Ist ja auch nicht so, dass alles von Beginn an beherrscht und gekonnt werden muss, sondern in Erstausbildungen werden Grundlagen vermittelt, die dann erweitert und vertieft werden und später drillmäßig so geübt werden, dass es "von allein" auch unter Gefechtsbedingungen klappt.
Mit dem Gepäck und den Märschen ist es ja auch so, dass Marschleistung und -belastung gesteigert werden und so auch die eigenen Leistungsgrenzen wachsen. Es gibt leider immer wieder Kameraden, die dabei lauthals auf das (scheinbare!) Ende ihres Leistungsvermögens verweisen, aber mit der nötigen Führung und Motivation wesentlich mehr leisten können. Das ist Sache des Ausbilders, hier richtig und angemessen zu handeln. Es ist z.B. völlig daneben, wenn ein Kamerad nach 500 m "nicht mehr kann" und dessen Ausrüstung sofort auf die Kamerden verteilt wird.
Zum Thema Rucksack: Sicher, es gibt durchaus ergonomischere Modelle auf dem Markt, wo der eine oder andere scheinbar besser damit zurecht kommt, aber bei der Bw werden Versorgungsartikel auf lange Sicht eingeführt, um einen einheitlichen Stand in Ausrüstung, Ausbildung und Vorschriften sicherzustellen. So vergeht oft viel Zeit und wenn der letzte Soldat einen neu eingeführten Ausrüstungsgegenstand erhält, ist er schon wieder veraltet. Aber die schnellebige Welt der Konsumgüter und die langfristigen Planungen und langjährigen Einsatzdauern militärischer Versorgungsartikel sind eben von den Anforderungen grundverschieden und von Soldaten, besonders am Anfang der Dienstezeit nur schwer verständlich.
Anfangs kommt alles veraltet, primitiv und rückschrittlich vor; im Laufe der Dienszeit gewöhnen sich die Kamerden daran und lange nach der Dienstzeit entsinnt man sich an bestimmte Dinge und erwirbt "NOS" von Ramschhändlern, die über die VEBEG größere Posten ausgesondertes Bw-Material erworben haben.
Ich weiß, dass vieles am Thema u.U. vorbei geht, aber einige Anfragen und wiederholen sich ja regelmäßig.