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Offizieranwärter in Munster zusammengebrochen und gestorben

Begonnen von SDW, 29. Juli 2017, 21:03:46

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miguhamburg1

Vielleicht sollte man sich erst einmal die Weisung des GM Wagner wirklich anschauen - einschließlich der zusätzlichen Umsetzungshinweise, die vom AusbKdo gegeben wurden. Die drücken nun nicht wirklich etwas anderes aus, als es bisher auch schon gegolten hat. Nur, dass er alle Ausbilder in den Einrichtungen des AusbKdoH noch einmal ausdrücklich für ihre besonderen Fürsorge- und gleichzeitig Dienstaufsichtspflichten sensibilisiert hat. Insofern ist nun wirklich nichts Neues für Ausbilder hinzugekommen - und bitte auch mal auf dem Boden der tatsachen bleiben - so viele Lehrgänge/Trainings mit hohen körperlichen Anforderungen gibt es nicht. Und bei den Trainings, bei denen körperliche Strapazen Bestandteil sind, wie beim EKL 1/2 werden bei besonders strapaziösen Ausbildungsblöcken Ärzte als Berater der Führer vor Ort sein. Womit dann Andis wichtiger Hinweis ebenfalls aufgegriffen worden sein wird.

ulli76

Wo will man die Ärzte denn her nehmen und wer von diesen hat WIRKLICH die erforderliche Expertise?

Wir haben schlichtweg vergessen, so ziemlich die ganze Bundeswehr zu schulen was das angeht. Vom Arzt bis runter zum Gruppenführer.
•Medals are OK, but having your body and all your friends in one piece at the end of the day is better.
http://www.murphys-laws.com/murphy/murphy-war.html

Andi

#167
Das funktioniert halt trotzdem nur bedingt, da ein Soldat der Tarnschminke im Gesicht hat, unter einer SK IV-Weste steckt, Ausrüstung und Waffe trägt und über Stunden belastet wird grundsätzlich schon mal belastet ist.
Selbsteinschätzung funktioniert hier überspitzt nur bei denjenigen, die ihre Grenze kennen (also mal erfahren haben, was so nicht mehr möglich ist) oder wenn sie kurz vor dem Kollaps stehen.
Einschätzung von außen funktioniert gar nicht, bzw. erst dann, wenn es zu spät ist. Und dann wäre die konkrete Frage z.B. "geht der Soldat jetzt unsicher, weil er nunmal nach 48 Stunden wach sein einfach durch ist oder weil er gerade einen Herzinfarkt hat?". Und selbst wenn jemand keine Tarnschminke im Gesicht hat: Diverse konkrete Schockanzeichen habe ich nach massiver körperlicher Belastung verdammt schnell im Gesicht.

Und ich muss deutlich widersprechen:

Zitat von: miguhamburg1 am 19. März 2018, 20:28:20
Die drücken nun nicht wirklich etwas anderes aus, als es bisher auch schon gegolten hat. Nur, dass er alle Ausbilder in den Einrichtungen des AusbKdoH noch einmal ausdrücklich für ihre besonderen Fürsorge- und gleichzeitig Dienstaufsichtspflichten sensibilisiert hat. Insofern ist nun wirklich nichts Neues für Ausbilder hinzugekommen

Das Ergebnis dieser Weisung ist, dass die persönlicher Verwantwortung für die Durchführung körperlich grenznaher Ausbildung und ihrer Konsequenzen, die für die Einsatzbereitschaft der Streitkräfte unerlässlich ist (!) vom AusbKdo H an den einzelnen Ausbilder abgegeben wurde!
Er hat unmissverständlich deutlich gemacht, dass die körperliche Unversehrtheit immer Vorrang hat vor allem anderen. Und das ist eine - hier durch einige auch meiner Beiträge besonders deutlich gewordene - 180° Wende vom bisherigen Standpunkt: Bei militärischer Ausbildung kann es keine 100% Sicherheit geben!

