den Augen gesehen habe, mache ich mir da schon ein wenig Sorgen diesbezüglich.
Das sowieso.

CIRK

Der Hinweis mit dem Abitur wurde ja schon gegeben. Auch ich kann Ihnen dass nur empfehlen, also am besten Abitur oder Fachhochschulreife machen. Damit haben Sie ...


  • Noch etwas mehr Zeit zur eigenen Entscheidungsfindung
  • wenn es soweit ist die Volljährigkeit erreicht
  • die Möglichkeit direkt in die Offizierlaufbahn einzusteigen und sich nicht auf Feldwebel beschränken zu müssen (Eignung natürlich vorausgesetzt)

Flexscan

bring doch einmal die Argumente der humanitären Hilfe.
Hochwassereinsatz, Rettung der Schiffbrüchigen vor Italien etc.pp
MkG Flex
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Papierberg

Vermutlich werden Sie Ihre Eltern nicht mit Argumenten von einer möglichen Berufswahl in der Bundeswehr überzeugen können, dennoch schadet es nicht, sich einiger Dinge bewusst zu sein, für die die Bundeswehr steht und was sie leistet. Hierzu gehören u.a. das Eintreten für Demokratie, Recht und Freiheit in Deutschland sowie für Frieden in Europa im Verbund mit Partnernationen in der EU und NATO.
Sie sind noch sehr jung; ich teile ebenfalls die Auffassung, dass Sie sich zunächst schulisch und/oder beruflich sowie Persönlichkeitsbildend qualifizieren sollten. Daneben können Sie sich gerne intensiv weiter mit der Bundeswehr beschäftigen und ggf. auch "Tage der offenen Tür von Truppenteilen", Veranstaltungen der Öffentlichkeitsarbeit bzw. einen Tag der Bundeswehr in Ihrer Nähe ansehen. Möglicherweise haben Sie dabei auch Gelegenheit sich mit aktiven Bundeswehrangehörigen auszutauschen und sich ein umfassenderes Bild davon zu machen, was es bedeutet in der Bundeswehr tätig zu sein. Vielleicht ist Ihnen und Ihren Eltern aktuell auch noch gar nicht bewusst, dass die Bundeswehr auch über eine zivile Verwaltung verfügt, die ebenfalls attraktive und sinnstiftende Betätigungsfelder bieten kann. Ggf. wäre dies für später auch ein möglicher Königsweg für Sie.
Unbeschadet dessen: Orientieren Sie sich vielseitig und treffen Sie zu gegebener Zeit eine Entscheidung, die auf der Basis eines fundierten und umfassendes Informationsbildes beruht. Für den Weg in Ihre berufliche Zukunft wünsche ich Innen viel Erfolg.

BulleMölders

Interessant ist es doch immer wieder zu sehen, dass Eltern mit der Berufswahl Polizist weniger Probleme haben als mit der Berufswahl Bundeswehr.
Oftmals mit dem Argument, "Willst du dich in ..... Tot schießen lassen?"
Bei der Betrachtung bleibt dann wohl die Rationalität auf der Strecke. Gerade in den ersten Jahren bei der Polizei, als Mitglied der Bereitschaftspolizei, ist doch die Gefahr größer, bei Großeinsätzen verletzt oder sogar getötet zu werden als in Auslandseinsätzen bei der Bundeswehr.
Auch werden in Gegensatz zur Bundeswehr, nicht voll ausgebildete Polizisten schon in ihrer Anwärter Zeit in den Bereitschaftszügen bei Großdemos eingesetzt.

FrankP

Zitat von: BulleMölders am 16. November 2016, 07:24:10
Interessant ist es doch immer wieder zu sehen, dass Eltern mit der Berufswahl Polizist weniger Probleme haben als mit der Berufswahl Bundeswehr.
Oftmals mit dem Argument, "Willst du dich in ..... Tot schießen lassen?"

Fiel mir auch auf. Bestimmt gibt es doch vergleichende Statistiken zum Berufsrisiko in der Feuerwehr, der Polizei und der Bundeswehr? Ich würde vermuten, im direkten Vergleich schneidet die Bundeswehr eher auf der "harmlosen Seite" ab...

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