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Nachwuchsmangel im zivilen Bereich ?

Begonnen von spinaker, 18. April 2017, 09:06:51

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spinaker

Guten Morgen,

ist es richtig dass es bei der Bundeswehr im zivilen Bereich einen großen Nachwuchsmangel gibt ? Wie viele Bewerbungen gibt es so im Durchschnitt ?

Grüße

Ralf

Die Frage ist nicht zu beantworten, da die Bedarfe je Laufbahnen unterschiedlich sind.
Auf der Seite www.bundeswehrkarriere.de sind zivile Stellen bzw. Antragsverfahren ausgeschrieben.
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Helft mit, dass es so bleibt.

Getulio

Jedenfalls gilt im Zivilen genauso wenig wie beim Militär, dass die Bw jeden nimmt, egal wie hoch der Bedarf sein mag. In meinem Bereich (hntD) kommt es durchaus vor, dass am Beginn des AC gesagt wird, dass für jeden Teilnehmer eine freie Stelle verfügbar wäre - aber dennoch bestreitet niemand erfolgreich das AC und wird letzten Endes eingestellt.

Papierberg

Das eigentliche Problem dürfte eher darin liegen, dass die Ausbildungskapazitäten der Wehrverwaltung nur die Betreuung einer gewissen Zahl geeigneter Bewerber zulassen. Der darüber hinausgehende Bedarf kann zusätzlich durch ausgebildete und geeignete Bewerber von anderen öffentlichen Dienstherrn sowie eigenes Personal aus dem Binnenarbeitsmarkt gedeckt werden. Wird aber alles nicht ausreichen. Ein Blick auf die Alterspyramide des aktiven Zivilpersonals macht das deutlich.

Getulio

Naja, Ausbildungskapazitäten mögen im mD und gD eine Rolle spielen, im hD weniger.

Gerd

Zitat von: Getulio am 18. April 2017, 18:53:44
Jedenfalls gilt im Zivilen genauso wenig wie beim Militär, dass die Bw jeden nimmt, egal wie hoch der Bedarf sein mag. In meinem Bereich (hntD) kommt es durchaus vor, dass am Beginn des AC gesagt wird, dass für jeden Teilnehmer eine freie Stelle verfügbar wäre - aber dennoch bestreitet niemand erfolgreich das AC und wird letzten Endes eingestellt.

Vielen Dank für den Beitrag, Getulio!

Aus persönlicher Erfahrung vor einigen Monaten heraus kann ich sagen, dass der "On-Boarding"-Prozess nicht gerade interessentenfreundlich gestaltet ist. Da bekommt man seine Anfrage
zwar begründet zurück, aber mit dem Hinweis: Man hätte diese an die falsche Stelle geschickt und sollte die an die richtige Adresse (mit korrekter Adressangabe im Absage-Schreiben)
noch mal schicken.  :o

Ich glaube dies wirkt nach außen hin nicht 100%-ig strukturiert. Vor allem wenn es sich um eine Dienststelle im selben Ort handelt oder wenn der ursprüngliche Adressat sogar in einem
Bundeswehr-Flyer als Ansprechpartner genannt wird. Einfach per Behördenpost weiterschicken wäre besser. Insbesondere dann, wenn im Schreiben des Interessenten extra darauf hingewiesen wurde, dass dies ruhig von Dienststelle zu Dienststelle wandern kann.

Insbesondere wenn ich nur an den Wechsel der beruflichen Aufgabe denke und kein wirklicher, existenzieller Leidensdruck wie Arbeitslosigkeit oder ähnliches dahinter steht. Oder ganz konkret gesprochen: Ich wollte den Kostendruck meiner Branche und den Wirtschaftskrieg von Drittlandanbietern* gegen eine sinnvolle Aufgabe ähnlicher Struktur tauschen, die zudem auch noch die Dmeokratie und unser Land verteidigt.