Wie schon gesagt: Hier wurde eine Eierlegende Wollmilchsau geboren, die NICHTS mit dem im Grundgesetz verankerten Auftrag der Bundeswehr zu tun hat, um politisch zu wirken. Dabei - chapeau - wird jetzt jeder Ausbilder des deutschen Heeres mit einer Verantwortung konfrontiert, der er niemals gerecht werden kann, weil ein deutscher Generalmajor sie ihm plötzlich nicht mehr, wie er muss abnimmt.

Für mich persönlich bedeutet das: ich werde dafür sorgen, dass ich niemals an einer Ausbildungseinrichtung des Heeres eingesetzt werde.

Würden alle TSK dieser Linie folgen, dann wäre heute verkündet worden, dass die Gorch Fock ausgemustert wird.

Gruß Andi
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Jan96

Das bei fordernden Ausbildungsabschnitten auf dem EKL1 immer Ärzte vor Ort waren um die Ausbilder zu beraten ist einfach falsch. Vielleicht waren diese in Rufbereitschaft im San-Zentrum aber vor Ort war nie ein Arzt beim durchführenden Ausbilder. Wie denn auch? Soll jeder Gruppenführer von einem San-Team begleitet werden? Vielleicht war das früher so, als es noch mehr Ärzte gab die auch dahingehend geschult waren. Zum Glück hört die Presse aber selten von den gesundheitlichen Ausfällen auf solchen Lehrgängen.
Und wenn es bereits auf so fordernden Lehrgängen so aussieht, dann weiß ich nicht inwieweit die Versorgung in der normalen Grundausbildung gestemmt werden kann.
Ich weiß ich hatte das etwas provokativ geschrieben um verschiedene Meinungen zu hören. Ich sehe die Umsetzungshinweise aber fast ähnlich wie ein Kommentator auf Augengeradeaus:
ZitatDie fordernde Ausbildung ist nun abzubrechen, wenn

- der Auszubildende die Ausbildung von sich aus abbricht,

– er Anzeichen von Überforderung erkennen lässt,

- er überfordert ist, aber nicht aufgeben will,

- er aufgeben will, weil er glaubt überfordert zu sein,

- er aufgeben muss, weil der Ausbilder glaubt, er sei überfordert

Das das ganze nur eine Sensibilisierung ist halte ich für eine absolut falsche Interpretation dessen was zur Sprache gekommen ist. Wir sind ja hier nicht beim Interpretieren von Bibelpassagen. Der Befehl ist eigentlich sehr eindeutig gehalten. Ich bemitleide die Ausbilder die in diesem neuen Spannungsfeld Ausbildungen leiten müssen, da quasi die gesamte Verantwortung auf Ihre Schultern abgewälzt wurde.

Andi

Zitat von: HIFiRE am 20. März 2018, 16:48:52
Das bei fordernden Ausbildungsabschnitten auf dem EKL1 immer Ärzte vor Ort waren um die Ausbilder zu beraten ist einfach falsch.

Dieser Hinweis von Migu ist auch auf die Zukunft gerichtet im Zuge der Umsetzung der Weisung.
Dass es die dafür notwendigen Ärzte aber gar nicht gibt hat Ulli ja schon anklingen lassen.

Gruß Andi
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ulli76

Und was sollen die Ärzte dann auch machen? Babysitter für die Ausbilder spielen? Das klappt ja nicht einmal im eigenen Bereich (bei wie vielen Ausbildungen der Sanitätstruppe wird denn z.B. genug Wasser mitgeführt- icherinner mich u.a.an meinen eigenen nSAK- Lehrgang).
Oder festlegen ob ein Teilnehmer noch weiter belastet werden dar? Jeder SanOffz, der an seiner Approbation hängt wird grundsätzlich diese Frage mit "nein" beantworten.

Und mit dem Ganzen verlieren wir ein unterschätztes Ausbildungsziel: Grenzen kennenlernen.
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FoxtrotUniform

Das Heer driftet langsam bei der infanteristischen Ausbildung in die selbe Mentalität ab, wie die Luftwaffe bei der Flugsicherheit: Gürtel zum Hosenträger.

Andi findet meine volle Zustimmung und man könnte das Thema noch weiter in zwei skurile Richtungen spinnen: Die Ausbildung von Spezialkräften, die in der derzeitigen Form nicht mehr realisierbar wäre oder das Bläschen beim Marsch, dass eine  Beeinträchtigung der körperlichen Unversehrheit darstellt. Tut man (ich) aber nicht.
Hochmut kommt vor dem Fall  ::)

F_K

Durfte ein "lustiges" Freeletics Training mitmachen (im Dienst), eine Stunde richtig knackiges Programm, war mehrmals bei Einzelübungen oberhalb der muskulären Belastungsgrenze, hier und da auch am Rande mit dem Herz / Kreislaufsystem (halt Kraft, Kraftausdauer und Kardioelemente gemischt).

Nach den neuen Vorgaben hätte man dies nicht machen dürfen ...

Wenn man alle Risiken ausschließen möchte, sind wir bei Trimming 130 - da dauert der Leistungszuwachs dreimal länger, also werden 3 x so viele Ärzte und Ausbilder benötigt - wo schon das normale Soll nicht erreicht wird.

wolverine

Und der nächste sich zwangsläufig abzeichnende "Skandal" sind dann nicht ausreichend körperlich vorbereitete Soldaten im Einsatz.
"Wäre nicht passiert, wenn ..." wird es dann heißen und hoffen wir, dass es dann nur um Verletzungen geht. :-\
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Merowig

#174
Exakt.
Was wurde aus "Schweiss spart Blut" / "Train hard - fight easy" / "Their drills are bloodless battles and their battles are bloody drills"  (Josephus)

Wie koennen Ausbilder Soldaten an ihre Grenzen noch heranfuehren und auch aufzeigen, dass diese Grenzen verschiebbar sind ohne das man gleich ein Strafverfahren fuerchten muss...
Das (vermehrte) Bilden von Leistungsklassen halte ich als einzigen vernuenftigen Punkt...

Fortuna audaces iuvat

Andi

Zitat von: Merowig am 21. März 2018, 10:11:28
Das (vermehrte) Bilden von Leistungsklassen halte ich als einzigen vernuenftigen Punkt...

Und genau das habe ich noch nie anders erlebt...
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Pericranium

http://www.sueddeutsche.de/politik/bundeswehr-stauer-kaserne-ausbilder-bericht-1.3914896

ulli76

Die Leistungsklassen machen doch nur bei bestimmten Sportarten Sinn, nicht beim Geländedienst.

Und abgestufte Lehrgänge gab es bisher auch schon- z.B. der Überlebenslehrgang für SanOAs statt EK.

Schulung und Sensibilisierung der Ausbilder- damit kommt man weiter. Und GEZIELTES Training.
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Jan96

Trotz der ganzen Bedenkenträger (Sport ist Kultusministeraufgabe etc.) scheint sich etwas zu tun. Und das ziemlich schnell:

Heer stellt Grundausbildung um: Erste sechs Wochen für die Fitness

Ich bin von der Entscheidung absolut positiv überrascht. Hoffentlich wird das ganze gut umgesetzt.

KlausP

Zitat... Die neu strukturierte Grundausbildung soll ab Juni zunächst in einem Pilotprojekt beim Panzergrenadierbataillon 401 in Hagenow erprobt werden, begleitet von Sportlehrern und der Sportschule der Bundeswehr ...

Oha! Dann mal viel Erfolg "meiner" alten Kompanie!
StOFä (NVA) a.D., StFw a.D.
aktiver Soldat vom 01.11.71 bis 30.06.06, gedient in zwei Armeen

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