Für zukünftige Bewerberinnen und Bewerber bzw. Interessentinnen und Interessenten sollte der Ablauf zumindest ein bisschen organisierter wirken. Oder konkret, wenn ein oder mehrere  :) Personaler mitlesen: Am Besten den Interessenten anrufen und fragen, ob die Bewerbung intern weitergeleitet werden darf und ob bestimmte Ausschlüsse beispielsweise zu Bundesland oder Verwendung bestehen.

Dann habt Ihr auch wieder die Auswahl unter noch mehr Interessenten, die wirklich zur Bundeswehr wollen.

Vielleicht kann ja jemand die Idee der Verfahrensoptimierung in eine Art "lessons learnt center" übernehmen.

Grüße

Gerd

PS.: * = Ich bitte ausdrücklich nicht um Entschuldigung für den auf den ersten Blick drastisch anmutenden Begriff des Wirtschaftskriegs von Drittlandanbietern. Ich darf und möchte das hier nicht detailliert auswalzen, da es sich um ein Europa-Thema handelt. Es mehren sich aber auch bei mir die Hinweise, dass bei einer öffentlichen Ausschreibung oftmals Anbieter zum Zug kommen, die nicht unbedingt mehr als die Mindestlöhne zahlen bzw. die Verpflichtung zur Zahlung von Sozialabgaben geradeso erfüllen. Damit kann man als Unternehmer nicht arbeiten, dies kann durchaus auch die wirtschaftliche Stabilität und Demokratie unterhöhlen. Vielleicht wird aber an diesem Beispiel klar, warum die Bundeswehr auch in Zukunft immer mal wieder mit Bewerbungen von Unternehmerinnen und Unternehmern rechnen kann/muss, die nicht länger auf der Schattenseite des Wettbewerbs leben möchten. Und stattdessen in einem robusten Mandat die Errungenschaften verteidigen wollen. Entschuldigung für diesen langen Exkurs.

Papierberg

Im höheren Dienst sieht die Lage zumindest bei den Technikern auch nicht gerade toll aus. Juristen sollen dem Vernehmen nach aktuell aber auch verstärkt benötigt werden.

Getulio

Entspricht auch meinem Kenntnisstand. Es bleibt aber wohl festzuhalten, dass das Problem da nicht fehlende Ausbildungskapazitäten seitens der Bw sind, wie Sie gestern insinuierten.

Ich sagte ja, für den juristischen Bereich ist es nicht so selten, dass fünf zum AC geladen werden, Vakanzen in zweistelliger Zahl vorliegen, aber leider zu viele Bewerber im AC scheitern.

Gerd

Zitat von: Getulio am 19. April 2017, 22:53:25
Entspricht auch meinem Kenntnisstand. Es bleibt aber wohl festzuhalten, dass das Problem da nicht fehlende Ausbildungskapazitäten seitens der Bw sind, wie Sie gestern insinuierten.

Ich sagte ja, für den juristischen Bereich ist es nicht so selten, dass fünf zum AC geladen werden, Vakanzen in zweistelliger Zahl vorliegen, aber leider zu viele Bewerber im AC scheitern.

Ich sehe das Auswahlverfahren des sog. Assessment Centers überaus kritisch. Mir scheint so, dass der theoretisch mögliche Fehler des Einstellens eines nicht perfekten Bewerbers durch einen
systematischen Fehler ersetzt wird. In vielen Unternehmen gibt es bestimmte Persönlichkeits- und Anforderungsprofile, die mit der späteren Unternehmens- (oder auch Behördenwelt) nichts zu tun haben.

Auf die Weise verliert die Bundeswehr jede Menge Bewerberinnen und Bewerber. Was sich später dann nicht nur in der Nicht-Besetzung von Stellen, sondern dem Scheitern bestimmter Projekte "auszahlt".

Fensterbank

Zitat von: Gerd am 20. April 2017, 09:29:36
Ich sehe das Auswahlverfahren des sog. Assessment Centers überaus kritisch. Mir scheint so, dass der theoretisch mögliche Fehler des Einstellens eines nicht perfekten Bewerbers durch einen
systematischen Fehler ersetzt wird. In vielen Unternehmen gibt es bestimmte Persönlichkeits- und Anforderungsprofile, die mit der späteren Unternehmens- (oder auch Behördenwelt) nichts zu tun haben.

Auf die Weise verliert die Bundeswehr jede Menge Bewerberinnen und Bewerber. Was sich später dann nicht nur in der Nicht-Besetzung von Stellen, sondern dem Scheitern bestimmter Projekte "auszahlt".

Zum ersten Satz fällt mir gerade die Aussage des Testaufsehers für die psychologische Eignungsfeststellung ein:

"Ob man mit einem Mathetest wirklich die Intelligenz eines Menschen herausfindet, mag ich ernsthaft zu bezweifeln, aber gut. Ich bin halt auch kein Psychologe."

Macht einen als Bewerber natürlich nicht weniger nervös.

F_K

Die Aussage von Gerd ist durch keinerlei Zahlen belegt - es ist eine Meinung, mehr nicht.

Ansonsten: Es ist unklar bzw. umstritten, was Intelligenz genau ist - aber wir wissen, das es eine Korrelation zwischen den Testergebnissen (und Abiturnote) und dem (Studien-) Erfolg gibt.

Wem tatsächlich ein Testverfahren (Glaskugel!) einfällt, dass nachweisbar besser ist - kann damit sicherlich eine Menge Geld verdienen.

Getulio

Zitat von: Gerd am 20. April 2017, 09:29:36
Auf die Weise verliert die Bundeswehr jede Menge Bewerberinnen und Bewerber. Was sich später dann nicht nur in der Nicht-Besetzung von Stellen, sondern dem Scheitern bestimmter Projekte "auszahlt".

Man mag das Assessment Center durchaus kritisch sehen, auch bezweifle, dass sich damit wirklich objektivere Ergebnisse erzielen lassen als mit anderen Methoden.

Das AC, wie ich persönlich es bei der Bw erlebt habe hat aber eher wenig gemeinsam mit den Spirenzchen, die da teilweise anderswo veranstaltet werden. Und dazu kommt dann noch, dass ausschlaggebend das klassische Vorstellungsgespräch/Einzelinterview ist. Ist evtl. nicht die offizielle Sprachregelung, aber ich denke, darauf läuft es zumeist hinaus. Am Schluss ist doch die Persönlichkeit entscheidend, und die misst man eben eher weniger mit der perfekten Priorisierung in einer Postkorbübung.

Gerd

Danke, Getulio!

Das beruhigt mich. Meine persönliche Erfahrung mit Organisationen, die einen Großteil der Führungskräfte über AC einstellen, sind durchaus .... na ja.... gewöhnungsbedürftig.

Deshalb ist das gut für die Bundeswehr, wenn dann doch eher die Einzelinterviews zählen.

LwPersFw

Auch vor dem Hintergrund der Überalterung des zivilen Personalkörpers und der größeren Umfänge an Renteneintritten/Pensionierungen in den nächsten Jahren, darf nicht übersehen werden...

...auch mit der Trendwende Personal...aktuelles Soll 61400 zivile HHSt... ist die Bw in diesem Bereich noch immer mit ca. 13000 HHSt überplant.

Und diese Überplanungen werden nicht zügig abgebaut werden können, da z.B. aus der sog. "Härtefallregelung", bzw. Altersteilzeit, resultierend. 2016 noch ca. 14000 Personen.

In diesem Spannungsfeld, zw. haushalterischer Überplanung und erkanntem Regenerationsbedarf, ist das Thema "Nachwuchsmangel" zu betrachten.

Oder anders ausgedrückt... ja, es besteht ein erhöhter Bedarf an Neueinstellungen, z.B. im gtD, aber es stehen dafür nur begrenzte Haushaltsmittel zur Verfügung, bis sich über die nächsten Jahre die Überhänge deutlich reduziert haben.
aktiver Berufssoldat im Bereich Personalwesen


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